Probleme mit dem kabbalistischen Lebensbaum

EliasErdmann

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Hallo allerseits,

als ich mich vor einigen Jahren mit der Polarität der vier Elemente Feuer, Luft, Wasser, Erde beschäftigte, da habe ich eigentlich noch gar nicht an den kabbalistischen Lebensbaum gedacht. Es ging einfach nur um die Frage: Wenn ich die Elemente als Kreuzstruktur anordne, welche Elemente stehen sich dann gegenüber? Weil ich im Internet und in der Literatur alle möglichen Kombinationen fand und weil ich nicht wusste, welche die richtige war, untersuchte ich die symbolische Bedeutung der Elemente, um diese Frage entscheiden zu können. Dabei erkannte ich jedoch, das alle Kombinationen ihren Sinn und ihre Berechtigung haben.

Wenn man die vier Elemente als Kreuzstrukturen anordnen will, dann ergeben sich insgesamt drei mögliche Kombinationen (wenn man gedrehte und spiegelsymmetrische Varianten weglässt):

1.) Wasser-Erde; Luft-Feuer
2.) Wasser-Luft; Feuer-Erde
3.) Wasser-Feuer; Erde-Luft

Meiner Intuition folgend setzte ich diese drei Kreuzstrukturen zu einem Dreifachkreuz zusammen und erkannte, das eine ganz ähnliche Struktur in der biblischen Schöpfungsgeschichte hergeleitet wurde. Wenn z.B. am dritten Schöpfungstag Wasser und Erde geteilt werden, dann entspricht das der Wasser-Erde-Polarität und wenn am fünften Schöpfungstag Wasser- und Luft-Tiere geschaffen werden, dann entspricht das der Wasser-Luft-Polarität. (Die Erd-Tiere werden erst einen Tag später geschaffen.)

Es gab anschließend noch ein paar kleine Korrekturen an der Dreifachkreuzstruktur – so musste ich z.B. noch eine Barriere zwischen dem oberen und dem mittleren Querbalken einziehen. Das Resultat wurde dem kabbalistischen Lebensbaum immer ähnlicher. Ein paar kleine Differenzen blieben aber, z.B. gab es auf der Barriere nicht EINE versteckte Sephira, sondern eine Polarität von ZWEI Positionen (Sonne und Mond). Ich fand in der Bibel und in anderen Mythen weitere Hinweise auf ganz ähnliche Strukturen – aber es gab immer wieder minimale Abweichungen. Manchmal wurden nur die Endpunkte gezählt, manchmal auch die Kreuzungspunkte. Manchmal wurde die Barriere nicht mitgezählt, manchmal als eine Position und manchmal als zwei Positionen. usw.

In der Kabbala hat der Lebensbaum immer ganz exakt zehn Sephira (und eine verborgene). Was ich jedoch in der Bibel und in anderen Mythen vorfand und was ich daraus rekonstruieren konnte, das war nicht so exakt.

Also ging ich der Frage nach, wie diese exakte Zehnzahl begründet ist?

Das „Sefer Jezira“ ist das älteste eigenständig überlieferte Werk der Kabbala. Dort steht unter Chapter I,4:

Ten are the numbers of the ineffable Sephiroth, ten and not nine, ten and not eleven.

Zitiert nach: http://www.sacred-texts.com/jud/yetzirah.htm

Üblicherweise wird das so übersetzt:

„Zehn Sephirot des Nichts: Zehn und nicht neun, zehn und nicht elf.“

Beim sorgfältigen Lesen des Textes fiel mir jedoch auf, dass es hier gar nicht um den Lebensbaum ging, sondern um ein rein astrologisches bzw. kosmologisches Konzept:

Hier ist von 32 Wegen die Rede. Diese setzen sich zusammen aus den 10 Sephiroth und den 22 Buchstaben des hebräischen Alphabets. Diese 22 Buchstaben unterteilen sich wiederum in die 3 Mütter, in die 7 Doppelten und in die 12 Einfachen. Die 7 Doppelten entsprechen den 7 Planeten des antiken Weltbildes (inkl. Sonne und Mond). Und die 12 Einfachen entsprechen den 12 Tierkreiszeichen. (Diese astrologischen Zusammenhänge werden im Text ausdrücklich erwähnt: Chapter IV,4 und V,2)

Zum Wort Sephiroth ist anzumerken, dass es die Mehrzahl ist von Sephira ist. Dieses Wort ist wiederum verwand mit dem deutschen Wort „Sphäre“ (griechisch sphaira - die Hülle, der Ball).

