Das glaube ich Dir, denn sowas tönt jetzt für mich wieder pausibel, Du erklärst es in einer Form, wo man darüber reden kann und stellst Dich nicht als Überding da. Hast Du Dich mal medizinisch abchecken lassen, dass heisst, evtl. das es vom medizinischen Standpunkt was geben könnte was sowas auslösen könnte, so eine Art, Schlaganfall, Infakt aber einfach nur ganz schwach und gestreift, ... .
Aber wenn Du das medizinische auschliessen kannst, ist es vieleicht wirklich sowas wie ein spirituelles Erlebnis das Du gehabt hast.
Wie lange hat denn dieser Zustand angedauert, Minuten, Sekunden, Sekundenbruchteile?
lg
Cyrill
Gesundheitlich, körperlich war ich damals fit, und auch danach. Dennoch, auf eigenartige Weise sah ich mir dennoch beim Sterben zu. Und hatte danach das Gefühl, hier neu zu inkarnieren. Wenn auch im selben Leben. Oder, in einer Art Paralleluniversum. Denn zugleich war eben alles, wenn auch oberflächlich gesehen gleich, so doch so völlig anders als zuvor. Schwer zu erklären. Aus Sicht von hier waren es ein paar Sekunden, aus der Sicht darinnen eine Ewigkeit. Das war dermaßen übervoll, dass ich immer noch nur Bruchteile davon eingermaßen klar erfassen oder verstehen kann.
So gesehen war es auch kein Nahtoderlebnis. Ich starb, das war sonnenklar, und dann war ich plötzlich wieder da, und dazwischen, außerhalb davon, geschah quasi die ganze Schöpfung zugleich, so man will. Von Anfang bis Ende. Warum auch immer. War und ist für mich nicht wirklich erklärbar.
Ich weiß ja selbst, wie bescheuert sowas klingt.
Ging mir damals damit nicht anders, heute auch nicht. Der Unterschied ist, heute habe ich wieder Distanz dazu. Eine gewisse Neutralität. Worüber ich durchaus dankbar bin. Damals hing ich mittendrin. Und kam lange nicht mehr raus. War nicht einmal mehr ich selbst. Irgendwie.
Und das ist genau der Punkt, der mir nach wie vor Probleme bereitet. Was, wer war ich davor, mittendrin, bin ich jetzt?
Die Erfahrung hatte ja noch andere Folgen. Ich bekam emotionale Extremzustände, wie nie zuvor oder danach. Ich erinnere mich, als ich eines Tages im Zug saß und 4 Stunden einen Weinkrampf bekam, einfach so. Konnte nicht mehr aufhören. Ultrapeinlich. Nur, irgendwann ist einem auch sowas egal. Was hätte ich tun sollen? Und in der Art geschah einiges, das mich anscheinend mehr steuerte, lenkte, als ich mich selbst. Ich sah mir sozusagen bei vielem einfach zu. Eigenartig, sowas zu erleben. Auch die Ohnmacht sich selbst gegenüber.