Kraft und Selbstdisziplin

Sunnygirl

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Hallo zusammen

Ich bin selten sauer auf andere, aber oft auf mich selbst, weil ich nicht immer die Disziplin aufbringe, um meine Pläne durchzusetzen. Ich las eigens Selbstmotivations- und Selbstdisziplin-Bücher dazu, kaufte mir zudem Suggestions-CDs, aber ich fühle mich oftmals einfach nur überfordert. Und trotzdem muss ich unbedingt einen Weg finden, Kraft dafür zu finden, denn meine Pläne sind durchdacht, gesund und notwendig. Ich kenne den richtigen Weg, muss jedoch noch die Kraft finden, es umzusetzen.

Nach meiner Erfahrung braucht es meist einen ganz besonderen Motivationsschub, um sich zu aktivieren. Hilfreich ist es auch, wenn das Ziel gut erreichbar ist, dann steigt die Motivation, es erreichen zu wollen. Im Gegenzug sinkt die Motivation, wenn der Weg zum Ziel beschwerlich und lange dauert. Deshalb sind Teilziele sicher hilfreich.

Demotivierend sind zudem Rückschläge, denn auf einmal liegt das Ziel wieder in weiter Ferne. Am Schlimmsten ist es, wenn man zu glauben beginnt, man könne das Ziel nicht mehr erreichen, zumindest nicht in absehbarer Zeit. Das demotiviert noch mehr, sodass der Gram über die verlorene Schlacht auch noch die restliche Kraft entzieht.

Es geht also darum, Kraft zu erhalten, sich motivieren zu können, eine gewisse Selbstdisziplin als Gewohnheit umzusetzen, bis es nicht mehr schwer fällt, bestenfalls eine Gewohnheit, welche wiederum neue Kraft zuführt, wodurch die investierte Zeit und Kraft wieder zurückgewonnen werden kann für allfällige Pflichten.

Ein Beispiel: Ich leg mich in dieser Jahreszeit fast täglich für eine halbe Stunde in den Gartensessel, weil ich festgestellt habe, dass ich dadurch Sauerstoff und Licht aufnehme und es mir danach fühlbar besser geht. Deshalb ist es keine vergeudete Zeit, im Gegenteil. Danach arbeite ich besser.

Nun gut, eine halbe Stunde kann sich wohl noch jeder leisten. Aber sobald ich mehr Zeit und Kraft investieren muss, zweifle ich, ob es sich ausbezahlt.

Mir fällt es schwer, mir Freizeit zuzugestehen. Ich empfinde es oft als Zeitverschwendung, wo ich eigentlich arbeiten müsste (bin selbständig). Aber genau diese Einstellung hat mich auch in diese Kraftlosigkeit geführt. Dadurch, dass ich mir keine qualitativ hochwertige Freizeit gönne, kann ich dadurch auch nicht neue Kraft gewinnen.

Ein weiteres Beispiel: Ich hab mir ein neues Rad gekauft. Mein altes hatte nach 26 Jahren ausgedient.

Was mich zum Radfahren motiviert:

- beruflich: Ich muss wichtige Pakete bei der Post holen oder aufgeben und das Postfach leeren.
- Einkäufe: Wenn ich schon unterwegs bin, gehe ich auch einkaufen und zur Bank. Wenn die Reserven ausgehen, dann auch mehrere Fahrten ins Nachbardorf.
- Das Wetter ist prächtig. Es zieht mich nach draußen in die schöne Natur. Ich will mich bewegen und Kraft durch Natur und Bewegung erhalten.
- Flucht: Zuhause wird es aufgrund von unerfreulichem Familienbesuch derart ungemütlich, dass unter diesen Umständen die Arbeit litte. Deshalb muss ich mich mit meiner Arbeit nach draußen flüchten. Dadurch wird das Rad notwendiges Mittel zur Arbeitsklima-Gewährleistung.

Was mich demotiviert:

- beruflich: Die Arbeit lässt sich nicht nach draußen mitnehmen, PC-Arbeit, welche erledigt werden muss, oft auch mit Internet-Recherchen. Also möglichst nicht unnötig Zeit verlieren, der Auftrag eilt.
- Ich glaube nicht daran, dass sich der Zeitaufwand für eine Radtour lohnt, ich dadurch derart viel Kraft erhalte, um die verlorene Zeit wieder einzuholen bzw. die Zeit- und Kraftinvestition durch eine Kraftpotenzierung in einen Gewinn umzuwandeln, zumindest nicht kurzfristig für die aktuelle Arbeit.
- Das Wetter ist regnerisch, kalt, trüb.
- Einkäufe: Es ist besser, wenn ich nicht zu oft Einkäufe mache: So spare ich eher.

Was mich zum Radfahren motivieren sollte, es jedoch nicht ausreichend tut:
- Radfahren ist gesund. Langfristig gesehen würde es mich fitter machen und mein Leistungspotenzial erhöhen, was ich ja anstrebe.

Wie motiviert ihr euch in Situationen, wo es euch schwer fällt?
 
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