mein geliebter Bruder

nanana

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23. April 2007
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171
Ort
Australien, Victoria
ich brauche bitte Eure Hilfe, das Thema passt hier nicht rein aber ich bin so verzweifelt:

Ich habe seit ich klein war für meinen Bruder die Verantwortung und die Mutterrolle übernommen. Wir beide hatten es sehr schwer gehabt und ich habe mich oft für ihn aufgeopfert. Meine Eltern konnten uns nicht genügend Liebe und Beachtung schenken, also wuchsen wir beide zusammen. Ich liebe meinen Bruder wie eine Mutter ihr Kind. Ich kann ihn oft sehr viel besser verstehen als es meine Eltern jemals konnten. Ich weiß was er braucht und ich wusste, wie man ihn erziehen sollte. Er ist für meine Eltern ein "Problemkind" und sie wissen nicht, wie sie ihn richtig erziehen sollen, damit er dass macht, was sie wollten. Ich bin mit 18 von zu Hause abgehauen und zu meinem Freund gezogen. Ich hielt es einfach nicht mehr aus, diese lieblose Atmosphäre. Im Moment wohne ich wieder vorrübergehend bei meinen Eltern, ich werde bald nach Australien gehen (für 1 Jahr oddr länger). Seit dem ich wieder hier wohne, ist mein Bruder komplett anders zu mir. Er sagt er hasst mich und will in Ruhe gelassen werden. Er wäre froh, wenn ich jetzt schon abhauen würde. Meine Mutter sagt, er hat sich daran gewöhnt, seine Ruhe zu haben, nichts zu teilen etc. Heute habe ich die Wahrheit erfahren.
Ich fragte ihn unter Tränen, warum er mich hasst, ich war doch immer für ihn da, wir waren uns doch so nahe. Dann sagte er gekränkt "Ja, und dann bist Du zu Deinem Freund gezogen, bist abgehauen. Du hast mich verlassen"
Da fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Ich habe ihn allein gelassen, niemand war mehr für ihn da, der ihn lieben konnte, ihn auffangen in seinem Schmerz, dass seine Schwester, die er doch so liebte und ihr vertraute, weg war. Er fühlte sich im Stich gelassen von mir. Nun will er sich schützen, von dem Schmerz, wieder allein gelassen zu werden, denn ich werde bald wieder gehen. Er hat Angst, diese Trauer des Abschieds und Verlassenwerdens noch einmal zu durchleben. So stößt er mich weg.
Ich sagte ihm, dass er doch die Eltern hatte, die da waren.
Er meinte dann "toll, sie wollen mich irgendwie nicht" . Ich fragte wie er darauf käme und er fragte "warum wollen sie ich weggeben?"
Meine Eltern drohen ihm und versuchen ihn zu manipulieren indem sie so eine verdammte Scheiße labbern. Ich hasse sie dafür, wie herzlos sie zu meinem Bruder sind. Ich versuche meine Kindheit zu verarbeiten und bin auf dem besten Wege aber mein Bruder kann es nicht verstehen, er denkt sie lieben ihn nicht. Sie geben ihm echt das Gefühl, wertlos zu sein.
Ich bin völlig am Ende, ich weiß nicht wie ich meinem Bruder helfen kann. Ich will, dass es ihm gut geht, dass er wieder Vertrauen zu mir hat. Aber wie soll ich das alles anstellen, zumal ich nur noch drei Monate hier bin, dann muss ich ihn wieder allein lassen. Und ich habe nicht mehr die Kraft, seine Mutter zu sein. Aber meine Eltern werden es nie begreifen, dass sie einen gewaltigen Fehler machen. Am liebsten würde ich ihn mitnehmen nach Australien.
Bitte helft mir, wenn ihr ein paar Ratschläge habt

liebe Grüße, nanana
 
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Es ist oft besser wenn er von seinen Eltern getrennt wird, suche doch ein betreutes Wohnen für ihn das sind tolle Eirichtungen.
Alles liebe für euch
Sternenfee
 
Ja klar das ist richtig, aber wenn man nicht mehr weiß denke ich das solche Einrichtungen besser sind als bei den Eltern.
Man sollte auch mehr wissen warum die Eltern so sind.
Normal ist das nicht das die kInder keinen Zugang zu den Eltern haben.
es sollte dem Jugen jemand zur Seite gestellt werden der ihm hilft, denn nanana kann nicht ihr Leben für ihren Bruder aufgeben.
Alles liebe
Sternenfee
 
