Kama, Ursache und Wirkung

Iffi

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12. Februar 2005
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158
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Nördlichstes NRW
Liebe Leute,
Ich habe eine Frage auf einen meiner Texte erhelten, den ich gerne mal mit euch erläutern würde.
Ich bin Buddhistin und in dieser Lebenseinstellung hat Wiedergeburt und Karma eine besondere Bedeutung.
Ich zitieremal aus meinem eingen Text... den ich aufgrund des DharmaStudiums zusammengestellt hatte.


Karma ist jede gewollte Tat, wobei "Tat" Gedanken, Worte und Handlungen umfasst.
Das bedeutet, daß nur die gewollte Tat das Karma beeinflußt. Ungewollte und unabsichtliche Handlungen haben demnach kein Einfluss auf das Karma.


Wie seht ihr es? .. mit den ungewollten Taten?

lg If..
 
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ok dann poste ich mal meine Antwort dazu

bist du dir sicher dass das im Buddhismus so gesehen wird? Ich kann das nicht so sehen, jede Tat hinterlässt Spuren und jede Handlung in der ich mitverstrickt bin trifft auch mich egal ob mir die bewusst ist oder nicht - so seh ich Karma als Ursache-Wirkung-beziehung und nicht nur Resultat bewusster Handlungen.

denn ma los

Liebe Grüße inti
 
Auch ungewollte Taten sind Taten. Warum sollen diese karmisch keine Auswirkungen haben?
Ich bin der Meinung, das diese sehr wohl unser Karma beeinflußen.
Alles Liebe
Gertrud
 
Niemand
1. Du zertrittst bewusst und vorsätzlich eine Ameise 2. Du zertrittst aus Versehen eine Ameise
Genau aus diesem Grund fegen Jainas (hinduistische Gruppe) vor sich immer die Straße und tragen Mundtücher um keine Insekten zu verschlucken. alles was ich tue denke und fühle hinterläßt eine Spur - schmale Spuren breite Spuren wie auch immer - die Frage ist was für eine Bedeutung hat das Geschehene.

Liebe Grüße Inti
 
Hallo Iffi.

Im Buddhismus müssen 4 Stufen zusammenkommen, um einen karmischen Eindruck zur vollen Reifen bringen zu lassen.
Diese Stufen gelten für Eindrücke, die sowohl freudvolle Erfahrungen erzeugen (positiv) ,als auch leidbringende Eindrücke (negativ) erzeugen. Karma an sich ist neutral, sprich weder negativ, noch positiv, aber die Erfahrungen davon sind ja bekannter Weise sehr unterschiedlich:

1. Wir müssen wissen, wie die Situation beschaffen ist
2. Wir müssen vorhaben etwas zu tun, oder tun zu lassen (Absicht)
3. Wir mussen es tun, oder ausführen lassen
4. Wir sind durch das Resultat der Handlung befriedigt.

Je mehr Punkte für eine Handlung zusammenkommen, umso stärker der Eindruck in unserem Geist.

Das kann sowohl auf der Ebene der Rede sein, des Körpers, oder dem Geist, wenn wir zB entweder gute Wünsche für Leute haben, oder jemanden aus dem Geist ausgrenzen.
Die Gedanken an sich gelten im Buddhismus allerdings als Weisheit an sich. Sie sind nur Ausdruck des freien Spiels, des Geistes. Es sind also nicht die Gedanken, die negativ sind, sondern ob wir sie für wirklich halten, daraus eine Geisteshaltung entwickeln und sie dann durch die Rede oder körperliche Handlungen in die Welt geben.
Da wir Buddhisten also keine Gedanken zensieren müssen, oder sie gar unterdrücken oder abschaffen, stehen wir nicht unter Druck. Wir lassen uns eben nicht durch sie Ablenken, mehr nicht. So wie, wenn du CNN kuckst, oder N-TV. Du siehst die Nachrichten und lässt parallel unten den Börsenindex laufen, ohne dich gestört zu fühlen.

