panta rhei
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Die Welt ist ungerecht! ist eine längst bekannte Tatsache. Aber warum genau dem so ist, muss noch näher geklärt werden. Dieses Problem beleuchtet die österreichische Dokumentation Lets Make Money. Der Regisseur Erwin Wagenhofer (Feed The World) nimmt seine Zuschauer mit auf eine Reise durch die globalisierte Welt. Er deckt im Detail auf, wie die westliche Elite ihr Geld auf Kosten der Wehrlosen in den Entwicklungsländern vermehrt. Dabei liefert er eine messerscharfe Analyse des heutigen Finanzsystems, das bekanntermaßen gerade eine schwere Krise durchläuft. Durch die aktuellen Bankenpleiten erlangt der Film eine ungeahnte Brisanz.
Faszinierend ist die Offenheit, mit der die Interviewpartner das schreckliche System erklären. Keiner zügelt seine Zunge, alle offenbaren ohne schlechtes Gewissen die ungeschminkte Wahrheit vom Raubtierkapitalismus. Selbst ein Kölner Investor, der für einen Private Equity Fonds arbeitet, gibt freimütig zu, dass Unternehmen seiner Branche zu Recht als Heuschrecken bezeichnet würden. Mit dieser verständlichen und klaren Analyse des weltweiten Finanzsystems werden keine revolutionären Neuigkeiten verbreitet. Aber dennoch schafft es Wagenhofer, den Zuschauer durch seine nur indirekte Beteiligung am Geschehen für sich zu gewinnen. Natürlich ist das Thema komplex und erfordert viel Aufmerksamkeit. Doch der Regisseur sorgt durch geschickte Unterbrechungen immer wieder für Luft für kleine Denkpausen.
Fazit: Mit Lets Make Money ist Erwin Wagenhofer eine beinahe geniale Analyse des heutigen neoliberalistischen Finanzsystems gelungen.
http://www.filmstarts.de/kritiken/100058-Let's-Make-Money.html
hab ihn noch nicht angeschaut...
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