Können wir überhaupt irgendetwas wissen?

Citare

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19. September 2004
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Hi.

Wie sinnvoll diese Frage ist, mag unerörtert bleiben, aber wie ist das eigentlich? Im Grunde glauben wir alle an unser Weltbild, wir denken, meinen und gehen von etwas aus. Können wir es uns also anmaßen von Wissen zu sprechen? Wenn jeder doch anders weiß, was ist dann wahr? Wer behält recht in einer Disskusion?
Das sind Dinge die ich mich frage wenn ich mich mit einigen Leuten unterhalte oder auch Beträge hier im Forum lese. Wie denkt ihr darüber?

Nachdenklich grüßt
Mira
 
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nun, citare, ich denke, das ist der beweis dafür, dass jeder seine eigene wahrheit hat. wer kann schon sagen, wer recht hat...

aber bin gespannt auf die anderen wahrheiten..
viel spass beim ergründen und schönen nachmittag.

alles liebe
f.
 
wenn du das leben für lebenswert hälst, und WEISST, was lebensbejahend ist, dann... weisst du es halt... :rolleyes:

zu behaupten, dass man nichts wisse, ausser, dass man nichts weiss, impliziert mindestens ein wissen.

zu behaupten, dass man die letzte wahrheit nicht wissen kann, impliziert, dass diese behauptung bereits die letzte wahrheit sei.

paradox, paradox, paradox...

...alles weitere wird zum "sinn des lebens"
(seis gott, die tägliche arbeit, die meditation, what ever...)

lg, esperanto
 
Citare schrieb:
Hi.

Wie sinnvoll diese Frage ist, mag unerörtert bleiben, aber wie ist das eigentlich? Im Grunde glauben wir alle an unser Weltbild, wir denken, meinen und gehen von etwas aus. Können wir es uns also anmaßen von Wissen zu sprechen? Wenn jeder doch anders weiß, was ist dann wahr? Wer behält recht in einer Disskusion?
Das sind Dinge die ich mich frage wenn ich mich mit einigen Leuten unterhalte oder auch Beträge hier im Forum lese. Wie denkt ihr darüber?

Nachdenklich grüßt
Mira

Hi Citare...

Ich denke, das können wir uns ruhig dann anmassen, wenn wir uns darum bemühen unsere Erkenntnisse auch in der Praxis zu ratifizieren...das heißt, duch entsprechende Umsetzung des Inhaltes in die Praxis herauszufinden, ob etwas funktioniert, oder nicht.

Das kann zwar durchaus Arbeit bedeuten, für einen vorgeprägten Menschen, aber es sollte sich auch lohnen, denn erst dann kann man wirklich von Wissen sprechen.

Man muss sich nur einmal vor Augen halten, dass der Europäer heute rund 7-10% seiner Hirnmasse nutzt...und davon ist NUR ein 10tel PRAKTISCHES Wissen. (wenn unser Hirn auf diese Größe schrupfen würde, wegen UNTERbenutzung, dann würde es heftig rumpeln beim Gehen)

Das vermittelt einen Blick auf die Inhaltlichkeit unserer Gespräche hier.
Ich selbst mache die Erfahrung, dass es für manch einen Menschen sehr befremdlich erscheinen kann, wenn er beobachtet, dass ich tatsächlich anwende, worüber ich geredet habe. Mein Freundeskreis hat sich dadurch am Anfang sehr reduziert. Jetzt, nach Jahren, bemerken viele davon, dass sich bei mir Dinge tun...und sind plötzlich ganz interessiert.

Dieser Spruch: "Ich weiß, dass ich Nichts weiß" ist ein doppelter Schlüssel ...Einerseits ist er einfach unwahr, denn ein Mensch, der überlebt und mit seiner Umwelt agieren kann, weiß zumindest DIese Dinge. Das ist NICHT Nichts.

Andererseits ist es in den Einweihungsmysterien so, dass das Wort "Nichts" eine besondere Bedeutung hat. Wenn hier einer sagt, er wüsste, dass er Nichts weiß, dann drückt er damit einen speziellen Einweihungshintergrund aus, der meint, dass er im Grunde das ALL-Es verstanden hat.

Alles Liebe
Qia :zauberer1
 
hallo!
ich denke verallgemeinert kann man das jez so nicht sagen,...

es gibt z b einfach sachen, die erscheienn irgendwann logisch,...(kann man auch berechenen etc)
dann gibts auch sachen darüber kann man nur spekulieren,...

"wir wissen nicht alles über das nichts, aber über das nichts wissen wir alles!"
 
QIA S.O.L schrieb:
Ich denke, das können wir uns ruhig dann anmassen, wenn wir uns darum bemühen unsere Erkenntnisse auch in der Praxis zu ratifizieren...das heißt, duch entsprechende Umsetzung des Inhaltes in die Praxis herauszufinden, ob etwas funktioniert, oder nicht.


Hallo Citare,

Diesem Teil von Qia's Erklärung möchte ich mich anschliessen. Ich sehe es nach dem Kahuna Prinzip PONO: Effizienz ist das Mass der Wahrheit.

Ansonsten möchte ich eine Frage zurückstellen. Führt man eine Diskussion in deinen Augen, um einen guten Austausch zu haben, von welchem beide etwas lernen können oder führt man eine Diskussion um recht zu hehalten?

