Kapalabhati

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opti

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Ich möchte euch einmal mit der Atemtechnik des Kapalabhati, der Schnellatmung, vertraut machen. Hier zunächst einmal eine Beschreibung der Atemübung:

Kapalabhati

1. Ausgangslage: Setze Dich gerade hin, halte die Hände auf den Knien und die Augen geschlossen.

2. Atme 3 bis 4 Sekunden lang durch die Nase ein. Dabei wölbt sich der Bauch heraus. Dann atme 3 bis 4 Sekunden lang durch die Nase aus. Dabei den Bauch einziehen. Atme so etwa 3 bis 8 Atemzüge lang ein und aus.

3. Dann beginne mit dem eigentlichen Kapalabhati: Atme sehr schnell aus und 2 Mal so langsam entspannt ein. (meist reicht es aus, den Atem von selbst einströmen zu lassen - also forciertes Ausatmen und langsameres Einatmen) Wiederhole es etwa 20 bis 100 Mal...

4. Anschließend atme 1 bis 2 Mal normal ein und aus. Dann atme bequem ein, und fülle die Lungen zu 3/4. Halte die Luft an. Konzentriere Dich auf den Bauch, die Wirbelsäule, den Punkt zwischen den Augenbrauchen oder die Schädeldecke. Halte die Luft so lange an, wie es Dir angenehm ist (20 bis 120 Sekunden). Dann atme 2 bis 4 Mal normal ein und aus und fahre dann fort mit der nächsten Runde. Übe 1 bis 5 Runden, klassisch sind 3 Runden.​

Und dann möchte ich euch noch auf einen Artikel von Anna Trökes hinweisen, die die reinigende Wirkung der Schnellatmung beschreibt. Sie schreibt u.a.:

Bezüglich seiner Technik ist Kapalabhati ein Reinigungsatem mit verstärkter und zumeist beschleunigter Ausatmung. Der reinigende Effekt kommt zustande, weil wir mit Hilfe der schnellen, ständig wiederholten Ausatmung vermehrt Kohlendyoxid abatmen (ausatmen), das bei der inneren Atmung in der Zelle als Abfallprodukt entsteht. Solange dieses Gas in Form von Kohlensäure im Blut gelöst zirkuliert, ist es ein Stoff, der den Körper im Sinn einer Schlacke belastet. Je höher seine Konzentration ist, desto mehr verschiebt sich der PH-Wert unseres inneren Milieus zum Sauren hin. Wir werden regelrecht innerlich sauer und damit nicht nur anfälliger für Erkrankungen, sondern auch für den Angriff der »freien Radikalen«, jener hoch aggressiven Sauerstoffverbindungen, die - wenn sie ungehemmt sind - den Zellabbau und damit den Alterungsprozess beschleunigen. Aus der Sicht des Ayurveda hilft uns besonders ein regelmäßig und länger geübtes Kapalabhati, Stoffwechselschlacken wirkungsvoll und nachhaltig auszuscheiden. In der täglichen Yogapraxis soll Kapalabhati vor allem dabei helfen, den Organismus regelmäßig zu entschlacken.

Quelle: Kapalabhati - die reinigende Atem des Yoga
 
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Hallo Opti,

ich möchte das, was du gesagt hast, nur noch einmal unterstreichen und einer anderen Übung gegenüberstellen, so dass der Charakter der Übung noch einmal deutlich wird.

Bei Kapalabhati geht es wirklich - wie du, Opti, das auch beschrieben hast - um eine forcierte, aktive Ausatmung: es können ruhig kraftvolle Atemstöße sein.

In der Ausführung unterscheidet sich Kapalabhati folglich von Bhastrika Pranayama. In der Bhastrika Pranayama-Übung bewegt sich die Bauchdecke wie ein "Blasebalg" nach außen und innen - es geht bei Bhastrika also nicht um kraftvolle Atemstöße und ein langsames Einatmen, sondern um eine relativ gleichmäßige "Blasebalg"-Bewegung.

Man kann im Anschluss an Kapalabhati sowie an Bhastrika auch noch zusätzlich Bandhas ( http://www.yoga-linx.de/lexikon/definition/Maha+Bandha ) ausführen. Vor allem das große Bandha "Maha Bandha" wirkt hiernach sehr energetisch - allerdings sollte man sehr achtsam hiermit umgehen, da wirklich sehr viel Energie freigesetzt werden kann.

Liebe Grüße,
Energeia
 
Hallo Opti,

ich möchte das, was du gesagt hast, nur noch einmal unterstreichen und einer anderen Übung gegenüberstellen, so dass der Charakter der Übung noch einmal deutlich wird.

Bei Kapalabhati geht es wirklich - wie du, Opti, das auch beschrieben hast - um eine forcierte, aktive Ausatmung: es können ruhig kraftvolle Atemstöße sein.

In der Ausführung unterscheidet sich Kapalabhati folglich von Bhastrika Pranayama. In der Bhastrika Pranayama-Übung bewegt sich die Bauchdecke wie ein "Blasebalg" nach außen und innen - es geht bei Bhastrika also nicht um kraftvolle Atemstöße und ein langsames Einatmen, sondern um eine relativ gleichmäßige "Blasebalg"-Bewegung.