Es geht hier also um 10 Sphären, 7 Planeten und 12 Tierkreiszeichen. Und somit liegt es eigentlich nahe, diese 10 Sphären im Sinne der antiken Planetensphären zu deuten: In diesem Schema entsprechen die unteren 7 Sphären den Planetenbahnen von: Mond, Merkur, Venus, Sonne, Mars, Jupiter, Saturn (wobei im Sefer Jezira seltsamerweise eine andere Reihenfolge verwendet wird). Die 8. Sphäre entspricht dem Fixsternhimmel (= Sternenzelt). Dahinter liegt noch die 9. und 10. Sphäre, die für uns verborgen sind.

Die exakte Zehnzahl der Sephiroth bezieht sich also in diesem Fall auf die 7 Planetensphären und die 3 höheren Sphären.

Wenn wir die Struktur des kabbalistischen Lebensbaumes betrachten, dann gibt es schon eine gewisse Ähnlichkeit zu den Planetensphären. Es gibt 7 Sephiroth unterhalb des Vorhangs und 3 Sephiroth oberhalb des Vorhangs. Und beide Modelle wurden auch in ähnlicher Weise verwendet, um den Abstieg in die Materie bzw. den Aufstieg in den göttlichen Bereich zu versinnbildlichen.

Es gibt aber auch ein paar Unterschiede zwischen beiden Strukturen:

1.) Der kabbalistische Lebensbaum umfasst im unteren Bereich die Erde. Bei der Zählung der Planetensphären wird jedoch die Erde nicht mitgezählt.

2.) Wenn man die beiden Strukturen (Lebensbaum und Planetensphären) vergleicht, dann bietet es sich an, die 8. Sphäre (also das Sternenzelt) mit dem Vorhang im Lebensbaum in Beziehung zu setzen. Immerhin liegt hinter beidem der verborgene göttliche Bereich. Diese 8. Sphäre wird jedoch im Sphärenmodell mitgezählt, aber der Vorhang wird beim kabbalistischen Lebensbaum nicht mitgezählt.

3.) Dementsprechend liegen beim Sphärenmodell 2 Sphären hinter dem Sternenzelt. Beim Lebensbaum sind es hingegen 3 Sephiroth.

Man kriegt diese beiden Strukturen also nicht exakt zur Denkung. Wenn wir beim kabbalistischen Lebensbaum die Erde mitzählen, dann müssten wir eigentlich 8 Sphären unterhalb des Vorhangs positionieren. Andernfalls landet einer der Planeten oberhalb des Vorhangs, wie z.B. auf dieser Seite:

http://www.rosenkreuzer-orden.org/html/rosenkreuzer-archiv/die-zehn-sephiroth.html

Hier ist es Saturn, der mit Binah gleichgesetzt wird und der damit oberhalb des Vorhangs liegt.

(Aus der Herleitung der Genesis ergibt sich eigentlich, dass Sonne und Mond auf der Barriere positioniert sind. Aber das passt noch weniger zur heutigen Zählweise.)

Weil man das Planetensphärenmodell und den Lebensbaum nicht exakt zur Denkung bringen kann, plädiere ich für eine klare Trennung der beiden Themen:

Auf der einen Seite habe ich dann die Herleitung des Lebensbaums bzw. Dreifachkreuzes aus der Genesis (die ich in meinem Buch dargestellt habe). Die exakte Anzahl der Positionen wird hier nicht angegeben.

Und auf der anderen Seite habe ich das Modell der exakt 10 Planetensphären aus dem Sefer Jezira, das weitgehend den üblichen antiken Vorstellungen entspricht (bis auf die Reihenfolge).

Beide Modelle haben ihre esoterische Berechtigung, aber es gibt keinen Grund, beide Modell zu verbiegen, um sie irgendwie passend zu kriegen.

Das nächste Problem sind die 22 Pfade im kabbalistischen Lebensbaum, die den 22 Buchstaben des hebräischen Alphabets entsprechen. Diese Pfade verbinden jeweils zwei Sephiroth miteinander. Wenn man die Deutung der 22 Buchstaben zugrunde legt, die uns im Sefer Jezira gegeben wird, dann entsprechen diese Buchstaben hauptsächlich Planeten und Sternbildern. Die Planetensphären durch Planeten und durch Sternbilder zu verbinden macht jedoch überhaupt keinen Sinn. Im antiken Sphärenmodell haben sich die Planeten auf den Sphären bewegt. Sie haben diese nicht miteinander verbunden.

