Kommt da noch was in Sachen Liebe?

[Ameerah]

Guten Morgen!

Ich bin fast 32, höre seit einiger Zeit die biologische Uhr ticken, treffe allerdings nicht auf "den Richtigen". Vor drei Jahren habe ich eine fast zehnjährige Beziehung beendet, die letztlich aber mehr einer engen Freundschaft als einer regulären Mann/Frau-Beziehung entsprochen hat. Andere Beziehungen gab es nicht, allenfalls kurze Affären und Flirts, irgendwie hat es mich bisher noch nie wirklich "umgehauen", obwohl ich mir das im Grunde sehr wünschen würde und darunter auch leide, obwohl ich es lange verdrängt habe.

Ehrlich gesagt stehe ich im Moment kurz davor, mich damit abzufinden, das Thema "Mann, Haus und Kinder" schweren Herzens abzuhaken... Ich weiß aber nicht, ob das das Richtige wäre? Vielleicht möchte sich jemand mal mein Horoskop ansehen. Wäre wirklich dankbar drum.

Geburtstag: 29. Mai 1985 in Saarlouis
Geburtszeit: 15 Uhr 25

 

[Pfeil]

Es sieht eigentlich danach aus, dass du gute Voraussetzungen für eine Partnerschaft hast. Das Trigon von Sonne zum Mond am AC verheisst Gesundheit, Ausgeglichenheit und attraktive Erscheinung für das andere Geschlecht. Auch das Sextil von Mars und Venus scheint eine harmonische Beziehung zwischen den Geschlechtern anzudeuten.



Das grösste Problem dürfte die grosse verbale Blockiertheit sein (Merkur Opposition rückläufiger Saturn). Du wärst wohl die Letzte, die auf einen Mann zu gehen würde und ihn ansprechen. Folglich must du darauf warten, dass du angesprochen wirst. Und das kann dauern, je nachdem wieviele geeignete Männer da sind wo du bist.

Eigentlich sind sich die meisten Astrologen einig, die Konstellationen machen geneigt, sie zwingen nicht. Das heisst man muss auch selber etwas machen, wenn man etwas Bestimmtes erreichen will. Darüber klagen heute Myriaden von Frauen, sie warten und warten und nichts passiert. Das wäre schade, denn mit Sonne Trigon Jupiter im 5. Feld liegt gerade dort dein Glück. Beziehungen und Kinder. Und der Glückspunkt im 4. Feld wäre wohl das Haus, von dem du sprachst.

Doch mit der heutigen Gleichberechtigung (Uranus Opposition Sonne) ist das 19. Jh. vorbei, wo die Frau einfach wartete, bis sie verführt wurde.

 

[Ameerah]

Hallo Pfeil!

Ich danke dir ganz herzlich für deine Antwort und die damit verbundenen Einsichten!

Als zu sehr abwartend empfinde ich mich eigentlich nicht unbedingt, auch, wenn ich das schon eher etwas subtil mache. Ich bin einem Flirt nicht abgeneigt und habe, was real life oder auch Online-Dating angeht, schon einiges versucht. Die Männer, die ich bisher hatte, habe ich alle selbst angesprochen - zwar würde ich mir durchaus wünschen, es käme mal ein Mann auf mich zu, aber wenn es mich schon mal packt (was wie gesagt nicht so oft vorkommt) dann bleibe ich schon dran und gehe drauf zu, wenngleich ich halt auch nicht zu aufdringlich oder brachial auftreten will.

Was ich momentan als ziemlich beschwerlich empfinde ist, dass ich seit einiger Zeit (die Tendenz scheint aber schon immer latent da gewesen zu sein), immer nur Gefallen an Männern finde, die irgendwie unerreichbar sind. Sei es, dass sich rausstellt, dass sie schon vergeben sind, gar keine Beziehung suchen oder weit entfernt sind. Ich habe mich selbst schon gefragt, weil es letzter Zeit so gehäuft auftritt, ob es an mir liegt, ob ich unbewusst an dieser Distanz irgendwas finde. Aber eigentlich würde ich mir eher wünschen, dass das Gegenteil der Fall wäre und leide darunter schon ziemlich.

Es gibt durchaus einige Männer, die an mir interessiert sind, aber um ehrlich zu sein, meist nur auf körperlicher Ebene und für eine echte Partnerschaft muss es für mich schon auch eine gewisse seelische Verbundenheit und gemeinsame Interessen usw. geben. Vielleicht bin ich da ein bisschen zu weltfremd und "romantisch", aber ich kann es nicht anders sehen.

