miauende träume

SilentAngel

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4. März 2004
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52
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Wien ;o)
Hi Leute!

ich selbst beschäftige mich nie mit Traumdeutung, darum bin ich jetzt doch etwas überfordert.. aber dafür hab ich ja euch *reihumstrahl*

Also... ich träum die letzten 3 nächte in Folge von einem Löwen... und das ganze läuft eigentlich imemr so ab...

ich stehe etwas erhöht, sehe aus er "ich perspektive" auf das geschehen hinab und auf einem hang aus meiner kindheit (dort wo meine eltern ihr haus haben) komtm mir ein löwe entgegen, groß männlich mit viel mähne .. laufend... keine bedrohung oder so, aber bevor er mich erreicht werde ich wach.......wunderschönes tier btw...

vorschläge, deutungen etc? *hilflos rumgugg*

so what miauendes Silent :engel:
 
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Hi,
der Löwe ist dein Animus. Das ist deine männliche Seite. Du hast zwei Gehirnhälften, die rechte ist weiblich und die linke ist männlich.

Wenn du von einem Mann träumst (außer es ist dein Vater), dann ist das auch dein Animus. Er kann aber auch als Tier erscheinen. Es ist sehr schön und ein gutes Zeichen, dass er als Löwe erscheint, denn Löwen sind ziemlich kraftvoll.

Wenn er wieder kommt, kannst du ihn an dich ranlassen. Er scheint freundlich zu sein, und er wird dir auch nichts tun, wenn er dich mal umarmt, auch wenn du dich dabei ziemlich komisch fühlen wirst, aber es wäre ein großer Schritt für dich.

Was man noch dazu sagen sollte, ist, dass eine der beiden Gehirnhälften dominant ist. Das Natürliche wäre bei dir, dass die rechte dominant ist und der Animus ist dein Helfer. Dein Ich hat dann die Kontrolle, und der Animus arbeitet im Unbewussten.

Solltest du dich anders entscheiden und dem Löwen die Kontrolle überlassen, dann wird er dir zwar jede Menge seltsamer Erfahrungen bieten, aber du wirst auch eher ein Mensch werden, der von seinem Inneren getrieben ist. Deswegen ist es besser, sich anders zu entscheiden, aber es hat auch jeder seine persönlichen Vorlieben, weshalb man da nicht dreinreden soll.

Glückwunsch nochmal,
Traumbaum
 
Hallöle, Silent.

Hier ist zwar schon eine grobe Deutung deines Traums, aber ich kann mich ja auch nochmal darüber hermachen, vielleicht krieg ich was genaueres hin. daher erstmal einige Fragen

1. Ist es tatsächlich das Haus deiner Eltern, was du siehst, oder ist es ein anderes, was in diesem Traum das Haus deiner Eltern ist?

2. Wo genau bist du? Im Haus? In der Küche, im Wohnzimmer? Oder irgendwo draußen? Im Garten, Auf der Terasse, in der nächstgelegenen Stadt? In einer Wiege?

3. Habe ich das richtig verstanden: Du siehst das Szenario aus einer Ich-Perspektive, die etwas höher liegt, als deine damalige Augenhöhe?

4. Gibt es andere Personen? Wenn ja: Wie reagieren die, und wie reagierst Du auf den Löwen?

5. Wie schnell läuft der Löwe? Schritttempo (wahrscheinlich, aber ich frag lieber nochmal nach - die Norm kann abweichen ^^) oder Jagdtempo? Sieht er dich an, oder etwas anderes?

6. Wie weit ist der Löwe entfernt, kurz bevor du aufwachst?


Viel Spaß noch beim Miauen ^^

Senthiax
 
Hallo SilentAngel,

Einige Traumfiguren sind Vertreter der menschlichen Bedürfnisse, andere sind Vertreter des Gewissens und der Moral, eine weitere Gruppe an Traumcharakteren sind lediglich die Projektion des täglich erlebten. Beide erstere zu ignorieren ist falsch, aber es ist auch falsch, beiden in jeder Hinsicht zu folgen.

Wie auch in anderen Lebensbereichen gilt hier: Übernehme das, was Du für Dich als richtig erachtest. Man sollte weder den menschlichen Bedürfnissen rücksichtslos nachgehen, weil man dann die anderen Menschen und ihre Bedürfnisse nicht mehr sieht, noch sollte man immer der Moral und dem Gewissen folgen, weil man dann zu einem Menschen ohne Unterleib mutieren könnte.

Gruß,
lazpel
 
lazpel,
ich denke, das ist zu einfach. Der Mensch besteht nicht nur aus Bedürfnissen und Moral. Da ist so viel anderes auch, was man bei einem Ansatz wie dem deinigen ebenfalls berücksichtigen müsste. (Etwa das Denken oder das Fühlen. Die sind auch total grundlegend, und weder unter Bedürfnis noch Moral einzuordnen.)

Traumcharaktere als Projektion des täglich Erlebten hab ich noch nicht gehabt, wahrscheinlich, weil man sich an die kompensatorischen Träume nicht mehr erinnern kann, wenn man mit den visionären arbeitet. (Die Träume, die ich analysiere, nennt man visionäre, weil es Visionen sind von dem, was in uns abläuft.)

So wie ich das sehe, ist der Ansatz, die Traumcharaktere als symbolische Erscheinungen der verschiedenen Gehirnregionen zu deuten, der bei weitem effektivste, und wissenschaftlich natürlich auch am naheliegendsten.

Ich will damit aber nicht sagen, dass Bedürfnisse oder Moral aus der Rechnung wegzulassen wären, aber ich sehe sie eher als Eigenschaften von etwas, denn als eigenständige Funktionen. (Im Sinne, dass das Denken etwa das Bedürfnis nach etwas hat, und nicht Bedürfnis ist.)

