Loslassen - nur WIE?!

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Hallo Trixi
Inti: Nun für mich ist Gefühl nicht "erst mal etwas körperliches" Der Körper ist ein System aus Molekülen, die mehr oder weniger gut zusammenarbeiten. Gefühl ist z.B. Scham - wo im Körper z.B. findest du Scham? Der Gefühlskörper ist nicht physisch, kann sich allerdings im physischen (Körper) ausdrücken (Herzschmerz etc.).
Trixi: Du gehst also davon aus, daß Du, wenn Du körperlos bist, z.B. nach dem Tod, noch Gefühle haben wirst? Das muß ja so sein, wenn Gefühle für Dich nichts Körperliches sind.
Es ging mir erst mal um die Feststellung was ist Körper, was ist Gefühl, wie nehme ich beide wahr, wo und wie erkenne ich Unterschiede in ihren Eigenschaften? Das ist etwas das ich hier auf Erden lernen kann, gerade weil ich in der Trennung lebe und genau diese Trennung erlebe und dadurch auch erkennen kann (sofern ich bereit bin hinzuschauen).

Wie sich Körper und Gefühl nach dem Tode verhalten ist eine andere Geschichte und nicht mehr durch direktes Erleben zu ergründen, sondern Spekulation aufgrund von anderen Erkenntnissen. Der Körper ist die Ausdrucksfläche für die Gefühle, wenn diese Ausdrucksmöglichkeit verschwindet, wird sich auch der Gefühlskörper auflösen. So gesehen hängen Gefühl und Körper zusammen, oder besser, es bestehen bestimmte Abhängigkeiten.

Inti: Scheinbar ist Seele für dich das was für mich Geist ist.
Trixi: Wie kommst Du nun wieder da drauf?
Ich benutze den Begriff Seele nicht mehr so gern, weil er mir zu schwammig ist, meist wird da alles reingepackt, was nicht physisch ist. Für mich ganz klar wahrnehmbar ist die Physis, die sich beim Menschen im körperlichen ausdrückt, dazu gehört auch die Physiologie, also alle chemischen und bio-physikalischen Prozesse. Die zweite Ebene ist die Ebene der Gefühle, die nicht mit den körperlichen Sinnen erfahrbar ist, sondern "gefühlt" wird. Diese Gefühle wie Trauer oder Freude sind Empfindungen, die sich durch den Körper ausdrücken können, aber keine physische oder physikalischen Usprung haben, sondern halt ihren Ursprung in der Psyche haben (die von der Naturwissenschaft im Limbus etc. verortet wird). Für mich ist das eher die "Aura" ein eigener Körper (Gefühlskörper). Dieser ist dann mit dem physischen Körper verbunden.
Aha, ja, das verstehe ich. Weil ja Geistiges nicht zwingend Menschliches ist. Nur frage ich mich: ist das wirklich so?
Wer weiß das schon, es ist mein momentaner Erkenntnisstand.
Von der Oberfläche aus betrachtet schon. Von der Oberfläche aus betrachtet macht diese Unterscheidung Sinn. Dringe ich aber tiefer, dann ist die Natur des Geistes ohne Materie, also auch ohne ein "menschlich" davor.
Nicht von der Oberfläche her betrachtet, sondern aus der Trennung her betrachtet. Je weiter ich mich in den "Geist" bewege, desto weniger existiert Trennung und desto weniger kann ich Grenzen und Unterschiede erkennen.
Der Mensch überschätzt ja allgemein seine Bedeutung im Universum, denke ich mal.
Das ist wohl so, da kann ich jetzt aber keinen Bezug zu unserem Thema sehen.
Ich gehe davon aus, daß ich meinen Körper verlasse, wenn ich das will, ja. Durch das Sterben in den Tod. Es mag sein, daß mich der Moment, in dem es geschieht, überrascht, denn diesen Moment kann ich nicht unbedingt vorhersehen. Aber dann verlasse ich das Körperliche ja. Ausserdem gehe ich davon aus wie Du, daß Leben ein gewählter Zustand ist, wenn ich auch nicht davon ausgehe, daß ich selber es war oder ein Aspekt meiner selbst, der es wählte. Denn ich selber glaube nicht an Reinkarnation mit dem darin inkludierten Karma.
Mit dem Karma machst du wieder ein großes Fass auf, das hier nicht unbedingt Thema ist - ich will nur kurz sagen, dass ich dieses Karma nicht unbedingt als ununterbrochene individuelle Reise einzelner sehe - also Ich als Inti in vielen Körpern in zeitliche Folge.
Es ging mir nur darum zu zeigen, dass wir mit der Inkarnation an die Physis und ihre Gesetze gebunden sind und nur durch den physischen Tod dem entfliehen können.
Ja sofern man bei der Oberfläche bleibt und nicht tiefer steigt.
Dann erkläre mir bitte, weshalb Sinneseindrücke ("sinnliche Wahrnehmung") sich nicht wiederholen, wie ich es behauptete. Ich persönlich gehe davon aus, daß alles Körperliche sich wiederholt, während ein freier Geist Neues erleben und beliebig schöpfen kann.
Das was ich mit "Tiefersteigen" meinte, war, dass ich auch in Wiederholungen ein Muster erkennen kann, dass ich wenn z.B. bestimmte negative Gedanken bei bestimmten Situationen immer wieder auftreten - ich tiefer blicken kann und die Ursachen erkennen und verändern kann.

