Reinkarnation im Islam

nasruddin

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1.306
Die Frage beschäftigt mich schon seit längerer Zeit.

Gibt es in den 3 Monotheistischen Religionen die Reinkarnation oder existiert so etwas nicht.

Bei meiner Suche bin ich im Koran aus diese Stelle gestossen.

28 Wie könnt ihr an Gott nicht glauben, wo ihr doch tot waret und er euch lebendig gemacht hat, und er euch dann (wieder) sterben läßt und darauf (bei der Auferstehung wieder) lebendig macht, worauf ihr zu ihm zurückgebracht werdet? 29 Er ist es, der euch alles, was auf der Erde ist, geschaffen und sich hierauf zum Himmel aufgerichtet und ihn zu sieben Himmeln geformt hat. Er weiß über alles Bescheid.
[Sure 2. Die Kuh: Der Koran, S. 107
(vgl. Sure 2, 27-29) (c) Verlag W. Kohlhammer
http://www.digitale-bibliothek.de/band46.htm ]

Damit ist für mich der Beweis, dass die Reinkarnation im Koran zumindestens deutlich beschrieben wird.

tot --> lebendig --> sterben --> lebendig ....

Frage an die Moslem's: Glaubt ihr an die Reinkarnation?

Gruss
 
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Meines Wissens gibt es in allen drei monotheistischen Religionen Vertreter der Reinkarnationslehre. Im Islam sind das die Sufis, so viel ich weiss.
 
@origenes

Hallo

Meines Wissens gibt es in allen drei monotheistischen Religionen Vertreter der Reinkarnationslehre. Im Islam sind das die Sufis, so viel ich weiss.

Natürlich gibt es verschiedene "Vertreter". Doch für mich stellt sich die Frage ob die "offiziellen Instanzen" die Imama, Hoca's, Rechtsgelehrte diese Einsicht aus der benannten Koranstelle anerkennen oder nicht.

Im Christentum gibt es auch deren Vertreter.
Meines Wissens aber, lehnt die "offizielle Instanz", der Vatikan, die Pfarrer und dessen Schriftgelehrte die Inkarnationslehre ab.

Ich werde nach dem Koran auch in der Bibel auf eindeutige Stellen dazu hinweisen.

Gruss
 
Nein, in den offiziellen Versionen gibt es keinen Glauben an die Reinkarnation. Die Stelle, die Du aus dem Koran genannt hast, bezieht sich auf die "Auferstehung" am jüngsten Gericht, wenn Gott über alle Seelen richtet. Die Sufis sind die Mystiker im Islam und glauben oder wissen davon und im Christentum gab oder gibt es auch solche Richtungen, jedoch werden sie von der Kirche nicht anerkannt.
Bei den Juden bin ich mir nicht sicher, ob sie es offiziell anerkennen. Sie haben die Kabbala als mystische Schrift, wenn ich richtig informiert bin, doch inwieweit die jüdischen Theologen sich über Reinkarnation einig sind und es akzeptieren, da müßest Du Shimon1938 fragen.
lg Siriuskind
 
tot --> lebendig --> sterben --> lebendig ....

Frage an die Moslem's: Glaubt ihr an die Reinkarnation?

Hallo Nasruddin,
diese Stelle aus dem Koran hat mit der Reinkarnationstheorie nichts zu tun.

Du kannst die unten aufgeführte Kette auch so verstehen:

1. tot (Ur-Zustand) --> 2. lebendig (aktueller Zustand) --> 3. sterben (Zwischenzustand) --> 4. lebendig (ewiger Zustand)

Aus dem Tod (bzw. dem Unlebendigen) erschafft Gott das Leben (bzw. das Lebendige). Dieses Lebendige wird mit dem Tod wieder zum Unlebendigen werden. Am Tage der Auferstehung hingegen wird das Unlebendige zum "ewigen" Leben erweckt werden.

Gruß

PS: Nur eine Minderheit der Sufis glaubt an die Reinkarnation.
 
Liebe Freunde

Danke für eure Bemühungen und detaillierten Antworten.

Sicher ist, das sich diese Stelle sich auf die "Auferstehung" ( nach dem Tode ) bezieht.

Doch ich habe Probleme mit den Gedanken an den "Jüngsten Gericht" und der "Auferstehung" und auch dem "ewigen Dingsbums" ....

Ich versuchte es mit dem folgenden Ansatz.

"Wo ihr doch tot waret" ....

War vor dem tod ein Zustand von einem "ich", einem Individuum da oder war da nichts?
Es gibt im türkischen ( sicher auch in anderen Sprachen ) zwei Ausdrücke, die im Deutschen mit einem Begriff zusammengefasst werden.

Can ( Djan ) = "lebendig" in dem Sinne, das Pflanzen, Tiere und natürlich auch wir Menschen einen Djan ( mit Leben erfüllte oder lebendig sind ) haben.

Hayat ( Haiat ) = Das Leben. Damit wird das gesamte Leben des Einzelnen wie auch des "All's und Allem" ausgedrückt.

