Persönlichkeitsstörungen und Partnerschaft

Lamia1

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Hallo!

Ich stelle hiermit meine persönlichen Gedanken zum Thema "Persönlichkeitsstörungen und Partnerschaft" vor.

Wie kann es zu tiefgreifenden Persönlichkeitsstörungen kommen? Wieso ist die Persönlichkeit mancher Menschen derart deformiert, dass sie kaum noch des Lebens fähig sind?

In der frühen Kindheitsphase sind vermutlich psychopathogene Komponenten präsent gewesen, wozu unter anderem elterliche Lieblosigkeit, emotionale Kälte, Identitäts- und Individualitätsmissachtungen sowie Individuationsblockaden, fehlende Akzeptanz, Strukturlosigkeit, Vernachlässigung, Verwöhnung, innerliche wie äußerliche Verwahrlosung gehören...

Eine intensive Partnerschaft eignet sich meiner Meinung nach durchaus dazu, eine Vielzahl dieser Defizite später auszugleichen, indem man sich liebt, sich gegenseitig Wärme, Fürsorglichkeit, Geborgenheit, Sinn und Halt spendet, aber auch, wo es notwendig ist, Struktur setzt und auf beidseitigem Einverständnis basierende Nacherziehung betreibt. Meines Erachtens ist es konstruktiv, wenn man sich selbst und dem Anderen einerseits eine fürsorgliche und wertschätzende "Mutter", aber andererseits auch ein für Ordnung sorgender, Grenzen ziehender "Vater" wird. So korrigiert man jene Fehler, die die Eltern in der frühen Kindheit einst begingen.

Wer zudem noch unter massiven Selbstwertstörungen leidet, wird wenig Wertschätzung für ein Engagement im eigenen Interesse empfinden. Wenn man sich jedoch erst einmal aus Liebe zum Anderen und zur partnerschaftlichen Symbiose positiv verändert, einem gemeinsamen, höheren Ziel entgegen strebend, dann wird einem die Wandlung leichter fallen, denn man spürt plötzlich liebesbedingte Motivation, Sinn und Kraft zur Tat! Und irgendwann, davon bin ich überzeugt, wird man all dies auch sich selber zuliebe vollziehen können! Die Anfänge sind wichtig; und gerade dabei kann die Interaktion zweier Liebender von unschätzbarem Werte sein!

Viele Grüße

Lamia1
 
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bei uns haben uns diese störungen zusammengeführt
ein thema ohne ende..
da kann man fast schon dankbar sein:)
 
bei uns haben uns diese störungen zusammengeführt
ein thema ohne ende..
da kann man fast schon dankbar sein:)

Es gilt:

Wem der große Wurf gelungen,
eines Freundes Freund zu sein,
wer ein holdes Weib errungen,
mische seinen Jubel ein!
Ja, wer auch nur eine Seele
sein nennt auf dem Erdenrund!
Und wer’s nie gekonnt, der stehle
weinend sich aus diesem Bund.


Und so ist es auch... Wer innerlich und äußerlich allein bleibt, verdorrt psychisch, er lebt und stirbt im Alleinsein, in Einsamkeit, in der Depressivität, in der fiktiven Parallelwelt, in der Illusion.

Es kann kein Fehler und meines Erachtens nur heilsam sein, wenn man die fundamentalen Grundbedürfnisse der Psyche erfüllt: Liebe, Geborgenheit, Wärme, Halt, Aufgabe, Gemeinsamkeit.
 
Lamia1 schrieb:
Wer innerlich und äußerlich allein bleibt, verdorrt psychisch, er lebt und stirbt im Alleinsein, in Einsamkeit, in der Depressivität, in der fiktiven Parallelwelt, in der Illusion.