Im Moment bin ich aber dazu übergegangen, das alles einfach anzunehmen, wie es ist und mich nicht so sehr darauf zu versteifen - was bei mir leider manchmal auch vorkommt. Hatte im letzten Jahr da ein ziemliches Tief, weil ich mich zu sehr auf den Mangel konzentriert habe...

Es ist jedenfalls doch schön zu sehen, dass es astrologisch immerhin ganz gute Chancen im Radix gibt. Und wie du schreibst, empfinde ich die astrologischen Komponenten auch als Chancen, aus denen man selbst etwas machen muss.

Ich habe mich selbst eigentlich immer als sehr unabhängig empfunden, was Partnerschaften angeht, aber in den letzten etwa zwei, drei Jahren drückt mich das Thema schon ein bisschen sehr. Auch in meiner damaligen Beziehung, die in den letzten Jahren eigentlich mehr platonisch war, hat mir schon das gewisse Etwas, eine richtige Verbundenheit, gefehlt...

 

[Pfeil]

Hallo,

den Animus, das Idealbild der Frau bei der Partnersuche kann man in Mars sehen. Der ist bei dir im 9. Feld, was schon aussagt, dass dir das Geistige am Partner wichtig ist. Er steht dabei in einem Planetenbild mit einer gleichmässigen Kette von Ceres, Mars, Varuna und Samadhi. Das wären die Halbsummen Ceres/Varuna=Mars und Mars/Samadhi=Varuna. Das beschreibt also deinen Animus näher.

Da ist Ceres mit der mütterlichen, nährenden Komponente. Er sollte ein guter Vater sein und seine Familie ernähren können, das ist wichtig. Varuna stellt eigentlich Gott dar, was ich hier näher ausgeführt habe. Du suchst also eigentlich Gott im Partner, was natürlich für einen normalen Mann schwer zu bieten ist. Und der soll dich zu Samadhi führen.

Ein wahrer Superman, bei dem die individuelle Macht (Mars) im Einklang mit der kollektiven (Trigon Pluto) steht, und der entsprechend finanzkräftig ist (2. Feld). Auf der anderen Seite aber auch geeignet Lust in dir zu erregen (Trigon Jupiter in 5.) Manchmal soll er auch ein explosives Kraftbündel sein (Mars Opposition Uranus), der gelegentlich einfach ausrastet und dich ordentlich durchnimmt.

Diese Ideale sind natürlich schwer zu realisieren, nicht zuletzt weil das die meisten Frauen wollen und man damit in Konkurrenz zu ihnen gerät. Du könntest einen Mann kennenlernen, der die eine oder andere Eigenschaft gut ausgeprägt hat. Doch dann bringt es in der Regel Probleme ohne Ende mit sich. Das ist der Fluch der materiellen Welt, und daher streben schon immer die Klugen nach der spirituellen Dimension.

Dann ist noch die Konjunktion von Sonne mit Chiron, was nahelegt, dass du geradezu eine Verkörperung des Chironprinzips bist. Das wäre eine Heilertätigkeit, aber auch die Transformation vom Materiellen zum Spirituellen und die übrigen Eigenschaften, die man in Chiron sieht.

Doch sehen wir uns mal Venus im 7. Feld an. Das wärst du in der Analogie. Das wäre der Punkt an dem du ansetzen kannst. Mit der Opposition zu Pluto ist da schon ein heftiges Sexbedürfnis. Du sagst, die Männer wollen Sex. Dann gib es ihnen doch. Sie werden es lieben und später auch dich.

 

[Ameerah]

Danke dir für die weiteren Ausführungen, Pfeil! Ich werde mir dazu noch Gedanken machen.

Dass ich eine gewisse Gegensätzlichkeit an einem Mann anziehend finde - die in der Realität selten anzutreffen ist - habe ich auch schon bemerkt. Ich glaube aber, dass ich - vor allem, weil es eben schwer in einem einzelnen Menschen zu vereinen ist - diese Ansprüche Gott sei dank in den letzten Jahren schon etwas runtergefahren habe.

