Lärm akzeptieren lernen-aber WIE??

PuLs

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21. September 2008
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hallo,

Damals sind über mir 2 laute Menschen eingezogen. Nicht nur daß ich abends nicht zur Ruhe kam, sogar bis in den Morgengrauen war dieser Mensch aktiv. 2 Jahre habe ich das ausgehalten. Mir ging es dabei immer schlechter. Hoher Blutdruck, Herzrasen, Nervosität, Wut, Schlaflosigkeit, Depression, usw.

dann bin ich zu den Eltern gezogen, wo ich etwas Ruhe fand. Nun bin ich ausgezogen und wieder das gleiche..ich bin ja von vorher schon stark geprägt gewesen. Deshalb halte ich das gar nicht mehr aus. Natürlich habe ich schon mit meinem Nachbarn darüber geredet. Er ist sich keiner Schuld bewusst. Vermutlich ist es auch ein fehlender Trittschallschutz, jedenfalls höre ich ihn überlaut. Ich LEBE sozusagen mit ihm, habe kein eigenes Leben mehr.


ich kann nicht jedesmal ausziehen! Ich bitte euch wer kann mir sagen, wie ich das auf die Reihe kriege, bevor ich wieder total depressiv werde? Wie kann man mit Lärm umgehen? wie kann man sich arrangieren, wie kann man es überhören, verdrängen, akzeptieren, irgendwas!!! das muss ich doch schaffen, ok Lärmempfinden ist subjektiv. Aber ich bin mir sicher, JEDEN würde das stören wenn die Decke wackelt.

welche Therapie, was kann ich versuchen? wie helfe ich mir selbst??wie geht ihr mit Sachen um die ihr nicht aushalten könnt(gesundheitlich, seelisch,..) aber auch nicht ändern könnt? mit Geduld habe ich es nur 2 jahre geschafft.

wer weiß RAt??

danke euch
lG
 
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Du bist wahrscheinlich sensibilisiert von den zwei Jahren davor, dadurch ist das jetzt noch lauter in Deinen Ohren.

Vielleicht wäre wirklich eine Wohnung mit dicken Wänden gut. Hilft natürlich nur bedingt gegen laute Nachbarn.

Wie wohnen denn Deine Eltern, dort hast Du ja Ruhe gefunden?


Wie man Lärm akzeptieren lernt, weiß ich leider nicht. Es kommt ja auch auf die Bedeutung des Lärms an, was man damit verbindet.
 
Hallo Puls,

Lärm verdrängen oder überhören geht ja nun nicht, aber du schreibst nichts über die Art des Lärms;
wenn er auf 50 Dezibel dreht, wird es dir wenig nutzen selbst auf 70 zu gehen.

Macht der jede Nacht nur Halligalli bis spät in die Nacht oder bis Du übersensibilisiert aufgrund der Schritte, weil ihr Dielenboden habt und dünne Wände ?

Hast Du schon Vermieter, Polizei eingeschaltet, mit anderen Mietern gesprochen, wie die das empfinden etc.

Lärm akzeptieren bis zur normalen Grenze ist unabwendbar.
 
Hallo Puls,

ich erzähl Dir meine Geschichten:
Wir sind zu dritt, extrem feinfühlig, sensibel (HSP nennt man das schon, damit wir die Schublade auch gleich hätten, gibt nen thread https://www.esoterikforum.at/threads/154228 ) und manchmal gehen wir uns gegenseitig auf den Senkel: es reicht bereits, dass einer denkt (0Dezibel), wenn der andere Ruhe haben will.
Wir können abwechselnd nicht schlafen, weil in 1 Kilometer Entfernung, in einem Haus mit geschlossenen Fenstern eine Maschine läuft. Die Heizung im eigenen Haus ist ein Horrortrip. Wir haben vereinbart, nachts keine Klospülung zu tätigen, weil wir davon aufwachen. Wir wohnen auf dem Land und werden manchmal tagelang wahnsinnig, weil permanent irgendeiner mit extrem lauten Rasenmähern Rasen mäht und der Bauer bis nachts 12 Uhr mit dem Traktor übers Feld rast. Von Spritzmitteln gar nicht zu reden. Ohrenstöpsel schmerzen nach weniger als einer Stunde. ...... e n d l o s .......

1. Du bist in Ordnung, freu Dich an Deiner Sensibilität, dort wos geht.
2. Die anderen sind auch in der Ordnung, obwohl ich das gerne anders hätte.
3. Es muß eine Lösung geben, für die, die sensibel sind, denn die anderen haben eh kein Problem.

Es kann keine Therapie geben, denn was Du hast, ist normal, ist angelegt im Menschen. Dass es Menschen gibt, die Stahlseile sind im Vergleich zu Dir Seidenfaden, das ist so. Und Du musst genau heraussuchen, wo Du hingehst - aber es ist - noch - überall sehr sehr laut.
Und Natur selbst ist manchmal das Lauteste, aber die macht das anders, als ein Rasenmäher.

