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Ja... Priorität ist bei mir schon auch das. Aber ich mag auch irgendwie Diskussionen, und dabei geht es nicht mal so sehr ums Rechthaben. Ich finde interessant, wie Menschen, mich selbst eingeschlossen, in Situationen ticken wo es offensichtlich um persönliche Bedeutungen geht. Wäre es anders, würde eine Diskussion ja nicht ins Persönliche abdrehen. Ich glaube, das ein Schlüssel, wirklich fundamentale Prinzipien zu verstehen, ganz direkt im eigenen Bewusstsein, der eigenen psychologischen Dynamik erkannt werden müssen. Aber auch in anderen, bzw. der Interaktion. Die Frage, warum man sich in einen "Konflikt" begibt, worauf man anspringt. Durchaus auch interessant, es bei dem Gegenüber zu erkennen zu versuchen. Und dann die Einstellung dabei. Weil ich es wirklich wie Kampfkunstphilosophie sehe. Das heißt nicht, das man dadurch netter ist, oder es "von außen" überhaupt sichtbar wäre, aber der Respekt vor dem Gegenüber bleibt durchaus erhalten, nur nicht unbedingt vor dessen Überzeugungen. Und man nimmt nichts daraus mit. Von meiner Seite aus, könnte ich jederzeit auch wieder sachlich mit Fist diskutieren, ohne da irgendetwas hineinzutragen oder so. Gab es auch schon, wir kennen und ja schon sehr lange ;-)



Ja... genau so sehe ich es. Nur heißt es bei mir eben nicht, dass ich nach außen hin dadurch friedfertiger wäre. :D Nach innen aber durchaus.. das meine ich nicht scherzhaft. Denn wenn jemand es schafft, mich zu verletzen, muss da ein Aspekt von mir sein, der die Aussage des anderen als Anlass nimmt sich selbst zu verletzen. Im Grunde ist es wohl so, das andere zwar persönlich treffen können, aber das verletzen übernimmt man dann selbst. Und es sind Punkte, bei denen man mit sich selbst nicht im Reinen ist. Glaube ich zumindest...  Meine "Punkte" haben zwar für das Forum nicht wirklich Relevanz, aber ich kann sie sozusagen übersetzen.




Das "eiskalt" sehe ich als paradox. Ich denke, Du meinst dasselbe wie ich es auch kenne, weil ich auch manchmal so gesehen werde. Eben z.B. habe ich einen Teil gelöscht, weil ich annehme das ich da eiskalt wirken würde. Ich glaube aber, dass das was als eiskalt von anderen interpretiert wird, eine gewisse Distanz ist, sich nicht emotional reinziehen zu lassen, und es ist paradox deshalb, weil dadurch Fähigkeiten wie Mitgefühl größer werden. Man kann einen heftigen Streit führen, richtig un-nett sein und kalt wirken, trotzdem bleibt Verständnis und daher auch Respekt erhalten. Und das Gegenteil, das alles andere als "kühl" wirkt, hat weniger mit der anderen Person zu tun, als vielmehr mit sich selbst. Bei einem Streit, wo beide "Parteien" sehr unbewusst und emotional sind, sind sie auch voll in ihre eigenen Geschichten verstrickt, nehmen das Gegenüber nur jeweils zum Anlass um sich selbst herabzusetzen, und als Zielscheibe um den eigenen Müll vermeintlich loszuwerden, indem Schuld projeziert wird. Und Schuld ist ein Thema, das in meinem Leben wirklich kein großes Thema mehr ist. Verantwortung... das Thema wird immer größer.


 


Wir sehen es wirklich sehr ähnlich. Ich antworte gerade fast "Zeile für Zeile" und habe geantwortet bevor ich diesen Teil schon gelesen habe. ;-)


Das mit den Emotionen ist auch so ein Punkt... Sehr viele Menschen glauben, emotionslos sei gefühllos, kalt, abgestumpft usw. In Wirklichkeit ist es eher so, dass Emotionen das wirkliche Wesen verdecken, Mitgefühl und Verständnis verdecken. Ein gutes Beispiel ist Mitleid. Das wirkt ungeheuer Verständnisvoll... in Wirklichkeit hat die Person die Mitleid empfindet mit ihren eigenen Ängsten zu kämpfen. Der Zustand ist weit getrennter als die meisten annehmen, genau wie Eifersucht und "Ich brauche Dich doch". Solche Situationen haben ein viel zu gutes Image wenn Du mich fragst. :D

Bzw. ganz allgemein Emotionen...  Positive Emotionen entstehen meiner Ansicht auch einzig und alleine dann, wenn negative Muster (Ängste) zur Auflösung gelangen.


Schmutz werfen: Schmutz zurückwerfen, das finde ich mehr als okay. :D



Ich habe mich gefragt, inwiefern ich v.a. diesen einen Beitrag persönlich nehmen würde, wo Fist davon spricht, Du würdest beweisen das Hubbard usw.usf. Beleidigungen der Art wie "Dir scheint wohl die Sonne.....etc." kommen bei mir nicht an. Aber ich glaube, das wenn an mich solche Vorwürfe gerichtet würden, könnte ich möglicherweise sogar emotional reagieren. Diese Aussage(n) finde ich immer schwer daneben.



Ich glaube, man kann gleichzeitig gar nichts von anderen Einstellungen annehmen (wenn man nicht will), und trotzdem Verständnis dafür haben. Mit Verständnis meine ich nicht Überheblichkeit, sondern das man die Folgerichtigkeit bei der anderen Person erkennen kann. Oder vielleicht auch nicht erkennen kann, aber sie muss da sein, das kann man in jedem Fall voraussetzen.


Ich kann mich eigentlich in jede Einstellung einerseits hineinversetzen und darin Folgerichtigkeit sehen, ohne mir das gleichzeitig aber zu eigen zu machen. Und auf die Art sieht man zwar Verantwortung, aber in der Regel sieht man keine Schuld. Zumindest nicht, wenn man nicht zu sehr verstrickt wird... was manche ja als "kalt" empfinden. Und Ramthas Lehre führt sicherlich zu einer Einstellung hin. Man kann das so formulieren. Aber ich glaube, dass es v.a. so ist, dass sie von so vielen "Einstellungen" wegführt die letztlich destruktiv wirken. Ich glaube nicht, dass diese Lehre (und ich sehe ein und dieselbe Lehre überall... Ramtha, Jesus, Buddha, Kurs, Eckhart Tolle, Liber Al vel Legis usw.) ein mehr an Wissen ist, sondern ein Öffnen nach Innen zu echter Selbstsicherheit und einer gewissen intelligenten Einfachheit. Das geschieht dadurch, das man so vieles was man für Wissen und wahr hielt, als individuelle Überzeugung erkennt. sich immer mehr löst, und dadurch auch immer authentischer wird, weil es nicht mehr so sehr die Angst ist, die Regie führt.



Ja... das ist auch ein wichtiger Punkt. Wir haben zwar alle mehr oder weniger unterschiedliche Überzeugungen, sicherlich auch Unterschiede was die Bewusstheit betrifft, aber wir funktionieren letztlich alle gleich und die grundlegenden Ängste und Wünsche sind gleich. Und was für mich ein wichtiger Punkt war, als er mir mal wirklich klar wurde: Jeder Mensch ist in jedem Moment auf der Suche nach Glück und versucht sein möglichstes, eigenes Leid in den Griff zu bekommen. Darunter laufen auch alle Angriffe. Und letztlich kann ich keinem Menschen übel nehmen, das nach Glück sucht, und Angst loswerden will. 


VG,

C.


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