"Selbstisolation" & innerliche Leere

Kanon

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2. Oktober 2006
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83
Hallo ihr Lieben,

ich bin nun seit zwei Jahren auf dieser Seite, meistens als stiller Leser..Ich bin damals durch den Tod von meinem Freund hier gelandet...
Ich habe lange nicht mehr um Rat gefragt und da ich inzwischen nicht mehr weiter weiß, tu ich es nun:

Ich habe vor fast zwei Jahren meinen festen Freund verloren und ich komme bis heute nicht damit klar. Ich habs mit viel Arbeit probiert, ich habs mit nachdenken probiert, ich war in einer Therapie und alles hilft nichts...

Inzwischen ist es soweit, dass ich mich über nichts mehr freuen kann. Ich weine viel, innerhalb der Woche weine ich im Schlaf, am Wochenende am Tag.
Ich fühle mich innerlich total leer..nur noch eine Traurigkeit und Einsamkeit.

Ich schaue in den Spiegel und sehe mich nicht mehr. Ein fremder Mensch ist im Spiegel zu sehn.
Außerdem geh ich nur noch unter Menschen, wenns sein muss. Also nur wenn ich arbeite, sonst nicht mehr. Ich fühle mich verloren innerhalb der Menschenmenge, minderwertig. Ich isoliere mich von der Außenwelt.

Und ich weiß nicht mehr was ich tun soll. Ich möchte mich im Prinzip nicht zu Hause verstecken und ich möchte auch nicht immer traurig sein.
Nur finde ich keinen Weg mehr raus...

Hat irgendwer noch eine Idee, was ich machen könnte?

Danke schon mal im Voraus.
Liebe Grüße
Kanon
 
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ich kenne das sehr gut ...

es ist mit die schwierigste zeit - aber es kommen noch ein paar hürden auf dich zu an denen es kein vorbei gibt.

zum ersten musst du wissen ob du es einen tragenden willen gibt oder zumindest einen hintergrundrang
es dürfte nicht viel bringen sich auf fremde basen und angebote zu stützen
du musst eine/deine eigenen finden
sozusagen eine "lebensberecthigung" oder sinn.

umbrüche tun oft gut
und keine scheu davor mal ganz auf den boden zu gehen

es ist auch eine wunderbare gewissheit und zuversicht dass ALLES ein ende hat und haben muss!!!
viele trauen sich aber nicht in die tiefen zu steigen, sondern versuchen den fall zu verhindern und diesem antipathisch - als mit "positiver" ausrichtung - so lange wie möglich aufzuschieben.
es ist nur logisch dass sich dadurch nur die spannung erhöhen muss, aber genau diese zerreißt das wesen in dieser fragilität.

es ist wirklich heilsam ganz in seine abgründe zu steigen, aber nicht in schwelgendem fall, sondern auf festen füssen!!!
unsere trauer muss in seiner ganzen fülle erfüllt werden. dies ist dann die jetzige basis - aber es gibt bei dieser entladung einen sehr skurilen moment, der anfangs sehr überraschend ist.
wir fallen nicht ins ungewisse, sondern stehen.
das kurfenartige auf und ab hat damit seinen äussersten tiefpunkt erreicht und muss nun eine andere richtung nehmen.

als "rezept" ohne aussichten ist aber auch das unbrauchbar, da sich in dem höch immer wieder die frage stellt: "und die basis?" "und die basis?" "und die basis?" "und die basis?" ...

die frage nach deinem leben steht also im ittelpunkt.
beantworte sie aber nicht selbst und auch nicht zu früh - lass sie aufsteigen und nehme solange jede möglichkeit wahr dich selbst zu stabilisieren.
diese astrale bewegtheit der trauer fordert seine instandhaltungskräfte und dieses fordert "es" von dir.
lass sie langsam aber sich ausklingen - aber nicht bekämpfen!! - damit würdest du nur leugnen - nicht ändern.

andere wichtige frage an dich selber ist ob es die intention dazu gibt - wenn der drang da ist - wird es anders - in gewisser weise steht es dir "frei" - es gibt also nur zwei wege - und zu verlieren gibt es nichts. ;

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nachtragbzur volständigkeit:
sayalla
hat es schon eingebracht:
ABSCHIED/loslassen der vergangenheit ist dringend notwendig
die spannung die zwischen zeitfluss und klammerung an vergangene wirklichkeiten entsteht ist zu gross.
 