Man kann im Anschluss an Kapalabhati sowie an Bhastrika auch noch zusätzlich Bandhas ( http://www.yoga-linx.de/lexikon/definition/Maha+Bandha ) ausführen. Vor allem das große Bandha "Maha Bandha" wirkt hiernach sehr energetisch - allerdings sollte man sehr achtsam hiermit umgehen, da wirklich sehr viel Energie freigesetzt werden kann.

Liebe Grüße,
Energeia

Kapalabhati (die Schnellatmung) und Bhastrika (der Blasebalg) sind übrigens die beiden und einzigen Atemübungen, die ich bereits seit Jahren praktiziere und daher sehr gut kenne. Davor mache ich in der Regel Yogaübungen. In der letzten Zeit allerdings mache ich an einem Tag Yogaübungen und am anderen Tag Atemübungen. Bandhas dagegen habe ich noch nicht versucht. Es wäre mir auch zu zeitaufwändig.
 
Bandhas dagegen habe ich noch nicht versucht. Es wäre mir auch zu zeitaufwändig.

Achso, ich hatte eigentlich in Erinnerung, dass du mit Mula Bandha schon Erfahrungen gesammelt hast. Mir reicht es schon vollkommen, wenn ich das große Bandha ein einziges Mal mache - das geht ca. 30 Sekunden.
Ich finde es besser, alle drei Bandhas gleichzeitig (Maha Bandha) anzuwenden, da hierdurch die Energie im ganzen Körper frei wird.
Wenn man lediglich mit dem Mula Bandha arbeitet, dann - so habe ich es erlebt - kann es hingegen sein, dass sie nur im Becken freigesetzt wird, aber nicht nach oben strömt; das kann kann dann zu Problemen führen, falls man sehr strikt Bramacharya praktiziert. Deshalb würde ich immer zum Maha-Bandha raten.

Liebe Grüße,
Energeia
 
Achso, ich hatte eigentlich in Erinnerung, dass du mit Mula Bandha schon Erfahrungen gesammelt hast. Mir reicht es schon vollkommen, wenn ich das große Bandha ein einziges Mal mache - das geht ca. 30 Sekunden.
Ich finde es besser, alle drei Bandhas gleichzeitig (Maha Bandha) anzuwenden, da hierdurch die Energie im ganzen Körper frei wird.
Wenn man lediglich mit dem Mula Bandha arbeitet, dann - so habe ich es erlebt - kann es hingegen sein, dass sie nur im Becken freigesetzt wird, aber nicht nach oben strömt; das kann kann dann zu Problemen führen, falls man sehr strikt Bramacharya praktiziert. Deshalb würde ich immer zum Maha-Bandha raten.

Liebe Grüße,
Energeia

Obwohl ich den Mula Bandha lange Zeit praktiziert habe, habe ich ihn nach einiger Zeit wieder eingestellt. Ich habe ihn sogar recht gerne und intensiv betrieben, aber ich bekam eines Tages ernsthafte Probleme, weil sich ziemlich starke Blutungen einstellten, die auch ziemlich lange anhielten. Seitdem traue ich mich nicht mehr, sie auszuüben. Den Jalandhara Bandha, den Kinnverschluss, mache ich eigentlich bei jeder Atemübung in der Phase des Luftanhaltens. Mit dem Uddiyana Bandha, dem Bauchverschluss, habe ich erst gar nicht angefangen. Dafür habe ich kein Talent.
 
Die Lunge atmet erst wenn sie Befehle vom Atemzentrum bekommt.
Sollte sie jedoch Befehle vom Bewegungszentrum bekommen so ist etwas schiefgelaufen.
Doch am schlimmsten wird die Sache wenn sie den Impuls vom Denkzentrum bekommt.
 
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Hallo Opti,

Obwohl ich den Mula Bandha lange Zeit praktiziert habe, habe ich ihn nach einiger Zeit wieder eingestellt. Ich habe ihn sogar recht gerne und intensiv betrieben, aber ich bekam eines Tages ernsthafte Probleme, weil sich ziemlich starke Blutungen einstellten, die auch ziemlich lange anhielten. Seitdem traue ich mich nicht mehr, sie auszuüben.

das ist ja sehr seltsam. Also ich weiß ja nicht, wo und was das für ein Bluten war, aber ich weiß, dass manche Menschen ja gerade Mula Bandha quasi ganz unspirituell praktizieren müssen, weil dies wichtig für diesen Bereich (Durchblutung) ist, so dass einige Krankheiten nicht auftreten.

Mit dem Uddiyana Bandha, dem Bauchverschluss, habe ich erst gar nicht angefangen. Dafür habe ich kein Talent.

Das kann ich mir bei dir nicht vorstellen, dass dir das nicht gelingen sollte - obwohl ich deine physische Konstitution natürlich nicht kenne: aber deinen Willen.

Liebe Grüße,
Energeia
 
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