Ist das ueberhaupt moeglich?

slawek

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7. Januar 2010
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105
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Kołczygłowy/ Pommern
hallo zusammen,
seit vielen Jahren interessiere ich mich fuer alles, was mit dem Uebernatuerlichen verbunden ist, auch fuer OOBE...Ich bin hier NEU und es ist mir schwer daran zu glauben, dass man eigenen Koerper so einfach verlassen kann und sich irgenwohin "begeben"... Sind das doch keine Vorstellungen unserer Phantasie...weiss ich nicht.
Ich moechte auch das mal probieren, aber ich weiss nicht ob es moeglich ist, wenn ich daran nicht wirklich glaube... ist es gefaehrich?
Koennte man nicht zurueckkommen?

Sławek:tomate:
 
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Ich hab schon einige Reisen gemacht.
Such mal im Archiv des Forums.
Da gibt es viele Beiträge mit Hinweisen.
:rolleyes:
astralkatalepsie.jpg
 
Ja, Astralreisen sind möglich. Und es bestehen keine Gefahren dabei (Viele Menschen verlassen unbeabsichtigt ihren Körper, während sie Träumen, denen passiert auch nix). Man kommt immer irgendwie zu seinem Körper zurück.
 
Ich wollte das schon als eigenen thread posten, aber es passt hier dazu.

Wenn ich es richtig verstehe, müsste eine OBE ja leicht objektiv zu bestätigen sein. Es wird ja auch einiges geforscht, und daher möchte ich wissen ob es eine seriöse Überprüfung gibt. Das müsste doch schon jemand gemacht haben. Eventuell könnten wir das ja auch im Rahmen des Forums machen.

Ich stelle es mir so vor: Drei Personen sind am Versuch beteiligt, ich nenne sie A, B und C.

  • A: Astralreisender
  • B: Beobachter
  • C: Kontrollperson

Wichtig ist dass B und C kein Interesse daran haben OBE's zu bestätigen oder zu widerlegen. A und C sollten einander am besten gar nicht kennen.
Es wird ein Ort vereinbart. C macht etwas das A sehen kann wenn er sich an den Ort begibt, z.B. er schreibt einen Satz oder eine Zahl auf ein Blatt Papier und legt es gut sichtbar an dem vereinbarten Ort hin. Wichtig ist dass B nicht weiß was C verändert hat.

Dann begibt sich A bei seiner Astralreise an den Ort. Nachher teilt er seine Beobachtung (am besten schriftlich) an B mit. Danach teilt C an B mit was A hätte sehen müssen. B vergleicht bzw. veröffentlicht beide Versionen.

Wahrscheinlich muss man mehrere Versuche mit mehreren Personen machen und diese statistisch auswerten.

Gibt es so etwas schon?

LG, Martin
 
Gibt es so etwas schon?

Jain. Ich empfehle als Lektüre "Six Studies Of Out-Of-The-Body Experiences" von Charles Tart.

Bei solchen Studien gibt es zum einen das Problem, geeignete Versuchspersonen zu finden. Nur wenige bekannte Personen scheinen tatsächlich die benötigte Kontrolle über den Vorgang zu haben.

Es kommt erschwerend hinzu, dass die Wahrnehmung völlig anders funktioniert, was nicht verwundern sollte, wenn man bedenkt, das die Projektion, der Lichtkörper oder wie man es auch immer nennen möchte, über keine Sinnesorgane im üblichen Sinne verfügt. Tatsächlich besitzt die Wahrnehmung während des "ausserkörperlichen" Zustandes stark symbolischen Charakter, was ich immer wieder und oft überraschend bemerke, wenn ich die einzelnen Elemente später recherchiere.

Der Bau des weissen Hasens reicht jedoch noch viel tiefer. Es ist sehr oberflächlich und trügerisch, die jetzige Wahrnehmung als objektiv gegeben vorauszusetzen. Auch ist es eine willkürliche Annahme, dass das Selbst durch die Oberfläche der Haut begrenzt ist. Die Sinne täuschen.

