Verena_M schrieb:
1.
Ich finde es aber auch irgendwie seltsam, wenn man denkt einen Menschen zu kennen. Dieser zieht sich dann zurück, spricht weniger mit dir, und ohne das man es merkt, hat man plötzlich gar keinen so guten Bezug mehr zu ihm. Man kennt ihn einfach nicht mehr so richtig, und die Dinge die er spricht ergeben manchmal gar keinen Sinn.
2.
In diesem Fall hat mein Bruder selbst die Initiative ergriffen, und erkannt das etwas nicht ganz stimmt. Jetzt ist er regelmäßig in Behandlung.
Liebe Grüße Verena
Hallo Verena,
1.
Dein Bruder liebt Dich noch wie vorher,
aber die Krankheit hat sein
Verhalten, seine Persönlichkeit verändert,
durch sie denkt er ganz anders, er verhält sich ganz anders wie Du gelesen hast.
Ich habe so was mit meiner Großmutter,
mit einer anderen Krankheit mitgemacht,
sie hatte Arteriosklerose und die älteren Herrschaften leben dann in einer anderen Welt, aber sie meinen immer Ihr Verhalten ist richtig.
Ihr Geschmacksempfinden hatte sich verändert war was süß,
empfand sie es salzig.
Sie war eine liebe zierliche Person und gut zu führen, wir mussten dann 24 Stunden auf sie aufpassen, das machte meine Mutter und eine nette Dame die im Altenheim lebte und sich ein Zubrot verdiente.
Bei Deinem Bruder ist es wichtig das er die regelmäßigen Termine beim Arzt war nimmt, damit er mit seinen Medis richtig eingestellt ist.
Der Bedarf kann sich immer mal ändern,
oder die Medis müssen nach einer Zeit gewechselt werden,
weil durch sich durch Dauergebrauch die Wirksamkeit verändern kann.
Das bekomme ich bei unserem Klientel immer mal so mit.
Einige Links:
www.schizophreniepsychose.de/schizophrenie_5.html
www.br-online.de/umwelt-gesundheit/thema/schizophrenie/grundlagen.shtml
www.ekonline.de/mednews/n1307c.htm
www2.uibk.ac.at/bidok/library/grundlagen/riederer-schizophrenie-teila.bdkb
http://www.gesundheitpro.de/Schizophrenie-Psyche-A050829ANONI013030.html
Schizophrenie
T
Zusammenfassung:
Während es den meisten Menschen möglich ist, sich in die Lage von Depressiven, Zwangsneurotikern oder Phobikern zu versetzen - einfach weil ein jeder schon einmal im Ansatz solche Zustände erlebt hat -, ist es ungleich schwieriger, die Denk- und Erlebnisweise Schizophrener gefühlsmäßig zu erfassen. Für den Durchschnittsmenschen bleibt diese Störung unverständlich und fremd. Dementsprechend groß sind auch die Ängste, die Schizophrene in ihrer Umgebung hervorrufen. Tatsächlich zählt die Schizophrenie zu den schwersten und sicher auch gefährlichsten psychischen Störungen. Das zeigt alleine schon die hohe Selbstmordrate von Schizophrenen. Mittlerweile hat sich die medikamentöse Therapie aber nahezu in revolutionärerer Weise gebessert, sodass die Krankheit ihren Schrecken größtenteils eingebüßt hat. Die Lebensqualität der Menschen mit Schizophrenie (aber auch der ihres Umfelds) hat dadurch sichtbar zugenommen. Immer mehr psychiatrische Einrichtungen und Kliniken können jetzt auf geschlossene Einrichtungen für schizophren Erkrankte verzichten, die Rezidivraten (Wiedererkrankungsrate) scheinen zu sinken.
Doch nicht nur die medikamentösen Behandlungsmöglichkeiten haben sich in den letzten Jahren stark verbessert. Darüber hinaus wurden zahlreiche Einrichtungen, wie betreute Wohngemeinschaften, Tageskliniken, Werkstätten geschaffen, die auch schwer gestörten Patienten ein menschenwürdiges Leben mit der Krankheit ermöglichen.