Der Geist ist davon unberührt, der Geist beobachtet und zeichnet auf.

Hm. Das finde ich eine Bewertung, die mir unnötig erscheint. Warum sollte das nun schwer sein? Was ist schwer? Vielleicht ist es auch kinderleicht, im Vergleich zu Anderem. Wer will das wissen?
Im Geist den Geist zu erkennen ist nicht schwierig - in der Trennung der Physis den Geist zu erkennen ist schon schwieriger, oder siehst du das anders?
Kriegt man das nun als Kleinkind schon erzählt, erlebst Du die Trennung ja gar nicht.
Auch ein Kind erlebt Trennung (z.B. wenn Pappa oder Mama nicht da sind - wer in der Trennung lebt, erlebt diese auch.), aber es macht sich keine Gedanken darüber - bis das Kind sich als eigenständig erlebt ist es Teil von allem.
Nun ja, zum Beispiel das Ungetrenntsein, um mal bei einem Thema zu bleiben. Das war ja meine Grundaussage: Loslassen - warum? Das führt zur Trennung und man wird möglicherweise später erleben, daß man sich diese Trennung nur vorgestellt hatte. Daß man in der Wirklichkeit verbunden geblieben ist. Man kann genauso gut das Konzept des Behaltens (Erinnerns) wählen, dann findet keine wirkliche Trennung statt.
Die Existenz in der Physis IST die Trennung und diese kann nur durch den physischen Tod aufgelöst werden. Du kannst versuchen diese Trennung der Physis zu überwinden, indem du diese Physis ausblendest, aber dieses Ausblenden ist halt meiner M.n. nicht der Sinn der Physis.
Geistige Freiheit beinhaltet ansonsten die Möglichkeit zum geistigen Schöpfen, aber natürlich auch das Denken neuer Gedanken, ohne alte Gedanken stets nur zu wiederholen. Oder auch die Möglichkeit zum Aufhören mit was auch immer man tut, also bedeutet geistige Freiheit für mich letztlich auch ein Stück weit Macht. Im Gegensatz zur geistigen Unfreiheit, die einem Gefängnis gleicht. Sind jetzt nur Beispiele, gell, ohne Anspruch auf Vollständigkeit.
Freiheit ist einer der intensivsten Menschheitsträume.
Zunächst mal zum Gericht: es gibt nicht überall die Tradition, Vor-, Haupt und Nachspeise zu trennen. In manchen Ländern stellt man auch einfach alles auf den Tisch, was man hat, und keine Mutter schimpft, wenn das Kind die Süssigkeit vor der Suppe will.
Es ging bei diesem Beispiel nicht um die Einhaltung bestimmter Abfolgen, sondern nur darum ob das Einzelne wahrgenommen wird, oder alles zu einem Einheitsbrei wird.
Wir hier diskutieren: erst Vor-, dann Haupt-, dann Nachspeise? Und lehnen ab, alles gemeinsam verspeisen zu wollen. Aber das ist doch nun pure Gewohnheit, weil wir eben denkend und fühlend gewohnt sind, an Trennung zu glauben und an ihren Zweck.
Wir erleben Trennung und es geht darum, ob wir bereit sind, uns mit ihr zu beschäftigen, oder ob wir sie negieren oder ignorieren.
Das ist aber doch alles nur eine Verabredung, die genauso gut anders verabredet sein kann. Es ist höchstens die Hälfte der Wahrheit und diese Wahrheit baut auf einem Defizitgedanken auf. Ist meines Erachtens veraltete Psychologie des letzten Jahrtausends.
Wo ist da das Defizit, wenn ich nach Ursachen forsche? Defizit entsteht allerhöchstens, wenn ich glaube ich hab den Himmel verloren und muss ihn durch die Suche im AllEinen wiederfinden.
Der Einstieg in die bewusste Wahrnehmung von Spiritualität geschieht doch bereits lange bevor man leidet.
Du meinst sicher: Bevor einem bewusst wird, dass man leidet?
Man ist ein spirituelles Wesen auch ohne daß man sich z.B. der Esoterik oder der Meditation oder Ähnlichem zuwendet. Und man ist ein spirituelles Wesen ja nicht dadurch, daß man sich getrennt empfindet.
sehe ich auch so
Und ob überhaupt ein Weg aus einer Trennung hin zu einer Einheit stattfindet oder stattfinden kann, ist von Gedankenkonstrukten abhängig.
ja das ist so - aber auch inwieweit ich bereit bin mich mit der Physis zu beschäftigen ist von Weltbild-Konstrukten (z.B. weg von Trennung - hin zu Geist) abhängig - z.B. von der unterschioedlichen Bewertung von Physis und Geist.
Lässt man ja aber diese gesamten Gedankenkonstrukte, an denen man sich mißt und besser fühlen kann, weg, dann bleibt vom gesamten "Weg" nichts übrig ausser daß es eine Illusion gewesen ist, der man aufgesessen ist.
Das Problem hierbei ist, dass du die Illusion als etwas schlechtes ansiehst, von der man wegmuss. Klar. auch ich sehe es als Aufgabe, Illusionen zu erkennen, aber warum sollte es nicht eine Aufgabe sein, diese Illusionen zu betrachten und zu erleben und daraus Erkenntnisse über die Funktionen von Illusionen zu erlangen, anstelle von Fluchtgedanken zu entwickeln?
So wie ich es beobachte und mir auch denke bleibt dann nach dieser Beschäftigung mit Trennung und Einheit und sonstigem Zeugs Eines übrig: überdauernde Zeit. Noch nicht mal Bewusstsein bleibt übrig. Und Zeit verschmilzt dann zu einem einzigen handhabbaren Moment, der als Urknall oder auch als Hier und Jetzt erfassbar ist. In diesen Momenten gibt es weder Trennung noch Einheit, weil ja Gedankenkonstrukte wegfallen und die Verortung des Seins.
Ja - wenn auch dieses Gedankenkonstrukt von Trennung und Einheit wegfällt befindest du dich im Himmel - aber was willst du dort?
Damit auch ein Teil der bisher empfundenen körperlichen Seins-Bedingung in einer Art materiellen Gefängnis. Oder auch in einem Gefängnis, das Geist heißt oder das man Bewusstsein nennen könnte oder Seele.
Wenn ich dich richtig verstehe: Ich habe die Entscheidung zu treffen, ob ich in einem geistigen oder in einem physischen Gefängnis sitze? Ist das nicht ein totales Mangeldenken? Wäre es nicht schöner es so zu empfinden: entweder ich befinde mich in der unendlichen Vielfalt des getrennten Seins, oder aber in der Unendlichkeit des ungetrennten alleinen geistigen Seins?

