Schwierigkeiten

Waldmeister

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23. März 2006
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86
Ort
Unterfranken
Hallo

Ich denke, dieses Thema wurde sicherlich schon 100erte Male durchgekaut, trotzdem würde ich mich freun wenn mir jemand einen persönlichen Rat geben könnte (trotz Suchfunktion ;)!).
Ich habe große Schwierigkeiten bei der Meditation meine Gedanken und Aufmerksamkeiten los zu lassen. Ich meditiere jetzt seit gut einem Jahr (zwar nicht sehr regelmäßig aber ab und zu). Und es fällt mir sehr schwer, in mein Inneres zu schaun und banale Dinge an die ich denke, oder Geräusche die mich ablenken, nicht zu beachten. Die Theroie der Meditation ist mir zwar klar, aber es fällt mir einfach so unglaublich schwer. Wenn ich es dann mal geschafft habe (sehr selten) los zu lassen und wirklich in der Meditation bin, dann denke ich plötzlich, ah das muss es wohl sein, und puff bin ich wieder in der Verwirrung meines Geistes gefangen :D! Ich denke das Problem kennt jeder Anfänger, aber ich hab echt keine Ahnung wie ich das los bekommen soll, weil ich dann echt schon oft genervt bin, was ja eigentlich gerade contraproduktiv für die Medi ist! Ich habe eben einfach so einen wilden Geist :D, der ständig in Bewegung ist und den ich einfach nicht ruhig stellen kann!
Ich bitte um Hilfe. Wäre schön wenn mir jemand nen Tipp geben könnte, danke :)!

Mfg
Salvador
 
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Sich keine Sorgen machen ob man das jetzt richtig macht und ja schön innerlich still ist. Meditation, bei der es nur um Stille geht is finde ich reduktiv.

Dann.. Halszentrum besser integrieren in dein Bewusstsein.
 
Tja das musste du selbst entdecken. Ich möchte garnicht Halschakra sagen weil man da acuh schon Vorstelungen hat wie das sein sollte aber es geht ja ums entdecken und erleben.

Wie fühlt sich deine Kehle und dein Hals an? Nimmst du da drinnen oder um sie herum etwas wahr?
 
Darauf hab ich noch nie geachtet!
Ich achte eigentlich viel mehr auf meine Gedanken als auf meinen Körper, was vielleicht falsch ist!

Im Übrigen, mit Vorurteilen über Chakras oder Energiezentren usw. bin ich eher wenig belastet, davon hab ich keine Ahnung ;)!

Mfg
Salvador
 
Um so besser :)

Also achte einfach auf das was du fühlst, und schau ob dir vieleicht Empfindungen bewusst werden die du bis jetzt nicht so beachtet hattest.
 
Waldmeister schrieb:
Ich habe große Schwierigkeiten bei der Meditation meine Gedanken und Aufmerksamkeiten los zu lassen. Ich meditiere jetzt seit gut einem Jahr (zwar nicht sehr regelmäßig aber ab und zu). Und es fällt mir sehr schwer, in mein Inneres zu schaun und banale Dinge an die ich denke, oder Geräusche die mich ablenken, nicht zu beachten. Die Theroie der Meditation ist mir zwar klar, aber es fällt mir einfach so unglaublich schwer. Wenn ich es dann mal geschafft habe (sehr selten) los zu lassen und wirklich in der Meditation bin, dann denke ich plötzlich, ah das muss es wohl sein, und puff bin ich wieder in der Verwirrung meines Geistes gefangen :D! Ich denke das Problem kennt jeder Anfänger, aber ich hab echt keine Ahnung wie ich das los bekommen soll, weil ich dann echt schon oft genervt bin, was ja eigentlich gerade contraproduktiv für die Medi ist! Ich habe eben einfach so einen wilden Geist :D, der ständig in Bewegung ist und den ich einfach nicht ruhig stellen kann!

Lieber Salvador,
klar ist dein Problem jedem Meditierenden bekannt (nehme ich mal an).
Denn wir haben es mit einem Paradoxon zu tun: Etwas erreichen wollen, ohne etwas erreichen zu wollen.

Du versuchst mühevoll etwas zu schaffen, aber es gelingt selten und dann nur mal kurz. Es ist schwer. Du möchtest es schaffen. Du willst die wilden Gedanken loswerden.

Wir sind es gewöhnt unsre Ziele durch Tat und Anstrengung zu erreichen. Das ist der Weg, den wir verinnerlicht haben. Wir müssen lernen, wie es geht und dann TUN. Meditation ist NICHT TUN. Deswegen schlafen auch viele Anfänger erst mal ein, wenn sie es "schaffen" ihren Willen loszulassen. Aber in der Meditation ist ja wache Bewusstheit im Nichttun und Nichtdenken gefragt...

Weil das eben durch wollen nicht nur schwer, sondern gar nicht geht, gibt es alle möglichen Methoden, den denkenden Geist auszutricksen: Man kann die Augen auf ein Mandala, eine Kerze oder später auf ein inneres Bild richten...
Man kann die Gedanken durch Mantra-Rezitation in eine gleichförmige, passive, nichtdenkende Bewegung bringen... oder einfach ruhig und stetig das AUM in sich klingen lassen... und die Vibration spüren...
Man kann sich eine Meditationsmusik auflegen und den Gehörsinn ganz drin aufgehen lassen...
Man kann den Gedanken eine beobachtende Rolle zuteilen: Atem beobachten, eventuell sogar zählen, sich mit einem Körperzentrum (Herz oder Hara oder beides) identifizieren und wahrnehmend verweilen...

