speary schrieb:
eure beiträge sind super interessant...
ja das frage ich mich auch schon lange, ist das alles real??
aber die frage die sich für mich anschließt ist:
WAS ist überhaupt realität? was bezeichnen wir/ ich als realität?
ist es das was ich sehe? das was ich fühle? oder das was ich will??
natürlich ist ein sonnenuntergang für mich real, wenn ich ihn sehe... aber ob er wirklcih da ist?? oder ob einfach nur eine riesen jalousie runterlässt, die einen sonnenuntergang abbildet *lach* das weiss ich nicht... es ist aber auch egal, solang ich den sonnenuntergang sehe

ist ein dummes beispiel.. egal.
ich hab mich damit abgefunden, das das, was ich z.b. sehe, genau DAS ist, was ich gerade sehe... das was ich gerade höre, höre ich gerade... ob es wirklcih da ist? ob andere das genauso wahrnehmen? weiss ich nicht ...
mehr kann ich wahrscheinlich eh nicht rausfinden

muss ich das denn??
alles liebe

speary
Hallo Speary,
ob man rausfinden kann, was wirklich real ist ist so eine Sache. Dafür haben wir ja die Wissenschaftler, die über eine These und deren wiederholbaren Ergebnissen "Beweise" sammeln. Doch sie sind an eine Grenze gekommen, wo nicht mehr der Apfel vom Baum fällt (Newton), sondern eine gewisse Warscheinlichkeit besteht, daß er zumindest manchmal nach oben fallen könnte.
Das befreiende für mich an diesem Sachverhalt ist, daß wir die Tür zu Gott einen Spalt weiter aufgestoßen haben. Die Dinge erscheinen nur so wie sie uns scheinen, wenn wir sie beobachten. Zu irgendetwas besteht eine Verbindung, wir sind on-line, so zu sagen- siehe Doppelspalt-Experiment. Mal ist es Welle, mal Teilchen; aber wo ist die Verbindung? Woher wissen die Phänomene, daß sie beobachtet werden? Diese Tatsache schlägt allen, die Behaupten es sei nur alles Zufall den Federhandschuh ins Gesicht. Und gleichzeitig erschafft sich jeder Mensch seine eigene Wirklichkeit auf dieser Bühne, die uns nur die Kulissen zur Verfügung stellt. Ist das nicht aufregend? Nichts ist determiniert. Freiheit. Und die Bibel sagt richtig: Der Glaube versetzt Berge.
Was ist der Unterschied zwischen einem Stein und einem Schmetterling? Auf der nuklearen Ebene sind sie identisch. Auf der atomaren Ebene scheinen ein paar Unterschiede auf. Die nächste Stufe sind die Moleküle. Der Unterschied ist schon sehr viel größer. Die Makromoleküle sind nicht mehr vergleichbar. Die Ordnung nimmt stetig zu. Es sind ganz einfach mehr Informationen vorhanden. Woher stammen diese Informationen? Der Zufall kann hier keine Antwort geben, weil es Prinzipien gibt, die auf eine Selbstordnung hindeuten, also eine treibende Kraft, die den Zufall nur benutzt, um Varianten entstehen zu lassen, was wiedrum Darwin folgen würde. Das Leben ist berufen, einer aufsteigenden Leiter zu folgen.
Nobelpreisträger für Chemie, Ilya Prigogine hatte folgende Überlegung dazu: Die Unordnung ist kein natürlicher Zustand der Materie! Feindschaft und der Versuch Ihn an seiner Arbeit zu hindern war die Folge dieser These. Er schloß seinen Gedanken aus dem Benard- Experiment. Erhitzt man Wasser, so gruppieren sich die Moleküle, um sechseckige Zellen zu bilden. Doch woher "wissen" einzelne Moleküle, was die anderen, weit von ihnen entfernten Moleküle, zu einem bestimmten Zeitpunkt so anstellen? Kann es nicht so sein, wie es bei Mineralien auch der Fall ist? Was in der Dynamik der Flüssigkeiten (aus dem Chaos entsteht Struktur/Ordnung) möglich ist, muß auch in der Chemie und Biologie möglich sein. Er postulierte die Selbststruktuierung der Materie.
Die Dinge um uns herum verhalten sich wie offene Systeme. Es besteht ein ständiger Austausch von Materie, Energie und Information. Starke Schwankungen können zwei Folgen haben:
Das System wird zerstört
Neue innere Ordnung auf höherem Niveau
Entsprechend Prigogine beruht das Leben auf dynamischen Strukturen (dissipative Strukturen), die den Strom von Materie, Energie und Information zersteuen.
Aus philosophischer Sicht bedeutet dies, daß das Universum einen SINN hat, von Zufall kann nicht mehr gesprochen werden, denn "ein aufrichtiger Mensch , der all das uns heute zugängliche Wissen besitzt, müßte einräumen, daß der Ursprung des Lebens einem Wunder gleichzukommen scheint, so viele Bedingungen müssen erfüllt werden, um es in Gang zu setzen." Franzis Crick, NP für Biologie. Die Wahrscheinlichkeit, daß eine Zelle mit ihren zwanzig Aminosäuren, zu denen 2000 Enzyme gehören, eine enge Kette bilden (über Milliarden Jahre hinweg), ist 10 hoch 1000 - also gleich Null.
