Saturn, das anti-ego

ChiaDharma

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mal ne frage zu saturn
Also ich versteh einfach die saturn funktion nicht :confused:
Adler schreibt, saturn ist das anti-ego. Sonne ist ja das ego.
Ich schreib mal paar sachen von ihm auf, die ich am wichtigsten empfinde, also die ich noch verstehe: "Saturn = Gegen-ich, nennen wir es anti-ego, das dem positiven ich die grenzen anweist."
"Es verhält sich saturn zu mond, wie sich verhält mond zu sonne."
Und weiter schreibt er "Saturn soll sich in jupiter verwandeln! Aber diese verwandlung kann nicht geschehen, ehe nicht jene Begegnung mit dem anti-ego im bewusstsein erlebt wurde."
"Saturn = Hüter der Schwelle. Es ist der Hüter der Schwelle, der den Aufstieg zur höheren Stufe in der Entwicklungsleiter so lange verwehrt, als es uns nicht gelungen, ihn zu verwandeln, d.h. unser anti-ego zu entschlacken und schlackengereinigt unserem wahren ego einzuverleiben, um es dadurch zugleich mit uns selbst zu erlösen."
So ich belass es erstmal dabei, aber eine frage stelle ich mir: Nämlich hört sich das alles, was adler zu saturn schreibt, so an, als wäre saturn irgendwie das Letzte Hindernis zur verwirklichung oder so :confused: Er schreibt ja Hüter der Schwelle und so, und dass wenn saturn erlöst wird, das ganze ego erlöst wird. Also Saturn kommt mir jetzt irgendwie vor wie das letzte hindernis, das zu überwinden ist. Sollte ich also lieber an der erlösung meines saturn ansetzen, anstatt an meinen ängsten??? Und wie erlöst man saturn :confused:
 
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Saturn ist das Super-Ego! Der Saftsack weiß genau, dass er Dreh- und Angelpunkt ist. Kriegt man den alten Kerl in Griff, dann klappt es auch mit der eigenen Geschirrspülmaschine. :rolleyes:
 
ich dachte nur im 5. Haus wäre er das Antiego (ego/sonnen-haus)
er hat mich so lang gedrückt bis ich ihm gesagt habe dass ich das Leben ab jetzt lockerer sehen will und nicht so ernst, dass das gut ist und nicht schlecht und undiszipliniert nicht alles so ernst zu nehmen was man tut und ausdrückt, diese ganze Selbstkontrolle halt :D seit dem lässt er mich in ruhe :rolleyes:
 
Ego und Anti-Ego, damit komm ich auch nicht wirklich klar.
Das Ego ist doch nicht nur die Sonne, sondern das gesamte Ich, also alle 10 Planeten. Die Eigenschaften des Zeichens, wo Saturn steht, damit kommt der Mensch nur am wenigsten zurecht und lehnt sie an sich ab, so ist das wohl mit dem Anti-Ego gemeint, schätz ich mal. Also bis man diese Eigenschaften akzeptiert und integriert hat, dauert das wohl am längsten, also ist das wohl auch so mit dem Hüter der Schwelle gemeint und dass er das letzte Hindernis ist, das zu meistern ist.

Sollte ich also lieber an der erlösung meines saturn ansetzen, anstatt an meinen ängsten???

Saturn in der unerlösten Form steht doch für Angst.

Und wie erlöst man saturn :confused:

In deinem Falle: Geh raus unter Leute, die du nicht kennst und rede mit denen über Astrologie. :zauberer1

Je nachdem, wie sehr du dich noch dagegen sträubst, weisst du auch, wie erlöst dein Saturn schon ist.
 
ich dachte nur im 5. Haus wäre er das Antiego (ego/sonnen-haus)
er hat mich so lang gedrückt bis ich ihm gesagt habe dass ich das Leben ab jetzt lockerer sehen will und nicht so ernst, dass das gut ist und nicht schlecht und undiszipliniert nicht alles so ernst zu nehmen was man tut und ausdrückt, diese ganze Selbstkontrolle halt :D seit dem lässt er mich in ruhe :rolleyes:

Wenn Saturn das anti ego ist, ist er das logischerweise in jedem haus. :rolleyes:
Ich glaub aber nur im zeichen, weil ich wüsste jetzt nicht was diese riesenhemmnis was das aus mir herauskommen angeht mit anti ego zu tun haben sollte. Man könnte ja auch schatten-ego sagen, oder? Also sonne als das ich, und saturn als der schatten des ich, und seinen eigenen schatten vermeidet man ja anzuschauen, aber er ist trotzdem genau so das Ich, wie das sonnen-ich dass man ja gerne an sich sieht. Also man soll dann sozusagen seinen eigenen schatten (saturn) integrieren.
 
