MITGEFHL und MITLEID - gibt es einen Unterschied?

MITGEFÜHL und MITLEID - gibt es einen Unterschied?


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WyrmCaya

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Caya und Wyrm wohnen in Wien
Hallo, Ihr fleissigen Schreiber :)

Nun, was meint Ihr?
Und wenn es da einen Unterschied gibt, worin besteht er?

Auf Eure Antworten freu ich mich schon, wie immer ;)

Bis denn und alles Liebe!

Eure Caya
p.s: Ich bitte Euch net zu hickhacken :)
 
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Caya schrieb:
Hallo, Ihr fleissigen Schreiber :)

Dear liebes Caya...*g*

Nun, was meint Ihr?
Und wenn es da einen Unterschied gibt, worin besteht er?

Für mich steckt der Schlüssel wiedermal im Begriff.

Mit-Leid-> Mit dem anderen Leiden.
Mit-Gefühl-> Mit dem anderen fühlen.

Ersteres ist im Wesentlichen, wenn es so praktiziert wird, wies oben steht, durchweg destruktiv, für alle Beteiligten.

Das liegt daran, weil durch das mit-leiden schon 2 leiden anstatt einem. Als nächstes findet ein Leidender schwerlich eine gute Lösung, denn das gehört zum Leiden oft nicht dazu, oder die Emotion verhindert das finden von Lösungen.
Weiter gilt: Leid macht Krank. Viel des Leides hier im besser situierten Europa ist schlicht ein psychisches Phänomen, und keines, dass durch Krieg oder Hunge hervorgeruen wird. Speziell für diese Situation gilt, dass Mit-Leid noch das destruktivste ist, was man machen kann...ausser Gewalt anzuwenden.

Denn, udn das ist wichtig, der Leidende wird darin bestätigt, dass Leiden...in welcher Form auch immer, zu Aufmerksamkeit, Streicheleinheiten und so weiter führt....Das schlime daran ist die Gewohnheit, die sich daraus bilden kann und die führt, wie man sehr sehr oft beobachten kann, nur in noch weit schlimmere Umstände.

Mit-Gefühl dagegen ist in jeder Hinsicht KONSTRUKTIV, denn wer MIt-Fühlen kann, versteht den Anderen besser und kann ihm so wirklich hilfreich sein.
Auch ist das Mitgefühl vorraussetzung dafür, herauszufinden, ob das Leid eines Anderen eine echte Basis hat, oder ob es nur ein Mittel zum Zweck ist.

Der der Mitfühlt kann auch anders, als der Mit-Leidende sich noch um Lösungen kümmern und er kann allein durch seine Haltunhg als Vorbild agieren, so dass der Andere zurück in eine "Lebensbejahende" Haltung findet.

Auf Eure Antworten freu ich mich schon, wie immer ;)

Ich hoffe, die ist nicht zu kurz, weils doch ein schwierigeres Thema ist, auf das manch ein Gemüt allergisch reagiert.

Auch Dir alles Liebe :maus:
Qia
 
hi Caya, hallo Qia!

danke, dass du es so treffend ausgedrückt hast, Qia, bin ganz deiner meinung. :)

Geteiltes Leid ist doppeltes Leid.

alles LIEBE,

tina :rolleyes:
 
Hallo Caya,

den Erklärungen von Qia ist meines Erachtens kaum noch etwas hinzu zu fügen, zumindest sehe und fühle ich es so ;), weiß allerdings nicht, ob ich es hätte so treffend ausdrücken können. Danke Qia! :)

liebe Grüße
Ceseena
 
... es stehen schon alle meine Gedanken da, ein Beispiel zum Verdeutlichen möchte ich noch anführen:

Alkoholkrankheit

a) wenn ich mitleide, werde ich zum Co-Alkoholiker

b) wenn ich mitfühle, kann ich dem Betreffenden einen Herzenshalt geben, aber energisch darauf dringen, solange es noch nicht zu spät ist, aus der Krankheit den Ausstieg zu finden.

Mitgefühl = Emphatie ... schönes Wort, finde ich... :)

liebe Grüße, Romaschka
 
@ quia & romaschka

sehr sehr schön ausgedrückt. ich habe lange für die richtigen worte gesucht zu diesem thema aber mich brauchts garnichtmehr. ihr sprecht mir aus dem herzen. wirklich superschön gesagt.

liebe grüsse
shenpen
 
shenpen schrieb:
@ quia & romaschka

sehr sehr schön ausgedrückt. ich habe lange für die richtigen worte gesucht zu diesem thema aber mich brauchts garnichtmehr. ihr sprecht mir aus dem herzen. wirklich superschön gesagt.

liebe grüsse
shenpen

Auch Dir sehr Liebe Grüße!