Liebe Grüsse


Kangiska
 
Hi Citare,

Können wir es uns also anmaßen von Wissen zu sprechen? Wenn jeder doch anders weiß, was ist dann wahr? Wer behält recht in einer Disskusion?
Nachdem ich persönlich zB zwischen den Begriffen Wissen und Wahrheit unterscheide, dürfen in Diskussionen beide ihr Recht auf ihr Wissen behalten, denn ein Teil meines persönlichen Wissens ist eben auch, dass mein Wissen für mich meine Wahrheit repräsentiert - und das Wissen des Gegenübers höchstwahscheinlich seine Wahrheit dar stellt - und wenn es total gegensätzlich ist - und keiner den Anderen von seiner eigenen Wahrheit überzeugen zu müssen glaubt, können beide einfach ihr Wissen behalten - weil beide in ihrer Wirklichkeit Recht haben - was jetzt der dritte wichtige Begriff in diesem Zusammenhang wäre :daisy:
 
Führt man eine Diskussion in deinen Augen, um einen guten Austausch zu haben, von welchem beide etwas lernen können oder führt man eine Diskussion um recht zu hehalten?
Für mich ist Disskusion Austausch. Ich habe in solchen bereits viel für mich erkannt und möchte sie auch nicht missen. Doch leider muss ich oft erleben wie aus solchen Gesprächen ein Schlag-Abtausch wird, in dem das einzige Ziel jenes zu sein scheint, den anderen von eigene Tatsachen zu überzeugen. Ich finde das sehr schade, weil ich in diesem Augenblick aus dem Gespräch ausscheiden muss, es wird mir einfach zu "dumm". Ich sage nicht, dass meine Ansichten die richtigen sind, doch lasse ich sie auch nicht gern als allgemein falsch bezeichnen, nur weil mein Gegenüber anderer Meinung ist. Soll er sie vertreten, wie ich meine vertrete. Mir ist es recht, solange klar bleibt, dass es um eigene Meinungen, Wahrheiten, Ansichten, usw. geht und diese akzeptiert werden. Kritik ist dabei für mich völlig in Ordnung, wenn sie denn unter diesem Gedankenaspekt gegeben wird.

Ich denke, das können wir uns ruhig dann anmassen, wenn wir uns darum bemühen unsere Erkenntnisse auch in der Praxis zu ratifizieren...das heißt, duch entsprechende Umsetzung des Inhaltes in die Praxis herauszufinden, ob etwas funktioniert, oder nicht.
Mag sein. Aber es ist und bleibt dadurch doch dein Wissen. Ein anderer wird es nicht unbedingt so annehmen, vielleicht weil er andere Erfahrungen gemacht hat.
Ich zweifle nicht an, dass man für sich etwas wissen kann, doch halte ich es für unangemessen unser Wissen anderen "aufdrängen" zu wollen. Darauf wollte ich im Grunde hinaus.

Liebe Grüße
Mira
 
Citare schrieb:
Hi.

Wie sinnvoll diese Frage ist, mag unerörtert bleiben, aber wie ist das eigentlich? Im Grunde glauben wir alle an unser Weltbild, wir denken, meinen und gehen von etwas aus. Können wir es uns also anmaßen von Wissen zu sprechen? Wenn jeder doch anders weiß, was ist dann wahr? Wer behält recht in einer Disskusion?
Das sind Dinge die ich mich frage wenn ich mich mit einigen Leuten unterhalte oder auch Beträge hier im Forum lese. Wie denkt ihr darüber?

Nachdenklich grüßt
Mira

Warum dürfen wir uns es nicht anmassen ETWAS zu wissenß ? Das gibt uns doch erst das Gefühl am Leben teilzunehmen.( ich weiss z.b. dass ich lebe ).Oder?
Wer oft fragt, weiss nicht immer alles, ist vielleicht aber mit dem Momentanen so ganz zufrieden.Aber will der einzelne auch Alles wissen? Ja, vielleicht bin ich damit zufrieden, was das Leben mir zum Hören, zum Lesen, zum Staunen, auf dem Weg mitgibt.
Selbst der Urwaldbewohner weiss viel, obwohl er es nie gelernt hat,was ein Kugelschreiber ist geschweige wie man damit umgeht.Sein Wissen hat andere Prioritäten!
Wie groß muss mein Wissen sein, um behaupten zu können, das ich was weiss? Eigentlich braucht es dazu Weissheit um diese Fragen zufriedenstellend zu beantworten.
Aber : so ganz ohne Wissen durch diese Welt zu laufen, macht selbst für den sogenannten Dummen, keinen so rechten Sinn.
Hermine
 
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Mag sein. Aber es ist und bleibt dadurch doch dein Wissen. Ein anderer wird es nicht unbedingt so annehmen, vielleicht weil er andere Erfahrungen gemacht hat.

Ähm...was bleibt denn Deiner Ansicht nach dann, wenn Du eine Annahme als korrekt und funktional überprüft hast?
Wie nennst Du das dann?


Ich zweifle nicht an, dass man für sich etwas wissen kann, doch halte ich es für unangemessen unser Wissen anderen "aufdrängen" zu wollen. Darauf wollte ich im Grunde hinaus.

Wenn sie sich das Wissen "aufdrängen" lassen, dann ist es ganz allein ihre Entscheidung. Und Aufdrängen kann man jemandem überhaupt nichts. Ein Mensch nimmt, und das ist eine neurologische Tatsach, nur dann bleibende Informationen auf, wenn er dazu eine innere bejahende Haltung einnimmt.

Hierzu kann man gerne mal das eine oder andere Buch von Luhmann über die Systemtheorie lesen.

Alles Liebe Dir
Qia :rolleyes:
 
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