Meditation gegen Depressionen?

Baal

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8. März 2007
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Hallo allerseits!

Nach 3-jährigem Drogenkonsum leide ich an Depressionen (Antriebslosigkeit, Lustlosigkeit, Schläfrigkeit usw....). Ich möchte wieder Freude am Leben haben und mehr Selbstbewusstsein kriegen. Kann ich dies durch Meditation erreichen? Welche Methoden/Techniken könnt ihr mir empfehlen? Ich habe noch nie meditiert!

Grüße
 
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Hallo Baal,
wenn Du unter Depressionen leidest, kennst Du ja dieses ewige Gedankenkreisen. Nun ist es nicht einfach dem Gehirn zu befehlen das Denken aufzugeben. Was man (ich) aber machen kann, ist neue Denkstrukturen zu entwickeln.

Seine Heiligkeit der Dalai Lama sagte einmal auf die Frage, wie man Depressionen begegnen kann, folgendes:

"Die Erkenntnis der Unbeständigkeit (der Phänomene) hilft, ebenso hilft die Einsicht, daß unsere Form der Existenz wesenhaft mit Leid verbunden ist. Auch hilft sehr das Verständnis, daß ein bestimmtes leidvolles Ereignis auf Karma zurückzuführen ist, das man selbst angesammelt hat. Weiter muß man sich das Problem selbst anschauen: Es hat eine vergängliche Natur; es ist entstanden und wird wieder vergehen. Auch das ist hilfreich. Bedingt durch den Daseinskreislauf, in dem wir uns alle befinden, treten solche Probleme unweigerlich auf. Wenn es etwas ist, woran man etwas ändern kann, gibt es keinen Grund zu verzweifeln; wenn es etwas ist woran man nichts ändern kann, hilft Verzweiflung auch nichts! Es ist wirklich sehr nützlich solche Gedanken in sich zu entwickeln".

Mit anlalytischer Meditation kann man sich Klarheit und geistige Ruhe verschaffen, was die Grundlage der Weisheit bildet.

Meditiere über die einzelnen Aspekte. Wichtig ist sich eines auszusuchen und über längere Zeit bei diesem Aspekt zu bleiben. Z.B. Unbeständigkeit, oder das Geschenk des Lebens und der nicht leicht zu erreichende Glücksfall als Mensch geboren worden zu sein -so on.
Versuche die Geisteshaltung, die Du in der Meditation erreicht hast, über den Tag aufrecht zu erhalten. Geistige Ruhe ist der wichtigste Geisteszustand. Dennoch ist auch dieses Phänomen der geistigen Ruhe wechselhaft und unbeständig. Es wäre völlig absurd etwas erzwingen zu wollen. Genauso absurd wäre es aber auch die Praxis fallen zu lassen.
Lieber kürzere Meditionssitzungen, dafür aber regelmäßig. Z.B einmal am Tag 10 Minuten. Aber jeden Tag. Erst in der Rückschau wirst Du feststellen, was sich verändert hat. Keep on walking. Sport, spazieren, Natur.

Liebe Grüße
R.R
 
die meditation hat mich durch alles begleitet.
durch meine drogenzeit ,durch meine depessionszeit -immer hat sie an mir gearbeitet .ich habe viele sachen ausprobiert -war beim guru beim therapeuten usw.und immer war sie irgendwie da....
sie ist ein stiller unaufdringlicher begleiter gewesen .
ich habe auf das innere licht meditiert -habe eine einführung nach langer zeit erhalten usw....
ja beginnen würde ich mit dem atem vielleicht -aber wundere dich nicht -jeder geht den weg anders -deshalb wirst du hier auch auf die unterschiedlichsten meinungen stossen-denn dieser weg ist sehr individuell wie der mensch selbst auch...
 
Mein Psychologie-Professor hat letztens darüber geredet. Er sagte das Meditation bei Depression helfen kann. Als beispiel nannte er die MBCT (mind-based cognitive therapy).

Im Grunde genommen geht es darum, erstmal seine Gedanken wahrzunehmen, eine lässigere Grundhaltung gegenüber den depressiven Gedanken einzunehmen, und auch die Denkstrukturen zu ändern.

Erzähl doch mal ein wenig über deine depressiven Gedanken, wenn du willst.
 
Erst mal vielen Dank für euer Interesse und Antworten!

Also eigentlich macht sich das Depressiv-sein nicht durch klar erkennbare negativen Gedanken bemerkbar, es ist eher ein Gefühl als ein Gedanke. Ich frage mich in welchem Zusammenhang das Gefühl mit den Gedanken steht, also was zuerst da ist, das Gefühl als Ursache für die Gedanken oder zuerst der Gedanke und dann das Gefühl. Was mein(s)t Du/Ihr?
Wenn ich das Gefühl beschreiben sollte, würde ich sagen es fühlt sich nach Minderwertigkeit, Schwäche, Unzufriedenheit, Verzweiflung und Lustlosigkeit an.
Die auftretenden Gedanken nehme ich absichtlich nicht so genau wahr, ich unterdrücke oder ignoriere sie meistens und lenke mich mit anderen Gedanken ab. Aber wenn ich in einer depressiven Phase mal genauer hinhöre, würde ich sagen es sind Gedanken wie: Ach, alles scheiße heute!, Ich kann nichts, Ich bin zu nichts zu gebrauchen, die anderen denken schlecht über mich, ich bin einfallslos, ich bin langweilig, ich werde den Ansprüchen der anderen nicht gerecht usw... Aber meistens ist es einfach der Gedanke: Ach, alles ist scheiße! Und jetzt beim Schreiben kommt mir die Idee, dass zuerst der Gedanke auftritt und als Folge das Gefühl.
Ich werde jetzt mal meditieren und mich auf meinen Atem konzentrieren und mal beobachten welche Gedanken und Gefühle in mir hervortreten.
 
