Jesus sagt: Liebt und betet fuer

Faydit: geht meiner Ansicht nach (…) darum eine Art Kreislauf zu durchbrechen.

Munay: Ja

Faydit: Ein geschenkter Sieg ist keiner. Kratzt also am Ego des anderen. Zugleich fügt er sich in die Unvermeidlichkeit der Situation. Kämpft nicht (mehr) dagegen an, sondern akzeptiert sie, wie sie ist. Auch, sogar den eigenen Tod. In vollem Bewusstsein dessen, das gerade abläuft, dessen, das noch kommt. Und bliebt dadurch voll bei sich. Auch im Sterben. Man macht das, was die Situation einem beschert, das Unvermeidliche, zugleich zur eigenen Wahl.
Meines Erachtens geht es also weniger darum, die Situation durch die andere Backe zu seinen Gunsten zu verändern, was natürlich mitunter auch geschehen mag, sondern die Situation als solche, egal wie sie ist, den Moment selbst ohne Widerstand dagegen zu akzeptieren.
Was Jesus am Kreuz eben auch genau so tat. Annehmen was ist. Auch die blutige Nase, oder mehr. Was durchaus schwierig sein kann. Denn genau dagegen wehrt sich das eigene Ego. Mitunter gewaltig.

Munay: Das Ego weht sich um seiner selbst willen. Zurecht aus der reinen Egoperspektive betrachtet. Daher unterstelle ich, dass das das Wollen an sich, wirkungslos bleiben muss; so nicht weitere (Reifungs)Prozesse mitwirken. Das Jesusprinzip im Menschen muss so gewachsen sein, dass es das Ego mitnimmt.

Faydit: Die meisten unserer Interaktion basiern genau auf diesen "alten" unerledigten Sachen, allerdings ist, wird uns das selten bewusst. (…) So gesehen bekommt im häufigeren Fall ein Verkehrter die Rechnung für etwas präsentiert, für das er eben ein (möglicher) Auslöser, aber nicht die eigentliche Ursache war. Noch dazu durchaus interaktiv, also auch mitunter gegenseitig. Was somit eben meistens in einer Art Schattenboxen, einem Stellvertreterkrieg mündet.

Munay: Wenn es sich lediglich um Stellvertreter handeln sollte, hieße das, dass es niemals um die Ursache an sich geht, sondern immer nur darum, wie geh ich damit um, was ist bei mir los, wer bin ich in dieser Situation bzw. was bin ich noch, wenn mein Ego in/durch die Situation kippt/fällt. Wer bin ich jenseits von Ego. Das könnte jetzt ein Ansatz sein.

Faydit: Das Ego wird meiner Ansicht nach niemand los, außer durch den eigenen Tod. Und selbst wenn es im Leben gelänge, gelingt, so erschafft es sich im nächsten Moment sofort wieder neu. Der Irrtum stammt meines Erachtens daher, dass die ursprüngliche Aussage, das Ego nicht als alleinigen Herrscher seiner selbst zu akzeptieren, wie so oft, vereinfacht wurde. Also geht es weniger darum, das Ego loszuwerden, sondern es an den Platz zu stellen, an dem es einem, den eigenen Selbst dienen kann. Und dort kann es durchaus brauchbar und nützlich sein. Es geht also eher um die Kontrolle über das Ego, als um seine Auslöschung. Und die erfolgt umso besser, je mehr man sich seiner selbst bewusst wird.

Munay: Wer kontrolliert deiner Meinung nach das Ego? Wer ist das Ego? Was heißt Kontrolle?