hallo,

das hört sich nach einer depression an. du kannst auf entsprechenden seiten einen kostenlosen online-test machen, der zwar keine arzt-diagnose ersetzt, dir jedoch einen einblick bietet, inwieweit du gefährdet bist.

wenn eine therapie nicht half, könnten auch botenstoffe, sog. endorphine, im gehirn fehlen. diese kann man vorübergehend durch medikamente ersetzen, bzw. einiges fehlende hinzufügen. später kann man dann langsam wieder absetzen und dein lebensgefühl steigert sich nach einiger zeit der einnahme wieder.

alles liebe

althea
 
Hallo ihr Lieben,

ich bin nun seit zwei Jahren auf dieser Seite, meistens als stiller Leser..Ich bin damals durch den Tod von meinem Freund hier gelandet...
Ich habe lange nicht mehr um Rat gefragt und da ich inzwischen nicht mehr weiter weiß, tu ich es nun:

Ich habe vor fast zwei Jahren meinen festen Freund verloren und ich komme bis heute nicht damit klar. Ich habs mit viel Arbeit probiert, ich habs mit nachdenken probiert, ich war in einer Therapie und alles hilft nichts...

Inzwischen ist es soweit, dass ich mich über nichts mehr freuen kann. Ich weine viel, innerhalb der Woche weine ich im Schlaf, am Wochenende am Tag.
Ich fühle mich innerlich total leer..nur noch eine Traurigkeit und Einsamkeit.

Ich schaue in den Spiegel und sehe mich nicht mehr. Ein fremder Mensch ist im Spiegel zu sehn.
Außerdem geh ich nur noch unter Menschen, wenns sein muss. Also nur wenn ich arbeite, sonst nicht mehr. Ich fühle mich verloren innerhalb der Menschenmenge, minderwertig. Ich isoliere mich von der Außenwelt.

Und ich weiß nicht mehr was ich tun soll. Ich möchte mich im Prinzip nicht zu Hause verstecken und ich möchte auch nicht immer traurig sein.
Nur finde ich keinen Weg mehr raus...

Hat irgendwer noch eine Idee, was ich machen könnte?

Danke schon mal im Voraus.
Liebe Grüße
Kanon

Hi Kanon!

Hast Du Dir schon mal die Frage gestellt, ob dieses Gefühl wirklich eine Wirkung des Todes Deines Freundes ist? Ich meine damit, das es möglich ist, dass ein Gefühl existiert, eine Art grundlegendes Leid, das nach Ursachen suchen läßt. Und es findet natürlich auch vermeintliche Ursachen. Ich habe mich mal selbst sehr gewundert. Ich fühlte mich mies. Aus gewissen Gründen wie ich dachte. Und da es, anders als bei Dir leider, die Möglichkeit gab, diese vermeintlichen Ursachen aus dem Weg zu räumen, wunderte ich mich sehr, dass sich mein Gefühl nicht besserte. Es war eher so, das ich mich dann fragte, warum? ...und ich schien neue vermeintliche Ursachen zu finden. Verstehst Du was ich meine?

Du kannst es auch auf die Art angehen, das Du Dich gedanklich damit auseinandersetzt (dem Tod Deines Freundes) und seine Bedeutung für Dich hinterfragst... Also lediglich Gründe aufzählst, warum Du überzeugt davon bist, dass das die Ursache für Dein Gefühl des Leidens ist.

