"psycho-soziale Barrieren"

An einem längst vergangenen, unschuldigen Tag in meiner noch jungen Kindheit stieß ich in einem mittelmäßigen Psychiatrielehrbuch auf eine Aussage, die mich, wie Kant Hume las , für immer aus meinem Paradiesschlaf riss. „Der Psychotiker glaubt nicht nur, er sähe vier blaue Muscheln mit schlaffen Flügeln an der Wand emporwandern; er sieht sie tatsächlich. Eine Halluzination wird strenggenommen nicht im Gehirn erzeugt; sie wird vom Gehirn wie jedes ‚reale‘ Sinnesdatum empfangen, und der Patient reagiert auf diese für ihn sehr reale Wahrnehmung der Realität ebenso logisch, wie wir auf unsere Sinnesdaten reagieren. Anzunehmen, er ‚glaube nur, es zu sehen‘, bedeutet, die Erfahrung einer Psychose völlig falsch zu verstehen.“

Aus: https://en.wikiquote.org/wiki/Philip_K._Dick
 
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""ganz schlimm, psychisch Kranke gelten dem gemeinem Bürger schon immer als Ausländer, als schlimmere Ausländer.
Deren Ausgrenzung und Konzentrierung wird geduldet ohne mit Wimper zu zucken. Die Psychiatrisierten sind halt öfter nicht arbeitsfähig. Ganz schlimm im Kapitalismus. Der "passende" Ausländer kann wenigstens arbeiten. Der ist willkommen."" :rolleyes:

Nicht, dass ich mich nicht noch mehr in Rage reden könnte. Aber: "Sie wissen ja nicht, was sie tun." und hier ist nicht Twitter-Blase.
 
Zuletzt bearbeitet:
"Vor Mißbrauch wird gewarnt. - Die Dialektik ist in der Sophistik entsprungen, ein Verfahren der Diskussion, um dogmatische Behauptungen zu erschüttern und, wie die Staatsanwälte und Komiker es nannten, das mindere Wort zum stärkeren zu machen. Sie hat sich in der Folge gegenüber der Philosophie perennis zur perennierenden Methode der Kritik ausgebildet, Asyl allen Gedankens der Unterdrückten, selbst des nie von ihnen gedachten. Aber sie war als Mittel, Recht zu behalten, von Anbeginn auch eines zur Herrschaft, formale Technik der Apologie unbekümmert um den Inhalt, dienstbar denen, die zahlen konnten: das Prinzip, stets und mit Erfolg den Spieß umzudrehen. Ihre Wahrheit oder Unwahrheit steht daher nicht bei der Methode als solcher, sondern bei ihrer Intention im historischen Prozeß. - Minima Moralia, Nr. 152, Suhrkamp 1951


aus : https://de.wikiquote.org/wiki/Theodor_W._Adorno
 
Kommunikationen unterschiedlicher Wahrnehmungen als psycho-soziale Barrieren oder "quod erat demonstrandum"
 
Wahnsinn und Vernunft sind für ihn dialektisch aufeinander bezogene Formen der Erfahrung, die sich historisch entwickelt haben. Foucault geht es darum, „jenen Punkt null der Geschichte des Wahnsinns wiederzufinden (. . .), an dem der Wahnsinn (. . .) noch nicht durch eine Trennung gespaltene Erfahrung ist“. Konstitutiv ist für ihn „die Geste, die den Wahnsinn abtrennt“. Diese Geste bringt beide zugleich hervor, den Wahnsinn und die Vernunft. Fortan gibt es zwischen beiden „keine gemeinsame Sprache“, sondern nur noch Schweigen. Die Wissenschaft vom Wahnsinn entsteht erst nach dieser Zäsur: „Die Sprache der Psychiatrie, die ein Monolog der Vernunft über den Wahnsinn ist, hat sich nur auf einem solchen Schweigen errichten können.“ Es folgt die gleichsam poetische Definition, mit der Foucault sein Unternehmen umschreibt: „Ich habe nicht versucht, die Geschichte dieser Sprache zu schreiben, vielmehr die Archäologie dieses Schweigens.“

aus: https://www.aerzteblatt.de/archiv/g...rankheit-0bcaba9d-230f-4fbb-a5ad-97a35841d289
 
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