Nur eines im Leben ist sicher: der Tod

voice

Sehr aktives Mitglied
Registriert
7. November 2005
Beiträge
3.016
Ort
Munich
Hallo und guten Morgen,

Mich hat gestern eine Diskussion sehr aufgewühlt und aus dem Gleichgewicht gebracht, hauptsächlich bzgl des als Threadthema genannten Satzes. Ich habe die Beherrschung verloren weil ich immer noch ein Problem mit Glaubenssätzen / Dogmen habe die nicht "verhandelbar" in den Raum gestellt werden.
Daher möchte ich diese Plattform nutzen um wieder ein wenig Ordnung in mich zu bringen.
Möchte mich auch an dieser Stelle bei Satnaam entschuldigen für meine unangemessene unsachliche Reaktion.

Mit der Thematik des Sterbens und des Todes geht es mir bestimmt wie vielen anderen sie taucht zwangsläufig immer wieder im Leben auf. Meine Oma sagte immer der Tod gehört zum Leben, und so habe ich natürlich schon einige geliebte Menschen gehen sehen (wie viele von Euch auch).

Gerade das letzte halbe Jahr habe ich mich wieder intensiv mit dem Thema befasst, Anlass war der Tod der Frau einer meiner besten Freunde. Sie hatte seit vielen Jahren Krebs und ihr Sterbeprozess zog sich über Monate. Sie ging zuhause in Ihrem Bett in Begleitung von Menschen die sie lieben. Es war als würde Sie wieder zu einem Kind werden und in Ihrer Haltung glich sie am Ende einem Embryo. Ihr Körper begann sich "danach" zu entspannen und ein Lächeln trat auf Ihr Gesicht.

Dies gab mir den Anlaß mich intensiv damit auseinanderzusetzen wie ich gerne gehen würde, so ich denn die Möglichkeit hätte es zu bestimmen. Es war sehr befriedigend es niederzuschreiben, meinen letzten Willen festzulegen. Die Art und Weise wie ich bestattet werden möchte. Es hat noch einmal so richtig gesackt in mir das das Leben endlich ist. Aber auch das eben nicht nur mein Leben endlich ist sondern auch das meiner geliebten Eltern. Und so nichts Aussergewöhnliches passiert sie auch vor mir gehen werden, ich also erleben werde wenn sie sterben. Auch mit Ihnen darüber zu sprechen wie sie gerne bestattet werden würden war sehr befreiend es war bislang immer ein Tabu Thema gewesen. Wir haben alle drei dann geweint und uns allen Dreien gezeigt wie sehr wir doch miteinander verbunden sind.
Dies ist eine harte Erkenntnis aber sie hat mir einen großen Teil meiner Rastlosigkeit genommen.

All dies hat mir bewusst gemacht das es für mich eben nicht so ist das nur der Tod sicher ist. Es gibt für mich noch mehr Dinge die unabdingbar, ja sicher so sind. Die Aussage das nur der Tod sicher ist ist für mich eine Reduzierung die in dieser Form nicht haltbar ist.

Ein paar Beispiele

Jeder Mensch hat eine Mutter und einen Vater (Für Christen, okay laß ich Augenzwinkernd gelten, Ausnahme Jesus)
Vater und Mutter sind immer Älter als das Kind.
Jeder Mensch hat also Eltern im weitesten Sinne also immer eine Familie.
(Sicher ist das daher jeder ob er will oder nicht einer Familieordnung untersteht und daher Vorfahren hat.)
(Sicher ist das jeder Mensch eine Seele hat.)

Die letzten beiden Beispiele habe ich bewusst in Klammer gesetzt weil sie beeinflußt sind von meinem persönlichen Empfinden respektive Glauben.

Nun komme ich wieder zu der Aussage und formuliere sie so um wie sie für mich passt.

Sicher ist das am Ende jedes Köperliche Leben mit dem Tode endet.

Mich würde sehr interessieren wie Ihr dazu steht. Bitte führt aber Eure Gedanken aus und erklärt wie Ihr zu der (Ein-) Sicht gelangt seid.

Viele Grüsse
Voice
 
Werbung:
Hallo voice :)
suchst du nach Sicherheiten? Ganz verstehe ich nicht, worauf du hinauswillst, vielleicht liegt es daran, daß ich heute ein wenig unausgeschlafen bin ;) Für mich ist der Tod eine Art Übergang und, so glaube ich, nur schlimm für diejenigen die zurückbleiben, für die Hinterbliebenen so lange sie leben ist er wohl auch endgültig, aber ich persönlich glaube an das Licht und hoffe, daß wir uns dort alle wiederfinden, wenngleich in einem anderen Zustand
chaya
 