Viele Grüße

Elias
 
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ich gehe jetzt mal nicht auf deine interessanten forschungen ein -sondern sage mal ,allgemein ist der lebensbaum für mich zunächst quelle allgemeiner inspiration .das muss für mich alles gar nicht in sich logisch und zusammenhängend sein .für mich hat die beschäftigung mit dem lebensbaum dazu geführt ,dass ich mich meiner religiösen prägungen ein grossen teil bewusster geworden bin .
ich hab wortaufschlüsselungen durchgeführt oder hab mir die zahlen von daten mal genauer angeguckt usw.
ich will sagen -so wie ich das sehe kann man sich der kabala und dem lebensbaum auf vielfältige weise nähern .
wenn gar nichts passen will -zur not bauste dir dein systhem neu .vielleicht warten wir ja alle drauf
alles liebehw
 
Wo liegt denn jetzt das Problem? Du hast Dir selbst eins geschaffen, dann doch aber auch "gelöst":

Beide Modelle haben ihre esoterische Berechtigung, aber es gibt keinen Grund, beide Modell zu verbiegen, um sie irgendwie passend zu kriegen.
 
Weil man das Planetensphärenmodell und den Lebensbaum nicht exakt zur Denkung bringen kann, plädiere ich für eine klare Trennung der beiden Themen:

Respekt,

2 Dinge hierzu:

1. Warum denkst Du man kann das nicht exakt zur Deckung bringen?

2. Es ist so, dass eine Planetensphäre NICHT mit dem Planeten identisch ist.
Es bleiben dann nur 5! übrig, das entspricht den Sephiroth 8,7,6,5,4

Grüsse

418
 
Deine Variationsvielfalt ist einseitig.
Ich gebe dir das I GING mal als Geheimtipp in Sachen Elemente.
Dann ergeben sich daraus 64 Bausteine, die nicht zufällig unserer DNS ähnelt.
Der Mensch ist eben bis ins kleinste Detail aus den Elementen aufgebaut.

Doch ist dies genauso wie die Kabbalah ein KONZEPT.
Es gilt zu erkennen, dass Mikro und Makrokosmos EINS sind und dein Astralkörper eine Verbundenheit zum Makrokosmos hat, genauso wie zum Mikrokosmos. Die 10 findest du beispielsweise wieder in der 8 oder 7 der Chakralehre wieder. Eine Anpassung von einem System ins Andere geht nicht.
Das ist auch nicht Ziel der Konzepte gewesen.

Der Mensch ist der Lebensbaum der, wenn er sich richtig pflegt die Einheit mit Gott erlangt, also die FRÜCHTE trägt. Da sind auch wieder viele Anspielungen aus der Schöpfungsgeschichte mit drin.

Das Konzept bietet dir also die Möglichkeit diese Zentren in dir zu wecken und deinen Körper wie auch Geist zu harmonisieren und mit dem gesamten Mikro und Makrokosmos in Einklang zu bringen.
Doch frage ich mich wozu immer diese Konzepte benötigt werden, wenn doch das TUN nur reiner Gedanke bleibt.

Gruß

Dadalin
 
Deine Variationsvielfalt ist einseitig.
Ich gebe dir das I GING mal als Geheimtipp in Sachen Elemente.
Dann ergeben sich daraus 64 Bausteine, die nicht zufällig unserer DNS ähnelt.
Der Mensch ist eben bis ins kleinste Detail aus den Elementen aufgebaut.

Doch ist dies genauso wie die Kabbalah ein KONZEPT.
Es gilt zu erkennen, dass Mikro und Makrokosmos EINS sind und dein Astralkörper eine Verbundenheit zum Makrokosmos hat, genauso wie zum Mikrokosmos. Die 10 findest du beispielsweise wieder in der 8 oder 7 der Chakralehre wieder. Eine Anpassung von einem System ins Andere geht nicht.
Das ist auch nicht Ziel der Konzepte gewesen.

Der Mensch ist der Lebensbaum der, wenn er sich richtig pflegt die Einheit mit Gott erlangt, also die FRÜCHTE trägt. Da sind auch wieder viele Anspielungen aus der Schöpfungsgeschichte mit drin.

Das Konzept bietet dir also die Möglichkeit diese Zentren in dir zu wecken und deinen Körper wie auch Geist zu harmonisieren und mit dem gesamten Mikro und Makrokosmos in Einklang zu bringen.
Doch frage ich mich wozu immer diese Konzepte benötigt werden, wenn doch das TUN nur reiner Gedanke bleibt.

Gruß

Dadalin

ich glaub ,die herangehensweisen sind einfach unterschiedlich .der eine geht intuitiv vor und erlangt seine früchte -der andere braucht ein konzept ,um sich das seine daraus zu erschaffen oder auch von den konzepten loszukommen .da gibt es augenscheinlich mehre möglichkeiten .
alles liebehw
 
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