Vielleicht bin ich selbst ein bisschen zu gegensätzlich? Ich bin in der Astrologie leider nicht so bewandert, wie ich es gerne wäre, aber mir fiel an meinem Horoskop auf, dass sich die meisten Planeten in einem Zeichen und dann im Haus/Feld der Gegenzeichen-Analogie befinden. Zum Beispiel Sonne in Zwillinge in Haus 9, Mond in Waage in Haus 1, Merkur in Stier in Haus 8 usw. Oder ist das eher eine gute Ergänzung bzw. gar nicht so wichtig?

Die Chiron-Sonne-Konjunktion finde ich wirklich spannend und werde mich da mal noch weiter informieren. Als Heiler empfinde ich mich nicht, aber mir wurde beispielsweise schon oft nachgesagt, ich sei Minimalist. Das Materielle kümmert mich wenig (zu wenig?), ich möchte allerdings auch (noch) nicht völlig vergeistigen - siehe deinen letzten Satz. Wobei ich den für mich selbst auch etwas anders sehe, aber jeder nach seiner Façon.

 

[Pfeil]

Zeichendeutung benutze ich im Moment nicht, da die Sternbilder astronomisch um heute etwa 24° von den tropischen Zeichen verschoben sind. Deine Sonne steht also astronomisch im Sternbild Stier, wie man es mit einem Astronomieprogramm überprüfen kann. Ich benutze jedoch meist den tropischen Tierkreis, weil es die meisten hier als "falsch" betrachten wenn ich wie hier den siderischen Tierkreis einstelle. Das sind aber die astronomisch korrekten Sternbildpositionen:


Gehen wir mal von einer anderen Seite heran, von den exaktesten Aspekten aus. Die uranische Figurine mit dem exakten Oktil von Sonne zu Venus und den Trioktil zu Vesta. Das dürfte schon eine wichtige Rolle bei dir spielen. Die Figurine zeigt einerseits eine starke Weiblichkeit (Venus) aber auch ihre Beherrschung (Vesta). Vesta kennt man aus dem alten Rom, von den Vestalinnen. Sie mussten 30jährige Keuschheit geloben, sonst wurden sie lebendig begraben.

Doch dieser Kult um die sexuelle Enthaltsamkeit hat auch seinen Sinn. Es gibt eine besondere Energie. Weshalb die Vestalinnen auch aussergewöhnliche Rechte hatten und förmlich angebetet wurden. Diese Energie nun sammelt sich in der exakten Sonne-Chiron Konjunktion und kann dort zur Transformation auf die spirituelle Ebene verwendet werden.

Eine weitere uranische Figurine mit Samadhi, Uranus und Pluto scheint mehr mit den Feldern 2, 3 und 9 zu tun zu haben. Befreiung und Reichtum ist wohl in Studien, kurzen Reisen oder Geschwistern zu finden (3. Feld). Sie ist besonders stark da Uranus selber mit dabei ist.

Mit der grossflächigen exakten merkurischen Figurine stossen wir auf die Geistige Ebene vor, den eigentlichen Urgrund von dem allem. Neben dem schon bekannen Bidodecil (Sextil) von Mars zu Venus ist auch das exakte Pentadodecil (Quincunx) zu Saturn wichtig. Hier scheint sich eine Urangst zu zeigen, nicht genug geliebt zu werden, sich aber auch selbst nicht richtig zu lieben. Man meint, dass andere von einem etwas erwarten, was man aber gar nicht leisten kann oder will. In der Liebe muss man mehr für sich selber eintreten. Der letzte Punkt in dieser Figurine ist Haumea, die als Symbol moderner Sexualität gesehen wird. Ebenfalls im 12. Feld Juno und Huya.

Das Sahnehäubchen ist vielleicht ein ganz unscheinbares aber exaktes Dodecil von der Sonne-Chiron Konjunktion zu der Pallas-Chaos-Sedna Konjunktion. Wenn solche extremen Langsamläufer eine Konjunktion haben vermutet man wichtige Zusammenhänge. Sedna mit ihrer extrem langen Umlaufzeit von etwa 11.000 Jahren gilt oftmals als Anzeiger für historisch einmalige Geschehnisse. Chaos scheint eine Rolle zu spielen. Und es wird mit Weisheit (Pallas) gehandhabt. Das, im 8. Feld dürfte mit Leben und Tod, mit Reinkarnation und anderen geheimnisvollen Dingen zu tun haben. Doch die wahre Bedeutung und Tragweite dieser Konstellation werden wir wohl nie ermessen können.