Sandgeflüster

Goyuburu

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9. Juni 2009
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Sandgeflüster




Spuren, endlos im großen Meer der verblassenden Erinnerungen,
Tritt um Tritt in einer weiten Wüstenlandschaft der Erkenntnis
Strauchelnd, zeigt sich am Lebensabend mit sich durchgerungen,
zu der Wahrheit auch ein schmerzerfüllter Riß.

Aus des warmern Mutterleibs ans Licht gekommen,
Und des strengen Vaters Liebe nie gewiß,
wurden all mit Last erlebten Anfangsjahre stufengleich erklommen,
stets begleitet von dem Trug des Listes Schlangenbiß.

Um vom Baum des Wissens in sein Blätterwerk des Seins zu haschen,
führten Wege oft so fern von Ziel und Sinn
und um der gülden dünkend Früchte wohl zu naschen,
gab man töricht seine Jugend und Gesundheit hin.

Ob Karriere, Freunde oder gar die Liebe,
feiner Sand der durch die Finger gleitet, Korn um Korn
Zeitvertreib der Jahre wohl, Schmeicheleien oder Hiebe,
bis der Tag gekommen, wenn einst bläst das Todeshorn.

Trotz des schmucken Tands des Kurzweils oder auch der Weisheit dieser Welt,
gibt es keine Antwort auf die Frage, mit welchem Ziel der Mensch geboren sei,
Ob in Kutte oder Festtagskleide, einst erkauft mit Glaube, Illusion und Geld,
und der endlos langen Jahre Sähens Ernte bleibt, ein im Herzen schon erstickter Schrei.

Dieses sternengleiche Seelen Aufgeflacker,
bis der Saft des Leben wieder in den Schlaf des Todes sinkt,
lässt uns kämpfen, bis wir müde sind der Jahre, feig wie wacker,
der Gewissheit sicher, dass das Ende dieser Reise keine Antwort bringt.

Lebensfluß und Lebenszyklus überwinden jede Mauer, jeden Berg und jede Hürde,
mag die Zukunft für uns Menschen deuchten noch so düster
Auch wenn alles nur geliehen, wir erkennen keine Bürde
doch am Ende aller Tage wird der Wind von uns berichten, ein stilles Lied im Sandgeflüster.

© 2009 Goyuburu
 
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Ein Tiefgang der von Erfahrung zeugt, verpackt in Worte
die genau das widerspiegeln.


Ich bin begeistert, aber so richtig! :)


LG Elin
 
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