Lange Geschichte.Der Abschied.

Synrai

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14. Januar 2008
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Hallo miteinander.
Ich bin irgendwie auf Eure Seite gestossen, weil ich einfach einen Weg suche, abzuschließen.
Wie ich das machen muß, weiß ich auch. Aber ich schiebe das immer vor mir her. Möglich ist,
daß ich es Euch erzählen will, um ebenfalls eine Bewältigung zu vollziehen. Aber auch, weil
Ihr mich verstehen könnt.
Diese Geschichte ist etwas lang. Ich versuche mich trotzdem kurz zu fassen.

Ich beginne in meiner Vergangenheit: Teenagerzeit, erste große Liebe: Ein Junge eroberte mein
Herz. Ein warmherziger Typ. Die Ruhe selbst. Sehr naturgebunden, so wie ich auch. Dieser
besondere Blick seiner Augen...
Er hat mich einfach nur fasziniert. Und er tat mir so gut.
Wir hatten eine schöne Zeit zusammen.
Bei ihm trat aber später eine Unsicherheit auf, ob er mich noch lieben würde. Er wußte es
nicht. Seine Worte: "Ich kann dich nicht so lieben, wie Du mich liebst".
Am Telefon sagte er das und beendete unsere Beziehung.

Ich war total fertig. Und in den folgenden Jahren immer auf der Suche nach dem Mann, der
mich "wirklich" lieben kann und will. Natürlich war das nicht einfach. Ich bin einige Male
zutiefst enttäuscht gewesen.

Nach meiner Scheidung blieb ich eine Weile alleine, und es war auch echt ok. Dann traf ich
auf einen Mann. In einem Lokal stand er mir gegenüber und wir sahen uns an. Ich dachte noch:
"Er hat ja genau die selben Augen, wie meine erste Liebe".Da er auch Interesse hatte, kamen
wir schnell ins Gespräch und auch zusammen.
Ich fühlte mich mit ihm so unedlich wohl.
Ein warmherziger Typ. Die Ruhe selbst. Sehr naturgebunden, so wie ich auch. Dieser besondere
Blick seiner Augen...
Er hat mich einfach nur fasziniert. Und er tat mir so gut.

Nach der schönen Zeit ( ca. 1 Jahr), trat jedoch auch bei ihm eine Unsicherheit auf, ob er
mich noch lieben würde. Er wußte es nicht.
Ebenfalls am Telefon beendete er unsere Beziehung mit den Worten:" Ich kann dich nicht so
lieben, wie du mich liebst."

Das war für mich echt schlimm. Gelacht und geweint habe ich gleichzeitig. Fand ich das nun
lustig? oder doch so unendlich traurig?
Eine schlimme Zeit begann für mich. Liebeskummer vom feinsten.
Er hat allerdings zwischenzeitlich immer mal wieder Kontakt gesucht. Irgendwie kam er nicht
ganz von mir los. Ich bettelte um seine Liebe, ( was natürlich nicht geht).

Dann einmal sagte er zu mir:" Was willst Du bloß mit mir? Ich werde sowieso nicht älter als
30."
Ich habe ihn natürlich beschimpft soetwas zu sagen, und woher er das denn wissen könne.
Er wüßte es einfach, war seine Antwort.

Nun mußte ich aber an mich denken, den Kontakt zu ihm total abbrechen, um klar zu kommen.
Ab und zu ist er mir mal begegnet, mit seiner Freundin.

In der Zwischenzeit habe ich mich neu verliebt. In einen Mann,der mich wirklich liebt. Das
weiß ich. Ich habe mit ihm Kinder bekommen, und lebe glücklich.

Eigentlich....

Denke ich....

Nun traf ich auch schon mal meine damalige Liebe wieder. Und ein letztes Gespräch endete
damit, daß er mir sagte, daß er mich wirklich geliebt hat. Ich war aber mittlerweile so
weit gestärkt, daß ich es so hingenommen habe. Und das Angebot mit ihm in die Kiste zu
hüpfen, hocherhobenen Hauptes ablehnen konnte.
Ich war sogar ein wenig entrüstet, daß er es wagen konnte, nachdem es mir so schlecht
ergangen war, nachdem er schlußgemacht hat.


Ein guter Freund von uns rief mich eines Tage an, und teilte mir mit das "Er" tot sei.
Umgekippt. Einfach so. Später stellte sich heraus, daß es ein Herzinfarkt war.
Es war das Jahr 2005, in dem gerade erst 30 geworden war.

Mein jetziger Mann ist sehr sehr eifersüchtig, und ich wußte, daß ich mich zusammenreissen
muß, mit meiner Trauer. Es war einfach nicht möglich vor ihm meine Gefühle frei laufen zu
lassen.
Irgendwann konnte ich es nicht mehr aushalten und habe geweint. Da sagte mein Mann etwas
aufgebracht:"Du liebst ihn ja immer noch!"
Er versteht es einfach nicht. Und ich reiße mich immer noch zusammen. Ich bin nicht zur
Beerdigung gegangen, weil ich wußte, daß ich womöglich zusammenbreche.
Nicht das ich das schlimm finde, nicht zur Beerdigung gegangen zu sein. Ich war davon
überzeugt, daß ich auch so Abschied nehmen kann. Aber dem war wohl nicht so.

In einem Traum ist ER mir mal erschienen und hat mich umarmt. Ich war mir sicher, das war
jetzt der Abschied.
In einem weiteren Traum vor kurzem erst, habe ich ihm gegenüber gestanden und ihm gesagt,
daß ich ihn sehr liebe, immer lieben werde und er immer in meinem Herzen bleiben wird.
Jeden Tag muß ich an ihn denken. Manchmal mit Wehmut und Trauer, manchmal mit einem Lächeln.

Kur um:
Er geht mir nicht aus dem Kopf. Ich weiß, daß ich unbedingt an sein Grab muß. Da war ich
noch nie. Das werde ich mal tun, wenn mein Mann mal weg ist. Ich finde es zwar echt ätzend,
daß ich das so machen muß, aber da bekomme ich kein Verständnis. Das weiß ich.

Meine Hoffnung ist, daß ich endlich Abschied nehmen kann. Und er mir nicht immer im Kopf
rumschwirrt. Das muß doch mal aufhören.

Ansonsten wollte ich Euch nur mal berichten und hoffe, daß ich mich kurz genug gefasst habe.

Viele Grüße an Euch

Eure
Synrai
 
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Traurige Geschichte,

ich bin zwar kein Psychologe oder so etwas ähnliches, aber ich glaube nicht das du die Liebe hinterher weinst, sondern der Vergangenheit. Was wäre wenn es so gelaufen wäre? Hätte ich um Ihn kämpfen sollen? Hätte ich ihn ernst genommen, dann wäre er vielleicht noch am Leben?

Sowas ist ganz schlimm, aber man darf sich keine schuld für einen Tod geben. Ich glaube einfach, immer wenn du an Ihn denkst, dann kommen Verganenheitsbilder, vielleicht hast du von ihn mal etwas erfahren, das du nie erlebt hast. Vielleicht waren es auch seine Augen die dich an die erste große Liebe erinnerten.

Ich hab mal gehört, der Mensch nimmt soviele Sachen am Tag auf und möchte immer das haben, dass er nicht hat.

Aber ich glaube Dein Problem ist einfach, du weist nicht ob du um Ihn trauerst oder um deine Vergangenheit.

Wenn ich falsch liege dann tut es mir leid
 
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