Mitgefühl macht Rückenschmerzen

G

Garima

Guest
Liebe Freunde,

ich habe ein Problem, vielleicht kann mir hier jemand einen Rat geben. Wäre für Hilfe dankbar.

Mein bester Freund hat Krebs im Endstadium. Wir telefonieren täglich, einmal wöchentlich besuche ich ihn. Immer wenn er mir erzählt, dass er heute besonders leidet, fährt mir der Schmerz in den Rücken. Ich mache nun schon täglich eine halbe Stunde Yoga, sonst würde ich die Rückenschmerzen gar nicht mehr aushalten. Aber das scheint nicht zu reichen. Die Schmerzen kommen immer wieder, so wie gestern Abend, nach dem Telefonat. Fällt euch eventuell ein Ritual ein, mit dem ich mich diesbezüglich mehr "zumachen" kann?

Das Yoga hilft schon. An einem Tag, wo es besonders schlimm war, habe ich vormittags plus nachmittags Yoga gemacht, als erste Hilfe. Aber ich bin selbst kränklich und schwächlich. Ich habe einfach nicht die Kraft, täglich zweimal Yoga zu machen.

Liebe Grüße
Chanda
 
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Lass es nicht so nah an dich ran oder sag ihm, dass dich seine Klagen zu sehr belasten.
Man kann ja auch trotz Krankheit über andere Themen reden.
 
Zuerst-mal, es tut mir leid für dich und deinen besten Freund, ihr habt eine sehr harte Zeit und ich wünsche euch beiden die Kraft sie durch-zustehen. ;)

Ich kann dir zwar keine Tipps geben aber Rückenschmerzen habe ich auch immer, wenn ich Mitleid empfinde. Ich denke es hat etwas mit der seelischen Verfassung zu tun, aber evtl. hilft dir eine Wärmflasche im Rücken?

Hilft nicht komplett aber es geht dann etwas besser, also so, dass man es etwas besser aushalten kann. Vielleicht magst du ja mal versuchen?

Ganz liebe Grüsse: Valerie
 
Hallo Chanda,

trägst Du seine Lasten?

Mitgefühl macht das normalerweise nicht, sondern Mitleid.

Stel dir vor, als Idee, bei eurem Telefonat öffnest Du einen großen Beutal, in dem er sein Leid hineingibt, durch dich hindurch. Am Ende des Telefonates nimmst Du diesen Beutel, schnürst ihn zu und übergibst ihn an eine höhere Instanz. Welche das ist, da schau selbst, ob Du an Gott glaubst, Engel oder anderes. Seins, das er dir gab, ist dort gut aufgehoben und wird entsorgt.

Was dir bleibt ist dein Mitgefühl, zu wissen, Du hilfst deinem besten Freund, indem Du sein Ohr bist, für ihn da.

Ein anderes Ritual wäre, aufzuschreiben was das Gespräch mit dir macht und es danach direkt zu entsorgen. Das kann ein Ritual sein, wo du diesen Brief verbrennst oder in kleines Boot faltest, um es in einen kleinen Bachlauf zu geben. Mach es so, wie es sich richtig für dich anfühlt.

Vielleicht magst Du ihm sagen, was Du mit seinem Leid getan hast, dass er dir offenbart hat. Und das es da, wo es dann ist, viel besser aufgehoben ist.

Das Thema wechseln und in schönere Richtungen lenken wäre die pragmatische Lösung.

Gutes dir und viel Kraft. :umarmen:
 
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Mein bester Freund hat Krebs im Endstadium. Wir telefonieren täglich, einmal wöchentlich besuche ich ihn. Immer wenn er mir erzählt, dass er heute besonders leidet, fährt mir der Schmerz in den Rücken.

.Aber ich bin selbst kränklich und schwächlich.
Ich vermute, daß das weniger eine Frage des Mitgefühls, als ein Erinnern an die eigene Endlichkeit ist, die dir in den Rücken fährt und dich " beugt"...hast du Angst vor dem Tod?
 
Da ich weiß, dass meine Rückenschmerzen davon kommen, dass ich Wut empfinde (aufgrund von Angst, Schuldgefühlen, zu viel Verantwortung, Hilflosigkeit, des Gefühls ausgenutzt zu werden, ... ), die ich mir nicht erlaube auszudrücken, helfen mir die Bachblüten: Holly und Willow. :o
Ich glaube auch nicht, dass Mitgefühl die Ursache ist. :unsure:
 
Ach du Liebe,
das ist wirklich eine schwere Situation.
Man hilft, und geht dabei selbst zugrunde... :/
So ein Ritual, wie es @Anevay vorgeschlagen hat, finde ich als "gesunden" Ratschlag...so hilfst du und hast Mitgefühl und es verursacht kein (mit)Leiden.

Viel Kraft und Halt euch beiden
:umarmen:
 
Vielen Dank, Ihr Lieben! :)

da waren jetzt ein paar sehr gute Ratschläge dabei.
Zunächst einmal werde ich mich bremsen bei den Gesprächen und ihn nicht mehr ausführlich ausfragen, was denn im einzelnen alles im Argen liegt. Außerdem mache ich das Ritual mit dem Beutel, in den sein Stress hineinkommt und der dann der Existenz zur Auflösung übergeben wird.

Jammern tut er übrigens gar nicht, das ist nicht seine Art. Aber er ist dankbar dafür, dass er mir regelmäßig erzählen kann, was ihn belastet. Und ich habe die dumme Angewohnheit zu denken, ich sei dazu "verpflichtet", Leid in meiner Umgebung zu lindern. Aber sein Leid kann ich nicht lindern. Ich sollte mir auch klarmachen, dass allein das Anhören seines Leids ja schon eine Art von Trost und Linderung ist, auch wenn ich nichts dagegen tun kann.

Liebe Grüße
Chanda
 
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... er ist dankbar dafür, dass er mir regelmäßig erzählen kann, was ihn belastet. Und ich habe die dumme Angewohnheit zu denken, ich sei dazu "verpflichtet", Leid in meiner Umgebung zu lindern. Aber sein Leid kann ich nicht lindern. Ich sollte mir auch klarmachen, dass allein das Anhören seines Leids ja schon .. Trost und Linderung ist.

ganz genau. *nicke
 
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