Wahrscheinlich sind dir diese Hilfsmittel alle bekannt... Manchmal helfe ich mir durch die Vorstellung, dass die Gedanken einfach vorbeiziehen, also willkommen, aber uninteressant sind... oder dass ich sie wie eine heiße Kartoffel fallen lasse. Manchmal fallen mir Gedanken ein, die ich annehme und zulasse. In der Ruhe findet ja auch gerne Inspiration statt, warum nicht... aber beobachten, nicht zerpflücken...

Besonders begünstigend empfinde ich folgende Kombination. Zuerst Yoga, QiGong oder etwas andres zur Öffnung und Durchlässigkeit des Körpers praktizieren, dann einen Meditationsteil mit konkretem Inhalt machen- Mantra/ Visualisationen/ Beobachtung der inneren Körpervorgänge/ Chakraübungen/ es gibt eine Fülle meditativer Vorbereitungen... und dann erst in die Stille gehen. Dann sind eben Körper und Geist schon vorbereitet und lassen leichter vom alltäglichen Denk-Wirr-Warr los. Und als Alltagsübung bringt es, die eigenen Gedanken, wie sie so kommen und gehen, bewusst wahrzunehmen. Das führt mit der Zeit vom Gedacht werden zum selber denken...

soweit... herzliche Grüße von Kali S.
 
Vielen dank für eure Hilfe.

Vielleicht sollte ich noch erwähnen wie ich versuche zu meditieren. Dazu setze ich mich spät abends (da bin ich meist geistig noch sehr wach) in den Lotussitz auf mein Bett. Dann beobachte ich meinen Atem um zur Ruhe zu kommen (was oft nicht klappt). Anschließend rezietiere ich mit Hilfe meiner Mala das Mantra OM MANI PADME HUM. Das hab ich mir deswegen ausgesucht weil ich Mitgefühl und Liebe, leben lernen möchte und da ist mir das Mantra des Mitgefühls sehr willkommen.
Nun komme ich nochmal auf meine Schwierigkeiten zurück. Ich versuche nicht an Gedanken festzuhalten, sondern sie neutral zu beobachten oder davonziehen zu lassen. Außerdem versuche ich den Raum zwischen den Gedanken, also Gedankenleere zu vergrößern. Das klappt aber überhaupt nicht. Ich hab so einen aktiven Geist, hab teilweise bis zu 3 Gedankengänge gleichzeitig, ich bring das einfahc nicht in Ruhe. Gestern hab ich meditiert und versucht ruhig zu sein, dann hab ich mich darüber geärgert, das ich mich ärgere immer abgelenckt zu sein. Dann, anstatt mit meiner Meditation weiter zu machen, hab ich mir überlegt wo ich meine Schwierigkeiten am besten verdeutlichen kann um mir Helfen zu lassen. Als ich dann das Mantra gesprochen habe, dabei versuche ich immer Wärme und Liebe aus meinem Herzen ausgehen zu lassen. War ich schon wieder wo ganz wo anders. Ich spreche zwar die Silben, kann mich aber nicht drauf konzentrieren, es ist echt zum verrückt werden.
Und wenn ich mal ruhig bin, dann fährt nen Motorrad an meinem Fenster vorbei oder irgendwas andres macht Krach! ICh versuch das zu ignorieren und in mir zu bleiben, aber anscheinend findet mein Geist die Geräusche interessanter.
Es ist echt zum heulen :(!

Danke für eure Hilfe
Mfg
Salvador
 
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Hallo Waldmeister, vielleicht tröstet es dich, daß du dich in allerbester Gesellschaft befindest. Geshe Soepa hat uns in einer Unterweisung über das Bewußtsein erzählt, bei den alten Mönchen in seiner Heimat gebe es ein geflügeltes Wort. Wenn sie schon sehr alt und vergeßlich geworden sind, und sie sich oft nicht gut mehr erinnern können, was sie noch tun hätten sollen - dann brauchen sie sich nur zur Meditation niederzusetzen - und schwupps, schon fällt ihnen alles auf einmal wieder ein, was sie vergessen hatten...

Weißt, ich galub, es liegt auch daran, was für ein Leben wir eigentlich führen hier im Westen. Wie lang am Tag hören wir uns eigentlich selbst zu? Wann nehmen wir so im Lauf eines Alltags überhaupt wahr, was wir selbst wollen und brauchen? Und ist es ein Wunder, daß unsere Gedanken, an denen wir immer nur vorbeihören (wie leider an unseren Kindern hin und wieder), uns dann alles auf einmal erzählen wollen, wenn wir uns eindlich einmal hinsetzen und endlich einmal STILL sind (auch so wie unsere Kinder manchmal?)

Hab sie lieb, deine Gedanken. Sie sind den ganzen Tag für dich da, ohne daß du sie wirklich wahrnimmst - und wollen endlich einmal gehört werden. Wie wärs, wenn du vielleicht vor der Meditation ein Stück Papier nimmst, hzu meditieren beginnst und dann alles mitschreibst, was dir da auf einmal durch den Kopf schießt? Ganz bewußt und lustvoll? Und wenn der Gedankenstrom versiegt, dann - vielleicht gelingt es dir dann, ein bißchen Stille zu finden... und nachher hast du noch das Vergnügen, durchlesen zu können, was für tolle Gedanken durch deinen Kopf geschossen sind. Das kann sehr lehrreich sein, gelegentlich :)
 
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