Meine Meinung dazu ist, dass Einsamkeit sicher sehr schmerzen kann, aber das selbst gewählte Alleinsein eben nicht - im Gegenteil. Manche Menschen suchen diese, weil sie sie brauchen, um sich "ganz" zu fühlen. Und so mancher fühlt sich in einer Zweisamkeit vielleicht einsamer, als alleine. Es kommt also darauf an, wie jemand "gestrickt" ist.
Brauche ich Raum und Autonomie, Luft zum "Armen", dann fühle ich mich in erdrückenden Umarmungen anderer gefangen, bin ich hingegen ein Mensch, der Umarmungen braucht, viel Zuwendung und Ansprache, dann ist wohl nichts schöner, als in einer dauernden Symbiose mit einem anderen Menschen zu leben.

Das Schöne an uns Menschen ist doch: Wir sind nicht alle gleich genormt. Gott sei Dank.:)


Lg
Urajup
 
Zuletzt bearbeitet:
Eine intensive Partnerschaft eignet sich meiner Meinung nach durchaus dazu, eine Vielzahl dieser Defizite später auszugleichen,



Nein, das ist nicht möglich, da die Partnerschaft bzw der Partner in so einem Fall automatisch zur Bühne für das defizitäre Verhalten wird und die kaputte Eltern/Kind Beziehung sowie die dort erworbene Unfähigkeit sichere Bindungen einzugehen auch in der Paarbeziehung voll zum Tragen kommt.

Seine emotionalen Defizite muss man ausserhalb der Paarbeziehung therapieren, versucht man die Paarbeziehung hier als Krücke zu benützen macht man sie (und ggf auch den Partner) damit kaputt.
 
Und so ist es auch... Wer innerlich und äußerlich allein bleibt, verdorrt psychisch,.



Falsch. Wer innerlich zufrieden und mit sich im reinen ist kann problemlos alleine leben ohne dabei einsam oder unglücklich zu sein.

Wer unzufrieden und mit sich selbst nicht im reinen ist wird sich selbst in der bessten menschlichen Gesellschaft einsam fühlen und "verdorren".
 
Lamia1 #1
In der frühen Kindheitsphase sind vermutlich psychopathogene Komponenten präsent gewesen, wozu unter anderem elterliche Lieblosigkeit, emotionale Kälte, Identitäts- und Individualitätsmissachtungen sowie Individuationsblockaden, fehlende Akzeptanz, Strukturlosigkeit, Vernachlässigung, Verwöhnung, innerliche wie äußerliche Verwahrlosung gehören...

Die Gründe können mannigfaltig sein (und nicht nur die Eltern betreffen), zumeist ist es auch mehr als ein einzelner Auslöser – dazu können auch kongenitale hirnphysiologische Probleme, perinatale Hypoxie uäm. zählen. Einige Psychopathologien entwickeln sich erst mit der Adoleszenz, andere verschwinden wiederum in dieser Zeit.
Auch Drogenkonsum im Jugendalter kann gehörige psychotische Episoden und längerfristige Probleme auslösen….

Eine intensive Partnerschaft eignet sich meiner Meinung nach durchaus dazu, eine Vielzahl dieser Defizite später auszugleichen, indem man sich liebt, sich gegenseitig Wärme, Fürsorglichkeit, Geborgenheit, Sinn und Halt spendet, aber auch, wo es notwendig ist, Struktur setzt und auf beidseitigem Einverständnis basierende Nacherziehung betreibt. Meines Erachtens ist es konstruktiv, wenn man sich selbst und dem Anderen einerseits eine fürsorgliche und wertschätzende "Mutter", aber andererseits auch ein für Ordnung sorgender, Grenzen ziehender "Vater" wird. So korrigiert man jene Fehler, die die Eltern in der frühen Kindheit einst begingen.

Partner sind keine Therapeuten und Partnerschaften keine therapeutischen Sitzungen!
Ich halte zwar einen (psychisch) stabilen, wertschätzenden Partner /eine Partnerin für sehr wichtig, dass was Du hier beschreibst aber für eine unzulässige Überforderung, ziemliche Zumutung und einer Partnerschaft insgesamt extrem abträglich – außer natürlich beide Partner sind angeschlagen, dann stehen die Chancen für ein veritables Doppelbinding mit gemeinsamem Untergang recht gut.