Faydit: Schmerz (…) Und durch das, was dahinter ist, ihn ursächlich ausgelöst, erzeugt hat. Was auch, so man wirklich durchkommt, jedesmal eine ganz wunderbare Heilung ist. Acuh wenn es mitunter durchaus mehrere Stufen in die Tiefe gehen mag. Man also galuben kann, man wäre schon durch und das Thema nochmal eine oder ein paar Ebenen tiefer wieder auftauchen kann. Die Hürde davor ist meist die eigene Angst, sich dem zu stellen.
Das Positive dran ist, dass man genau auf diesem Weg wirklich ein ganze Menge seiner selbst wieder intergriert, zurückholen kann. Womit der Weg durch den Schmerz für eine, so erwünschte Ganzwerdung Ansicht nach kaum vermeidbar ist. Jeder Weg, jede Lösung, die das umgeht, auch die Bewusstwerdung der Ursachen und Hintergründe, poliert aus meiner Sicht lediglich mehr oder weniger tief die Oberfläche. Schmerzvermeidung löst, so gesehen das Problem nicht, auch wenn es für ein gewisse Zeit durchaus funktionieren mag, so bleibt das Problem selbst doch in der eigenen Dunkelheit, also wird weiter verdrängt.

Munay: Reines Erleben, Spüren, Erfahren jenseits kognitiver Prozesse als Weg der Integration; ohne Bewertung muss nichts außen vor bleiben. Bewusstwerdung kann so aus sich selbst heraus geschehen, ohne Fehlinterpretation. Es ist immer nur die Frage, inwieweit sich das Ego, bzw. Verstehenwollprozesse zwischenschalten.

Faydit: Wo wäre denn der Unterschied zwischen Projektion und als Leinwand benutzt zu werden? Das verstehe ich nicht ganz. Wäre ja eigentlich ident, oder meintest du das anders?

Munay: Gegenseitige Projektion vs. Lediglich Leinwand für Projektion des anderen. Woher weißt du, ob du dem Gegenüber Anlass geboten hast bzw. er lediglich auf dich ruffprojeziert.

Faydit: Wehtun wird's immer. Jedesmal, wenn was nicht stimmt. Denn dafür ist wehtun da. Es ist keine Strafe, sondern ein Schutzmechanismus. Um zu zeigen, das etwas nicht in Ordnung ist. Also ist so gesehen die Schmerzvermeidung genau das Verkehrte. Da damit auch die wirkliche Lösung vermieden wird. Was sich verändert ist, dass jemand irgendwann mit dem Schmerz anders umgehen kann. Ihn anders akzeptiert. Und somit auch die Ursache anders, seine Probleme rascher lösen, beheben kann. Wodurch er ganzer wird, oder bleibt. Und nicht mehr so sehr daran leidet.
Denn auch der unbewusste, verdrängte Schmerz agiert, führt zu Leiden, zu eben wieder neuen schmerzvollen Situationen und Erfahrungen. Weil er eben wahrgenommen werden will. Bis man hinsieht.

Munay: Bis der Kreislauf durchbrochen (siehe Einstieg) bzw. das Thema erlöst ist.

Faydit: Danke für's Nachfragen. Vielleicht ist's jetzt etwas klarer verständlich, wie ich's meinte.

Munay: Ja klarer, wie du das siehst. Danke, dass du dich drauf eingelässt.

Liebe Grüße, Munay
 
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@Teigabid:

Munay: Wenn du deine Feinde liebst, hast du keine mehr. Was bleibt sind Freunde. (Sucht noch wer nen Kalenderspruch für 2011?)


Aber sag, wenn du keine Feinde mehr hast, jetzt ist „Feind“ ne Definitionssache, sagen wir mal keine Widersacher, gibt es niemanden, der dir gegenüber Zähne, Ellenbogen zeigt, dich versucht zu unterdrücken, ignorieren, übergehen o.ä.? Sei es im Job, privat, im Supermarkt? Keiner, der dir den Parkplatz klaut? Gratulatione. Auch wenn Jesus im diskutierten Zitat von Feinden spricht, bezieht es sich doch auf Alles Zwischenmenschliche, was jenseits von Miteinander und Mitgefühl ist.

Was sagst?
 
