Herkunft der Schwarzwälder Kirschtorte
Wenn die Schwarzwälder ehrlich sind, müssen sie leider zugeben, dass man die Herkunft nicht zweifelsfrei bestimmen kann. Es gibt einige Varianten über die Entstehung – ähnlich wie bei der Sachertorte und der Linzertorte.
Ein Konditor namens Josef Keller aus Radolfzell behauptete, dass er die Schwarzwälder Kirschtorte 1915 in Bonn Bad Godesberg erfunden habe. Dies ist möglich, kann aber dann nur als Vorläufer der Schwarzwälder Kirschtorte angesehen werden, da Kellers Torte nur eine einzige Lage und Mürbeteig besaß. Keller bestand aber bis zu seinem Ende 1981 darauf, dass die typische Kombination aus Sahne, Kirschwasser und Schokolade für die Schwarzwälder Kirschtorte von ihm stammt.
Im Tübinger Stadtarchiv wurden andere Unterlagen gefunden. Aus diesen geht hervor, dass Erwin Hildenbrand, ein Tübinger Konditormeister, die Schwarzwälder Kirschtorte 1930 im Tübinger Café Walz erfunden habe. Es gibt sogar ein Foto, welches Hildebrand 1936 zeigt, wie er eine Schwarzwälder Kirschtorte herstellt.
Eine endgültige Klärung wird es bezüglich der Herkunft vermutlich nicht mehr geben können. Fest steht, dass die Schwarzwälder Kirschtorte 1934 erstmals erwähnt wurde. Bekannt war sie hauptsächlich in Österreich, der Schweiz und in Berlin. Heute ist sie die bekannteste deutsche Torte überhaupt. Weltweit bekommt man Schwarzwälder Kirschtorte angeboten. Allerdings werden einzelne Zutaten ersetzt oder weggelassen. Nicht überall ist beispielsweise das typische Schwarzwälder
Kirschwasser enthalten.