Ist das eigentlich schlimm, wenn saturn in opposition zur sonne steht :confused:
Ich mein sonne und saturn sind doch sowieso schon ein gegensatz paar dann: Ego und Anti-Ego. Aber ich hab ja eine exakte opposition, was hat die eigentlich zu bedeuten, ist die nicht irgendwie sinnlos, wenn sonne und saturn sowieso schon DAS gegensatz paar sind, egal in welchen zeichen stehend zueinander, und auch egal obs überhaupt ein aspekt zwischen den beiden gibt.???:confused::confused::confused
 
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Hi 2 u, ChiaDharma.

Also ich versteh einfach die saturn funktion nicht :confused:
Adler schreibt, saturn ist das anti-ego. Sonne ist ja das ego.
Was immer der Herr Adler aufgezeichnet hat: es waren seine ganz individuellen Wahrnehmungen und deren Reflexionen, und die kann man sich nicht holen und überstülpen wie den Mantel vom Herrn Adler.

Adler lebte in einem Umfeld, das heute als überholt angesehen werden kann -- Freud, Austromarxismus und Schönberg sind die Eckpfeiler, die sich schnell festmachen lassen, und nichts davon hat sich auf Dauer bewährt. Entsprechend muss man sich fragen, welche Gedanken und Theorien Adler beim Verfassen seiner Texte im Kopf gehabt haben könnte. Auf der anderen Seite geht es bei deiner Frage ja weniger um eine gültige Interpretation von Adlers Text, sondern um eine für dich passende Klärung der Frage.

Nach meiner Auffassung sind die astrologischen Faktoren nicht als Antagonisten zu sehen, sondern als Komponenten einer Gesamtheit. Sonne als Ego und Saturn als Anti-Ego (das wäre dann ja ein Sozialplanet, was so aber heute niemand unterschreiben wird, dafür haben wir ja Uranus…) scheint im Licht des Wien der Zwischenkriegszeit durchaus verständlich, heute aber sollte man diese Schwarzfärbung, die nur zur Überwindung zu existieren scheint, einer sorgfältigeren Prüfung unterziehen.

"Saturn = Gegen-ich, nennen wir es anti-ego, das dem positiven ich die grenzen anweist."
"Es verhält sich saturn zu mond, wie sich verhält mond zu sonne."
"Saturn soll sich in jupiter verwandeln! Aber diese verwandlung kann nicht geschehen, ehe nicht jene Begegnung mit dem anti-ego im bewusstsein erlebt wurde."
"Saturn = Hüter der Schwelle. Es ist der Hüter der Schwelle, der den Aufstieg zur höheren Stufe in der Entwicklungsleiter so lange verwehrt, als es uns nicht gelungen, ihn zu verwandeln, d.h. unser anti-ego zu entschlacken und schlackengereinigt unserem wahren ego einzuverleiben, um es dadurch zugleich mit uns selbst zu erlösen."

Adler geht -- wie alle Sozialtheoretiker jener Zeit -- von einem „Aufstieg” in Entwicklungsstufen aus. Das liest man auch bei Freud, der für seine Stufen und Phasen sehr bekannt wurde. Saturn wird zum Gegenspieler des Positiven, das große Unglück in der Tradition der Astrologie, und als Lösung des Dilemmas wird eine Verwandlung gefordert, inkonsequenterweise in einen anderen Planeten, Jupiter. Dann kommt noch der Hüter der Schwelle, und eine Entschlackungskur, Einverleibung und darauf folgend der Aufstieg ins Licht. Das entspricht ziemlich dem Neuen Testament, wo Jesus erst 40 Tage fastete, dann dem Teufel begegnete, erfolgreich der Versuchung widerstand, das letzte Abendmahl zelebrierte (-> und er brach das Brot und gab es …*mit den Worten: nehmet und esset alle davon, dies ist mein Leib, … -> Einverleibung) um danach gekreuzigt erlöst zu werden.

Diese gewollten oder passierten Parallelen sind typisch für die Fabeln jener Zeit -- es ist einfach jener Zeitgeist. Dass dieser Zeitgeist nicht unter allen Umständen auf jede andere Zeit übertragbar ist, liegt auf der Hand. Entsprechend trifft Adler keine allgemein gültigen, sondern für sich viable Aussagen. Wenn er dabei für dich unverständlich bleibt, ist das nur normal -- du lebst gute hundert Jahre später und die Welt hat sich in dieser Zeitspanne radikaler verändert als in den fünfhundert Jahren davor…

Sich in den Geist der Dreißiger zu begeben bedeutet, sich in Nationalismus, stringenten Gedenken und unverrückbaren Dogmen zu üben -- was damals zu einem gar nicht erfreulichen Szenario, in dem im Namen von Übermenschentum praktisch alles möglich und rechtfertigbar wurde, geführt hat.

Also empfehle ich eine grundsätzlich offenere Sicht auf die astrologischen Faktoren als jene einer (glücklicherweise) untergegangenen Epoche.
 
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