Daher unterstelle ich, dass das das Wollen an sich, wirkungslos bleiben muss

Ok.

Wenn es sich lediglich um Stellvertreter handeln sollte, hieße das, dass es niemals um die Ursache an sich geht, sondern immer nur darum, wie geh ich damit um, was ist bei mir los, wer bin ich in dieser Situation bzw. was bin ich noch, wenn mein Ego in/durch die Situation kippt/fällt. Wer bin ich jenseits von Ego. Das könnte jetzt ein Ansatz sein.

Ok.

Wer kontrolliert deiner Meinung nach das Ego? Wer ist das Ego? Was heißt Kontrolle?

Kontrollieren ist möglicherweise nicht ganz zutreffend, zugleich doch auch wieder. Üblicherweise kontrolliert das Ego großteils uns.

Wenn jemand weiß, sich bewusst ist, würde, wer er ist, wozu auch gehören würde, zu wissen, wer oder was von dem, das dennoch in einem ist, man nicht ist, so kann derjenige auch beginnen, sein Ego zu steuern und zu lenken. Als Werkzeug seiner selbst, und bleibt nicht dessen Diener.

Reines Erleben, Spüren, Erfahren jenseits kognitiver Prozesse als Weg der Integration; ohne Bewertung muss nichts außen vor bleiben. Bewusstwerdung kann so aus sich selbst heraus geschehen, ohne Fehlinterpretation. Es ist immer nur die Frage, inwieweit sich das Ego, bzw. Verstehenwollprozesse zwischenschalten.

Erleben alleine genügt meist nicht. Führt wieder in Irrtümer. Deshalb, weil der Verstand danach von selbst zu interpretieren beginnt. Und dabei wieder Fehler macht. Also hätte meines Erachtens die Bewusstwerdung inklusive der Reflexion darüber, zugleich mit einem möglichen Erleben Priorität. Die allerdings den Verstand auch aktiv miteinbeziehen würde.

Das reine Erleben wäre eine Art Vorstufe, damit der Verstand und andere Aspekte lernen können, damit umzugehen. Als Endziel bleibt man leicht darin hängen. Was eben wieder eine mögliche Ganzheit und Bewusstwerdung meiner Ansicht nach verhindert. Und zur Bewusstwerdung würde auch eine etwas andere Art der Wahrnehmung gehören, die eben über ein passives Erleben in eine inter-aktive Art von Gewahrsein führt. Sich selbst gegenüber, allem anderen gegenüber.

Munay: Gegenseitige Projektion vs. Lediglich Leinwand für Projektion des anderen. Woher weißt du, ob du dem Gegenüber Anlass geboten hast bzw. er lediglich auf dich ruffprojeziert.

Das hängt wohl davon ab, wie klar, bewusst du dir selbst bist. Zunächst bedarf es wohl der eigenen Aufmerksamkeit, irgendwann mag man es auch einfach von selbst bemerken.

Munay: Bis der Kreislauf durchbrochen (siehe Einstieg) bzw. das Thema erlöst ist.

Wenn du es auf ein Thema beziehst, könnte man es so sehen. Allerdings können Themen in unterschiedlichen Tiefen wiederkommen. Auch wenn man glaubt, das war's schon.
 
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Mein lieber Munay, wie Du Dir denken kannst waren meine Worte ein wenig ironisch gemeint. Vielleicht an Kabarett angelehnt, denn es ist doch offensichtlich, wenn ich alle meine Feinde erschlage, habe ich danach keine mehr. Nicht wirklich, denn es kommen immer wieder neue.

Aber wenn man her geht und wirklich diese Empfehlung nimmt und jeden mit seiner Zuneigung überhäuft, dann kann es passieren, dass da plötzlich keine Feinde mehr da sind, auch wenn neue kommen.

So gesehen ist das Gesetz der Liebe als Gebot unbrauchbar, es hat ein Ende.
Ungeeignet als Ansatz für sagen wir einmal das Elfte Gebot Moses herangezogen zu werden.