Letztlich glaube ich, dass dieses Gefühl, das Du im Titel sehr treffen beschreibst, in uns allen angelegt ist. Es hat seine letzte Ursache nicht in einem Grund der außerhalb wahrgenommen wird. Es ist eher so, das man es dadurch verstärkt, in dem man eine Ursache wahrzunehmen glaubt. Stell es Dir mal so vor:
Angenommen da ist eine Art "Leid" in Form eines Gefühls angelegt, isoliert und einsam und leer zu sein. Du nimmst das wahr. Dein Verstand sagt: Ich leide, aber warum? Er sucht nach einer Ursache und findet eine oder auch mehrere an die er glaubt. Dadurch wird eine Art "Schleife" hergestellt. Du sagst: "Der Tod meines Freundes ist die Ursache warum ich leide." (ist nur ein Beispiel, weiß ja nicht ob Du es so absolut formulieren würdest) woraus der Schluß folgt: Diese Ursache besteht, also leide ich. Daraus folgt: Die Wahrnehmung zu leiden, bringt Deine Aufmerksamkeit zur "Ursache", der Gedanke an den Tod Deines Freundes, bringt Dich zum Gefühl zu Leiden. Die Aufmerksamkeit selbst ist eine Art "verstärkende" Kraft. Du stellst also eine ziemlich machtvolle "Negativ-Spirale" her. Meiner Ansicht nach, gibt es nur einen Weg hinaus. Und das ist sowohl das Leiden selbst zu hinterfragen, wie auch v.a. die Gründe die man ...zu haben glaubt... warum dieses Gefühl existiert. Beides anzuschauen und zu erkennen, wie Dich das eine jeweils zum anderen bringt, was eine Art "Automatismus" ist, läßt Dich dann ganz von selbst diesen Automatismus auch ausweiten und dann durchbrechen, was bedeutet das Du an den Tod Deines Freundes denken kannst, ohne das er Leiden auslösen wird. Du hast dann Deinen Frieden damit gemacht. Du wirst das Leiden vielleicht noch wahrnehmen, allerdings in weit schwächerer Intensität, weil Du nicht sowieso dauernd immer wieder darauf gebracht wirst, weil Du es nicht mehr als eine Wirkung dieser "Ursache" glaubst. Du machst letztlich dann Deinen Frieden mit beidem. Und das ist dann das Erzeugen einer "Positiv-Spirale"...

VG,
C.
 
ich habe mal gehört, das es gut tut, wenn man sich eine zeit lang richtig ausweint und vll. auch in selbstmitleid versinkt. denn irgendwann sind die tränen alle und man fühlt sich nur erschöpft. danach soll es einfacher sein, einigermaßen normal weiterzuleben. natürlich weiß ich nicht ob das stimmt, aber irgendwas wollte ich auch schreiben. :)

ich hoffe, das du es rausschaffst. vielleicht hilft es dir auch mal zu meditieren, richtig gemütlich, mit ruhiger musik...vielleicht kannst du danach verstehen, was mit dir los ist und wie du es ändern kannst. im grunde liegt es an dir. du musst herauswollen. wenn du den wille hast, findest du auch einen weg. alter spruch, aber es stimmt wirklich. ;)

LG, Maya
 
Danke für eure Antworten. Es freut mich, das ich doch soviele unterschiedliche Ideen von euch bekommen habe: Danke:)

@maya: Es stimmt. Am Anfang habe ich viel geweint. Nach zwei Wochen dauer weinen, wurde es etwas weniger, da ich nicht mehr weinen konnte. Allerdings habe ich insgesamt besimmt ein halbes Jahr gebraucht bis ich keine spontanen Weinanfälle mehr bekommen habe.

@Condemn: Ich habe mir schon häufiger die Frage gestellt, ob es an dem Tod liegt oder nicht doch andere Ursachen hat.
Ich bin derzeit extrem am "aufräumen". Damit meine ich, das ich z.B. Menschen, die ich Freunde nannte, quasi aus meinem Leben gestrichen habe, da es nur einseitige Freundschaften waren. (Fühlte mich ausgenutzt, da ich nur in bestimmten Situationen eine Freundin darstellte für sie.)
So versuche ich schon das Feld einzuschränken. Wobei ich sagen muss, dass ich nicht mehr viel habe, was eine Ursache darstellen könnte.

Die Schleife, die du beschreibst trifft garantiert zu. Ich merke es bei mir selber und deshalb bin ich auch hier. Vielleicht finde ich hier einen Ansatz, den ich noch nicht berücksichtigt habe, eine Idee.
Meine Befürchtung ist nur, dass ich keinen "vernünftigen" Grund/Ursache finden werde.

@ peterle & Sayalla: Ich denke, dass ich inzwischen fast unten bin. Wie oben schon beschrieben räume ich in meinem Leben viel auf der Zeit und viel bleibt nicht übrig...

Ob ich den Tod akzeptiert habe? - Das schon, ich kann das Geschehene nicht mehr ändern. Aber ich werde es immer ungerecht finden, wenn ein solch junger Mensch sterben muss. Ich werde ihn nie vergessen, es wird immer Momente geben, in denen ich mich an die schöne Zeit zurück erinnere, in denen ich evtl. auch weine, weil ich wahrscheinlich niewieder einen Menschen so sehr ins Herz schließen kann. Damals sagte ich oft zu ihm, er wäre meine größte Schwäche. Es stimmt. Bis heute ist mir kein Mensch mehr begegnet, der auch nur ansatzweise ein solch tollen Charakter hatte. Was wieder zeigt, wie einzigartig doch Menschen sind.


