Nif´s andere Welt ....

Ja, diese hängenden Kügelchen - sollen ja auch geröstet der Hit sein.

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Bei mir im Garten gibt's genug Brennnesseln. Wenn ihr mir verratet wie man da die Samen erntet (die müssen ja winzig sein), könnt ihr was haben.

@Nifrediel Ich kann dir gern verschiedenes Saatgut schicken. (Weiß nur nicht wie viel es dieses Jahr wird, bin mitten im Umzug)

Am besten du gräbst 2oder drei Pflanzen aus, schneidest sie runter und nimmst die Wurzel. Das klappt vielleicht besser, als mit Samen.

Wenn du die Samen ernten willst, würde ich warten bis die braun werden.

@Possibilities , ich finde die Idee mit der Tauschbörse eine tolle Idee!
 
*Die Nachtwache - Nachtschattenwächter*

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Das weiße Bilsenkraut (Hyoscyamus albus)

In der Zuflucht finden sich die Nachtschatten ein. Wie das gelbe Bilsenkraut (Hyoscyamus albus), neben dem bittersüßen Nachtschatten (Solanum dulcamara),
schwarzen Nachtschatten (Solanum nigrum), von denen ich im Herbst gerne Samen abzugeben habe, da sie reichlich vorhanden sind.
Daneben fanden sich Tollkirschen ein, gelbe Tollkirsche (Atropa belladonna var. lutea) und die schwarze Tollkirsche (Atropa belladonna). Der Stechapfel wird "erwartet", er hat die Zuflucht leider wieder verlassen. Er ist eingegangen....
Das Bilsenkraut lässt sich vom germanischen Wort bil herleiten und bedeutet soviel wie "Zauberkraft". Es wurde als Bestandteil der sogenannten "Hexensalbe" genutzt und verhalf den Berserker zur "Raserei", dem Berserkergang. Es gibt dahingehend auch Verbindungen zu der "Werwolfsage".

Die Berserker waren fähig eine eigentlich aussichtslose Schlacht zu gewinnen. Sie wahren rücksichtslose, schmerzunempfindliche Kämpfer. Was man auf das Bilsenkraut zurück führen könnte. Es ist allerdings immer noch umstritten, was genau der Auslöser für den Berserkergang war. Einmal wurde der Fliegenpilz vermutet, der aber bei weitem nicht diese Symptome auslöst. Sumpfporst (Rhododendron tomentosum) wurde auch vermutet als sogenanntes Grutbier. Andere vermuten eine Dissoziation, ein tranceähnlicher Zustand.

Nachtschattengewächse (Solanaceae) gelten allgemein als mehr oder weniger giftig, wegen ihrer zahlreichen Alkaloide und Atropin.

Der Name "Nachtschatten" ist faszinierend. Zumal der botanische Name Solanaceae vermutlich auf das lateinische Wort sōl für Sonne zurück geht. Oder auf solari, was trösten bedeutet.
Nachtschatten bedeutet eher soviel, wie Nachtschaden. Da die Pflanzen teilweise in der Nacht stark duften und Kopfschmerz verursachen. Oder eben auf das "umnachtet sein". Auch die Beeren des schwarzen Nachtschattens könnten Grund für den Namen sein.

Es sind jedenfalls ausdauernde Wächter. Die teilweise wild auf Schutt und Müllplätzen wachsen. Unentdeckt, üppig blühend und trotzig.

Nachtschatten kann falsch verstanden, viel Unheil anrichten. Allerdings auch einen starken Schutz bedeuten. So nahm man die Beeren des Bittersüßen Nachtschattens als Schutz vor Dämonen her, getragen als Amulett.

Eine "stille" Zauberpflanze....
 
Zuletzt bearbeitet:
*Die Nachtwache II - schwarzer Nachtschatten*

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Auch in der Zuflucht ist in dieser langen schwarzen Nacht, der sonst so friedliche Bach übergetreten. Er hat sich auf der Wildblumen Wiese breitgemacht ( der selbe Bach der ein paar Straßen weiter, Gärten, Gehwege und Straßen zerstört und unter Wasser gesetzt hat). Noch ein Vorteil von Wildwiesen. Sie löst zwar inzwischen maximale Wutanfälle aus, zeigt aber auch deutlich, das es genau richtig so war.
In dieser schwarzen Nacht ( denn es gab keinen Strom und somit auch kein Licht) hörte man das Wasser draußen bedrohliche rauschen. Das Wutgeschrei der Natur... Wohlwissend das Leben erlischt. Es ist ein großes Glück, dass nichts weiter passiert ist, während die Welt um uns herum in Trümmern liegt....


Und heute unter all dem Schlamm entdeckte ich den schwarzen Nachtschatten (Solanum nigrum). Wahrlich an Trotzigkeit nicht zu überbieten. Denn er wächst nicht nur mitten in der Feuerstelle ( oder das was davon übrig blieb) , sondern hat sich auch keinesfalls kultivieren lassen. So wie der Bittersüße Nachtschatten (Solanum dulcamara). Und trotzdem blüht er, als wäre nichts gewesen. Zaghaft zwar, aufgrund der fehlenden Sonne, aber er bemüht sich.

