Hi,
ich denke erst mal an die guten Sprüche, die man immer hört, in Büchern aber auch von gestandenen Astrologen: dass in jedem Radix ein Potential liegt. Egal wie "schlecht" die Stellungen sind.
Dann denke ich weiter, warum ist das wohl so? Es muss ja auch so sein, es kann kein schlechtes Radix in dem Sinne geben. Denn sonst hätte der liebe Gott nicht so eine tolle Schöpfung gemacht.
Und bevor ich nun super religiöses Zeug rede, will ich mal anderes reden.
Die Seele ist doch überhaupt nicht eingesponnen in das Radix. Naja, doch, genau, eingesponnen. Aber mehr auch nicht. Die Seele ist nicht das Radix. Das ist das erste, was ich mir so denke. Die Seele ist neben der Kultur, in der man geboren wird und aufwächst, wahrscheinlich ein sehr wichtiger Faktor dafür, wie man das Radix und seine Konstellationen lebt.
Es gibt immer Polaritäten, irgendwie, - ein Mars kann "gut" stehen und "schlecht", aber es gibt im Radix dann ja noch Faktoren, die ohne diesen guten oder aber auch schlechten Mars ganz anders wirken würden. Diese Konstellationen können dann durch weitere "schwierige " Konstellationen noch schwieriger werden (natürlich auch ausgewogener und auch "besser" durch eine ansonsten vereinzelte "schlechte" Konstellation, die eben auf andere Konstellationen dann wieder besänftigend wirkt).
Aus dem Radix entsteht dann das Leben?
Nöö.
Ich glaube nicht an Determinismus. Die Leute gibt es Milliardenfach. Sie alle leben vor sich hin, mit mehr oder weniger schlecht ausgerüsteten Fahrzeugen (Radixes).
Und warum leben sie alle vor sich hin, mich mit eingeschlossen?
Weil wir hier auf Erden sind.
Jetzt mal spirituell: weil wir hier auf Erden eine Entwicklungsaufgabe haben, mit diesen Kräften zurande zu kommen, etwas draus zu machen.
Gäbe es nicht diese kentaurische wilde Energie, diesen aus inneren Abgründen wild machenden Pluto oder Skorpion etwa, oder auch Pholus, der uns trunken macht um mal ein Ventil zu nutzen, oder Chiron mit seiner hinweisenden Verletzung, all diese animalischen Triebe (Haken und Ösen) und Dunkelzonen unserer Leidenschaften, Bindungen und Verhakungen (etwas hält uns oder zieht uns), - das wäre ja im Endeffekt total widerstandslos. Eine schwache Kreatur, die Schöpfung. Es wäre Pisselpassel.
Die reine Welt der Venus, die Hochzeit, die da immer besungen wird, ist zu "erkämpfen", durch eine Art Hingabe vielleicht oder Erlösung und Bereinigung. Der Tempel.
Waage kann furchtbar schleimen oder verantwortungslos Verantwortung delegieren, kann anderen etwas aufdrückenm, was sie nicht wollen, diese Energie kann aber
auch Brücken bauen und zusammen führen, was zusammen gut passt.
Das Schmiedeeisen von Mars, seine Fähigkeit, etwas zu schaffen, zu vollenden, wohin zu kommen, ohne Umwege, dieser Widder kann andere überrennen mit seinen Plänen und Vorhaben, aber auch ritterlich anderen etwas bereit stellen.
Und so weiter, es kommt also drauf an, die höheren Entwicklungspotentiale zu erheben aus ihrem Schlaf des Nicht-Seins.
Aber die meisten Menschen, mich eingeschlossen, denken in gut und schlecht, von Stammesnatur ist es uns eingegeben, es gibt gut und schlecht.
Warum ist das schlecht, was andere Male gut sein kann...; weil wir es so sehen bzw. so leben? Wenn ich eine Axt habe, ist es leicht damit etwas IRGENDWIE zu spalten, einen Schädel vielleicht, wenn ich ein Psychopath bin und auf der Strasse mal wieder marsianische Plutoanwandlungen bekomme. Ich brauche nur eine derbe Laune, einen Anflug von Wahnsinn um etwas zu zerstören mit der Axt. Wie viel schwieriger ist es für mich, wenn ich dieser Laune nicht nachgeben will und nach Hause gehe, dort mit der Axt einen alten Baumstumpf so bearbeite, dass daraus ein Kunstwerk wird?
