psychisches kranksein?

anerkannt ist es, körperlich krank zu sein.

nicht anerkannt ist es, psychisch krank zu sein.

noch weniger ankerkannt ist es, nicht so stark psychisch "krank" zu sein, dass klar ist, dass eine-r in einer psychiatrischen klinik leben muss.

denn dann ist eine nicht "krank". d.h. sie hat keinen anspruch darauf, sich nicht an die allgemein anerkannten ansprüche an ... umgänglichkeit, leistungsfähigkeit u.ä. halten zu "müssen".


"reiß dich doch mal ein bisschen zusammen",
"andere haben es auch nicht leicht",
"andere haben es schwerer als du",
"geb dir doch mal ein bisschen mühe"

usw. usf.


ist es so? was nehmt ihr wahr? was ist in der hinsicht eure wahrheit?

Für manche ist es evtl. schwierig, das anzuerkennen, weil sie es nicht "sehen". Ein gebrochenes Bein oder eine blutende Nase ist für andere zu sehen, das sieht schlimm aus, da können Menschen manchmal eher mitfühlen. Und gerade Menschen, die psychisch vielleicht noch nicht so mit sich zu tun hatten, können das evtl. auch nicht so, anerkennen oder mitfühlen. Kann man nur niemandem zum Vorwurf machen. So macht jeder seine Erfahrungen. Es wird aber auch immer Menschen geben, die einem verstehen, die mitfühlen können.

Ja, mag sein, dass es auch immer noch Menschen gibt, denen es schlechter geht. Aber wenn man selbst schon am Rande ist, nicht mehr weiter weiß und auch nicht mehr kann, hilft einem das auch nicht. Jeder geht auch anders um mit dem was er hat.
 
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tamarand,

danke für dein dich-zeigen.

ja, es gibt eine diagnose. dazu gehört auch eine einschätzung der stärke der krankheit.

... ich bin anders als du sehr stark an dem orientiert, was mir von anderen widerhallt (ja, es geht hier um mich).

nochmal anders herum: in meiner selbstwahrnehmung bin ich ein schwieriger mensch, sowohl für mich selbst als auch für andere. durch mein starkes bedürfnis, mit anderen menschen in kontakt zu sein, fühle ich mich in gewisser weise abhängig davon, ob andere menschen mich akzeptieren oder nicht. zumindest in dem maß, das bestimmt, ob ich überhaupt in kontakt mit anderen menschen sein kann, besser noch "in beziehung".

Ich habe vor langer Zeit beschlossen, nicht mehr auf das zu hören was andere sagen.
Wer mir nicht passt wird aussortiert.

wie geht es dir damit? hast du beziehungen/ kontakte, mit denen du gut leben kannst? fühlst du dich in der art, wie du in kontakt/ beziehung bist, frei? (ich höre (projiziere :D ) eine kraft in deinen worten).
 
Ja, ich habe freundschaftliche Beziehungen und kann dadurch aber sagen, wenn mich was stört oder ich was nicht will ohne befürchten zu müssen, dass man mich dafür nicht mehr mag.
Ich kenne diese Abhängigkeiten sehr gut.
Es hat mich damals meist bis ins Mark getroffen wenn ich kritisiert oder sogar verlassen wurde.
Es ist ein emotionaler, innerer Schritt in das "Ich will sein dürfen wie ich bin!".
Eine Art innere Rebellion.
Zum Anfang waren meine "Befreiungsversuche" etwas überzogen aber das lernt sich mit der Zeit, etwas gemäßigter damit umzugehen.
 
nochmal anders herum: in meiner selbstwahrnehmung bin ich ein schwieriger mensch, sowohl für mich selbst als auch für andere. durch mein starkes bedürfnis, mit anderen menschen in kontakt zu sein, fühle ich mich in gewisser weise abhängig davon, ob andere menschen mich akzeptieren oder nicht. zumindest in dem maß, das bestimmt, ob ich überhaupt in kontakt mit anderen menschen sein kann, besser noch "in beziehung".

Das geht mir ganz genauso, und ich behaupte (bzw. weiss) auch, dass es jedem so geht, kommt halt nur drauf an in welchen Lebensbereichen.

Ich find das mutig von dir, dir das so offen einzugestehen, deine Abhängigkeit. Ich hab beim lesen grad so gedacht, dass es bei mir nicht anders aussieht, aber nach aussen hin tu ich manchmal so unabhängig, als ob ich keine Hilfe oder ähnliches bräuchte. Man will ja auch nicht als schwach erscheinen. :rolleyes:
 
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und ich behaupte (bzw. weiss) auch, dass es jedem so geht, kommt halt nur drauf an in welchen Lebensbereichen.

... vermutlich geht es vielen menschen in unserer gesellschaft so.

... mir geht es auf die nerven, dass fast alle menschen so tun, als gäbe es schwierigkeiten mit dem eigenen sich-anders-fühlen nicht. oder als gäbe es nicht menschen, die tatsächlich anders sind, als die meisten und zwar nicht körperlich sondern seelisch-geistig-emotional. ich finde es schade, dass darüber nicht gesprochen wird wie über körperliche krankheit z.b. so jedenfalls erfahre ich es.

haben menschen angst eigenen schatten zu begegnen, wenn sie mit betroffenen über psychisches kranksein sprechen? oder kennen sie es so wenig, dass es ihnen kein thema ist? oder ...?

es war mir von irgendwann an einfach zu mühsam, über meine permanenten schwierigkeiten so zu sein wie alle andern, nicht zu sprechen (weil "man" "darüber" nicht spricht). jetzt ist es allerdings auf andere weise mühsam :D
 
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