Grüßchen,
Trbm
 
Hallo Traumbaum,

Ich schrieb nicht, daß es nicht noch weitere Gruppen von Traumcharakteren geben könnte. Und seien sie nur aus der Phantasie entsprungen. Was ich jedoch meine, geht vielleicht aus dem folgenden Text gut hervor, welcher von Dr. Paul Tholey, einem Traumforscher und Psychiater verfasst wurde:

Dr. Paul Tholey schrieb:
Die englische Psychologin Ann Faraday stellt anhand eigener Fallbeispiele fest, daß die bedrohlichen
Traumgestalten nach der Konfrontation sehr unterschiedliche Reaktionen zeigen
können. Einige verlieren sofort ihre Bedrohlichkeit, andere sind weiterhin aggressiv
und können erst im Kampf besiegt werden, wobei die Traumgestalten sich ihrerseits
unterschiedlicher Angriffstechniken bedienen.
Um diese Traumkämpfe zu erklären, bezieht Ann Faraday sich auf den Begründer
der Gestalttherapie, Fritz Perls. Er meinte, daß alle Teile des Traums projizierte
Teile der Persönlichkeit darstellen. Zwei Teilpersönlichkeiten, die in ständigem
Kampf miteinander liegen, spielen dabei eine besondere Rolle. Die eine nennt Perls
Topdog (Oberhund); dieser Persönlichkeitsteil erinnert an das Freudsche Über-Ich,
er verkörpert die Strafen androhende Stimme des Gewissens und gebärdet sich mit
seinen Ver- und Geboten wie ein Tyrann. Seine übertriebenen Forderungen führen
dazu, daß die jeweilige Person sich nicht mehr zu grundlegenden — etwa sexuellen
— Bedürfnissen bekennt, sondern sie „abspaltet“.
Gegenspieler des Topdog ist der Underdog (Unterhund). Er versucht, die
moralischen Forderungen des Topdog zu umgehen und die Bedürfnisbefriedigung
auf ebenso trickreiche wie unterwürfige Weise durchzusetzen.
Die Entstehung von Topdog/Underdog-Konflikten ist für Perls das Resultat einer
falschen Erziehung. Durch Strafandrohung oder Liebesentzug wird das Kind
autoritär gezwungen, die Forderungen seiner Erzieher zu übernehmen. Die inneren
Gewissensstimmen bleiben ihm fremd, sie wenden sich gegen das Kind und
erzeugen Angst. Der so entstandene Konflikt ist nicht zu lösen, indem man sich der
drohenden Stimme des Topdog beugt und zu einem seine Bedürfnisse
verleugnenden Menschen wird — aber auch nicht, indem man stets
dem Underdog nachgibt. Vielmehr kommt es darauf an, seine Bedürfnisse
anzuerkennen und sie so in die Gesamtpersönlichkeit zu integrieren, daß ihre
Befriedigung oder Nichtbefriedigung allein von der sachlichen und sozialen Situation
abhängig gemacht wird, nicht aber von den verinnerlichten Stimmen autoritärer
Erzieher.
Faraday geht nun davon aus, daß die bedrohlichen Traumgestalten häufig
Topdog- oder Underdog-Figuren darstellen. Kommt es zu einer Konfrontation mit
diesen Gestalten, hat man nur beim Topdog mit heftiger Gegenwehr zu rechnen;
denn er ist der Persönlichkeit feindlich gesinnt. Anders beim Underdog: Mit ihm
kann man sich sofort versöhnen; denn die Grundbedürfnisse, die er vertritt, sind ja
nicht an sich schlecht, sondern werden erst durch den Topdog verteufelt.

Gruß,
lazpel
 
lazpel,
die sache in diesem traum war ja gerade, dass der löwe NICHT bedrohlich war und dass sie ihn wunderschön fand. also hat diese theorie hier gar keinen ansatzpunkt.

ich finde sie auch gar nicht so besonders, obwohl man sie gewiss in vielen situationen anwenden kann. aber sie scheint mir zu diffus zu sein, um wirklichen nutzen zu haben. (etwa macht diese unterteilung gar nicht klar, was diese teile eigentlich für eine tiefere bedeutung haben.)

grüßchen,
trbm
 
Traumbaum schrieb:
lazpel,
die sache in diesem traum war ja gerade, dass der löwe NICHT bedrohlich war und dass sie ihn wunderschön fand. also hat diese theorie hier gar keinen ansatzpunkt.

Lies bitte auch den Teil über den "Underdog", nicht nur über den Aggressiven Teil der beiden Seiten, ziemlich am Ende des Textes. Dort solltest Du auch den Löwen wiederfinden.

Gruß,
lazpel
 
ne, den löwen kann ich dort überhaupt nicht wiederfinden. mir kommt er ziemlich selbstbewusst und stark vor, ganz das gegenteil von einem komplexbeladenen und schüchternen underdog.
 
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Hallo Traumbaum,

Traumbaum schrieb:
ne, den löwen kann ich dort überhaupt nicht wiederfinden. mir kommt er ziemlich selbstbewusst und stark vor, ganz das gegenteil von einem komplexbeladenen und schüchternen underdog.

Der Underdog muß nicht komplexbeladen und schüchtern sein.

Nun, entgültige Aufklärung dieses Traumbildes würde sich wahrscheinlich erst einstellen, wenn es zur, wie auch immer gearteten, Konfrontation bzw. zum Gespräch mit dem Charakter kommt.

Gruß,
lazpel
 
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