Nur es muss für mich wieder einen Weg geben nicht mehr nachts aufzuwachen, um erneut festzustellen, das ich im Schlaf geweint habe.

Ob es der Tod von meinem Freund ist, weiß ich nicht. Sicher ist nur, dass es seitdem mit mir Berg abgeht. Zumindest was meine Psyche anbelangt. Andere Mögliche Ursachen sind inzwischen kaum noch vorhanden..
 
es ist schwer aus der ferne und ohne direkte erfahrung des gegenüber etwas genaueres zu sagen - zum anderen erfordert so eine situation eine gewisse zeitübergreifenden "betreuung", die mehr katalysierender als stützender natur ist.
die stütze musst du in dir selbst finden.
temporär ist in der regel eine gewisse ablenkung sinnvoll, da sie die astrale leidensverbindung/präsenz etwas schwächt.
in diesem zustand ist es leicher die ausblicke zu erkennen.
 
@Condemn: Ich habe mir schon häufiger die Frage gestellt, ob es an dem Tod liegt oder nicht doch andere Ursachen hat.
Ich bin derzeit extrem am "aufräumen". Damit meine ich, das ich z.B. Menschen, die ich Freunde nannte, quasi aus meinem Leben gestrichen habe, da es nur einseitige Freundschaften waren. (Fühlte mich ausgenutzt, da ich nur in bestimmten Situationen eine Freundin darstellte für sie.)
So versuche ich schon das Feld einzuschränken. Wobei ich sagen muss, dass ich nicht mehr viel habe, was eine Ursache darstellen könnte.

Die Schleife, die du beschreibst trifft garantiert zu. Ich merke es bei mir selber und deshalb bin ich auch hier. Vielleicht finde ich hier einen Ansatz, den ich noch nicht berücksichtigt habe, eine Idee.
Meine Befürchtung ist nur, dass ich keinen "vernünftigen" Grund/Ursache finden werde.

Hi Kanon!

Die Befürchtung kenne ich. Und auch das "Aufräumen"... bzw. zurückziehen und alles auf das Wesentliche reduzieren, weil man nicht mehr anders kann.

Ich sehe es in letzter Konsequenz so:
Eine Person leidet. Und leiden tun wohl alle. Die Intensitäten sind verschieden und die Gründe erscheinen individuell. Aber ein grundsätzliches Leiden, das alle haben und das alle antreibt, ist eine innere Einsamkeit/Isolisation/Leere... Dieses Gefühl treibt die Menschen an, auf die Suche danach zu gehen es zu beenden. Meistens und vielleicht sogar immer, bringt es Beziehungen hervor. Aber alles was aus dem Motiv "Leid" erzeugt wird, trägt auch die Macht in sich, Leiden zu erzeugen. Klassisches Beispiel: Liebesbeziehungen. Partner/in wird gebraucht um das Leiden erträglich zu halten, vielleicht sogar für gewisse Zeit auszuschalten, hat aber damit auch die Macht es zu "erzeugen". Die Trennung steht dann wieder für die innere Trennung (von sich selbst sozusagen). Wenn man nun alle Motive mal anschaut, oder auch nur einige, wird man erkennen, das sie eine Art Flucht darstellen.
Entweder:
Leid vermeiden, aus Angst heraus = Leid.
Oder Glück suchen = Mangel an Glück im Jetzt = Leid