Und manchmal macht mir das alles nix aus.

Wenns nervt musst Duwieder umziehen, aber besser rausfinden, wohin. Lange dortbleiben und genau hören, noch besser wäre 1 Woche probewohnen.

Tja, Hilfe ist das ja nicht wirklich, oder?

Segen unserer Sensibilität!

Andreas
 
Hallo Puls,

und g e n i e s s e den ruhigsten Tag im Jahr: 25.12., morgens - WOW - und dann VOLLTANKEN :) (muß ja wieder für ein ganzes Jahr reichen :rolleyes:). Vielleicht mußt Du irgendwohin gehen, weg von Deinen Überbewohnern.
Dieser Tag, dieser Morgen! (Ganz ohne Weihnachtsbrimbamborium).

Segen unserer Ruhe.

Andreas
 
1. Du bist in Ordnung, freu Dich an Deiner Sensibilität, dort wos geht.

Gib mal "hochsensibel Trauma" bei Google ein ...


"Auch scheint es zwei Arten von Hochsensibilität zu geben. Zum einen die angeborene oder auch von einem Elternteil vererbte und zum anderen eine Übersensibilisierung durch erlittene Traumata."

http://www.sensible-seele.net/41375.html


"Deshalb: wer hochsensibel ist, sollte sich unbedingt mit Trauma befassen, und zwar intensiv!"

http://www.aufrecht.net/utu/trauma.html


"Traumafolgestörung und Hochsensibilität (HS)"

http://www.hochsensibilitaet.ch/content/e11213/e11810/index_ger.html
 
Hallo Mondblumen,

danke auch!
Neben Trauma-Sensibilisierungen bin ich der Gewissheit, dass wir fast alle wesentlich sensibler sind, als wir tun oder geworden sind.
Ich lebe gut und jeden Tag zufriedener, auch wenn mich vieles nervt.

Andreas
 
Vielleicht solltest du einmal ganz einfach mit diesen Leuten reden und ihnen klarmachen, daß es für dich sehr störend ist. Erst wenn das nichts nützt würde ich andere Wege (Amtshilfe z.B. Vermieter oder Polizei, evtl. Therapie) versuchen.

Alles Gute!
 
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Hallo Puls,
nun, wenn Du sehr lärmempfindlich bist, müsstest Du Dir eine Wohnung in einer eher ruhigen Gegend mit evtl. älteren Menschen suchen, auch ein Objekt mit wenigen Mietern.
Du musst für Dich abwägen was für Dich wichtiger ist. Evtl. näher am Arbeitsplatz und dafür mehr Lärm oder eine ruhige Gegend und dafür eine weitere Anreise für was auch immer.
Du schreibst ja nichts über die Art des Lärms und daher ist ein Rat immer sehr oberflächlich.
Wenn Dich Lärm so sehr stört, wirst Du immer sensibler werden, was das Geräusch aus Deinem Umfeld angeht. Manchmal warten wir schon darauf, um uns dann darüber aufzuregen. Natürlich nicht bewusst.

Du musst einfach akzeptieren, dass Menschen, Tiere, Maschinen nun mal Lärm machen, dass es einen Grund dafür gibt und Du es nicht wirklich abstellen kannst. Es zeigt Dir aber auch, Du bist nicht allein auf der Welt und vielleicht bekommst Du irgendwann einmal Hilfe gerade von diesen Personen.
Finde die Ruhe in Dir und entwickele ein Konzept, um mit Deinem Umfeld klar zu kommen. – Wie schon geschrieben, ich kenne Deinen Lärm ja nicht.

Vielleicht helfen Dir Jogakurse um Deine Mitte zu finden. Arbeite mit Ohrstöpsel oder Workman um das Außen zu dimmen. Integriere es wie die Nebengeräusche in einem Film, welches Du im Fernsehen siehst oder wie ein Bach, welches immer gurgelnde Geräusche von sich gibt. Lauf durch den Wald oder Feld, wo Du allein bist und setz Dich unter einen Baum.
Wir sind auch nicht so, wie uns unser Umfeld immer gern haben möchte, genauso ist es mit unserem Umfeld.
Akzeptanz ist die einzige Möglichkeit oder eben der Wechsel.
Manchmal ist es aber auch so, das nach einem Wohnungswechsel genau der Mitmieter einzieht, vor dem wir geflohen sind und alles beginnt von vorn.
Dann solltest Du Dir mal überlegen, warum Dir das passiert, was Du daraus lernen kannst, was Dir dieser Umstand sagen will, worauf er Dich aufmerksam machen möchte.

Lieber Puls, ich bin auch sehr geräuschempfindlich und kann es sehr gut nachempfinden. Manchmal komme ich sehr gut damit zurecht, manchmal garnicht. Dann suche ich die Ruhe z.B. in der Natur und wandere stundenlang durch menschenleere Waldgebiete.
Ich hoffe, Du findest eine Lösung für Dich.
lg enna
 

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