Das habe ich ja auch nicht damit gemeint, das sie ihr leben für ihn aufgeben sollte. Aber wie alt ist er? Macht er schon eine Ausbildung? Dann könnte er zum Beispiel in eine eigene Wohnung ziehen mit unterstützung von Vater Staat. Hat er Freunde? Dann wäre es vieleicht interessant, wenn er mit seinen Freunden eine WG aufmacht. Und so wie ich es richtig gelesen habe. möchte sie wieder vertrauen zu ihm aufbauen und das schaffst du nicht i dem du ihn wieder abschiebst ins betreute wohnen, wo er sich anfangs mit sicherheit auch verlassen und alleingelassen fühlen wird.
 
Es ist auf jeden fall schwierig für alle, aber ich sehe es halt so das nanana ihr Leben schon für ihren Bruder aufgibt. Sie geht bestimmt mit einem sehr schlechten Gewissen weg und das ist nicht gut.
Weißt du jeremie ich finde deine Idee mit der WG total gut. Das könnte ihm helfen, nur sollten wir wissen wie alt er ist bevor wir uns hier die Köpfe zerbrechen.
Alles liebe Sternenfee
 
Hallo ihr beiden,

also mein Bruder ist 19. Aber er geht zur Lebenshilfe weil er in seiner Entwicklung zurückgeblieben ist- so kommt er in der normalen Schule nicht hinterher. Er lernt dort selbstständig zu sein... und wird wenn er auszieht betreut. Es liegt jedoch an ihm, wann er ausziehen will und er ist noch nicht so weit. Er ist noch ein Kind (vom Verstand 14-15) aber in manchen Sachen denkt er wie ein Erwachsener.
Mir ist einfach klar geworden, dass die Kindheit und die Eltern einen so starken Einfluss auf die spätere Entwicklung haben. Ich wünsche für ihn einfach nur, dass unsere Eltern ihn unterstützen und lieben. Ich will ihn schützen, und es verhindern, dass er sich wertlos vorkommt. Ich will nicht, dass er leidet. Und wenn er auszieht, dann wrid sein Selbstwertgefühl doch nicht automatisch steigen und er wird es ja auch nicht erfahren, was es heißt bedingungslos geliebt zu werden. Seine Eltern müssen ihm das zeigen. Aber sie sind blind. Und seine Freunde sind zu jung um mit ihm in eine WG zu ziehen.
Wenn ich es versuche, meiner Mutter näher zu bringen, wird sie agressiv, weil sie keine Kritik vertragen kann....
Es ist so kompliziert. Und ich weiß echt nicht weiter.
 
Vom Verstand her 14-15, gibt es da mit 19 noch eine Möglichkeit für betreutes Wohnen? ¨in die Runde frag¨

liebe Nanana,
manchmal kann auch ein Therapeut später nachholen, was die Eltern versäumt haben. Deine Eltern können es nicht besser - wieso weiss ich nicht, es ist traurig und ich wünsche allen Kindern liebevolle Eltern, aber die Realität sieht leider anders aus. Und es ist möglich, das Versäumte in einem geschützten Rahmen nachzuholen. Es müssen nicht die Eltern sein - hab Vertrauen in das Leben - vielleicht kannst Du Deinem Bruder noch ein wenig helfen, aber bald bist Du weg, dann kannst Du Dich nicht mehr kümmern.

LG
Ahorn
 
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Hallo Ahorn,
danke, Du hast recht. Es wird bestimmt eine Möglichkeit geben alles nachzuholen und die Wunden zu heilen. Es tut nur so weh, mit anzusehen wie die Wunden geschlagen werden. Ich verstehe meine Eltern ein bisschen- sie projizieren ihre Machtlosigkeit und ihren Hass auf sich selbst auf das Umfeld. Nur wünschte ich mir, mein Bruder und ich hätten eine liebevolle Familie. Aber wer wünscht es sich nicht. Ich denke man wird stark, wenn ,man alles verarbeitet und verstanden hat. Aber erklär das mal einem Kind, das von der Liebe abhängig ist....
 
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