Neue Verhaltensweisen aneignen?

Annie

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Hallo zusammen,

ich stell mir schon seit längerem die Frage, wie man alte nicht wirklich fruchtbare Verhaltensweisen ablegen kann und sich neue "besser funktionierende" aneignen kann. Hat wohl auch was mit Glaubenssätzen und unbewussten Affirmationen zu tun...

Hat jemand ne Idee? :danke: schonmal,
Annie
 
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huhu Annie :)

boah, hast Du jetzt aber schon viele Posts. (nicht daß ich andeuten möchte, daß die Teilnahme hier im Forum über längere Zeit eine Verhaltensweise wäre. Es kann höchstens eine Gewohnheit sein.:))

TipNr. 1: die körperliche und(/oder) geistige Haltung zu ändern schafft das Andern von Verhaltungen und daher auch von Verhalten. Wenn man richtig schön in einem feinen Menschenkörperchen da steht, dann geht es einem in der Regel auch richtig gut, man fühlt sich vital und lebendig. Das Innen ist mit dem Aussen verbunden.
Aufrichtig sich selbst gegenüber zu sein springt dann auch hinten dabei heraus, dadurch geht ein Schatten auf, den man noch gar nicht gesehen hatte. Da folgte einem immer ein Schattengolem und der hat sinnbildlich immer Sachen hereingerufen und also hat man sich verhalten. Wenn man den Schatten kennengelernt hat, gruselt es einen erst mal, daß man war wie man war und man fragt sich, ob man noch alle Tassen im Schrank hatte, daß man sich so hat von sich selber ablenken lassen.
Und dann kommt Arbeit. Arbeit Arbeit Arbeit. Weil der ganze Schrott da hinten in der Vergangenheit ja weggeräumt werden muß, den man nicht gesehen und nicht genutzt hatte. Stattdessen hatte man ein Verhalten, man hielt sich zurück, entwickelte sich nicht entsprechend der vollen Ausnutzung aller Talentressourcen hier auf Terra.
Hinter dem Schwarz und Weiß, dem Ich und dem Du, wird's dann nach der Versöhnung mit allem nochmal ziemlich bunt, erst in einem selber und dann vervielfältigt sich das Bunte ins Aussen und "es" gebärt sich etwas Neues.
Hey, und das einfach nur, weil man gerade da steht. Was der Körper kann, muß der Geist nicht üben, nur nachvollziehen.

oh und vielleicht zu einem Verhalten immer einen Ausgleich suchen. Beispiel: ich empfinde in einer Situation Emotion, die ich aber nicht herauslassen kann, weil die Situation das Verhalten, das die Emotion auslösen würde, nicht billigt. Weil aber das Hormon, welches die Emotion auslöst, in meinem Körper drin ist, versuche ich es dann in anderen Situationen zu verbrauchen und die Emotion in eine Bewegung umzuwandeln, die dieser Emotion Ausdruck verleiht. Das kann sein bei Wut ein Boxsack, bei Traurigkeit ein schönes Lied, bei einem Zuviel-Wollen Sport/körperliche Anstrengung.

Und natürlich Aufmerksamkeit für mein Verhalten gewinnen. Dafür hat es sich in mir als praktisch herausgestellt, dem eigenen Gefühl für mich selber Namen zu geben und genau für mich klar zu haben, wie es mir geht.

Und nie vergessen, daß ein Verhalten keine Krankheit ist. Sondern nur störend in Zusammenhängen. Und daß bei entstörtem Verhalten sich die Zusammenhänge drumherum blitzeblank regeln, es lohnt sich also wirklich, letztlich mal jedes Millisekündchen des eigenen Lebens auf Verhaltensangewohnheiten zu überprüfen. O und auf ihre Auswirkungen. Da ist man viele Jahre mit lustig beschäftigt. Was man da so alles an sich entdeckt- o herrje. Schon allein nur die Qualität der Gedanken in der heutigen Zeit, in der Verhalten aus der Werbung in uns hineinschwappt und aus virtuellem Leben. Wie schnell das alles geht im Geist und im Alltags-Gemobbe- man versteht sein eigenes Wort beim Schreiben oft nicht mehr und ist auf irgendeiner Heilsmissionsstation eingeschlossen und merkt es noch nicht einmal. Man hat zuviel Streß und sucht sich Wege, Er-Klärungen. Und genau das ist schon ein Verhalten. Man sollte sich selber zuhören, das reicht eigentlich vollkommen aus, bis hin zur Stille. Die kennt kein Verhalten mehr, höchstens das eines plätschernden Sees.