Die Bezeichnung "ausserkörperliche Erfahrung", bzw. "out-of-body experience", welche von Robert Monroe als leider vermeintlich neutrale Bezeichung eingeführt wurde, besagt ursprünglich nicht, dass etwas den Körper verlässt, sondern vielmehr, dass die gemachte Erfahrung so wirkt. Die Tatsache, dass das Austreten von etwas aus dem Körper von vielen impliziert wird, zeigt, dass der Begriff schlecht gewählt ist. Obwohl ich es vorher abgelehnt hatte, bediene ich mich mittlerweile selbst lieber des okkult anmutenden Begriffes "Astralprojektion", weil das für die meisten Menschen nicht viel aussagt und dadurch praktisch neutraler ist. Ob es sich dabei um eine äussere, innere oder sonstige Erfahrung handelt, ist nicht feststellbar, genauso wenig, wie sich belegen lässt, dass es eine objektive Realität ausserhalb des subjektiven Erlebens gibt. Das, was wir als physische Realität bezeichnen, hat nüchtern betrachtet keinen höheren Anspruch auf "Echtheit", als jede andere Form des Wahrnehmens, oder um es beispielhaft darzustellen: Nur weil man noch nicht aufgewacht ist, bedeutet das noch lange nicht, dass man nicht träumt. Havelock Ellis hat es einmal treffend ausgedrückt: "Dreams are real as long as they last. Can we say more of life?" (Übersetzung: "Träume sind so lange real, wie sie andauern. Können wir mehr über das Leben sagen?")

Selbst, wenn ein wie vorgeschlagen durchgeführtes Experiment zeigt, dass z.B. Vorgänge beschreibbar sind, die sich aus der Position des physischen Körpers unmöglich wahrnehmen lassen sollten, ist dies noch lange keine Bestätigung für "ausserkörperliche Erfahrungen", weil es noch zahlreiche andere Erklärungen dafür geben kann, z.B. eine andere Form von ESP. Umgekehrt bestätigt ein Versagen, einen physisch verdeckten Vorgang zu beschreiben, auch nicht, dass es "ausserkörperliche Erfahrungen" nicht gibt. Auch hier lassen sich leicht andere Erklärungen finden, angefangen damit, dass z.B. lediglich die spezifische Versuchsperson nicht dazu imstande ist. Phänomene, wie z.B. die "spukhafte Fernwirkung", wie Einstein die Quantenverschränkung spöttisch bezeichnete, sollten eindrücklich demonstriert haben, dass unser intuitives Verständnis dem Universum nicht unbedingt gerecht wird. Nichts ist wirklich offensichtlich. Wie Nietzsche so schön sagte: "Es gibt keine Fakten, sondern nur Interpretationen."

In der Tat decken sich "ausserkörperliche Erfahrungen" eher selten und nur begrenzt mit der physischen Realität und es stellt es eine besondere Anstrengung dar, dieser nahe zu bleiben.

Mir persönlich ist es ziemlich egal, ob es eine "unabhängige Bestätigung" gibt. Ich habe erfahren, was ich erfahren habe und wer es nachvollziehen möchte, muss sich schon selbst die Mühe machen, es unmittelbar herauszufinden. Tatsächlich gibt es interessantere Experimente, die noch viel eher dazu geeignet sind, das alte Weltbild zum Einsturz zu bringen, als eine Verbindung zwischen "ausserkörperlichem" Zustand und physischer Realität nachweisen zu wollen. Nicht zuletzt: Wen kümmert das schon, wenn er auf diese Weise in der Lage ist, ein Universum zu erkunden, dass weit hinter der ordinären Vorstellungskraft liegt. Der Aspekt der physischen Wahrnehmung tritt dabei ziemlich in den Hintergrund, auch wenn ich verstehen kann, dass dies aus unerfahrener Sicht besonders faszinierend scheinen mag.

Aleister Crowley schrieb einmal über Dhyana (höherer Bewusstseinszustand):
It may not be what is seems; but it must be something, and if (on the whole) ordinary life is something, how much more must that be by whose light ordinary life seems nothing!

Übersetzung: Es mag nicht sein, was es scheint; aber es muss etwas sein, und wenn (im Grossen und Ganzen) das gewöhnliche Leben etwas darstellt, wieviel mehr muss das sein, in dessen Licht das gewöhnliche Leben wie nichts wirkt.
 