An der Tatsache, dass diese Krankheit häufig zu lebenslanger Beeinträchtigung führt, hat sich aber leider noch nichts geändert. In der Psychiatrie unterscheidet man zwischen verschieden Arten und Verlaufsformen der Schizophrenie. Als Ursache werden genetische und lebensgeschichtliche Faktoren vermutet.
URSACHEN
BESCHWERDEN
BEHANDLUNG
LEBEN MIT DER KRANKHEIT
Der deutsche Psychiater Emil Kraepelin beschrieb 1896 das Störungsbild der Schizophrenie, das er unter dem Begriff "Dementia praecox" zusammenfasste. Für Kraepelin handelte es sich um eine Gesamtveränderung der Persönlichkeit, in der vor allem die Willensfunktion beeinträchtigt ist und die durch eine fortschreitende Verschlechterung gekennzeichnet ist.
Bleuler führte 1911 den Begriff Schizophrenie ein und leitete diagnostische Kriterien aus einem theoretischen Konzept über die Art des pathologischen Prozesses bei dieser Störung ab. Er unterschied zwischen primären und sekundären Störungen, wobei er die primären Störungen als eine direkte Folge eines zerebralen Prozesses (lockere Assoziationen, Bewusstseinstrübungen, Schwankungen der Stimmungslage und so weiter) ansah und die sekundären Störungen (Wahn, Ambivalenz, Autismus, Negativismus) als Ergebnis des Versuchs, sich an primäre Störungen anzupassen, wertete.
Ursachen
Über die Ursachen der Schizophrenie gibt es eine Reihe von Erklärungsansätzen. Heute geht man davon aus, dass eine Vielzahl von Faktoren zum Entstehen der Krankheit beiträgt. Biologische Veranlagung, soziale Umwelteinflüsse im Verlauf der Entwicklung und gewisse Stressereignisse können zu einer Verletzlichkeit führen, auf deren Grundlage die Krankheit ausbrechen kann. Soziale Theorien versuchen, die Entwicklung der schizophrenen Störung als Reaktion auf soziale Konfliktsituationen beziehungsweise abweichende Kommunikationsmuster in der Familie zu erklären. Die Ansätze von Bateson, Lidz und Wynne betonen den Einfluss von widersprüchlichen, seltsamen und ineffizienten Kommunikationsstilen bei den Eltern schizophrener Patienten, die den Kindern von früh an keine Orientierung ermöglichen.
Freud ging von einer Konflikttheorie aus und nahm an, dass ein untragbarer Konflikt zwischen unakzeptablen Wünschen und Abwehrprozessen zu einer Abspaltung eines Teils der Bewusstseinsinhalte führt. Eine andere Komponente der psychoanalytischen Interpretation betont ein Defizit in der Ich-Repräsentation, das die besondere Qualität des schizophrenen Denkens bedingt. Organische Ursachen werden in einer Beeinträchtigung der Gehirnfunktion, in Störungen des Transmitterhaushalts im Gehirn und in der Genetik vermutet.
Der größte Teil der schizophrenen Erkrankungen beginnt zwischen der Pubertät und dem 30. Lebensjahr, wobei dies vor allem für Männer gilt. Ein Erkrankungsbeginn im späteren Lebensalter betrifft eher Frauen, was womöglich mit einer Schutzfunktion der Östrogene zusammenhängt, deren Spiegel nach der Menopause abfällt.
Der Beginn kann entweder akut oder schleichend, mit einer allmählichen Veränderung der Persönlichkeit, Nachlassen der Leistungsfähigkeit und einem zunehmenden Rückzug aus den Kontakten mit der Umgebung, sein.
