Die Mehrzahl der Bücher sind Mist. "Nach Gefühl" bringt meiner Meinung und Erfahrung nach allerdings auch nicht viel. Einem Elektriker, der "nach Gefühl" herumwurstelt, würde ich nicht besonders viel Vertrauen entgegenbringen, ebensowenig einem Bäcker, Klempner, Arzt, Anwalt...
Wohingegen ein Künstler, der streng nach Anleitung arbeitet, ein substanzloser Nachäffer ist.
Vielleicht bin ich ein bisschen zu sehr Rationalist, aber ich finde den Ansatz ausgesprochen lächerlich, Magie als Naturwissenschaft zu betrachten.
Die pseudowissenschaftlichen Erklärungen, zu denen sich manche Magier hinreißen lassen, sind meines Erachtens nichts weiter als Krücken für hoffnungslos materialistische Zeitgenossen, die gerne wie Zeichentrickmagier zaubern können würden, weil es ihnen an Kraft und Geist fehlt, auf konventionelle Weise weltlichen Erfolg zu haben.
Und die wahren Lehren, auf die manche Fanboys hier so sklavisch rekurrieren, sind schlicht die Wege, die für ihre Begründer richtig waren: in der Regel durch erfundene Tradition gestärkte, vielfach etablierte und daher relativ schnell wirksame Wege, relativ deshalb, weil man ganze Regelwerke auswendig lernen muss, ehe man überhaupt damit anfangen kann.
Wie wenig Nutzen diese vorgekauten Systeme tatsächlich bringen, wenn man sie nicht von selbst erreicht, lässt sich am Furor messen, den die Fanboys aufbringen, sobald an ihrem Alleinvertretungsanspruch gezweifelt wird.
"Die Mehrzahl der Bücher sind Mist" - richtig, wenn man sich hauptsächlich in der Esoterikabteilung von Thalia umsieht. Die meisten Bücher, die nicht verkitscht wiederkäuen, sind wenigstens zum Teil wertvoll. Man muss halt in der Lage sein, sich vom eigenen Lieblingssystem auch mal zu distanzieren.