Wörter wie „Nacherziehung, Mutterrolle, Vaterrolle“ in einer Paarbeziehung treiben mir kalte Schauer über den Rücken.
Ganz abgesehen davon, wie klischeehaft Du diese Rollenbilder beschreibst…

Wer zudem noch unter massiven Selbstwertstörungen leidet, wird wenig Wertschätzung für ein Engagement im eigenen Interesse empfinden. Wenn man sich jedoch erst einmal aus Liebe zum Anderen und zur partnerschaftlichen Symbiose positiv verändert, einem gemeinsamen, höheren Ziel entgegen strebend, dann wird einem die Wandlung leichter fallen, denn man spürt plötzlich liebesbedingte Motivation, Sinn und Kraft zur Tat! Und irgendwann, davon bin ich überzeugt, wird man all dies auch sich selber zuliebe vollziehen können! Die Anfänge sind wichtig; und gerade dabei kann die Interaktion zweier Liebender von unschätzbarem Werte sein!

Ich persönlich denke, dass es für ein wertschätzendes, liebevolles und befriedigendes Miteinander vor allem und zuerst einer wertschätzenden Selbstachtung bedarf.
Gerade bei massiven Selbstwertproblemen sehe ich in dem „aus Liebe zum Anderen“ großes Gefahrenpotential. Die eigenen Bedürfnisse und Grenzen zu kennen sind m.E. wichtige Fähigkeiten für eine Partnerschaft, die sich nicht ohne weiteres in einer Beziehung entwickeln. Noch dazu wo man dem Partner/ der Partnerin gefallen möchte, oftmals Angst vor Rück-od. Liebesentzug hat und ja kein erprobtes Handwerkszeug parat hat.
Zumeist treffen gerade in ihrem Selbstwert beeinträchtigte Menschen eher nicht auf fördernde, geduldige Partner (und auch bei denen besteht die Gefahr, dass sie irgendwann entnervt das Handtuch werfen).

Symbiotische Partnerschaften finde ich in gesundem Zustand schon gruselig, bei psychisch labilen Menschen halte ich sie für ziemlich ungesund.
 
Partner sind keine Therapeuten und Partnerschaften keine therapeutischen Sitzungen!
Ich halte zwar einen (psychisch) stabilen, wertschätzenden Partner /eine Partnerin für sehr wichtig, dass was Du hier beschreibst aber für eine unzulässige Überforderung, ziemliche Zumutung und einer Partnerschaft insgesamt extrem abträglich – außer natürlich beide Partner sind angeschlagen, dann stehen die Chancen für ein veritables Doppelbinding mit gemeinsamem Untergang recht gut.

Wenn Deine Verwandten Probleme haben, sage ihnen einmal, was Du nicht für richtig hältst. Versuche nicht, sie zu therapieren. Das hat keinen Sinn. Aber setze ihnen Grenzen, sobald sie Dich verletzen. Dein Partner ist derjenige, mit dem Du Therapie machen kannst, offen oder versteckt.

Werde Dir Deiner Infantilität bewusst mittels Deiner Träume und Deines Verstandes. Frage Dich: "Wo verhalte ich mich wie ein Kind, nicht wie ein Erwachsener?" Dann erziehe Dich und Deinen Partner. Wenn er beleidigt spielt, frage ihn, wann Du ihn aus dem Kindergarten abholen sollst. Um 14 Uhr, 12 Uhr oder um 23 Uhr? Er möge das Maulen innerhalb von 4 Wochen soweit abstellen, dass er nur noch 5 Minuten lang mault. Das Ziel ist: 2 Sekunden lang maulen, am besten gar nicht mehr maulen.