Somit interpretiere ich die Stelle wie folgt:

wo ihr doch tot waret und er euch lebendig gemacht hat,

Obwohl ihr tot ( im "unbewussten" Zustand des Eigenen oder in der totalen Vergessenheit der eigenen Individualität ).
Steine z.Bsp. sind im Zustand der totalen Vergessenheit ihrer Selbst.
Deshalb bezeichnen Schamanen z.Bsp. Steine als "Grossvater".
Auch die Erde selbst ist ein einem Zustand des "Vergessen seins".

"und er euch dann (wieder) sterben läßt"

Alles was Lebendig ist ( mit dem Hauch Gottes = Djan erfüllt ist ) wird sterben müssen. Das ist ein Prinzip der Zeit.

Und genau an folgender Stelle wird mit Interpretationen ( Vorstellungen ) gearbeitet, da diese Stelle offensichtlich Mehrdeutig ist.


und darauf (bei der Auferstehung wieder) lebendig macht

Wenn man es aber als: "und darauf lebendig macht" liest, wäre die Inkarnation eingentlich sehr deutlich.

Und die Wiederholung des Sterbens welche als eine Rückkehr zu Gott dargestellt wird!

worauf ihr zu ihm zurückgebracht werdet?

Also.
Wieder bei Gott sind. In dem Zustand, wo wir doch tot waren ...

Der Kreislauf des Lebens ( Hayat ) und den Zuständen des Individuums ( Can, Djan ) in den Abfolgen in der Zeit.

@gswiew

PS: Nur eine Minderheit der Sufis glaubt an die Reinkarnation

Ich dachte bisher, dass Sufi's weniger "Glauben" und viel mehr "Wissen" anstreben.

Folgendes habe ich von einem Sufi gelesen:

"Wenn die Menschen nur ihre Errinerung ihrer schlechten Taten aus ihrem Vergangenen Leben in das "Neue" mitnehmen könnten, dann könnte ihre Evolution voranschreiten".

@siriuskind

Die Stelle, die Du aus dem Koran genannt hast, bezieht sich auf die "Auferstehung" am jüngsten Gericht, wenn Gott über alle Seelen richtet.

Was hat es für einen Sinn, bis zum jüngsten Gericht "warten" zu müssen um dann "Gerichtet" zu werden?

Erstens ist hier die Rede über eine unbestimmt lange Zeit, in der wir vielleicht in der Hölle oder Himmel sind, so wie die Offiziellen es sagen.
Doch aufgrund der Koranstelle kann das ja nicht sein, da wir ja tot bzw. gestorben sind ...

Zweitens, sehe ich bei den "Offiziellen" zumindestens, den Versuch über eine phantasievolle Über-Interpretation, Einfluss in das Verhalten und der Gesinnung ( Lebenshaltung ) ihrer "Schützlinge" auszuüben.

Eine Wertung ob dieses Verhalten der "Offiziellen" "gut" oder "schlecht", "richtig" oder "falsch" mache ich nicht.

Eventuell müssten wir die Stelle in Ur-Arabisch oder Syro-Aramäisch ( natürlich transkribiert ) anlesen.

Dann mache ich mich mal an "die Arbeit" und versuche es in nächsten "Posting" zu publizieren.

Gruss
 
Liebe Freunde

Danke für eure Bemühungen und detaillierten Antworten.

Sicher ist, das sich diese Stelle sich auf die "Auferstehung" ( nach dem Tode ) bezieht.

Doch ich habe Probleme mit den Gedanken an den "Jüngsten Gericht" und der "Auferstehung" und auch dem "ewigen Dingsbums" ....

Ich versuchte es mit dem folgenden Ansatz.

"Wo ihr doch tot waret" ....

War vor dem tod ein Zustand von einem "ich", einem Individuum da oder war da nichts?
Es gibt im türkischen ( sicher auch in anderen Sprachen ) zwei Ausdrücke, die im Deutschen mit einem Begriff zusammengefasst werden.

Can ( Djan ) = "lebendig" in dem Sinne, das Pflanzen, Tiere und natürlich auch wir Menschen einen Djan ( mit Leben erfüllte oder lebendig sind ) haben.

Hayat ( Haiat ) = Das Leben. Damit wird das gesamte Leben des Einzelnen wie auch des "All's und Allem" ausgedrückt.

Somit interpretiere ich die Stelle wie folgt:



Obwohl ihr tot ( im "unbewussten" Zustand des Eigenen oder in der totalen Vergessenheit der eigenen Individualität ).
Steine z.Bsp. sind im Zustand der totalen Vergessenheit ihrer Selbst.
Deshalb bezeichnen Schamanen z.Bsp. Steine als "Grossvater".
Auch die Erde selbst ist ein einem Zustand des "Vergessen seins".

"und er euch dann (wieder) sterben läßt"

Alles was Lebendig ist ( mit dem Hauch Gottes = Djan erfüllt ist ) wird sterben müssen. Das ist ein Prinzip der Zeit.

Und genau an folgender Stelle wird mit Interpretationen ( Vorstellungen ) gearbeitet, da diese Stelle offensichtlich Mehrdeutig ist.