Karma erzeugst du also durch Körper, Rede und deiner Geisteshaltung. Nicht aber durch Gedanken.

Beste Grüsse
FM
 
Hallo Inti.

Im Buddhismus geht man davon aus, daß es keine Seele, bzw ein unsterbliches Selbst gibt.

Hass und andere Emotionen bezeichnen wir als "Störgefühle". Dazu gehören, Zorn/ Hass; Geiz/Gier; ausgrenzender Stolz/Selbstsucht; Anhaftung/Begierde

Sie sind ebenso wie Gedanken an sich nicht negativ, sondern es ist eine Frage, ob und wie wir auf sie reagieren. Durch verschiedene Meditationen, wie zB durch Geistesruhe, oder tiefe Einsicht, lösen sie sich aus sich selbst heraus auf. Aber wir versuchen sie weder zu vehindern, noch auszuleben. Es geht wie immer im Buddhismus um dem mittleren Weg und um das Erkennen der allen Dingen innewohnenden Weisheit.

So entsteht zB bei Zorn, wenn er unausgelebt wieder vergeht ein kurzer Moment, den wir die "spiegelgleiche Weisheit" nennen, ein Moment, in dem alle klar verstanden wird. Mit fortschreidender Entwicklung entsteht diese Weisheitseinsicht immer häufiger, als der Zorn selbst. Abgleich die selbe Aktivität im Geist stattfindet, ist man imme mehr fähig, die Weisheit darin zu erkennen.
So wird Stolz zur "allebreichernden Weisheit", Begierde zur "unterscheidenen Weisheit" und so weiter.

Im Buddhismus ist grundlegend alles rein und jede Einsicht soll jenseitz von Dualität und Konzepten führen. Auch jenseits des Konzeptes von Moral. Es geht eher um handeln aus einem tiefen Verständnis, als um das Handeln nach Vorschriften. Es ist völlig natürlich, daß nach unserer Wertung negative Gedanken und Gefühle entstehen, und daher arbeiten wir mit diesen Phänomenen, nicht gegen sie. So wie Kompost, der die Basis für schöne Blumen wird.

Gruß
FM
 
Iffi schrieb:
Liebe Leute,
Ich habe eine Frage auf einen meiner Texte erhelten, den ich gerne mal mit euch erläutern würde.
Ich bin Buddhistin und in dieser Lebenseinstellung hat Wiedergeburt und Karma eine besondere Bedeutung.
Ich zitieremal aus meinem eingen Text... den ich aufgrund des DharmaStudiums zusammengestellt hatte.


Karma ist jede gewollte Tat, wobei "Tat" Gedanken, Worte und Handlungen umfasst.
Das bedeutet, daß nur die gewollte Tat das Karma beeinflußt. Ungewollte und unabsichtliche Handlungen haben demnach kein Einfluss auf das Karma.


Wie seht ihr es? .. mit den ungewollten Taten?

lg If..

Ich seh das so,
Karma ist die dualistische Verzerrung des Gesetzes der Resonanz
(Ursache --> Wirkung) und basiert auf Schuld.

Es gibt keine ungewollten Taten.
Eher ist der Wille nicht bewusst
bzw. die Handlungen und ihre Folgen.

Me is :firedevil

Grüsslis,
Wyrm :)
 
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Wyrm schrieb:
Ich seh das so,
Karma ist die dualistische Verzerrung des Gesetzes der Resonanz
(Ursache --> Wirkung) und basiert auf Schuld.

Es gibt keine ungewollten Taten.
Eher ist der Wille nicht bewusst
bzw. die Handlungen und ihre Folgen.


Me is :firedevil

Grüsslis,
Wyrm :)
Es gibt keine ungewollten Taten.
Eher ist der Wille nicht bewusst
bzw. die Handlungen und ihre Folgen.


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