Aber das ist nicht, was Anne gefragt hat.
Ich denke, es gibt schon typisch schwierige Planetenkonstellationen. Saturn Mond steht traditionell für eine trübe Grundstimmung und so weiter.
Das ist real so, weil es so erst mal gelebt wird. Was für eine Welt als Nährboden haben wir, dass dies so empfunden wird? Weltweit gibt es mehr oder weniger einen grossen Zwist in den Gebieten, wo viele Menschen eng zusammen leben. Ob wir in Afrika einige Hütten hätten oder hier in Wohnsiedlungen hausen, es gibt da immer irgendeinen Druck, der uns dann das Radix so leben lässt, damit es schlecht wird. Da wird einem regelrecht schlecht von, weil die Impulse von aussen - meiner Meinung nach - das auch sehr befördern. Wir haben hier kein Paradies, nein, aber auch eine sehr merkwürdige Stammeskultur, die das Wohl des Einzelnen wenig berücksichtigt. In Afrika ist dieser Prozess vielleicht ein leicht anderer, aber im Prinzip dasselbe. Und dort geht es zunehmend auch wilder zu. Die Wildheit, die vorher zugelassen wurde, damit sie nicht in falsche Kanäle gerät, ist nun losgelöst von der Eintracht einer Stammesgesellschaft, die ausgeliefert ist der Vielfalt. Harmonie geht flöten. Andere Naturvölker sind im Begriff, langsam weniger in ihrer Zahl zu werden. Die Zersplitterung der Zivilisation schreitet voran. Der Verlust an Bodenhaftung.
Es ist eine Art von "zunehmender" Zersplitterung. Nicht dass die Welt immer schlechter wird, aber sie wurde zu dem, was sie ist, vielleicht damit das ausgelebt wird, was potentiell (in der Masse von Vielfalt) schon von Anbeginn jener Massen, existierte. Der kollektive Schaden ohne erdendes Zentrum, so würde ich es nennen. Vielleicht ist es auch die Ballance die fehlt...; naja. Vielleicht ist es nun an der Zeit, neue Zentren und neue Balancen kollektiv zu errichten.
So wie ich um den heissen Brei rum faseln tue, und vergesse was bei rum kommt am Ende an möglichen Reaktionen z.B., oder an Langeweile, weil ich mir einen angetrunken habe, kann man das auch mit seinem Radix bestimmt tun, und immer den Tanz um den heissen Brei vollziehen, die die Planeten bereit stellen.
Man dreht sich also im Kreise, und wie die Planeten auch stehen, so denke ich mir, kommt es darauf an, diesen Kreistanz anders zu leben, als wie Einflüsse von aussen (vor allem kulturelle) es uns "angeraten" haben von Kindheit an.
Wenn ich versuchen sollte, spaßeshalber ein grottenschlechtes Radix zu malen, ich sehe dann auf einmal, dass ich gleichzeitig auch ein supergutes Radix zeichne. Weil die Planeten verschiedene Entwicklungshöhen beherbergen. Was einmal tiefste Traurigkeit bedeuten mag, kann entwickelt dann die grösse Ernsthaftigkeit bedeuten. Usw. Wenn ich also das superschlechte Radix hätte, so wäre es gleichzeitig ein supergutes, denn wie dieses gelebt wird, kann ich nicht einzeichnen. Ich müsste eine Zivilisation malen. Genau: eine Orwellsche Welt des Grauen, in der die Menschen darauf getrimmt werden, ihr Radix entsprechend auszuleben.
Also ich glaube fast schon, es gibt kein schlechtes Fahrzeug (Radix). Diese sind zwar nicht immer gleich, sehen nur an der Oberfläche anders aus. Darunter haben wir alle immer dieselben vier Elemente und drei Qualitäten und zwölf Zeichen usw.; daraus entsteht eine Vielfalt, ein Leben. Der eine wird Gärtner, der andere Schreiner. Aber beide sind im Prinzip von denselben Elementen geschaffen.
LG
Stefan