Beschwerden
Die charakteristischen Symptome der Schizophrenie sind Gedankeneingebung und der Gedankenentzug, mit dem Gefühl des Gemachten und Gesteuerten, sowie Störungen der Denkabläufe. Unter dem Begriff formale Denkstörung werden Störungen des Gedankenflusses, der Verlust des Denkziels oder die Konzeptbildung zusammengefasst. Wichtiges kann von Unwichtigem nicht auseinandergehalten werden und das Denken wirkt auf den Beobachter unlogisch und zusammenhangslos. Häufig gehen diese Denkstörungen mit einer Desorganisation beziehungsweise Zerfahrenheit der Sprache, einer beträchtlichen Desorganisation im Verhalten sowie verflachten oder unangemessene Affekten einher.
Zu den inhaltlichen Denkstörungen gehören Wahnvorstellungen. Häufige Erscheinungsformen des Wahns sind der Verfolgungswahn und der Beziehungs- oder Beeinflussungswahn, bei dem die Betroffenen in dem Glauben sind, dass Körper, Wille, Stimmung und Denken kontrolliert oder beeinflusst werden. Die Wahnbildungen können absurde Interpretation von realen Wahrnehmungen oder Erlebnissen sein oder Halluzinationen, die meist den auditiven Bereich betreffen. Bei der katatonen Form der Schizophrenie steht die Beeinträchtigung des Bewegungsimpulses beziehungsweise der Motorik im Vordergrund, wobei sich dies sowohl in extremer Getriebenheit als auch in Bewegungsstarre (bis hin zum Stupor) und in Manierismen (schlangenartige Bewegungen der Arme und des Körpers) äußern kann.
Eine weitere Untergruppe der schizophrenen Störung ist die hebephrene Form, bei der die affektiven Veränderungen am deutlichsten sind, Wahnsymptome hingegen kaum auftreten. Bei der paranoid-halluzinatorischen Form kommt es zur Ausbildung relativ fixierter Wahnsymptome mit begleitenden Halluzinationen.
Mögliche Folgen und Komplikationen
Die soziale und berufliche Beeinträchtigung ist meist sehr stark ausgeprägt und bringt langfristige ungünstige Folgen mit sich, was zum Teil damit zusammenhängt, dass die Störung in einer Lebensphase auftritt, in der sich die Patienten eine selbständige Existenz aufbauen müssen.
Behandlung
Medikamentöse Behandlung
Was die Therapie anbelangt, ist eine medikamentöse Behandlung unter fachärztlicher Sicht dringend anzuraten. Es kommen laufend neue und immer bessere Medikamente auf den Markt, die in der richtigen Dosierung heute schon vielen Patienten ein weitgehend beschwerdefreies Leben ermöglichen. Die medikamentöse Behandlung erfolgt mit Neuroleptika (Phenothiazine, Butyrophenone, Alkaloide), die nicht abhängig machen.
Die Einnahme von Neuroleptika verringert die Erregung und mildert die psychotischen Symptome. Auch die Konzentrationsfähigkeit bessert sich.
Neuroleptika werden auch als Prophylaxe eingesetzt, um einen Rückfall zu verhindern beziehungsweise hinauszuzögern. Es können allerdings auch Nebenwirkungen auftreten, die sich vor allem im extrapyramidalen motorischen System zeigen. So können beispielsweise Parkinson-artige Bewegungsstörungen oder Dystonien (langsame Veränderungen der muskulären Spannung, wodurch es etwa zum Schiefhalten des Kopfes kommt) auftreten. Insgesamt gesehen werden Neuroleptica allerdings meistens nicht lange genug eingenommen. Vor allem ab der zweiten Krankheitsphase, wenn sich die Krankheit stabilisiert, ist eine medikamentöse Therapie oft über Jahre hinweg erforderlich, da die Medikamente selbst keine Heilung bringen
Ergänzende Maßnahmen
Eine begleitende Psychotherapie ist durchaus sinnvoll. Eine Psychotherapie ohne medikamentöse Unterstützung aber birgt ein hohes Risiko für den Betroffenen und sein Umfeld in sich und sollte auf jeden Fall unterlassen werden.