Ich sehe immer noch seine Augen, sie blickten mich an. Langsam verlosch das Leben in ihnen… Sie brachen und erstarrten. Er war auf einmal nicht mehr vorhanden. Wohin ging er? Welchen unsichtbaren Weg nahm er, auf dem ich ihm nicht folgen konnte?
Nur eine leblose Hülle blieb zurück. Ich begleitete seinen toten Körper nach Deutschland. Wie unter Schock stand ich an seinem Grab. Neben mir fremde Menschen und ich selbst war mir ebenso fremd. Es war, als wäre ich Zuschauer und beobachtete. Ich beobachtete wie der Pfarrer predigte und auf das Jenseits hinwies mit seinen Versprechen. Erde fiel auf den Sarg, erst eine Hand voll und dann mehr und mehr, bis Torsten verschwand, drei Meter unter dem Erdboden. Ich nahm damals alles um mich herum besonders intensiv wahr, nur war es so als ob es mich nicht betreffe. Ich konnte nicht einmal weinen. Aber ich roch den Duft der vielen Blumen, der frischen Erde, hörte das Rascheln verdorrter Blätter, die der Wind wahllos herum blies. Wir sind auch wie Blätter und werden wahllos durch das Leben getrieben, sinnlos und ohne Ziel.


aus Maracanã
Text von Karuna
2005



Karuna:liebe1: :liebe1: :liebe1:
 
Hallo,

also ich denke, dass der Tod zum Leben dazu gehört, ganz einfach schon deshalb um wieder in eine andere Ebene des Seins des Lernens zu gelangen. Wir haben ja all unser Wissen in uns, nur haben wir es im Laufe der vielen Jahre nicht mehr in unser jetziges Leben mitgenommen. Ich denke wir werden so lange wieder auf die Erde kommen und auch sterben, bis wir unser verborgenes Wissen wieder erlangt haben.

ich war schon mal am Rande des Todes und seitdem ich dies erlebt habe, habe ich auch keine Angst mehr zu sterben. Die meisten Menschen haben ja nur deshalb Angst, weil sie nicht wissen was auf sie zukommt. Aber einmal ganz ehrlich, wissen wir was auf uns zukommt, wenn wir geboren werden.
 
Wir gehen mit dem Tod ins Einssein über, ich spüre das Einssein jetzt schon, deswegen macht mir der Tod keine Angst mehr. Vielleicht ist es auch so, dass der Tod, desto älter man ist, einfacher hinzunehmen ist. Ich freue mich auf meinen Tod, der er nun wirklich unausweichlich ist, denn ich stelle ihn mir sehr angenehm vor, die Befreiung aus der Körperlichkeit. Zum Menschsein gehört das Leben, die Gefühle und die Körperlichkeit, das Materielle dazu, das endet alles mit dem Tod und beginnt mit der Entstehung im Mutterleib.
Ich weiß nicht, ob du das Buch "Mary" kennst von Ella Kensington. Ich glaube, es würde dir viel sagen, wie es vor dem Leben und nach dem Leben aussieht und was Liebe ist, es ist ein Liebesroman.
 
naja freuen tu ich mich nicht auf meinen Tod, aber Angst macht er mir auch nicht, vor allem deshalb, weil ich die Gewissheit habe (fragt mich nicht warum) das ich einen ich sag mal schönen Tod sterbe. Ich weiß, dass ich nicht an einer Krankheit, oder ähnlichem sterben werde, daher macht es mir nichts aus, einmal von hier weg in eine andere Dimension zu gehen.
 
Interessant, ich weiß nicht woran ich sterben werde bzw. oder nicht sterben werde.
Dann kann dich ja ein Unfall oder Mord auch zur Strecke bringen.
Ich denke ja immer, sowie man lebt so stirbt man.
Ich lebe glücklich, sehr zufrieden, ich liebe das Leben.
Und so denke ich mal, werde ich auch den Tod erleben, freudig, lustvoll, einfach schön.
 
martina weigt schrieb:
Wir gehen mit dem Tod ins Einssein über, ich spüre das Einssein jetzt schon, deswegen macht mir der Tod keine Angst mehr.

Hi Martina,

du weisst also bereits dass du nach dem Tod ins Einssein übergehen wirst? Kannst du
das näher beschreiben oder ist das nur so ein Gefühl von dir?

Du schreibst ausserdem "wir", wen genau meinst du damit. Für den Fall das du tatsächlich erleuchtet bist wäre der Tod für dich das Ende der Körperlichkeit und das Ende der Re-inkarnationen und somit das totale EINSSEIN.

Aber du gehst davon aus dass dies bei anderen auch so sei. Gibt es da einen Hintergrund oder glaubst du einfach nicht an Re-inkarnation?

Fragende Grüsse

tetra
 
Werbung:
martina weigt schrieb:
Wir gehen mit dem Tod ins Einssein über

Hallo Martina,

das Einssein besteht ja jetzt schon, wir sind uns dessen nur meist nicht bewußt. ;) Und je nachdem wie das Bewußtsein des Sterbenden ist, so wird er auch das Jenseits erfahren. D.h. das was er bewußtseinmäßig erwartet, wird ihn "empfangen", wird er erleben. Es ist also nicht generell das Einssein, was uns nach dem Tod "erwartet".

Liebe Grüße
Gabi
 
Zurück
Oben