Wenn man es aber als: "und darauf lebendig macht" liest, wäre die Inkarnation eingentlich sehr deutlich.

Und die Wiederholung des Sterbens welche als eine Rückkehr zu Gott dargestellt wird!



Also.
Wieder bei Gott sind. In dem Zustand, wo wir doch tot waren ...

Der Kreislauf des Lebens ( Hayat ) und den Zuständen des Individuums ( Can, Djan ) in den Abfolgen in der Zeit.

@gswiew



Ich dachte bisher, dass Sufi's weniger "Glauben" und viel mehr "Wissen" anstreben.

Folgendes habe ich von einem Sufi gelesen:

"Wenn die Menschen nur ihre Errinerung ihrer schlechten Taten aus ihrem Vergangenen Leben in das "Neue" mitnehmen könnten, dann könnte ihre Evolution voranschreiten".

@siriuskind



Was hat es für einen Sinn, bis zum jüngsten Gericht "warten" zu müssen um dann "Gerichtet" zu werden?

Erstens ist hier die Rede über eine unbestimmt lange Zeit, in der wir vielleicht in der Hölle oder Himmel sind, so wie die Offiziellen es sagen.
Doch aufgrund der Koranstelle kann das ja nicht sein, da wir ja tot bzw. gestorben sind ...

Zweitens, sehe ich bei den "Offiziellen" zumindestens, den Versuch über eine phantasievolle Über-Interpretation, Einfluss in das Verhalten und der Gesinnung ( Lebenshaltung ) ihrer "Schützlinge" auszuüben.

Eine Wertung ob dieses Verhalten der "Offiziellen" "gut" oder "schlecht", "richtig" oder "falsch" mache ich nicht.

Eventuell müssten wir die Stelle in Ur-Arabisch oder Syro-Aramäisch ( natürlich transkribiert ) anlesen.

Dann mache ich mich mal an "die Arbeit" und versuche es in nächsten "Posting" zu publizieren.

Gruss

Ich teile Dein Unbehagen über das "ewige Gericht".
Für mich ist die Reinkarnation schon lange eine Selbstverständlichkeit. Ich denke, im Reinkarnationsgedanken liegt auch Potential, die verschiedenen Religionen näher zusammenzubringen und sie von ihrer immer noch starken Bindung an Machtpolitik und Unterdrückung des freien Individuums zu lösen.

In der Bibel gibt es mehrere Stellen an denen ganz eindeutig von Reinkarnation die Rede ist, entweder klar ausgesprochen oder implizit.

Es wäre schön, wenn sich das im Koran auch nachweisen liesse.
 
@origenes

Ich teile Dein Unbehagen über das "ewige Gericht".
Für mich ist die Reinkarnation schon lange eine Selbstverständlichkeit. Ich denke, im Reinkarnationsgedanken liegt auch Potential, die verschiedenen Religionen näher zusammenzubringen und sie von ihrer immer noch starken Bindung an Machtpolitik und Unterdrückung des freien Individuums zu lösen.

Ich bin auch genau Deiner Meinung. Wenn die Reinkarnation akzeptiert wäre, müsste auf alle Fälle auch das Prinzip des Karma ( auf Islamisch Haqq, genell Hak ) akzeptiert sein.
Der Begriff "Karma" wird im Koran nicht verwendet. Aber seine Auswirkung und die Konsequenzen sehr detailliert erklärt.

Karma ist für mich in Deutsch: Die generelle ausgleichende Gerechtigkeit, die Wahrheit selbst.

Dasselbe können wir auch im Islam über Hak in arab. Haqq sagen.

Ein Sufi erlangte aufgrund seiner Aussage "Ich bin die Wahrheit", die traurige berühmtheit, der er daraufhin auf gottlose, unmenschlich grausame Art gefoltert und langsam, genüsslich, auf einen Tag verteilt, zerstückelt worden zu sein.

Der Name dieses armen Mannes ist: Mansur al Halladsch.

Siehe details hier: http://www.geistigenahrung.org/ftopic47209.html

In der Bibel gibt es mehrere Stellen an denen ganz eindeutig von Reinkarnation die Rede ist, entweder klar ausgesprochen oder implizit.

Könntest Du bitte diese Stellen für uns heraussuchen?

Es wäre schön, wenn sich das im Koran auch nachweisen liesse.

Nur die Stelle habe ich schon. Die Herleitung aus den verschiedenen Übersetzungen lässt noch auf sich warten.

Ich habe einen Total-Verlust meines Dokumentes vor einer Stunde erlebt.
Jetzt bin ich ein wenig entmutigt und muss wieder von Vorne anfangen.

Gruss
 
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Und bei den Christen? Einzelne Gläubige glauben das wohl, aber in der offziellen Lehre wird das wohl mehr bestritten als unterstützt dieser Glaube

Der Vatikan weiss vermutlich wohl um die Wahrheit der Reinkarnationslehre aber er betrachtet das als etwas, was man den Menschen nicht sagen darf. Warum kann man sich ja denken...
 
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