Erst mal vielen Dank für euer Interesse und Antworten!

Also eigentlich macht sich das Depressiv-sein nicht durch klar erkennbare negativen Gedanken bemerkbar, es ist eher ein Gefühl als ein Gedanke. Ich frage mich in welchem Zusammenhang das Gefühl mit den Gedanken steht, also was zuerst da ist, das Gefühl als Ursache für die Gedanken oder zuerst der Gedanke und dann das Gefühl. Was mein(s)t Du/Ihr?
Wenn ich das Gefühl beschreiben sollte, würde ich sagen es fühlt sich nach Minderwertigkeit, Schwäche, Unzufriedenheit, Verzweiflung und Lustlosigkeit an.
Die auftretenden Gedanken nehme ich absichtlich nicht so genau wahr, ich unterdrücke oder ignoriere sie meistens und lenke mich mit anderen Gedanken ab. Aber wenn ich in einer depressiven Phase mal genauer hinhöre, würde ich sagen es sind Gedanken wie: Ach, alles scheiße heute!, Ich kann nichts, Ich bin zu nichts zu gebrauchen, die anderen denken schlecht über mich, ich bin einfallslos, ich bin langweilig, ich werde den Ansprüchen der anderen nicht gerecht usw... Aber meistens ist es einfach der Gedanke: Ach, alles ist scheiße! Und jetzt beim Schreiben kommt mir die Idee, dass zuerst der Gedanke auftritt und als Folge das Gefühl.
Ich werde jetzt mal meditieren und mich auf meinen Atem konzentrieren und mal beobachten welche Gedanken und Gefühle in mir hervortreten.

du bist im morast voller schuldgefühle und machst dir selbst das leben zur hölle:rolleyes:
das andere was du beschreibst sind folgen dieser deiner eigene ablehnung dir selbst gegenüber -nimm mal selbst dich wieder innigst in die arme und sage dir ganz bewusst -ich liebe mich so wie ich bin -bin ich richtig---ein anfang ist damit gemacht...:umarmen::)
 
Hallo,

ich kann Dir das Buch plus CD von Jack Kornfield empfehlen. "Meditation für Anfänger". Die Medis dauern 15 Minuten, ohne Hintergrundmusik, mit ausreichend Pausen und genialer Führung. Schau mal bei Amazon nach.

Ansonsten könnte Dir das Buch "Jetzt" von Eckehart Tolle auch hilfreich sein, Deinen Mechanismen auf die Spur zu kommen.

Alles Gute! Ufuba
 
howdy, Ich leide auch unter Depressionen und bekommen so alle 1 - 2 Jahr böse schübe, welche ich mit Pillen bekämpfen muss.

Ich meditiere schon seit 20 Jahren und würde sagen, je nach grad einer Depression hilft meditieren diese im Griff zu halten. Bei schwereren Depressionen wird es allerdings nur unterstützend wirken, aber nicht heilen.

Nichtsdestotrotz, es wirkt unterstützend, bei meinem letzten Schub hatte ich pillen für 3 Monate bekommen, die konnte ich zumindest nach 2 Monaten schon wieder absetzen.

Meditation ist sehr hilfreich, und ich glaub ich könnt garnicht mehr ohne :)
 
Ich nehme auch Medikamente und zwar das angeblich stimmungsaufhellende Anti-Depressiva Fluoxetin. Ehrlich gesagt merke ich davon überhaupt nix und bilde mir vielleicht ein, dass es mir besser geht. Also mir persönlich helfen die nicht wirklich, aber ich nehme sie trotzdem mit dem Gedanke, es könnte mir ja ohne sie schlechter gehen.

Habe heute schon 2 mal meditiert, das erste Mal 10 und das zweite Mal 15 Minuten. Leider konnte ich mich nicht so richtig entspannen, weil ich Probleme mit der Sitzposition hatte. Meine Beinmuskulatur ist im Schneidersitz etwas angespannt, was zur Folge hat, dass meine Beine so zittern, dass ich mich nicht 100% auf meinen Atem konzentrieren kann und das macht mich irgendwie wütend und ärgerlich. Ist das eine Sache der Übung? Werden meine Beine weniger zittern je öfter ich in der Position meditiere?
 
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Ich nehme auch Medikamente und zwar das angeblich stimmungsaufhellende Anti-Depressiva Fluoxetin. Ehrlich gesagt merke ich davon überhaupt nix und bilde mir vielleicht ein, dass es mir besser geht. Also mir persönlich helfen die nicht wirklich, aber ich nehme sie trotzdem mit dem Gedanke, es könnte mir ja ohne sie schlechter gehen.

Habe heute schon 2 mal meditiert, das erste Mal 10 und das zweite Mal 15 Minuten. Leider konnte ich mich nicht so richtig entspannen, weil ich Probleme mit der Sitzposition hatte. Meine Beinmuskulatur ist im Schneidersitz etwas angespannt, was zur Folge hat, dass meine Beine so zittern, dass ich mich nicht 100% auf meinen Atem konzentrieren kann und das macht mich irgendwie wütend und ärgerlich. Ist das eine Sache der Übung? Werden meine Beine weniger zittern je öfter ich in der Position meditiere?

kannst auch einfach im sessel meditieren....
 
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