Doch Trixi, ich bin ja nicht so, dass ich dich im Regen erschneien lasse. Versuchen wir doch mal die Fragen von Kirmes zu beantworten. Kannst du das?
1 - Gebe es keine Portale, die ich für mich erschlüsselt habe, dann wäre ich angewiesen, stets auf Nichts. Ich käme keinen Schritt weiter, wenn: Ich geschlossen bin, keinen Zugang zu mir selbst habe. Und nun sag nicht, dass es das nicht gebe. Viele hörige Sklavenrutscher kuschen vor Befehlsklugisten.
2 - Wie viel wird "zensiert, indiziert, verboten, moralisiert, veranständigt, außen vor gehalten, als unfein verworfen, als ungehörig verdammt" ? Und wie viel wird um eine harmlose kleine Frage herumgebreit, nur um nichts sagen zu wollen, weil das "Genieren" das Gemüt blockiert, was wiederum verunsinnigt ist, weil "Genieren" eigentlich der Umstand sein müsste, den Horizont auf Hochtouren abzusuchen, um die gestellte Frage doch zu beantworten, statt den Frager mit einem Kleid aus Unwissenheitsschöngeist verauszuweichen....
Wie? Und das war jetzt der ganze Antwortversuch?
6 Fragen und Du schaffst es immerhin unter einem "1 -" und einem "2 -" an beiden dran vorbei zu antworten?
Guck wie das geht:
@Kirmes
-> Wieso gibt es Portale der Erkenntnis?
Weil es ja nicht nur auf die blosse Erkenntnis ankommt, sondern auf die Wandlung, die rund um die Erkenntnisgewinnung geschieht. Wie Du anderswo beschrieben hast muß man den Blickwinkel verlassen, der bewusst ist, um "andere" Erkenntnisse zu gewinnen. Ein Portal ist eine Hilfe, die einen daran erinnert, daß ab jetzt ein anderer Blickwinkel eingenommen werden sollte.
-> Was wollen uns diese Portale mitteilen?
Eigentlich nichts. Sie sind nur Portale. Es ist wie bei einem Raum: Er hat eine Türe und normalerweise ein Fenster. Geht man durch das erste Portal, die Türe, dann gelangt man in einen neuen Raum. Dort sind Erkenntnisse verborgen. Wenn man aus dem Fenster schaut kann man aber weitere Erkenntnisse erspähen, wenngleich man sie noch nicht exakt erkennt. Und so entsteht dann Lernen, schrittweise, in Lernräumen. (man könnte es auch Bewusstseinsstufen nennen).
-> Wieso spricht unser Leben auf die Art und Weise mit uns?
Weil das Leben ein Mysterium ist. Und auch bleibt, nehme ich an. Man kann es nicht rein sachlich erfahren, man muß es erleben, um es zu erfahren. Es erschließt sich daher auch erst im Rückblick, warum man was wo erlebt hat, wen man wann warum getroffen hat und so weiter.
-> Warum wird nicht die direkte Kommunikation gefördert?
Wo bleibt denn dann die Eigenleistung?
Klar daß Du lieber konsumieren willst und Fertiges serviert und erklärt bekommen haben willst und gut ist. Geht mir auch oft so. Aber es ist eben nunmal nicht in allen Dingen sinnvoll, manche Dinge müssen auch erlebt werden. Weil man sich nur so entwickelt.
Was Glaube bewirkt zum Beispiel kann nicht verstanden werden, sondern man muß schon glauben um es zu erfahren. Glaube kann eine solche Eigenleistung sein. Und nur wer glaubt kann durch ein Portal ja normalerweise auch hindurchtreten.
-> Warum werden die Erkenntnisse nicht direkt übermittelt?
Weil wie beschrieben dann keine eigene Erfahrung mehr nötig wäre.
-> Ist dieses einführen durch die Portale quasi wie eine Einweihung in einen Sachverhalt zu verstehen?
Naja es kann auch eine Auslese bedeuten. Als Christ würde man vielleicht vom Dasein eines Fischers sprechen, der eben Menschen fischte und nicht Fische. Auch die Bibel ist ja ein Portal, bzw. die Evangelien. Die Einweihungen erfolgen nicht durch die Portale selber, sondern durch die Menschen und ihre Werkzeuge und Methoden, die von den Menschen dafür verwendet werden. Das Portal, das der Christ dazu durchschreitet ist die Taufe, gell. Darauf, daß dann im eigenen Leben ein Mysterium geschieht wird man dann immer wieder hingewiesen durch das Kirchenjahr und die hohen Feiertage. Lauter Portale, Tag für Tag. Aber die Leute kennen es oft nicht mehr bzw. nutzen lieber die Tageszeitung, um sich Inhalte in das Leben zu holen. Und immer mehr eben das Internet. Ob man in so einem Leben dann noch nichtweltliche Inhalte, also Glauben erlebt, finde ich fraglich.
Und daher muß ein Glaube und muß eine Religion und muß eine spirituelle Praxis jedweder Natur einen Unterschied machen. Sonst gäbe es z.B. auch eine atheistische Religion. Aus traditionell-religiöser Sicht ist das natürlich so aber nicht möglich.
lg