Verdreh es vielleicht mal. Geh mal nicht davon aus, das Du leidest WEIL... Sondern das Leid erst mal als ein grundsätzliches Gefühl da ist. Und dann schau, wie es Dich reagieren läßt, wie Dein Verstand auf die Suche nach Ursachen geht, wie er Strategien entwirft um es zu lösen. Damit meine ich, wenn Du das Gefühl einfach fühlst... und ich meine "einfach"... denn Du fühlst es sowieso. Du musst Dich dafür nicht konzentrieren. Worauf man aber bewusst schauen muss, ist was der Verstand anstellt. Und dann kannst Du die Schleife erkennen. Und Du kannst da thematisch vorgehen. Du kannst z.B. fühlen und Deinen Verstand erst mal aufzählen lassen, worunter Du zu leiden glaubst. Das kommt ganz von alleine. Kannst eine Liste aufstellen und die wird mit ziemlicher Sicherheit nicht "nur" den Tod Deines Freundes betreffen. Mehrere Situationen die Du als "Druck" empfindest, Probleme mit Beziehungen jeder Art... Das nicht seltene Problem des: Wie denken andere über mich? Was habe ich für sie für eine Bedeutung? usw. Die Liste kann lang oder kurz sein und Du kannst sie vollkommen subjektiv bewerten, inwiefern Du da Ursachen für Leiden vor Dir zu sehen glaubst. Und dann mach dasselbe für ein Thema im Speziellen. Kannst Dir die Frage nach der Bedeutung Deines Freundes für Dich stellen, wie auch was sein Tod ausgelöst hat... usw. Ich persönlich habe sehr viel mit Schreiben gemacht. Einfach alles aufschreiben. Texte oder Spiegelstriche... egal.

Das Wesentliche ist m.A.n. immer diese Schleife:
Das Gefühl zu leiden wahrnehmen. Reaktion des Verstandes darauf mit "Das ist die Ursache" und Strategien und Methoden.... und damit der Verweis auf das Gefühl. Das ist ein hin und her von Gefühl - Verstand - Gefühl - Verstand... Und wenn Du erkennst, was der Verstand da macht, ohne das erst mal zu bewerten, dann kannst Du dieses Prinzip erkennen und auch, das er Dir unheimlich viel nicht-hilfreiches präsentiert.
Würde dieses Hin und Her nicht geschehen würde folgendes passieren: Die Aufmerksamkeit auf dem Leid... nur fühlen... ohne, das der Verstand sich urteilend einschaltet, würde es auflösen.
Die Aufmerksamkeit auf einem Gedanken, einer Überzeugung... ohne dass sie zu Leid führen würde und dadurch Deine Aufmerksamkeit wieder abziehen, weil Du mit einem anderen Gedanken reagierst, würde die Auflösung der Überzeugung bewirken. Der Schlüssel ist bewusst zu sein. Das bedeutet nicht-zu-urteilen. Und was Du urteilslos anschaust, das löst sich auf. Schau daher wie Dein Verstand urteilt (urteilen = etwas als leidvoll = "schlecht" ansehen) ... Das ist ein Automatismus der einen immer wieder ins Gefühl zu leiden hineinbringt und es damit festhält. Wenn der Verstand sich durch Bewusstheit an einen Punkt bringt, das er Verständnis für diesen Prozess entwickelt, die Überzeugungen hinterfragt und nicht mehr als absolut annimmt... Dann löst sich ein Thema nach dem anderen und je konkreter sie sind, desto schneller geschieht das. Das Gefühl kann sich dabei schon lösen, vielleicht auch nicht. Aber man kommt ihm näher, dem Punkt wo man auch diesem Gefühl entgegenstehen und es urteilslos anschauen kann, weil der Verstand nicht mehr auf die Suche geht.



VG,
C.
 
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Liebe Kanon,

ich würde trotzdem versuchen immer wieder raus zu gehen, den Kontakt mit Leuten zu suchen. Du mußt ja nicht mit ihnen sprechen. Ins Cafehaus, Waldspaziergang, in den Park.
Meine Theorie ist man gewöhnt sich an alles, auch an Dinge die nicht gut sind für einen wie zB sich völlig zurückziehen, sich isolieren. Das ist wie beim Immunsystem, wenn man nicht mehr mit Keimen in Kontakt kommt wird man anfälliger für Krankheiten. Bei Leuten ist das genauso. Wenn man nie unter Leute geht wirds immer anstrengender die Leute und den Trubel auszuhalten. Reine Übungssache. Und, ich denke was auch noch wichtig ist: der Tod deines Freundes ist schon ein paar Jahre her, vielleicht wären neue Eindrücke in deiner jetzigen Verarbeitungsphase gar nicht schlecht. Ich glaube stehenbleiben ist nicht gut, ausmisten ist gut, aber da muss auch wieder was Neues kommen. Es geht einfach leichter wenn man "draußen" ist. Kleinigkeiten bringen einen oft sehr weit. Dich selber auch auslüften.

:umarmen:

Alles Liebe
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