Schütteln/Vibration ein weiterer essentieller Kern im Schamanismus ?

Erdkröte

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Bis jetzt wird in Deutschland/Europa/USA vorallem die Schamanische Reise als "der Kern" des Schamanismus vorgestellt und betrieben, da von Michael Harner so als Gemeinsamkeit entdeckt und definiert.
Nun war ich ja bei den nepalesischen Schamanen erstaunt, dass sie eine schamanische Reise in der Form wie wir sie in Deutschland nach FSS-Format betreiben so nicht kennen, dafür steht jedoch das Schütteln/Vibration, besser geschüttelt werden von einem Spirit im Vordergrund von dem man alle Informationen (in Wort und Bild) bekommt, als auch Heilung erfährt. Dieses von Innen heraus geschüttelt werden ist in Nepal DAS Charakteristikum für den Schamanismus.
Interessanter Weise bin ich nun über den Autor Bradfort Keeney / Shaking medicine auf das selbe Phänomen bei afrikanischen, indianischen und asiatischen Heilern, die sich z.T. ebenfalls darüber als Schamanen definieren.

Wie würdet Ihr das Phänomen einordnen ? Welche Erfahrung habt ihr damit ?

LG Siegmund
 
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Dieselbe ^^. Ohne Schnörkel, weil ich das Schütteln als Siedetrance kenne.

Das aber schließt eine Reise der Seele nicht aus - und findet auch währenddessen statt. Manchmal jedenfalls.
 
Das aber schließt eine Reise der Seele nicht aus - und findet auch währenddessen statt. Manchmal jedenfalls.

Das ist bei mir auch so, dass ich manchmal eine Reise der Seele erlebe. Es ist für mich schwerer beides zusammen zu bekommen. Weshalb das so ist weiß ich nicht. In der Schütteltrance spielt dagegen Ton und Klang eine größere Rolle, bei mir.

LG Siegmund
 
Die hat bei mir weit häufiger etwas mit Besessenheit zu tun, als mit der Reisetechnik - aber eben auch nicht immer.

Die Besessenheitstrance ist damit jedenfalls sehr eng verwandt. Und wie die FSS und die Weichspülesoschamanen über Besessenheit denken, brauch ich wohl kaum weiter ausführen *lol*.
 
Zuletzt bearbeitet:
Schönen Abend!

*sich kurz meld* Ich "schüttle" zwar nicht, wenn ich reise, aber wenn ich mein Gewand anlege und die Geister übernehmen, dann passiert das schon mal. Zwar nicht sehr heftig, aber das vibriert dann schon mal deutlich.

Gruß,
T.
 
Ich habe übrigens nicht sofort mit der Schütteltrance angefangen, es dauerte etwa drei Jahre, bis sie sich eingestellt hatte, etwa 1993 oder 1994 würde ich heute eingrenzen, ich müsste mal meine Aufzeichnungen rauskramen, damals dokumentierte ich noch jeden Furz. Es war noch vor der ersten tuvinischen Delegation, die Europa besuchte.

Meine Reisetechnik und meine einfachen Tranceversuche bezüglich Besessenheitstrance mussten irgendwie "reifen". Als dann Fries sein Buch veröffentlichte (ich habs 1997 erstanden) beantwortete der mir eine Menge Fragen dazu, die sich so stellten. Lohnt sich unbedingt, das Buch.

VG

Sobek
 
Ich kenne Schütteln z.B. in Verbindung mit ekstatischen Trancehaltungen bei der Seelenreise nach Harner.
Bei ihr liegt man flach auf dem Boden, der rechte Arm ausgestreckt, der linke liegt im Bereich des Unterarms über der Augenpartie.
Es wird schwierig, wenn das Zittern in den linken Arm übergeht und selbiger dann auf die Stirn recht unkontrolliert auftrifft.
 
Obwohl ich die Siedetrance öfter "verwende", würde ich sie nicht als Qualitätsmerkmal sehen (wie das bei dir, Siegmund, oft genug rüberkommt, keine Ahnung ob beabsichtigt oder nicht); vor allem gehts da halt eindeutig mehr Richtung ekstatische Trance als bei dem was man üblicherweise so kennt.
Schütteln kenn ich auch als äußerst unkontrollierten Effekt, wenn du in einem Ritual oder einer "Seance" steckst, daß du da plötzlich unkontrolliert zum Schütteln anfängst. Das hat auch durchaus mit Kontrollverlust zu tun, was prinzipiell bei manchen Arten der schamanischen Arbeit nicht schlecht ist (wie bei der von Sobek angesprochenen Besessenheit).
Manchmal beobachtet man das bei Ritualen o.ä. auch bei Zuschauern, die davon mitgezogen werden und unkontrolliert zu schütteln beginnen.
Ich glaube, manche christliche Sekten verdanken ihren Namen auch ursprünglich dem Schütteln, wie eben die "Shaker" und Nachfolger.

ciao, :blume: Delphinium
 
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@Delphinium,

Obwohl ich die Siedetrance öfter "verwende", würde ich sie nicht als Qualitätsmerkmal sehen (wie das bei dir, Siegmund, oft genug rüberkommt, keine Ahnung ob beabsichtigt oder nicht);

Beabsichtigt im Sinne einer unbeantworteten Frage auf die Erfahrungen einer nepalesischen Schamanin namens Maile Lama. Welche die Methode "Schamanisches Reisen nach Harner" auch mal ein 1/2 Jahr ausprobiert hatte und mit dieser Form gar nichts anfangen konnte. Zu lesen bei der Autorin Ellen Winner, Schülerin von Maile welche sich mit der Schütteltrance schwer tat.
In Nepal kannst man zwar ohne Schütteltrance als Dhami = Heiler gelten, aber nicht als Jhankri = Schamane. Dort ist es ein (nicht das einzige !) klares Qualitätskriterium.
Gibt es eigentlich die Schütteltrance auch bei tuvinschen Schamanen ?

LG Siegmund
 
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