LGInti
 
Noch mal kurz Hallo Trixi
Im Geist den Geist zu erkennen ist nicht schwierig - in der Trennung der Physis den Geist zu erkennen ist schon schwieriger, oder siehst du das anders?
Da muss ich eine Einschränkung nachliefern - denn es könnte sein, dass ich im alleinen Geist den Geist gar nicht erkennen kann, weil ich ja dort nicht unterscheiden kann, denn dann gäbe es ja Trennung, was es im AllEinen aber nicht gibt.

Nach diesem Schluss kann ich im Geistigen das Geistige nicht erkennen und brauche eine Umgebung von Trennung, um überhaupt zu erkennen, dass es Geist gibt, weil ich die Trennung von Geist empfinde und erlebe.

Also: Die Illusion zu erleben, ist ein wichtiger Schritt hin zur bewussten Einheit im Geiste.

Also: Durch die intensive Beschäftigung mit den Eigenheiten von Illusion erkenne ich immer besser was "Geist" wirklich ist.

LGInti
 
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Hallllooo Trixi moinmoin - danke für deine posts - ich bin für 2 Tage weg dann antworte ich
LGInti
Huhu Inti, und ich bin im Moment so mit Arbeit zugepappt, daß ich kaum zum klaren Denken finde und das wäre ja dann für unsere Unterhaltung doch sinnvoll. Also wenn es wieder ruhiger um mich ist, dann kommt auch von mir hier wieder etwas. Dürfte noch ein paar Tage dauern...

lg
 
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