Vor 50 Jahren wäre noch keiner auf die Idee gekommen, dass Bevölkerungsauffüllung großartig ist, und meine Position wäre vergleichsweise links gewesen da. Heute geht es doch nicht mehr darum, dass es hier Ausländer gibt, sondern darum ob es gut ist die Grenzen uneingeschränkt offen zu halten (wer hier ankommt, kann bleiben) oder eben nicht. Und nein, ich denke nicht, dass de facto Grenzauflösung nachhaltig ist.
Ja, ich spiele hier nicht komplett das Spiel, dass unsere gesamten Parteien nun alle links wären (nicht in jeder Hinsicht, und teilweise würde mir das eben auch gefallen, je nach Thema), aber in Bezug auf dieses Thema hatte Merkel (und damit die CDU) sogar einige Leute in der Linkspartei überholt, die damals während der Krise vorsichtiger gewesen wären.
Meine wirkliche Partei (derzeit, ich bin kein Partisan) ist "5 Sterne" in Italien, aber gibt es hier zur Zeit so nicht. Ich habe schon fast alle Parteien aus dem Bundestag gewählt, außer der FDP. Wenn du (und andere generell) denkst, hier haben nur Leute genug von dieser Politik, die sonst immer und grundsätzlich irgendwelche nationalistischen Positionen vertreten (und sonst zumindest CDU gewählt hatten), dann zeigt das eigentlich, wie sehr man den Bezug zur Realität verloren hat. Andere Leute haben auch genug (mehr als die Hälfte ist kritisch in Bezug auf diese Politik), aber haben noch Angst davor Parteien wie die AfD zu wählen, weil sie anders als ich selber keinen Migrationshintergrund haben (ich denke es macht einen Unterschied da in Bezug auf die Scham), und weil Gruppenzwang ihnen wichtiger ist. Ich bin da nicht so, sobald ich etwas für fehlerhaft halte, ändere ich meine Position auch. Es ist mir egal was andere denken.