:liebe1:
 
Hi Annie! :liebe1:

Meiner Erfahrung nach erledigen sich manche Verhaltensmuster ganz unmerklich von ganz alleine. Alles hat seine Zeit.
Ansonsten kann ich mich Trixi anschließen. Aber vorher muss es KLICK! machen, also bevor man die von Trixi beschriebenen Schritte einleiten kann. Wenn man jedoch WILL, kommt der KLICK automatisch. Nur wann...das ist die Frage.
Ich warte auch gerade drauf!
 
Huhu Trixi, :)

danke erstmal für deine Ausführungen, ich musste das jetzt glatt mehrmals lesen, um komplett dahinterzusteigen. *g*
Und ja ich hab schon viele Posts gelle, vielleicht ist das Forumserieren ja schon zu ner Verhaltensweise geworden, wer weiss...

Also Schattenarbeit wär gut oder was?
Ich hab zB festgestellt, dass ich immer auf der sicheren Seite des Lebens stehen will und so gut wie nie ein Risiko eingehe, wo ich nicht weiss was dabei rauskommt. Wo ich das herhab, weiss ich auch schon, meine Mutter hat mir das wohl verhaltenstechnisch einsuggeriert damals als ich noch ein kleiner Knirps war. Und nun mach ich immer nen Rückzieher da, wo ich gar keinen Grund hätte, wo ich auch genauso gut mal was riskieren könnte. Natürlich nicht ausm Fenster springen oder sowas. Aber wo trotzdem was auf dem Spiel steht, und wenns mein seelisches Wohlbefinden und Gleichgewicht ist (ist es eigentlich eh immer).

Wenn ihr mal in meinen Blog gucken mögt, da hab ich das beschrieben.

lg Annie :zauberer1
 
oh ja, das Risikoverhalten und die Sicherheit. Interessehalber gefragt: wie kam es denn bei Deiner Mutter dazu, daß sie Dir dieses Empfinden als Mutter angeboten/vorgelebt hat? Sie hat es ja vermutlich selber so in ihrem Elternhaus gelernt.
Wie ist das denn in Eurer Familie, seid ihr "erfolgreiche" Leute, erreichen die Familienmitglieder ihre persönlichen Ziele im Leben, was würdest Du sagen? Wer ist denn für die Sorge um die Sicherheit der Familie bei Euch zuständig und wer stellt sie her? Es ist ja meist so, daß die eine Seite sich Sorge macht und die andere Seite "trägt" die Verantwortung.
Und mir fällt beim Risiko noch die Kreativitäts- und Talententwicklung ein: ging so etwas zuhause, oder wurde Kreativität da direkt im Einzelnen unterdrückt, weil man meinte, daß das was da im Kind entstehen will, eh nur Unfug sein kann?

:liebe1:
 
oh ja, das Risikoverhalten und die Sicherheit. Interessehalber gefragt: wie kam es denn bei Deiner Mutter dazu, daß sie Dir dieses Empfinden als Mutter angeboten/vorgelebt hat? Sie hat es ja vermutlich selber so in ihrem Elternhaus gelernt.
Wie ist das denn in Eurer Familie, seid ihr "erfolgreiche" Leute, erreichen die Familienmitglieder ihre persönlichen Ziele im Leben, was würdest Du sagen? Wer ist denn für die Sorge um die Sicherheit der Familie bei Euch zuständig und wer stellt sie her? Es ist ja meist so, daß die eine Seite sich Sorge macht und die andere Seite "trägt" die Verantwortung.
Und mir fällt beim Risiko noch die Kreativitäts- und Talententwicklung ein: ging so etwas zuhause, oder wurde Kreativität da direkt im Einzelnen unterdrückt, weil man meinte, daß das was da im Kind entstehen will, eh nur Unfug sein kann?

:liebe1:

Meine Mutter hatte wohl auch nicht so ne dolle Kindheit, musste schon ziemlich früh erwachsen sein und hat auch nie so die Zuwendung bekommen wie sie sichs gewünscht hätte. Dann hat sie den falschen Mann (meinen Vater) geheiratet, der nur anderweitig mit Frauen zugange war, und sie durfte alles alleine regeln, Haushalt und Erziehung usw. Ich war knapp 3, als die Scheidung kam. Dieses "auf der sicheren Seite stehen" kommt wohl daher, weil sich meine Mutter alles selber erarbeitet hat, hatte schon früh nen Job und Geld verdient und ihr Leben eingerichtet, und mein Vater kam und hat sich quasi ins gemachte Nest gesetzt. Wollte auch meiner Mutter noch was abknöpfen. Das hab ich ja die ersten 3 Jahre meines Lebens mitbekommen. Beziehung und Familie läuft nach dem Muster ab "Lass keinen Mann in dein Leben, der nimmt dich aus wie ne Weihnachtsgans und am Ende stehste mit nix da. Also lieber gar nicht erst eine eingehen."
Meine Mutter hat auch immer sehr viel Wert auf Bildung gelegt, dass ich was Handfestes hab, wo mein Leben gesichert ist und ich mich nicht auf nen männlichen Brotverdiener verlassen muss, dann bin ich nämlich verlassen, so ihre Worte. Talente waren da gar nicht so das Thema. Also sie hat sie weder unterdrückt noch gefördert. Meine Talente und Fähigkeiten hab ich erst mithilfe der Astrologie erkennen können. Erstmal wo sie liegen, umsetzen ist dann wieder ein anderes Paar Schuhe. Achja, ich wollte Keyboard spielen lernen, durfte ich auch, allerdings hab ich dann wieder aufgehört, als die Schule schwerer wurde. Waren immerhin gut 6 Jahre die ich das gemacht hab.
Aber Lebenssicherheit aufbauen und stabile Verhältnisse waren eigentlich immer das Hauptziel.
 