Wir sagen zwar immer diese Richtlinie der Liebe stammt aus dem AT,
aber wirklich praktiziert wurde das erst im NT.
Untersuchen wir was sich wirklich abgespielt hat, dann müssen wir der Wahrheit die Ehre geben und sagen es waren Aktionen die von einer einzelnen Person durchgeführt werden können, ob das nun über Reiki geschah, oder per Telekinese über die Bühne ging, bestenfalls war wie im Ansatz zu erkennen ist eine gemeinschaftliche Betätigung von mehreren Einzelpersonen beabsichtigt gewesen. Dabei ist es den Beobachtern nicht entgangen damals, dass die betreffenden Schüler nicht sofort auf Gesundmachen getrimmt worden sind, sondern sehr wohl auch mit den Kenntnissen des Krankmachen bekannt gemacht wurden. Diesen Akt von hinein und hinaus kann man durchaus als ein praktisches Liebestreiben bezeichnen, und so wie die Betrachter war es ebenso für die Ausführenden erforderlich sich von der Sinnhaftigkeit und Notwendigkeit dieser Praktik überzeugen zu lassen.

Heute ist uns das ganz klar, ein Schüler lernt vom Meister,
um dann selbst ein solcher zu werden.
Da kann es auch nicht schaden wenn sie alle gemeinsam auftreten.

Meines Erachtens liegt jedoch der Hase wo anders im Pfeffer.
Das Weltbild damals und ebenso das Gottesverständnis sind von ganz anderen Voraussetzungen ausgegangen.
Wie sehr oft betont worden ist verstanden sie Gott als einen lebenden Gott.
So wie der Mensch ein anderes Lebewesen begreift, oder sich ein solches vorstellt.
Existiert jedoch so ein lebendiger Gott, dann muss er sich zuerst selbst konstruiert haben,
um danach all die anderen Lebewesen zu erschaffen.
Aber diese Logik passt nicht mehr in unsere Zeit.

Damals ging man jedoch davon aus, dass eine unmittelbare Einflussnahme direkt auf das Leben der Menschen allein erfolgt, ohne dabei allgemeine Richtlinien für alle anderen Lebewesen zu berücksichtigen.
Wir schließen es heute auch nicht aus, dass es solche unmittelbare Einflüsse geben kann,
die zum Beispiel den Ablauf von Ereignissen in eine bestimmte Richtung lenken,
aber sogleich in einer Art von Petitionsrecht hier auf die höchste Ebene zu folgern,
erlauben wir uns zu verkneifen.

Anderseits haben wir heute doch ein wenig Respekt vor einem solchen Element
das sich zwischen Mensch und Gott bemerkbar macht.
So vermeidet es etwa der Amerikaner auf dem Mond die Prosperität voranzutreiben,
und der Russe ist sich auch noch nicht ganz sicher wie das mit dem Gen-Getreide werden soll.
Es könnte sich dadurch die Art des Menschen verändern,
ohne dass wir wissen wohin sich das in der Zukunft entfalten wird.

Erst wenn wir allgemein bemerken,
dass sich diese wahrgenommene Entwicklung tatsächlich in uns und eigentlich durch uns gestaltet,
wir also mit unseren Erwartungshaltungen das Feld aufbereiten und dadurch das ernten was wir gesät haben,
dann sind die Bedingungen vorhanden hier einen wirklichen Fortschritt zu erzielen.
Aber so lange wir uns fürchten und Angst davor haben wie in einem Edelwestern,
dass der Andere schneller ziehen könnte, bleibt es wie es ist.
Ein Ausleuchten der äußeren Möglichkeiten, ein Abtasten der Grenzen,
ein Zurückweichen, weil man dabei Schmerzen verspürt.

Das sind nur so meine Gedanken. Wir könnten es besser machen, viel besser.



und ein :doof:
 
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