Sonntag 9.3. 2008 um 23.30 Uhr brachte der ARD eine Doku zum Thema "Rentenangst". (Offenbar musste der Sender das Thema zeitlich verstecken?) Ich fasse mal zusammen:
Ob wir uns staatliche Pensionen leisten können hängt nicht nur von den Geburten ab, sondern auch von der Produktivität (d.h. den höheren Löhnen, dem Umsatz..... Hohe Löhne und Vollbeschäftigung = volle Kassen!). Es wurde von Seiten der Aktienunternehmer GEZIELT und ABSICHTLICH die Mär verbreitet, dass wir uns die staatlichen Pensionen nicht mehr leisten könnten. Und das, obwohl die Produktivität immer mehr gestiegen ist. Durch Lobbying brachte man die konservativ-neoliberale Politik dazu, entsprechende Gesetze zu erlassen. In BRD war das Rister. Für die Einführung der Risterrente erhielt er von den privaten Pensionsfonds-Betreibern fette Honorare und hat daran jede Menge verdient.
Die Leute sollen durch sinkende staatliche Pensionen gezwungen werden, Aktien zu kaufen (=in Form von Pensionsfonds), was diesen Unternehmen große Gewinne bringt. Es werden sichere Pensionen und hohe Renditen versprochen. Nur wenn es ans Auszahlen geht, sind diese Firmen (die meistens in Immobilien spekuliert haben) pleite oder zahlen die Renditen nicht, reduzieren einseitig die versprochenen Pensionen usw. So geschehen in USA und GB - GB ist, da es nur noch minimale staatliche Pensionen gibt und die privaten Vorsorger kaum bezahlen - ein Ort großer Altersarmut, d.h. dort wo BRD vor Adenauer war. Auch in BRD grassiert bereits unter den jetzigen Pensionisten der Pleitegeier, weil nicht bezahlt wird. Außerdem lösen mehr als die Hälfte der Kunden die Versicherungen vorzeitig auf (z.B. wegen langer Arbeitslosigkeit) und müssen dafür Provisionen von 1/4 bis 1/3 des Eingezahlten (!) an die private Versicherung zahlen; es gibt Fälle, wo kaum was aus dem Fond zurückgezahlt worden ist!
Soweit die Doku. In Österreich wurde bis in die 90er Jahre Abfertigung ausbezahlt, es war ein Bestandteil des Lohns, den der Arbeitgeber sicher anzulegen hatte und sollte als Puffer für die neue Jobsuche dienen. Die staatliche Pension war in sicheren (nicht spekulativen) Fonds angelegt und waren für die Regierung tabu. M. 80er Jahre wurden Pensionsfonds, Krankenkassenfonds und Familienlastenausgleichsfond von der Regierung leergeräumt für das Budget - Diebstahl, da das Geld von UNS Arbeitnehmern einbezahlt worden ist und keine Steuer sondern Sozialversicherungsbeiträge darstellte. Seitdem sind übrigens diese Kassen und Fonds alle "leer und bankrott", weil der Staat sie dauernd ausräumt.
Zur Abfertigung ließ ÖVP-FPÖ/BZÖ sich parallel zu Rister wie folgt etwas einfallen: die Leute bekommen sie nicht mehr, sondern das Geld wird gezwungenermaßen in privaten Pensionsversicherungsfonds angelegt. Jubel in der Wirtschaft über den Geldregen, Jubel unter den Großaktionären. Was davon noch übrig ist, wenn es sie zur Auszahlung kommen soll, steht in den Sternen... Das bedeutet nichts anderes, als das WIR mit unserem Geld die Gewinne der Aktienkapitalgesellschaften subventionieren.
Selbstredend werden private Versicherungszahlungen auf die späteren Renten angerechnet, d.h. der Staat zahlt einfach weniger Beihilfen und Zuschüsse zu einer Mindestpension, der Rentner /Mindestrentner bekommt keinen Cent mehr. Falls er überhaupt was dazubekommt, wie gesagt.
Die BESTE Sicherung von Kassen, Sozialversicherung und Staatsbudget sind ordentliche gute Löhne und Gehälter sowei Vollbeschäftigung. Je geringer die Löhne, desto geringer die Steuereinnahmen und Sozialversicherungseinzahlungen. Geringe Löhne bringen Gewinne für die Unternehmer ZU LASTEN DES STAATES und uns aller, die wir sozusagen deren Gewinne mitfinanzieren. Der Staat muss den Leuten überall Beihilfen zahlen, bekommt immer weniger Einnahmen (dennoch begünstigt er in Österreich durch extrem niedrige Besteuerung Aktienkapitalgesellschaften und Stifungen (!!!!) und durch Steuersubventionen aller Art für Konzerne diese Machenschaften!) und Krankenkassen und Pensionskassen sind angeblich Bankrott. Die Kleinbauern, Klein- und Mittelbetriebe sehen von den ganzen Steuersubventionen nicht sonderlich viel.
Heuschrecken- und Raubtierkapitalismus ist das, und die Bevölkerung lässt das zu und wählt noch diese Parteien, unwissend wie sie ist!