Musik der Templer: was macht ihre Kraft aus?

Anton

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Hallo,
ich bin interessiert am Mittelalter, speziell den Kreuzzügen und den Ritterorden. Im Rahmen einer Recherche stieß ich vor einiger Zeit auf folgende Rezension zu einer CD:

"Zugegeben, was es hier zu hören gibt ist kein leichtes Brot. Aber es lohnt sich, denn der monoton-brutale Singsang, den das Ensemble Organum so authentisch wiedergibt, daß es einem Schauer über den Rücken jagen kann, erlaubt einen tiefen Blick in eine Zeit und vor allem auch in eine Mentalität, die von unserer heutigen so weit entfernt ist wie die Erde vom Mars.

Die Aufnahme beginnt mit unserem Hörbeispiel, dem Antiphon "Crucem Sanctam". Antiphon heißt soviel wie Gegengesang. Gemeint ist eine Art Wechselgesang zwischen zwei Chören oder einem Vorsänger und einem Chor. Es ist die Art von Stück, das die Kriegermönche anstimmten, um die Inbrunst ihres Glaubens zu stärken, wenn ihre sonstigen Pflichten es ihnen nicht erlaubten, an der obligatorischen Anzahl von Messen teilzunehmen.

Man muß sich das ganz archaisch vorstellen: Die Templer traten in einer Art Halbkreis zusammen, um zu singen. Die Rhythmusgebung erfolgte durch ein kollektives Wippen, wobei der Körperschwerpunkt immer von links nach rechts und zurück verlagert wurde. Die Art von Intensität, zu der der dogmatisch-ekstatische Katholizismus im Hochmittelalter fähig war, ist uns vielleicht nurmehr vorstellbar, wenn wir einem Derwisch oder einem Voodoopriester zusehen würden. Das ist aber genau die Stimmung, die vom Ensemble Organum hier perfekt vermittelt wird. Gänsehaut pur."

Quelle: http://www.tonspion.de/mp3.php?mp3=51&st...r=datum&chars=a

Gut, dass man hier auch gleich einen der eindrucksvollsten Titel als mp3 zum Probehören herunterladen kann.
Ich tat es und war begeistert.
Das machte mich neugierig auf mehr - ich kaufte die CD. Gleich nach dem Kauf wollte ich sie hören. Das ging zuerst nur im Auto auf dem Heimweg. Und es war wirklich eine kleine Sensation für mich. Nie hätte ich gedacht, dass ich im Auto nach einer 800 Jahre alten Musik im Wortsinne mitrocken würde. Ich sang lauthals mit, beim ersten Lied und beim ersten Hören - es war unglaublich. Nicht die Texte (wie auch, bin kein Lateiner), nein, der einfache Refrain des ersten Liedes hielt mich gepackt - und so ist es geblieben. Noch heute beim Hören spüre ich klar die Kraft, die Tiefe der Musik und sehe die Verbindung der Brüder beim Singen gleichsam vor mir.

Ich habe vieles gelesen über Geschichte, Mythos, Mythologie und Spiritualität der Templer /Kreuzfahrer. Aber es ist etwas ganz anderes, ihre Musik, ihren Gesang zu hören. Heute weiß ich, dass ich selber dadurch, dass ich ein Stück Templergeschichte hören durfte, einen tieferen Zugang zum Orden gefunden habe. Allein durch das Lesen wäre das in dieser Art nicht passiert.

Was mich nun sehr interessieren würde: wie kann auf musikwissenschaftliche (oder auch esoterische Art) diese Wirkung erklärt werden?
Weshalb wirkt diese Musik so besonders kraftvoll, kraftweiterleitend, motivierend, energieaufwirbelnd?

Ein Bekannter Musiker meinte, es seien die Obertongesänge. Diese würden auf besondere Art aufgrund ihrer Schwingung (?) / besondere Wellenform (?) Energie auf besondere Weise leiten. Ich verstehe das nicht, da mir die fachliche Grundlage fehlt.
Kann das stimmen? Und was gäbe es sonst noch für Erklärungen?

Für jede Anregung dankbar ist

Anton
 
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Hallo Anton,

kannst Du eventuell den genauen Titel / Interpreten / Komponist des Tonträgers angeben?
Dein Link führte mich nicht zu Templermusik.

Lieben Gruß, Felix.
 
Ach Mist! Danke Felix Wolf für den Hinweis.
Der Link ist falsch. Er muss lauten:
http://www.tonspion.de/mp3.php?id=51&stil=klassik

(Ich kann mein erstes Post nicht mehr ändern, oder?
Lieber Admin/Mod: bitte den Link korrigieren. Danke!)

Hier noch die Angaben zur CD:
Künstler: Ensemble Organum (Drigent: Marcel Pérès)
Album "Le chant des templiers" (Ambroisie)
 
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