Hallo Annie :)

Und ja ich hab schon viele Posts gelle, vielleicht ist das Forumserieren ja schon zu ner Verhaltensweise geworden, wer weiss...

*gg* Es gibt schon Verhaltensweisen, die auf Gewöhnung beruhen und die kann man sich auch wieder abgewöhnen. Das funktioniert ganz gut und geht ganz oft auch ohne professionelle Unterstützung. Es gibt aber auch Verhaltensweisen, die auf einer Gewöhnung beruhen, die einsetzte, als man sich noch gar nicht darüber "bewusst" sein konnte, da wird es meines Erachtens etwas schwieriger und da kann fachlicher Beistand sehr gut sein. Und dann gibt es so etwas wie "originäre" Verhaltensweisen, die sind eher nicht abzulegen, weil sie eben zu dir gehören wie die Augenfarbe, die Größe, die Form der Nase etc.

Ich hab zB festgestellt, dass ich immer auf der sicheren Seite des Lebens stehen will und so gut wie nie ein Risiko eingehe, wo ich nicht weiss was dabei rauskommt. Und nun mach ich immer nen Rückzieher da, wo ich gar keinen Grund hätte, wo ich auch genauso gut mal was riskieren könnte.

Vielleicht erst einmal da herumprobieren, wo du dich am wenigsten "gefährdet" fühlst bzw. wo dir auch real nicht wirklich etwas passieren kann. In was für einem Umfeld das bei dir sein könnte, weiß ich natürlich nicht. Bei mir war es in der Umschulung, da konnte man mich nicht rauswerfen, also habe ich dort ausprobiert, was nur ging und was ich mir im "normalen" Arbeitsleben nicht unbedingt leisten würde. Dadurch habe ich viel gelernt und mir ein größeres Spektrum an Handlungsspielräumen erobert, aber auch erkennen können, dass es Verhaltensweisen gibt, dir mir einfach "entsprechen" und die ich zwar nicht unbedingt abspulen muss, es aber auch nicht von Nachteil ist, sie anzuwenden.

Was auch wichtig war: Mir selbst Zeit zu geben, in Ruhe "abzuschmecken" und herauszufinden, wie es mir wirklich geht (hat Trixie ja auch schon geschrieben) und dann erst zu handeln.

Liebe Grüße
Rita
 
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Hi Rita, :)

Vielleicht erst einmal da herumprobieren, wo du dich am wenigsten "gefährdet" fühlst bzw. wo dir auch real nicht wirklich etwas passieren kann. In was für einem Umfeld das bei dir sein könnte, weiß ich natürlich nicht. Bei mir war es in der Umschulung, da konnte man mich nicht rauswerfen, also habe ich dort ausprobiert, was nur ging und was ich mir im "normalen" Arbeitsleben nicht unbedingt leisten würde. Dadurch habe ich viel gelernt und mir ein größeres Spektrum an Handlungsspielräumen erobert, aber auch erkennen können, dass es Verhaltensweisen gibt, dir mir einfach "entsprechen" und die ich zwar nicht unbedingt abspulen muss, es aber auch nicht von Nachteil ist, sie anzuwenden.

Hmm, wenn ich jetzt mal drüber nachdenke, was ich machen könnte, was ich sonst nie mache, fällt mir irgendwie gar nichts ein. :confused:
Bei mir stellt sich auch immer die Frage "Wozu?" und dann im gleichen Atemzug "Was kann ich schon verlieren?", aber letztenendes bleib ich doch meistens beim Wozu. :rolleyes:

Was auch wichtig war: Mir selbst Zeit zu geben, in Ruhe "abzuschmecken" und herauszufinden, wie es mir wirklich geht (hat Trixie ja auch schon geschrieben) und dann erst zu handeln.

Da braucht man aber schon ein gleichbleibendes Setting für längere Zeit, wie bei dir die Umschulung. Dann kann man auch Verhaltensweisen öfter durchspielen. Wenns im Gegensatz dazu auf den Moment ankommt, hilft lange überlegen ja auch nicht viel. :dontknow:

lg Annie
 
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