Vielleicht sind Bonobo-Affen eher in der Lage Anspannung zu lösen, weil sie ritualisierte Liebe dort anwenden wo es ihrer Auffassung nach gerade Not tut.
Umgesetzt auf den Menschen würde das bedeuten, Sexorgien im Gaza-Streifen ausüben zu müssen oder im vielbeschworenen Dresden hingebungsvoll tätig zu werden anstatt provokant zu kreischen.
Das sieht im ersten Moment sehr zeitraubend aus und vielleicht unproduktiv. Andererseits kostet es nichts und es geht wenig kaputt außer Moralvorstellungen.
Nur mal so als Idee.
Oh ja, die Zwergschimpansen (Bonobos) machen die Sache wirklich megaspannend! Sie leben im gleichen Gebiet wie die gemeinen Schimpansen und sind nur durch den Kongo getrennt, haben sich aber in zwei völlig unterschiedliche Arten entwickelt. Genaugenommen gibt es also 5 Menschenaffenarten: Die Orang Utans (in Landessprache Waldmenschen), die Gorillas, die Bonobos, die gemeinen Schimpansen und wir, die Menschen.
Die Bonobos sind wie schon erwähnt megaspannend, weil sie als einzige Art der Menschenaffen in einem Matriarchat leben und nicht wie die ältesten drei (Orang Utans, Gorillas und gemeine Schimpansen) in einem Patriarchat. Während beim gemeinen Schimpansen die Männchen das absolute Sagen haben leben die Bonobos unter der absoluten Herrschaft der Weibchen. Das rangniedrigste Weibchen steht in der Gruppe höher als das ranghöchste Männchen. Und während der gemeine Schimpansen Seilschaften unter den Männchen bildet, die die Machtstellung des "Scheffs" untermauern, führen die Jungs bei den Bonobos nicht einmal einfache Freundschaften.
Der gemeine Schimpanse führt strategische Kriege gegen andere Gruppen um fruchtbarere Territorien, die Bonobos tun das nicht. Aber beide Arten unternehmen sehr strategische Jagden auf andere Affen und sonstige Kleintiere - deren Beute bei den Bonobos aber gleichmäßiger (sozialer) geteilt wird. Und während der gemeine Schimpanse Überenergie in Aggressionen und Gewalt ausleben, machen die Bonobos das mit Sex und zwar wie bei den Delphinen jeder mit jedem, völlig unabhängig von Geschlecht und Alter - und sogar Rang.
Ich gestehe, dass mich diese extrem unterschiedliche Ausprägung der einen Überart der Schimpansen schier vom Hocker haut. Und wenn man sich überlegt, dass sich diese Art(en) zuletzt vom Stamm der Menschenaffen getrennt haben (vor nicht einmal 2 Mio. Jahren) und uns am nächsten sind.
Wikipedia:
"Aus der vorläufigen DNA-Sequenzierung des Gemeinen Schimpansen wurde 2005 abgeleitet, dass Mensch und Schimpanse sich bezogen auf Einzelnukleotid-Polymorphismen in ungefähr 1,23 Prozent der Basenpaare unterscheiden. Jedoch ist eine solche Aussage nicht unbeträchtlichen methodischen Problemen unterworfen, und es gibt auch Schätzungen von 5 % oder mehr."
Das ist wirklich krass, denn es bedeutet, dass der Schimpanse näher mit dem Menschen verwandt ist als mit dem Pavian.
Was wir als Menschen möglicherweise daraus lernen können ist, dass weder das Matriarchat noch das Patriarchat erstrebenswerte Lösungen darstellen. Genaugenommen das Patriarchat sogar noch weniger, weil das geballte Testosteron der gemeinen Schimpansenmännchen mööööglicherweise in Verbindung mit extremer Gewalt wie auch Kriegszügen darstellen könnnnnnnte. Aber die Bonoboweibchen sind auch sehr brutal gegenüber den rangniedrigeren Weibchen.
Das könnnnnte bedeuten, dass zum einen eine ausgewogene Mischform des Regierungswesens erstrebenswert sein könnnnte und zum anderen sowas wie "Make Love Not War".
Oder so.....