Konkurrenz-Denken

Ich weiß schon, worum es dir geht. Darauf lege ich aber meinen Fokus nicht, vor allem nicht auf pauschale Verurteilungen. Ich bin froh, dass die Menschen so sind wie sie sind, mit allem, was dazu gehört.
 
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Konkurenzdenken ist ja an sich nichts schlimmes...

Konkurenz treibt an, sie ist Ansporn, der Wille sich selber zu überwinden und mehr aus sich zu machen. Eine gesunde Konkurenz stärkt die Tugenden des Menschen, der besser werden will.. Den Sporter treibt sie zum Training an, den Denker zum Denken, den Archtekten zum gewagtere Bauten bauen, den Schriftsteller zur besseren Geschichte, den Musiker zum Meisterwerk, den Redner zur geschlifferen Rede.

Konkurenz erhebt aus der Masse, sie bringt das Aussergewöhnliche des Menschen zum Vorschein, sie schleift aus dem Rohen Stein "Mensch" das Ich, das Individuum hervor, macht aus dem Ungeschliffenen Rohdiamanten ein glänzendes Schmuckstück.

Was währen wir ohne gesunde Konkurenz? Wo ohne die Menschen die die ersten, die besten sein wollten? Der Mount-Everest währe ebenso unerklommen wie der Norpol nicht erforscht, die Meere nicht durchschifft, der Computer nicht erfunden und der Weltraum noch immer ohne Menschliche Fussspuren, man wüsste nichts von Shakespeere und nichts von Goethe, ja nicht mal Jesus oder Buddha währen Personen an die man sich erinnert.

Es braucht nicht immer Harmonie, nicht immer ein alles ertränkendes "Gemeinschaftsgefühl" - es braucht auch Reibung, Angriffsfläche, Wiederstand, Kampf.

Denn die Ruhe, die Gemeinschaft ist da wo man sich ausruht, wo man sich festigt, wo man sich verschenkt, wo man sich dem Nächsten und Liebsten hingibt, wo man geniesst, wo man sich gehen lässt - aber die Konkurenz ist da wo man sich sammelt, wo man sich erprobt, wo man Arbeitet, wo man nimmt und wo man schafft und erfindet.

Also lasset uns in den Kampf ziehen, in den Kampf der Worte, der Künste, der Wissenschaften, lasset uns Siege erringen und die Früchte des Kampfes der Gemeinschaft darbringen, so das der Kampf nicht nur uns, sondern die Menschheit erhebt
 
Yeah my Bro, so ist es.
:thumbup:

Das Leben wäre einfach kein Leben, wenn alles immer in strikter Stabilität wäre.
Die Kunst ist es die Welt zwischen Stabilität und Instabilität zu halten.
Nichts anderes heißt es einmal zusammenzuarbeiten und einmal gegeneinander zu wetteifern. Das ist ne Notwendigkeit um auch eigene Fähigkeiten zu erlangen und kann verdammt viel Freude machen. Man was wäre das Leben langweilig, wenn alles nur so pseudoharmonisch wäre. Diese Welt ist ne Herausforderung, hier kann man an sich feilen, etwas werden. Das ist ja das SCHÖNE. Hier kann man sich entfalten.
 
Moin FIST,

glaub ich nicht, daß es nicht auch (zu einem anderen Zeitpunkt , is egal) ohne Konkurrenzdenken zum Pol oder auf Berge gegangen wär. Eines Tages hätt jemand unheimlich gern und einfach so mal gucken wollen wie es da hinten so ist.
Ebenso bei dem meisten anderen was du aufgezählt hast. Einfach so.
Menschen sind ja ab und zu auch neugierig und wollen was wissen.
Manchmal erzählen und hören sie auch einfach so gern eine Geschichte.
Musiker wollen wohl auch manchmal einfach nur hören wie sich das anhört wenn man so und so macht und Architekten den Bau bauen um des Bauens willen und damit da hinterher etwas steht. Das dann sozusagen als Nebenprodukt u.U. sogar noch bewohnbar ist (begeistert gemeint, nicht abwertend).
Da brauchts nichtmal Gemeinschaft und kann sehr spannend sein.

LG Nightingale
 
aj

aber der Bergsteiger der den Berg ersteigt, der ist in Konkurenz zu den Naturgewalten und der schiere Grösse des Berges die ihn davon abhalten will ihn zu bezwingen und die allermeisten halten ihn für Verrückt - aber der Bergsteiger sagt sich "Berg, du wirst mich nicht bezwingen, ebensowenig der Spott"

und der der Neugierig ist, der bezwingt die Unkenrufe der Pietät, des Gehorsams gegen das altbekannte, welches immer wieder sagt "das fragt man nicht", "das kann man nicht wissen", "daran darf man nicht rütteln"

Und der Architekt bezwingt die Gesetze der Statig die sich seinen Kühnen Träumen in den Weg stellt, der Musiker kämpft mit dem aktuellen Musikgeschmack um seine eigenen Visionen in Klang umzusetzen.

Und wie soll des Musiker gehört werden, wenn er nichts neues bringt, wenn er klingt wie 100´000 vor ihn? er stellt sich gegen sie, verneint sie, überwindet sie. Der Architekt will doch, dass sein Bau die anderen überstrahlt und in die Geschichte eingeht wie der Kölner Dom und wen juckt es schon wer als zweites auf dem Mount Everst war.

Nur immer nur Harmonie und kein Antrieb, kein Druck, kein Wiederstand, auch dass würde der Mensch nicht aushalten (er wurde wahrscheinlich aus dem Paradies vertrieben, weil er vertrieben werden wollte), denn dann würde auch der Stolz fehlen, der Mut, die Tapferkeit, das sich miteinander messen, die Herausforderung, die Überwindung.

Dada hats verstanden... es braucht beides... Die Gemeinschaft und die Gegnerschaft, Liebe und Krieg - das eine lässt uns in die Breite Wachsen und gibt uns ein Fundament, das andere lässt uns in die Höhe wachsen und gibt uns Würde
 
hm ohne ist mehr da fürs Wesendliche.
Es zieht natürlich nicht so schön nach hinten zum gegenanstemmen.
Weiß nichtmal ob es überhaupt Sinn macht, die beiden Herangehensweisen in Konkurrenz zu stellen.
Ist man, selbst wenn mans aus Konkurrenzgründen tut, nicht immer allein mit dem Universum (dem ganzen Klumpatsch drumrum halt) bei der Tat? Was wenn das einen einfach lässt?
Da brauchts schon manchmal Konkurrenz zum sich trauen oder das da im Tun darüber mitzukriegen worauf ich hinaus will und mir grad das Wort nicht einfällt, kann aber auch hinderlich wirken.
Was wenns keine mehr gibt? Kein gut, kein schlecht als Bewertung mehr, sondern nur noch "einfach so"?

LG Nightingale
 
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