Angesichts der über uns hereinbrechenden Flut von Anglizismen ist es legitim, sich vor allem um die deutsche Sprache zu kümmern, sie zu verteidigen und sie zu schützen. Das verdient keine Verunglimpfung. In Frankreich, Polen, Spanien oder Ungarn wäre es unvorstellbar, dass die Pflege der eigenen Sprache als "Tümelei" kritisiert oder verspottet wird.
Kritik haben Schwätzer verdient, die unsere Muttersprache zum deutsch-englischen Kauderwelsch umgestalten.
Beispieltext:
No chance ohne Englisch. Das wissen nicht nur High Potentials, die ihre Future beim Global Player suchen. Aber nicht nur dort: Wer heute "in" sein will, lässt die Anglizismen nur so purzeln. Und im Office - wer geht denn noch ins Büro? - spricht man längst Denglisch.
Kennen Sie nicht - die Mixture aus Englisch und Deutsch? Sollten Sie aber und nicht angry werden, sonst outen Sie sich als Freak der Old Economy. Sorry - in den Business-Etagen spricht man längst Denglisch. Wir arbeiten als CEO, Salesmanager, Assistent oder Junior Underwriter. Da sitzt man im Meeting und hofft auf good news, vor allem in Win-win-Situationen. Im Workshop - selbstverständlich Open Space - gibt das Team den Ton an.
Wir leben vom B2B-Business, werden mit Stockoptions verwöhnt, profitieren vom Sharholder-Value, sind über unsere Domain zu erreichen und über das Wap-Handy sowieso. Nur mit dem Balancing gibt's Probleme - high risk but high fun.
Vielleicht hilft ein Sabbatical. Relaxen and more. Miles sammeln wir First class auf dem Business-trip, wo uns die Stewardess - sorry, die Flight Attendance - umsorgt. Wie efficient, als VIP am Counter die Junior Suite upgraden zu können. Und im Wellness-Bereich powern wir uns fit, um beim Date mit dem Headhunter den besten Eindruck zu hinterlassen.
Young professionals sollten also schleunigst Denglisch lernen, falls ihr Vokabular noch Defizite aufweist. Denn schließlich muss die Performance stimmen. Response erhält nur, wer lean nicht auf seine Rhetorik bezieht.
Eure Meinung dazu
Gruß............................Juppi