Das wollte ich ja nu nicht erreichen, dass keiner mehr was sagt, weil schon alles gesagt ist.

Wie setzt Ihr denn das dann im Alltag praktisch um?
Das wäre doch die nächste Frage...

Und fällt Euch das leicht? Oder habt Ihr da so Eure Probleme?

:danke:
Qia
 
Hallo Zahya...

Wow, danke.

Und fällt es Dir leicht das umzusetzen?
Wie machst Du das?

Sehr liebe Grüße
Qia
 
Hallo an Alle!

Hab eure gedanken gelesen. Schliese mich auch mit einigen gedanken von euch an. Ich vermisse doch noch etwas, möchte daher einige gedanken von Stefan bringen, der es sehr treffend bringt:
"nur aus eigenem erleben
vermag das herz das wesentliche
des gefühls zu erlernen"
Ich denke, diese zeilen sind der schlüssel zum mitfühlenden herzen.
Für mich ist ein mitleiden doch auch ein erster schritt von zuwendung, von beruhigung. Den ich denke, das schwerste leid ist das leid, mit dem man alleine kämpfen muss. Auch wenn der andere nicht verstehen mag, aber alleine das ein leid geteilt werden kann, ist beruhigung des herzens. Ich würde sogar soweit gehen und sagen, das es vor allem die menschen sind, die mit ihrem tiefen leid alleine sind, das sie es sind, die selbst ihr leben auslöschen. Und so denke ich, ist mitleid als ersten schritt auch wichtig.
Wenn ich jetzt an das mitfühlende denke, so denke ich auch an eine seele in zwei körpern, oder auch die zuwendung aus der tiefe des herzens.
Mitleid sehe ich als die umwandlung einer verzweiflung zur trauer,
mitfühlend sehe ich die verstehende tiefe gabe eines herzens, der trauernden seele wieder ein lächeln zu bringen.

Ich möchte bei der gelegenheit gedanken von Phil bringen, sie ergänzen sich gut:

"fällt das leben zu schwer, dann
denke an den clown, der in seinem herzen weint
und dennoch lachend geige spielt,
um so die menschen von den tränen
ihres herzens zu heilen. Das geheimniss
des clowns liegt in einer tiefen, unsagbaren trauer.
Der clown weiß, was für ein unermeßliches
leid es für viele ist zu leben"

..sanftsein, heißt auch die güte anziehen, um so keinen menschen mit seinem leid in der kälte stehenzulassen!

Liebe Grüße Euch allen!
MFrankie
 
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Hallo Qia,

Zitat von Qia:
Wie setzt Ihr denn das dann im Alltag praktisch um?
Das wäre doch die nächste Frage...

Und fällt Euch das leicht? Oder habt Ihr da so Eure Probleme?

…ich kann nur von meinen persönlichen Erfahrungen bzw. Empfinden sprechen, welches sicherlich sehr subjektiv ist. Bei mir war es ein sehr schmerzhafter Lernprozess, in dessen Verlauf ich manchmal bis an meine Grenze des Ertragbaren geführt wurde. Ich habe mit-gelitten im wahrsten Sinne des Wortes, immer wieder, habe all den Schmerz gefühlt, unfähig etwas daran ändern zu können, obwohl ich immer versucht habe etwas zu bewirken, doch ich kam mir vor, wie ein Hamster in einem Laufrad - denn es war ja eigentlich nicht mein Leid.

Ich habe so lange mit-gelitten, bis ich daran fast zerbrach, in jeglicher Hinsicht und im letzten Moment hat etwas in mir auf „Überleben umgeschaltet“. Es war ein Moment oder besser eine Phase der großen Stille, wie in einem luftleeren Raum…völlig emotionslos und distanziert. Es war eine Art Erkenntnis. Ich musste erkennen, dass es für mich nur 2 Möglichkeiten gibt, entweder gehe ich daran zu Grunde, ohne etwas bewirkt zu haben oder ich lerne alles mit der nötigen Distanz zu betrachten und kann leben und handeln.

Ich habe mich für letztere entschieden. Und ich lerne immer noch, denn ist gar nicht so einfach mit-zu-fühlen, ohne mit-zu-leiden. Es ist für mich ein ganz schmaler Grat zwischen Distanz zu wahren und trotzdem Emotionen zu zulassen. In schlimmen Situationen springt die Ratio ein und veranlasst alles Nötige, um handlungsfähig zu bleiben.

Doch ich denke mal, das wird jeder Mensch ganz anders sehen, erfahren und empfinden und das ist auch gut so. Für wichtig halte ich nur, dass man mit offenen Augen und Herzen durchs Leben geht und sich dem Leid anderer nicht verschließt und dass man im Rahmen seiner Möglichkeiten hilft.

Liebe Grüße
Ceseena
 
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