Auf Thema antworten

Hallo Fist,


diesen Traum von der Einheit mit allen ... den konnte ich nie nachvollziehen und ich glaube bis heute, daß es etwas vollkommen anderes als das was ich selbst unter mangelndem Abgrenzungsvermögen und Hellfühligkeit kenne.


Gleichzeitig ist es jedoch richtig, daß viele Menschen mit übersinnlichen Wahrnehmungen, die gerade anfangs, wenn man überhaupt keine Ahnung davon hat oft mit Ängsten einhergehen, als psychisch krank abgestempelt werden und in der Psychatrie landen.


Für die Gesellschaft steht aber nicht nur die Zufriedenheit und das Glück des Menschen im Vordergrund sondern auch seine Funktionsfähigkeit innerhalb der Gesellschaft. Gerade unsere Gesellschaft ist sehr auf der Norm aufgebaut und wenn man von dieser abweicht, hat man es meist schwer. Die Individualität und Andersartigkeit wird nur in einem gewissen Rahmen zugelassen.


So wie sich das anhört, kann Cailly auf ihre Art mit sich und den Personen umgehen. Es geht auch nicht darum, daß ich es als Lösung sehe, diese zu vereinen. Wenn sie ein Team sind, dann ist es ok. Doch in anderen Threads habe ich auch einiges von den Schwierigkeiten Caillys gelesen. Das Unverständnis, was ihr entgegengebracht wird, die Schwierigkeit sich ein "normales" Leben aufzubauen ... Als Mensch braucht man auch irgendwie das Gefühl dazu zugehören, ein geachtetes Mitglied in der Gesellschaft sein ... Diese Dinge sind für Andersartige Menschen oft sehr schwer zu erreichen. Sie werden ausgegrenzt, abgewertet ... und bestimmt oft genug als Alien gesehen. Das alles bringt ein ganz anderes Leben und Lebensgefühl mit sich. Meines Erachtens ist es eine Aufgabe der Gesellschaft sich für Andersartigkeit zu öffen ohne diese abzuwerten.


Ein ganz banales Beispiel aus meiner Verwandschaft: Ein älterer Herr sitzt seit zwei oder drei Jahren im Rollstuhl. Es gibt Menschen, die ihn kennen und wenn er nicht im Rollstuhl sitzt ihm guten Tag sagen (ein paar Schritte kann er noch gehen) aber die Straßenseite wechseln, sobald sie ihn im Rollstuhl sehen. Ein Rollstuhl ist "nur" eine körperliche Andersartigkeit. Und so hat der Umgang der Gesellschaft eben auch eine Auswirkung auf die Schizophrenen, Multiplen, Depressiven ... Vieles geht bei uns nach Leistung und wird nach diesen Kriterien bewertet. Und wie geht man dann mit denen um, die nicht in dieses Raster passen, für die es eine enorme Leistung ist, ihr normales Leben zu organisieren?


Jetzt bin ich glaube ich etwas vom Thema abgekommen. Sorry!


Liebe Grüße

Ereschkigal


Zurück
Oben