Krankenstand-Missbrauch soll jetzt strafbar werden

Mit den Krankenständen, das ist so eine Sache!

Es ist leider immer noch so, dass sich Leute krank schreiben lassen, denen nichts fehlt. Ich bin auch der Meinung, dass mal bei den Ärzten Nachforschung betrieben wird.

Ich wohne in einer kleinen Stadt in Niederösterreich. Wir haben hier gerademal 3 Hausärzte. Zu der einen kannst du nicht mehr gehen (sie leidet unter Krebs), die hat mir gesagt ich soll nach Hause gehen, denn ich bin nur schwanger, obwohl ich ihr versichert habe, dass ich nicht schwanger sein kann (ich habe mir damals eine spirale einsetzten lassen und ging zu ihr, weil ich durchfall hatte und mir ständig schlecht war). Der zweite Arzt hat nur 2 Tage in der Woche seine Praxis geöffnet, weil er noch im Krankenhaus arbeitet und die dritte Ärztin, schreibt jeden krank. Ich bin immer bei der Dritten Ärztin. Ich war damals bei ihr in Behandlung dh. ich war bei ihr, weil es mir echt schlecht ging. Ich hatte Kreislaufprobleme, Atemnot, Halsschmerzen und furchtbare schmerzen in der Brust. Sie hat mich damals auch krank geschrieben, obwohl sie nicht wußte was mir fehlt. Ich musste zum Amtsarzt, der hat mich arbeiten geschickt. Da ich weiterhin zur Ärztin ging, weil sich mein Zustand nicht besserte stellte sie dann fest, dass ich eine versteckte Lungenentzündung habe. dann war die ärztin aber schnell, mich ins krankenhaus zu stecken.

Es ist bei uns eben so, wir haben zu wenig Hausärzte, darum kommt es zu einer Massenabfertigung. Die Ärzte haben für jeden Patienten ca. 5 Minuten zeit. Um sicher zu gehen, stecken sie jeden in Krankenstand. Von genauerer Untersuchung kann hier nicht gesprochen werden. Außerdem, egal was du hast, wird dir immer dasselbe Medikament verschrieben (Parkemet 500). Denn die Pillen töten alles ab. lt. Arzt.

Meiner Meinung nach, müsste es mehr Hausärzte geben. Denn wenn es mir schlecht geht, bin ich nicht im Stande 85 km in die nächst große Stadt zu einem Arzt zu fahren.

Des weiten möchte ich nur sagen, dass die Firmen auch ungerecht sind. Wir brauchen ab dem ersten Tag Krankenstand eine Krankenbestätigung vom Arzt. Jetzt hab ich aber eine Kollegin, die an starker Mikräne leidet. Wenn sie wieder einen Mikräneanfall hat, kann sie gar nichts machen schon gar nicht in die Arbeit gehen. sie muss arber trotzdem zum arzt gehen, wenn sie zu hause bleibt obwohl sie weiß, dass es wieder einer ihrer mikräneanfälle ist. So ein blödsinn!!!

Ich musste mal zu Hause bleiben, weil ich so starke Regelschmerzen hatte, dass ich zusammengebrochen bin. Ich wusste, dass mir hier nur Ruhe, meine Pillen, heiß baden und viel kräutertee helfen. wegen diesem einen tag musste ich zum arzt - der hat mich dann krankgeschrieben. für mich war das peinlich, weil ich wusste was mir fehlt und wie ich es in den griff bekomme, bzw. wusste ich, dass ich am nächsten tag wieder arbeiten gehen werde. vorallem heißt es bei solchen schmerzen gleich - die ist ja wehleidig - und mit solch einem blick hat mich der arzt auch angesehen. niemand kann fühlen, wie sich der andere fühlt. gehst du nicht zum arzt, musst du dir zeitausgleich nehmen dh. du musst die stunden einarbeiten wobei du ja nichts für die schmerzen kannst.

Bei den Ärzten und Firmen müsste angefangen werden.
 
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Hallo Ruhepol,

leider ist es so, dass auch Leute, die wirklich krank sind, sich dafür rechtfertigen müssen, nicht nur die, die blau machen. Und deswegen regen sich diejenigen, die sich eigentlich auskurieren sollten, auf.
Sie müssen sich zur Wehr setzen, obwohl sie das Bett hüten sollten (oder sich sonstwie schonen). Das kann es doch nicht sein...

