Kennst Du denn solche Leute oder hast ihre Bücher gelesen? Sicherlich sind sie der Lehre verpflichtet, das heißt aber nicht, dass sie nicht die Zusammenhänge und Fakten kennen. Du wirst es nicht glauben, aber es gibt unter dem Klerus sehr wohl Leute, die sich auf der wissenschaftlichen Ebene mit diesen Themen beschäftigen.
Es ist auch ein Irrtum, dass alle Kleriker durch die Bank stromlinienförmig angepasst seien, da gibt es durchaus Leute, die eine kontroverse Linie zu Rom vertreten. Ich denke, dass man trotz eines berechtigten Misstrauens zu den Institutionen der Kirchen, in der Argumentation immer sachlich und fair bleiben sollte.
Es wäre deshalb schön, wenn man sich nicht nur auf vage Behauptungen beziehen würde und die Dinge mit konkreten Beispielen auch beim Namen nennt. Nur so lässt sich nach meiner Meinung eine konstruktive Diskussion führen.
Was schlägst Du vor? Könntest Du denn die Originaltexte zu Lukas 12[51] in meinem Beitrag #3 lesen und verstehen? Dabei stammen diese Zeilen nicht einmal aus der Zeit Moses. Dazu möchte ich noch anmerken, dass es aus dieser Zeit überhaupt keine Originalschriften mehr gibt, sofern es sie je gegeben hatte. Das älteste noch vorhandene Fragment aus dem Alten Testament sind zwei kleine Silberröllchen aus dem 7. Jh. v. Chr., auf denen als letzter Gruß einem Verstorbenen, die Verse 24-26 aus dem 4. Buch Moses 6 mit auf den Weg gegeben wurden:
"Der HERR segne dich und behüte dich; der HERR lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig".
Weitere Fragmente gibt es erst wieder ab dem 3 Jh. v. Chr. Trotz alledem wissen wir, welche Schriften in welchem Zeitrahmen geschrieben wurden. Etwas, das wir der Tradition der Worttreue in der Überlieferung zu verdanken haben. Nun frage ich dich, an was möchtest Du einen verbindlichen Text festmachen, mit dem sich eine abweichende Sinnhaftigkeit messen ließe?
Zum Thema Kaiser möchte ich noch anmerken, dass dieser Begriff aus den von dir geschilderten Gründen in der Bibel nicht vorkommen kann. Ich halte auch nichts von den Wortspielen, denn ein Wort bekommt immer erst einen erweiterten Sinn durch den Kontext, in das es gestellt wird.
Matthäus 24[33] Also wenn ihr das alles sehet (die Vorzeichen), so wisset, dass es nahe vor der Tür steht (das Himmelreich).
Mit diesem Vers antwortet Jesus auf die Frage seiner Jünger, woran man das Herbeikommen des Himmelreiches erkennen könne.
Merlin