So ähnlich habe ich es eh erwartet. Ausführlichere Antwort bei Gelegenheit.
Ciao, Martin

Weisst Du, die Antwort lässt auch viel kürzer fassen: Kann es eine Bestätigung eines transzendenten Erlebens geben? Die Antwort ist: Nein. Lässt sich ein transzendentes Erleben widerlegen? Die Antwort ist ebenfalls: Nein.

Genauso gut könnte man darüber diskutieren, ob es Samadhi gibt. Wer Samadhi erlebt, für den stellt sich die Frage nicht. Alle anderen können endlos spekulieren, ohne zu einem Ergebnis zu kommen.

Wer konsequent ist, muss sogar noch viel weiter gehen.
 
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Jain. Ich empfehle als Lektüre "Six Studies Of Out-Of-The-Body Experiences" von Charles Tart.
Den habe ich mir gegoogelt und bin ca. in der Hälfte, werde in der U-Bahn weiter lesen. Sehr interessant, und Charles Tart hebt sich sehr erfreulich von den anderen "Forschern" oder eher selbsternannten Missionaren ab. Ich empfinde bei ihm die wissenschaftliche Neugier und Ehrlichkeit die ihn für mich glaubwürdig machen.

An das Jain scheint man sich gewöhnen zu müssen.

Von seinen sechs Studien hat er bei einer ein ziemlich glaubwürdiges Ergebnis (das mit den 5 Ziffern). Leider hat er es auch da nicht mit einer dritten Person gemacht.

Wo er selbst die Antwort nicht gewusst hat (erste Studie) haben es auch die Probanden nicht gewusst. Das erinnert mich fatal an den "Klugen Hans von Berlin". Den habe ich jetzt nicht per Google gefunden, vielleicht war's eine andere Stadt, nachzulesen bei Paul Watzlawick: Ein Pferd das angeblich rechnen konnte, bis jemandem auffiel dass das Pferd dann versagte wenn keine der anwesenden Personen die Antwort wusste, dass die Antworten also durch Körpersprache suggeriert wurden - was auch wieder faszinierend ist.
edit: Link doch noch gefunden: http://de.wikipedia.org/wiki/Kluger_Hans

Bei solchen Studien gibt es zum einen das Problem, geeignete Versuchspersonen zu finden. Nur wenige bekannte Personen scheinen tatsächlich die benötigte Kontrolle über den Vorgang zu haben.
Nach den Selbstdarstellungen zu schließen gibt es hier im Forum ein paar davon.

Meine Erlebnisse:
  • Beim Autogenen Training spüre ich meine Gliedmaßen nicht mehr und habe die Illusion einer langsamen Bewegung meiner Arme oder Finger (Verlust des Muskeltonus). Anfangs habe ich dann die entspechenden Muskeln wieder angespannt um festzustellen in welcher Lage Arme, Finger etc tatsächlich sind und habe gespürt dass sie nach wie vor in der selben Lage sind.
  • Beim autogenen Training habe ich manchmal das Gefühl dass mein Körper größer wird.
  • Bei einer Hypnose sollte ich mir vorstellen zu schweben, den Raum zu verlassen und über der Stadt zu schweben, die Erde zu verlassen und einen fiktiven Planeten zu besuchen. Das Interessante war dass ich teilweise die Anweisungen der Hypnotiseurin vorweg nahm. Z.B. stellte ich überrascht fest dass ich unter Wasser war und dann kam die Aufforderung mir vorzustellen dass es auf meinem Planeten Wasser gäbe.
  • Heute früh habe ich nach dem Aufwachen autogenes Training begonnen und dabei an ein OBE gedacht, es mir aber nicht explizit vorgestellt. Wieder Verlust des Muskeltonus. So halb träumend habe ich das Gefühl gehabt mich zur Seite zu rollen. Dann habe ich undeutlich und ohne Zusammenhang bekannte Gegenstände innerhalb der Wohnung "gesehen" und kurz die Hausfassade von einer Position vor dem Schlafzimmer-Fenster.

Greetz, Martin
 
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