Verzeih Dir und Deinem Gegenüber das infantile Verhalten. Fordere dennoch Erwachsensein bei ihm und bei Dir ein. Schritt für Schritt. Das kann dauern. Einer ist hierbei der Führende, zumeist die Frau, denn der Mann hat im Allgemeinen weniger tiefenpsychologisches Verständnis.

Wenn Du als Ehemann feststellst, dass Deine Frau Dich nicht küsst, Dich wenig beachtet, von sich aus nicht im Bett aktiv wird, dann sag ihr das. Zeige ihr Deine Lust. Sag ihr, dass ihre Infantilität und ihre Elternbindung sie an der Sexualität hindern. Dass Du nicht ihr Bruder seiest, nicht ihr Vater oder nicht ihre Mutter. Dass es gut sei für Euch beide, wenn ihr Sex habt. Sie möge das ändern, ihren elterlichen Sumpf und Nebel verlassen.

Sei Dir aber darüber im Klaren, dass auch Du auf Deine Art und Weise den gleichen Grad an Entwicklungshemmung aufzuweisen hast wie Dein Partner. Hochgradig infantil gehört zu hochgradig infantil. Anders ausgedrückt: zwei Infantilwelten stoßen mit Euch aufeinander. Der Schwergebundene findet immer zum Schwergebundenen. Du bist nur scheinbar besser in Deinem Verhalten.

Also, erzieht Euch Beide und fördert keine Trennungsabsichten! Diese dienen allein der Aufrechterhaltung der infantilen Kinderwelt: "Tochter, Du bleibst unser!" Oder: "Söhnlein, mein!"

Erwachsenwerden ist das Ziel. Genieße Deine erkämpfte Freiheit, aber pass auf, daß der Freiraum nicht zu groß wird, denn dann freuen sich Eure Eltern im Grabe oder anderswo und lachen sich ins Fäustchen, dass Ihr Euch immer weiter voneinander entfernt. Übt Liebe und Sex in Nähe und Abstand. Habt Kinder – drei an der Zahl – bleibt ein Leben lang treu.
 
Ist das der dieser Kram von diesem unsäglich altbackenen Flöttmann?



Wenn Deine Verwandten Probleme haben, sage ihnen einmal, was Du nicht für richtig hältst. Versuche nicht, sie zu therapieren. Das hat keinen Sinn. Aber setze ihnen Grenzen, sobald sie Dich verletzen. Dein Partner ist derjenige, mit dem Du Therapie machen kannst, offen oder versteckt.

Falsch. Du kannst natürlich jede Art von sozialen Kontakten dazu verwenden an dir zu arbeiten, wenn du weisst wie. Das geht aber meiner Meinung nach mit eher losen sozialen Kontakten wie Arbeitskollegen, Freunden eher noch leichter wie mit einem Partner, da man bei einem Partner VIEL stärker emotional involviert ist und daher die Arbeit an den eigenen Mustern erheblich härter ist. Ist sozusagen "für Fortgeschrittene".


Eine Therapie kann dies nicht ersetzen da man davon ausgehen kann daß man eine Therapie in Anspruch nimmt wenn die eigene Arbeit an Problemen nicht (ausreichend) fruchtet.



Werde Dir Deiner Infantilität bewusst mittels Deiner Träume und Deines Verstandes. Frage Dich: "Wo verhalte ich mich wie ein Kind, nicht wie ein Erwachsener?" Dann erziehe Dich und Deinen Partner. Wenn er beleidigt spielt, frage ihn, wann Du ihn aus dem Kindergarten abholen sollst. Um 14 Uhr, 12 Uhr oder um 23 Uhr? Er möge das Maulen innerhalb von 4 Wochen soweit abstellen, dass er nur noch 5 Minuten lang mault. Das Ziel ist: 2 Sekunden lang maulen, am besten gar nicht mehr maulen.


Festzustellen wo man kindliche Verhaltensmuster am laufen hat ist zwar gut, aber das hilft nicht diese zu verändern. Wenn man stark zu solchen neigt ist es sinnvoll diese in einer professionellen Psychotherapie anzuschauen und zu bearbeiten.