Besonders wichtig ist außerdem die Unterstützung des Kranken in seinen zwischenmenschlichen Beziehungen. Wo eine ambulante Betreuung durch Angehörige möglich ist, sollten diese in die Behandlungsvorgänge eingebunden werden. Andere sozialtherapeutische Maßnahmen umfassen die Gestaltung einer für Schizophrene günstigen Umgebung, die übersichtliche und unkomplizierte Lebensabläufe bietet, etwa therapeutische Wohngemeinschaften, Tageszentren oder kliniken, sowie wenn möglich Schritte zur Wiedereingliederung ins Arbeitsleben. Bei jeder dieser Maßnahmen sollte das Hauptaugenmerk auf Ausgewogenheit liegen, da nicht nur Isolation, sondern auch Überbesorgtheit für Menschen mit Schizophrenie ungünstig sind.
Für Angehörige von Schizophrenen sind Selbsthilfegruppen empfehlenswert, die bei der Bewältigung der oft sehr schwierigen Situation helfen können.
Heilungschancen
In etwa einem Drittel der Fälle kommt es zu einem sehr ungünstigen Verlauf und zu einer schwer wiegenden chronischen Behinderung, bei einem weiteren Drittel kommt es zu wiederholten Phasen mit einer gewissen Beeinträchtigung auch zwischen den Phasen und bei dem restlichen Drittel zu einer vollständigen Remission nach einer oder einigen wenigen Krankheitsepisoden. Bei einem akuten Beginn, der durch stärker belastende Umstände als Auslöser und durch positive Symptome (Wahn, Halluzinationen) gekennzeichnet ist, ist ein günstiger Verlauf wahrscheinlicher.
Leben mit der Krankheit
Die Schizophrenie gehört zu den schwersten psychischen Störungen, unter der nicht nur der Betroffene selbst, sondern auch seine unmittelbare Umgebung leidet. Vor allem dann, wenn es sich bei der erkrankten Person um einen nahen Familienangehörigen handelt, besteht oft der Wunsch oder auch nur die moralische Verpflichtung, diese auch weiterhin in die Familie zu integrieren.
Ihnen stehen finanzielle Leistungen und fachliche Unterstützung zu (Pflegeversicherung (D), Pflegeversicherung (A)). Wenn die persönlichen Voraussetzungen für die häusliche Pflege stimmen, ermöglicht die Zusammenarbeit mit einem ambulanten Pflegedienst eine optimale pflegerische Betreuung auch außerhalb der Klinik. Wer für eine gute Organisation der Pflege sorgt und sich das nötige Wissen über die Pflegepraxis aneignet, kann die Belastungen in Grenzen halten. Dazu trägt auch eine individuelle Anpassung der Wohnung bei.
Bei bestimmten Formen der Schizophrenie, vor allem dann, wenn die medikamentöse Einstellung stimmt, wird das auch problemlos funktionieren. Sobald sich der Patient allerdings weigert, die Medikamente einzunehmen, Selbst- oder Fremdgefährdung besteht, ist eine Unterbringung in einer geeigneten Einrichtung (Wohngemeinschaft, Wohnheim) unumgänglich. Vor allem dann, wenn noch kleine Kinder im gemeinsamen Haushalt leben, muss die Belastung, die sich aus einer Betreuung innerhalb der Familie ergibt, genau abgewogen werden. Manche psychotische Symptome können auf Kinder sehr furchterregend wirken. Besonders wichtig ist, dass sich die Angehörigen vom behandelnden Arzt ausführlich beraten lassen.
Nachdem die Krankheit oft mit Passivität einher geht, ist darauf zu achten, dass Schizophrene einen geregelten Tagesablauf mit entsprechenden Beschäftigungsangeboten haben, Sport betreiben (Laufen, Gymnastik) und sich gesund und ausgewogen ernähren
Alles Gute für Deinen Bruder und Dich
Liebe Grüße
Sonja