LG
Ahorn
 
Hallo Ruhepol,

leider ist es so, dass auch Leute, die wirklich krank sind, sich dafür rechtfertigen müssen, nicht nur die, die blau machen. Und deswegen regen sich diejenigen, die sich eigentlich auskurieren sollten, auf.
Sie müssen sich zur Wehr setzen, obwohl sie das Bett hüten sollten (oder sich sonstwie schonen). Das kann es doch nicht sein...

LG
Ahorn

Ja, Ahorn, genau darum geht es. :)

Ich hätte ja nix dagegen, wenn Detektive losgeschickt werden würden, um Krankfeierern auf die Schliche zu kommen.

Ich hab da nix zu verbergen. Wenn ich krank bin, bin ich krank, und ich gehe dann weder woanders arbeiten, noch lasse ich anderweitig die Kuh fliegen.

Aber jetzt pauschal alle zu kriminalisieren, kann es wirklich nicht sein. Und Leute trotz Krankheitssymptomen oder gar vom Schreibtisch aus wieder arbeiten zu schicken, auch nicht.
 
Mir hatte mal ein Chef nicht geglaubt, dass ich krank bin. Der wollte meinen Arzt verklagen, ich musste zum Amtsarzt und wenn ich nicht zum Amtsarzt gegangen wäre, hätte ich wieder arbeiten gehen müssen, obwohl ich Hausverbot hatte (der Chef hat mich schwer gemobbt und ich war völlig fertig, während der Chef mir unterstellte, ihn beklaut zu haben).

Ende vom Lied war, dass ich meinen Chef vor Gericht brachte, weil er meinen letzten Lohn nicht zahlte (er wollte ja unbedingt auch mal ein deutsches Gericht kennenlernen, wie er meinem Arzt geschrieben hatte!).

Da ich wirklich fertig war, bin ich auch zum Amtsarzt gegangen. Es ist aber ein Unterschied, ob ein unter Verfolgungswahn kranker Chef meiner Krankheit misstraut oder der Staat einfach mal allen Kranken misstraut...

LG
Ahorn
 
Pfa, eine Plakette für Frauen die die Regel haben? Das ist wirklich die Härte...
Bei Lidl war das?

So, ich musste jetzt etwas recherchieren. Ja, bei Lidl. Die Gewerkschaft Verdi hat ein Buch darüber herausgebracht:

http://www.buecher.de/shop/Buecher/...as/products_products/detail/prod_id/22446481/

Daraufhin hat sich wohl einiges geändert. Zumindest das mit der Plakette auf jeden Fall.

Aber Lidl ist schon insgesamt sehr in Verruf gekommen, weil sie mit ihren Arbeitnehmern so schlecht umgehen, ganz im Gegenteil zu Aldi, die da einen sehr guten Ruf haben sollen.
 
Da ich wirklich fertig war, bin ich auch zum Amtsarzt gegangen. Es ist aber ein Unterschied, ob ein unter Verfolgungswahn kranker Chef meiner Krankheit misstraut oder der Staat einfach mal allen Kranken misstraut...

Na klar, so einzelne Fälle von Schikanen haben wohl viele schon mal erlebt. Sehr unschön, kann auch krank machen, aber man hat immerhin die Möglichkeit von dort wegzugehen und etwas zu verändern.

In Zukunft können solche Chefs dann aber vom Staat einen Freifahrtschein bekommen, die Gefahr besteht dann wohl.
 
Ich hätte ja nix dagegen, wenn Detektive losgeschickt werden würden, um Krankfeierern auf die Schliche zu kommen.

Ich hab da nix zu verbergen. Wenn ich krank bin, bin ich krank, und ich gehe dann weder woanders arbeiten, noch lasse ich anderweitig die Kuh fliegen.


@Nitaiah, wie du ganz richtig bemerkt hast, haben Leute welche tatsächlich krank sind ohnehin nichts zu verbergen!