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Auch in der Zuflucht ist in dieser langen schwarzen Nacht, der sonst so friedliche Bach übergetreten. Er hat sich auf der Wildblumen Wiese breitgemacht ( der selbe Bach der ein paar Straßen weiter, Gärten, Gehwege und Straßen zerstört und unter Wasser gesetzt hat). Noch ein Vorteil von Wildwiesen. Sie löst zwar inzwischen maximale Wutanfälle aus, zeigt aber auch deutlich, das es genau richtig so war.
In dieser schwarzen Nacht ( denn es gab keinen Strom und somit auch kein Licht) hörte man das Wasser draußen bedrohliche rauschen. Das Wutgeschrei der Natur... Wohlwissend das Leben erlischt. Es ist ein großes Glück, dass nichts weiter passiert ist, während die Welt um uns herum in Trümmern liegt....


Und heute unter all dem Schlamm entdeckte ich den schwarzen Nachtschatten (Solanum nigrum). Wahrlich an Trotzigkeit nicht zu überbieten. Denn er wächst nicht nur mitten in der Feuerstelle ( oder das was davon übrig blieb) , sondern hat sich auch keinesfalls kultivieren lassen. So wie der Bittersüße Nachtschatten (Solanum dulcamara). Und trotzdem blüht er, als wäre nichts gewesen. Zaghaft zwar, aufgrund der fehlenden Sonne, aber er bemüht sich.

Eindrücklich geschrieben - du hast neben fotografischer Begabung und anderen - auch das Talent der überspringenden Wort-Magie
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@Nifrediel :) - immer ein besonderes Gesamtkunstwerk - das du uns hier allen schenkst.
 
*Die Salbenküche - Ringelblume (Calendula officinalis)*

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Von Zeit zu Zeit mache ich Salben selbst. Für kleine Wehwehchen, sind diese selbst gemachten Salben nie verkehrt. Und manchmal auch einfach, echte Seelentröster. Vor allem wenn man gerade frisches und süß duftendes Bienenwachs von einem lokalen Imker bekommen hat.

Die Ringelblume ist eine der bekanntesten Heilpflanze in der Volksmedizin, als Wundsalbe oder für trockene Haut, soll sie wohltuend sein.

Viel falsch machen kann man theoretisch nicht, es sei denn, man ist Allergiker. Dann doch lieber verzichten....

Für die Salbe verwende ich einen Kaltauszug der Blüten. Dazu werden die Blüten mit einem hochwertigem Öl übergossen und etwa 6 Wochen stehen gelassen. Regelmäßiges schütteln, vermindert die Gefahr, das es schimmelt. Ein gut sterilisiertes Glas im übrigen auch.

Zutaten:
100 ml Ölauszug ( Ringelblume)
10g Bienenwachs

Im Wasserbad schmelzen lassen. Fertig!:D

Mehr braucht es auch nicht für eine gute Salbe. Aber das Wachs duftet alleine schon so gut, dass jeder andere und weitere Zusatz störend wäre.
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Für die Seele...
Die Ringelblume (Calendula officinalis) ist durch ihre gelben bis orangenen Blüten, eine Pflanze die dem Licht und dessen Wärme zugeordnet ist. Das Farbspektrum Gelb steht allgemein für Heiterkeit, Leichtigkeit, Kreativität und Freude.


Ein paar Worte zum Epitheton officinalis, im botanischen Namen der Pflanzen:
Offizin, heißt der Laborraum in Apotheken. Das Wort lat. "officinalis" heißt arzneilich. Und weißt darauf hin, dass diese Pflanze pharmazeutisch ( oder kosmetisch) genutzt wird, oder wurde.
 
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*ladies' seal - Rotfrüchtige Zaunrübe ( Bryonia dioica)*

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Die Zaunrüben gehören zu den Kürbisgewächsen und ist in allen Teilen sehr giftig.

Man nennt sie auch "falsche" Alraune. Im Mittelalter soll die Zaunrübe als Fälschung für die Alraune hergehalten haben. Der Name Zaunrübe bezieht sich auf die rübenartige Wurzel. Die durchaus mehrere Kilogramm erreichen kann.

Ich empfinde die Zaunrübe nicht als "falsche" Alraune (Mandragora), sondern durchaus als heimisches Pendant. Denn die Alraune stammt aus dem Mittelmeerraum und es ist (mir) unklar, wann sie letztlich den Weg zu uns fand.

Magisch wirkt diese Pflanze jedoch alle Mal. Wenn ihre leuchtend rote Beeren, in Hecken und an Zäunen funkeln, wie Blutströpfchen...

Cucurbitacine sind einer der "Gifte" . Man kennt es von Gurken oder Zucchini, die diese Bitterstoffe auch entwickeln können, wenn die Pflanze beispielsweise gestresst ist.

Zur "Heilung" wurde die Zaunrübe als drastisches Abführmittel benutzt. Das brachte ihr auch den Trivialname"Scheixxwurz" ein.
Aber auch zur Abtreibung wurde sie vermutlich verwendet..

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Dreißig Beeren sollen die letale Dosis für einen Erwachsenen sein.
In diesen Beeren enthaltenen Samen, keimt nur nach einer Kälteperiode. Deshalb muss man sie vorkultivieren. Genau wie die Alraune, die übrigens eine wahrliche"Zicke" sein kann....

Die Zaunrübe werde ich auf jeden Fall in die Zuflucht holen. Am Zaun ist noch Platz und als (Tor)Wächter allemal willkommen.

Im übrigen gibt es da auch die eine Sandbiene, die sich nur von dieser Pflanze ernährt. Zaunrüben-Sandbiene (Andrena florea)!
 
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