Andere Menschen mit süffisant-beleidigenden Kommentaren eindecken und mit Psychotricks manipulativ agieren ist für eine Partnerschaft auf Augenhöhe nun definitiv schädlich.


Verzeih Dir und Deinem Gegenüber das infantile Verhalten. Fordere dennoch Erwachsensein bei ihm und bei Dir ein. Schritt für Schritt. Das kann dauern. Einer ist hierbei der Führende, zumeist die Frau, denn der Mann hat im Allgemeinen weniger tiefenpsychologisches Verständnis.


Das ist Blödsinn. Wenn man kindliche Gefühlsmuster am Laufen hat kann man die nicht einfach so abstellen, selbt wenn man dies möchte.

Auch kann hier nicht ein Partner den anderen therapieren. Es gibt einen guten Grund warum Psychotherapeuten keine Angehörigen als Klienten nehmen dürfen. Aus diesem Grund kann auch ein Partner keine therapeutische Arbeit and und mit dem Partner machen.


Wenn Du als Ehemann feststellst, dass Deine Frau Dich nicht küsst, Dich wenig beachtet, von sich aus nicht im Bett aktiv wird, dann sag ihr das. Zeige ihr Deine Lust. Sag ihr, dass ihre Infantilität und ihre Elternbindung sie an der Sexualität hindern. Dass Du nicht ihr Bruder seiest, nicht ihr Vater oder nicht ihre Mutter. Dass es gut sei für Euch beide, wenn ihr Sex habt. Sie möge das ändern, ihren elterlichen Sumpf und Nebel verlassen.

LOL.

Das halte ich für DEN ausgesprochen effektiven Lustkiller schlechthin. Das ist der Witz des Tages


:lachen::lachen::lachen::lachen::lachen:



Sei Dir aber darüber im Klaren, dass auch Du auf Deine Art und Weise den gleichen Grad an Entwicklungshemmung aufzuweisen hast wie Dein Partner. Hochgradig infantil gehört zu hochgradig infantil. Anders ausgedrückt: zwei Infantilwelten stoßen mit Euch aufeinander. Der Schwergebundene findet immer zum Schwergebundenen. Du bist nur scheinbar besser in Deinem Verhalten.


Das halte ich für ziemlichen Blödsinn. Wenn ein einigermassen gesund-stabiler Mensch auf einen stark emotional gestörten trifft ist es vorprogrammiert daß die Beziehung scheitert und entweder der Gesunde aus Selbstschutz oder aber der Borderliner aus Abwertung die Beziehung beendet. Und das ist dann auch gut so.


Also, erzieht Euch Beide und fördert keine Trennungsabsichten! Diese dienen allein der Aufrechterhaltung der infantilen Kinderwelt: "Tochter, Du bleibst unser!" Oder: "Söhnlein, mein!"


Das ist doch kompletter Blödsinn. Was ist schlecht an Trennung wenn es eben nicht funktioniert?


Erwachsenwerden ist das Ziel. Genieße Deine erkämpfte Freiheit, aber pass auf, daß der Freiraum nicht zu groß wird, denn dann freuen sich Eure Eltern im Grabe oder anderswo und lachen sich ins Fäustchen, dass Ihr Euch immer weiter voneinander entfernt. Übt Liebe und Sex in Nähe und Abstand. Habt Kinder – drei an der Zahl – bleibt ein Leben lang treu.


Was für ein Schwachsinn....
 
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@Lamia
Ich bin mir nicht ganz sicher, an wen Du diesen seltsamen Sermon richtest. Da Du aber einen Teil meines Posts als Eingang nimmst, antworte ich Dir mal darauf.

Lamia1 #8
Wenn Deine Verwandten Probleme haben, sage ihnen einmal, was Du nicht für richtig hältst. Versuche nicht, sie zu therapieren. Das hat keinen Sinn. Aber setze ihnen Grenzen, sobald sie Dich verletzen. Dein Partner ist derjenige, mit dem Du Therapie machen kannst, offen oder versteckt.