Es ist zwar schon ein paar Jährchen her, aber es gab schon mal eine Kontrolle durch die Krankenkasse mittels eines so genannten Krankenkassen-Kontrolleurs! Dieser besuchte die Patienten (natürlich ohne vorherige Ankündigung) zu Hause bezw.an ihrem Krankenbett!

Allerdings kam es nicht selten vor, das dieser seine Patienten nicht einmal zu Hause antraf, weil manche (kranken) Personen eher in den Wirtshäusern usw. anzutreffen waren, als dort!

In so einem Fall wurde dem Betreffenden natürlich das Krankengeld sofort gestrichen! Häufig gab es dazu auch noch unliebsame Sanktionen (Entlassung) seitens des Arbeitgebers, was mich in diesem Zusammenhang aber nicht wirklich wundert!

Angesichts der Tatsache, dass immer noch eine ganze Menge Menschen gibt, die (milde ausgedrückt) eine ziemlich lockere Arbeitsmoral haben, wäre eine strengere Kontrolle sicher nicht falsch.



LG
feuervogel :liebe1:
 
@Nitaiah, wie du ganz richtig bemerkt hast, haben Leute welche tatsächlich krank sind ohnehin nichts zu verbergen!

Es ist zwar schon ein paar Jährchen her, aber es gab schon mal eine Kontrolle durch die Krankenkasse mittels eines so genannten Krankenkassen-Kontrolleurs! Dieser besuchte die Patienten (natürlich ohne vorherige Ankündigung) zu Hause bezw.an ihrem Krankenbett!

Ja, das hab ich auch mal gehört, dass es das früher gab. Das Problem dabei ist: Ich finde nicht, dass es reicht, jemanden einige Male nicht anzutreffen. Dafür kann es viele Gründe geben, die sich mit der Krankheit vereinbaren lassen und vor allem alleinstehende Leute betreffen dürften:

Z. B. war ich mal so mit hohem Fieber krank, dass ich mich nicht mehr selbst versorgen konnte, mich zu meiner Mutter hab fahren lassen und dort geblieben bin, bis ich gesund war.

Ein Genesungsspaziergang an der frischen Luft ist auch aus medizinischer Sicht zu empfehlen, sobald man nicht mehr Bettlägerig ist.

Einkaufen muss man ja irgendwie auch.

Es reicht also nicht, jemanden NICHT anzutreffen, sondern man müsste ihn inflagranti bei etwas erwischen, was nicht erlaubt ist im kranken Zustand: Woanders arbeiten, in Kneipe oder Disco rumhängen, oder ähnliches. Das ist natürlich sehr aufwändig.
 
Es reicht also nicht, jemanden NICHT anzutreffen, sondern man müsste ihn inflagranti bei etwas erwischen, was nicht erlaubt ist im kranken Zustand: Woanders arbeiten, in Kneipe oder Disco rumhängen, oder ähnliches. Das ist natürlich sehr aufwändig.


Klaro, aber auf jeder Krankenstandsbescheinigung muss ohnehin klar ersichtlich sein, ob jemand bettlägrig ist oder nicht. Genauso sind auch eventuelle Ausgezeiten darauf vermerkt.
Wenn man aber vorhat, sich im Krankenstand an einem anderen Ort als zu Hause aufzuhalten ( z.B. aus Gründen der Pflegebedürftigkeit), muss man vorher bei der Krankenkasse um einen so genannten "Domizilwechsel" ansuchen!
So sind jedenfalls die derzeit gültigen rechtlichen Bestimmungen, jedenfalls in Österreich!


LG
feuervogel
 
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Ich halte auch den Einsatz von Kontrolleuren für einen unzulässigen Eigriff in die Privatsphäre. Selbst, wenn man krank ist, darf man einkaufen gehen - was ist, wenn der Kontrolleur gerade dann kommt, wenn der Kranke beim einkaufen ist? Das zöge doch nur wieder ein unnötiges bürokratisches Brimborium nach sich: der Kontrolleur müßte Meldung machen, weil der Kranke nicht zuhause war, das Geld würde womöglich erstt mal gestrichen, bis der Kranke nachweisen konnte, daß er wirklich nur einkaufen gewesen ist... ne, so geht's auch nicht.

