hallo,
ich wollte mich nur bei dir ganz herzlich bedanken, dass du dein Nahtoderlebnis so freizügig mittgeteilt hast.
Deine Drogensucht hat mir also auch weitergeholfen und du weißt es gar nicht.
Bei mir ist es nämlich so, dass mein Vater durch seine Drogensucht gestorben ist. Meine Eltern haben sich scheiden lassen, als ich 5 Jahre alt war und ich bin bei meiner Mutter aufgewachsen, so dass ich nur wenig Kontakt zu meinem Vater hatte.
Später, als ich so 15 war, haben wir uns dann etwas besser kennen gelernt.
Da war er gerade mal clean, wie man sagt.
Wir haben uns sehr gut verstanden und hatten eine Menge Spaß.
Naja, irgendwann ist er dann wieder abgerutscht und ist in seiner Wohnung an einer Überdosis gestorben.
Ich habe mich nur hinterher immer wieder gefragt, ob es ein Leben nach dem Tod gibt und wenn, wie es ihm wohl geht. Dabei natürlich immer auch die Frage, ob man nicht für die eigenen Taten irgendwie doch büßen muss usw.
Ich dachte, dass er sich in seinem Leben schon nicht verwirklichen konnte und dafür dann womöglich noch die Konsequenzen im Jenseits erdulden muss. Naja, was man eben so denkt.
Ab und zu hatte ich auch einen gewissen Groll gegen den Mann, der mich in so jungen Jahren im Stich gelassen hat.
Aber jetzt, da ich deine Zeilen hier gelesen habe, kommt mir das alles sehr, sehr kleinkariert vor und zeigt mir, dass ich an meiner Vorstellung von einem liebenden Gott noch einiges zu arbeiten habe und vor allem, denke ich jetzt, dass es meinem Alten da, wo er jetzt gerade ist, wahrscheinlich tausendmal besser geht, als mir selber.

Also tausend Dank Philipp aus Wien für deinen Erfahrungsbericht und alles Gute weiterhin.
MfG
namor