Da bin ich entschieden anderer Ansicht. Gerade in einer Partnerschaft halte ich „therapeutische Maßnahmen“ für absurd und schädlich. Wenn es gar versteckt passiert, halte ich es für heimtückischen Beziehungsmissbrauch.

Darüber hinaus impliziert diese Haltung, dass Du als „therapeutisch“ handelnde automatisch RICHTIG liegst (mit Deiner Einschätzung, Deinen Ansichten und Handlungen in Bezug auf Deine "therapeutische Intervention"), und mit Deinem Partner etwas FALSCH ist.
Das ist m.E. eine ausgesprochen herablassende Einstellung und hat für mich nichts mit wertschätzendem Umgang in einer Beziehung zu tun. Einen Partner mit solcher Attitüde würde ich persönlich hochkant rausschmeißen.

Es ist schwer genug in einer längerfristigen Partnerschaft seine eigenen Bedürfnisse zu erkennen und diese klar und gleichzeitig für das Gegenüber annehmbar zum Ausdruck zu bringen, an Lösungen oder einem Konsens zu arbeiten - oder auch zu erkennen, dass eine Beziehung auf Dauer keinen Sinn macht.
Solche Psychospielchen haben da nach meinem Empfinden nix dabei verloren.

Werde Dir Deiner Infantilität bewusst mittels Deiner Träume und Deines Verstandes. Frage Dich: "Wo verhalte ich mich wie ein Kind, nicht wie ein Erwachsener?" Dann erziehe Dich und Deinen Partner. Wenn er beleidigt spielt, frage ihn, wann Du ihn aus dem Kindergarten abholen sollst. Um 14 Uhr, 12 Uhr oder um 23 Uhr? Er möge das Maulen innerhalb von 4 Wochen soweit abstellen, dass er nur noch 5 Minuten lang mault. Das Ziel ist: 2 Sekunden lang maulen, am besten gar nicht mehr maulen.

Ach du meine Güte, aus welchem tendenziösen Ratgeber stammt den dieser „Erziehungstipp“.
Wie Garfield schon schrieb, es ist gut sein eigenes Verhalten zu reflektieren und event. kindliche Muster zu erkennen – wobei erkennen und ändern zwei Paar Schuhe sind – den Partner / die Partnerin mit solcherlei Erziehungsmaßnahmen Zwangs zu beglücken ist ein sicherer Weg aus einer Beziehung raus.

Wenn Du als Ehemann feststellst, dass Deine Frau Dich nicht küsst, Dich wenig beachtet, von sich aus nicht im Bett aktiv wird, dann sag ihr das. Zeige ihr Deine Lust. Sag ihr, dass ihre Infantilität und ihre Elternbindung sie an der Sexualität hindern. Dass Du nicht ihr Bruder seiest, nicht ihr Vater oder nicht ihre Mutter. Dass es gut sei für Euch beide, wenn ihr Sex habt. Sie möge das ändern, ihren elterlichen Sumpf und Nebel verlassen.

Das hat, gottseidank, Garfield schon treffend kommentiert…

Also, erzieht Euch Beide und fördert keine Trennungsabsichten! Diese dienen allein der Aufrechterhaltung der infantilen Kinderwelt: "Tochter, Du bleibst unser!" Oder: "Söhnlein, mein!"

Erwachsenwerden ist das Ziel. Genieße Deine erkämpfte Freiheit, aber pass auf, daß der Freiraum nicht zu groß wird, denn dann freuen sich Eure Eltern im Grabe oder anderswo und lachen sich ins Fäustchen, dass Ihr Euch immer weiter voneinander entfernt. Übt Liebe und Sex in Nähe und Abstand. Habt Kinder – drei an der Zahl – bleibt ein Leben lang treu.

Das ist ausgemachter Schmarrn...
 
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