Die Frage ist doch eigentlich, warum machen Arbeitnehmer "blau"? Hierzu wäre es interessant, mal die Quoten aus großen und kleinen Betrieben zu vergleichen. Ich bin mir ziemlich sicher, daß in den großen Betrieben mehr "geschwänzt" wird, als in kleinen, von der Atmosphäre her eher familiären Unternehmen. In kleinen Unternehmen ist der Einzelne viel stärker persönlich eingebunden, und es entsteht viel leichter eine gewisse Identifikation mit dem Job bzw. der Firma. Der Einzelne ist sich in einem kleinen Team eher des Wertes seiner Arbeit bewußt, als in einer großen Firma, wo er ein kleines Rädchen unter vielen ist.

Natürlich bauen auch große Firmen Teams auf, aber ich glaube, hier wird bei Einstellungen viel weniger darauf geachtet, ob jemand auch von der Persönlichkeit her in ein Team paßt. Allein die Bewerbungsunterlagen und im weiteren Verlauf die Leistung entscheiden über Einstellung und Verbleib in der Firma. Der Mensch als Persönlichkeit ist egal, er ist austauschbar... "wenn ich mal nicht komme, dann sind immer noch 100 andere da, die meine Arbeit mit übernehmen können..." - und wenn dann noch das Arbeitsklima nicht das beste ist, liegt es da nicht auf der Hand, daß sich da eine "Blaumacher-Mentalität" entwickelt?

Ich habe meist in kleineren Betrieben gearbeitet, aber auch schon mal in einem größeren. Ich war dort in einer eher speziellen Abteilung, dort gab es schon ein eingeschworenes Team, und wir saßen miteinander in einem Boot. Habe es von Kolleginnen aus anderen Abteilungen aber auch mitbekommen, daß es dort nicht so gemeinschaftlich zuging, wie in "meiner" Abteilung. Und dementsprechend war auch bei einigen die Arbeitsmoral - das ging von ständigem Überziehen der Rauchpausen bis hin zu ständigem "Krankfeiern".

Ich selber bin eher so ein Typ, der nach einem Unfall noch fragt, "wie soll ich denn bloß morgen an die Arbeit kommen" - das ist mir Anfang 2003 tatsächlich so passiert, daß mein Auto einen Totalschaden hatte, hab ich im ersten Moment nicht registriert. Aber ich glaube, daß ich diese Mentalität auch nur deswegen entwickelt habe, weil ich mir meiner Wichtigkeit am Arbeitsplatz bewußt war. Ich wußte, wenn ich nicht an meinem Platz bin, dann bleibt die Arbeit liegen und häuft sich auf. die Kolleginnen konnten zwar das Eiligste übernehmen, aber schließlich hatten sie auch ihre eigenen Fälle zu bearbeiten.

Ähnlich ist es auch in meinem jetzigen Job. Wenn ich 1-2 Wochen nicht da bin, bekommen die Außendienstler keine Termine, außer vllt. ein paar, die sie sich in ihrer freien Zeit dann wohl oder übel selber legen müssen. Keine Termine - keine Geschäfte... hinzu kommt, daß ich auf selbständiger Basis arbeite, da werden Fehlzeiten nicht durch das soziale Netz abgefangen.
Dort, wo ich arbeite, herrscht aber auch ein sehr angenehmes, fast familiäres Arbeitsklima, und das ist auch sehr wichtig.

Bewußt "krank gemacht" habe ich bisher nur einmal, als ich für eine Zeitarbeitsfirma tätig war und dort dieselbe Arbeit, die ich vorher (in jener größeren Firma) für einen mäßigen Lohn gemacht hatte, für einen Hungerlohn verrichten sollte. Ne, das hat dann doch an meiner Würde gekratzt und mich seelisch ziemlich belastet, und da hab ich es drauf angelegt, gekündigt zu werden. Zwar hatte ich auch wirklich gesundheitliche Beschwerden in der Zeit, aber wenn ich gewollt hätte, hätte ich schon noch an der Arbeit erscheinen können.

Ich denke, ob sich eine Krankfeier-Mentalität entwickelt, ist eine Frage der Würdigung, die die Firma dem Arbeitnehmer und dessen Arbeit zuteil werden läßt.
 
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