Die topologische Ladungsstabilisierung bildet die Brücke von der unbelebten zur belebten Natur. Dieses Gesetz beschreibt, daß Moleküle, die in ihren Ketten alternierende Atome enthalten, stabile Systeme bilden. Die ist besonders bei Kohlenstoff, Stickstoff und Sauerstoff der Fall. Die Aminosäuren bestehen aus diesen Elementen. So geht es nach dem gleichen Prinzip weiter.
Aminosäuren => Peptide, Purane => Nukleotide => RNS => DNS => die ersten primitiven Bakterien.
Was ist die tiefe Ordnung dieser Intelligenz?
Um Jahr 1851 vollzog der Physiker Léon Foucault ein ungewöhnliches Experiment, um die Drehbewegung der Erde zu beweisen. Er befestigte im Gewölbe des Pantheons an einem Faden einen Stein und ließ ihn schwingen. Er stellte fest, daß die Schwingungsebene sich über den Tag verschob. Sie ähnelte einer Rosette. Das Pendel begann sich in Ost- West- Richtung zu bewegen und änderte seine Richtung dann langsam in Nord- Süd. Er konnte damit die Drehbewegung der Erde nachweisen, denn nicht das Pendel änderte die Ebene in der es schwang, sondern der Boden unter dem Pendel drehte sich unter ihm weg. Aber aus dem Versuch läßt sich noch etwas anderes ableiten. Betrachtet man dieses Pendel und seinen Fixpunkt, so muß man zugeben, daß das Sytem mit dem ganzen Universum verbunden ist. Die Erde, der Mond, unser Sonnensystem, und die Milchstraße, die anderen Galaxien bis hin zum großen Attraktor haben einen bestimmten Einfluß auf unsere Versuchsanordnung. Es besteht eine Wechselwirkung. Man muß zugeben, daß mit unserem Pendel und allen Atomen in unserem Universum eine Verbindung besteht. Jedes Teil beinhaltet so zu sagen das Ganze.
Ist das nicht toll? Kein einsames kriechendes Individuum auf einer leidvollen Erde. Nein! Die Physiker beweisen mir: ich bin mit Gott verbunden. Nun die Leitung ist nicht gerade internettauglich, aber sie ist da.
Was wird noch kommen? Finden sie demnächst eine Online- Verbindung?
Die Quantenphysik bestätigt uns, daß alles mit allem zusammenhängt. Das legt den Gedanken nahe, daß die Leerheit des Raumes im eigentlichen Sinn nicht existiert. Der Begriff der Untrennbarkeit tauchte in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts auf. Er führte sogar bei Albert Einstein zu heftigen Reaktionen. Er und einige seiner Kollegen erarbeiteten das ERP- Experiment. Folgende These steht dahinter: Ließe man zwei Elektronen voneinander abprallen, so daß sie in entgegengesetzte Richtungen fliegen, so kann man nach einiger Zeit Messungen an Elektron A vornehmen und damit auch B bestimmen. Hält man sich nun an die Quantenphysik, so Einsteins Kritik, so können wir unmöglich wissen, welche Richtung A nehmen wird, bevor nicht ein Meßinstrument es beobachtet hätte. Wie soll aber nun B im voraus die Bahn von A kennen um genau im Augenblick der Messung in die engegengesetzte Richtung zu fliegen? Er hielt das alles für ausgemachten Blödsinn.
Doch 1982 sollte sich die Blickrichtung ändern. Alain Aspect konnte beweisen, das Elektron B in Verbindung mit A stehen muß. Der Zwilling auf der einen Seite weiß unmittelbar was seinem Zwillingsbruder auf der anderen Seite geschieht. Wird der eine polarisiert, so polarisiert sich auch der andere, obwohl mehrere Meter dazwischen liegen. Und ... für die kleinen Teilchen sind Meter, das was für uns Planetenabstände sind! Die Experimente wurden sogar verschärft durchgeführt und würde zeigen: Der Zwilling weiß bereits, was seinem Bruder in Zukunft angetan wird. Aspect arbeitete gemeinsam mit Jean Dalibard und Gérard Roger, mit denen er von der Möglichkeit einer Kommunikation räumlich und zeitlich getrennter Teilchen in Überlichtgeschwindigkeit ausging. Diese Hypothese konnte später bestätigt werden. Aspect befasste sich mit dem EPR-Effekt. In einem Experiment 1982 konnte er nachweisen, dass die Bellschen Ungleichungen nicht verletzt werden. Aspect arbeitet in Paris. Er ist Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Frankreich.
"Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
Der uns beschützt und uns hilft, zu leben.
Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!
Wir wollen heiter Raum um Raum durchschreiten.
An keinem wie an einer Heimat hängen.
Der Weltgeist will nicht fesseln und uns engen,
Er will uns Stuf ` um Stufe heben, weiten" (H. Hesse, Stufen)
Ahimsa R. Reinsch