Intuitive und empirische Herangehensweise an Astrologie

Iakchus

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Hallo

bei der empirischen Methode betrachtet man vor allem die technischen Grundlagen, es ist dann geradezu typisch, dass man zB Häuser/Herrscherbeziehungen untersucht. Man kommt durch empirische Beobachtung zu tiefgründigen Anschauungen und Wissen und baut sich dieses Wissen über Jahre hinweg auf.

bei der intuitiven Methode betrachtet man ein Radix und sieht innerhalb von Sekunden die entscheidenden Energien. Das ist etwas, was den Empirikern oft noch abgeht, diese komplexe Draufsicht, dafür fehlt den Intuitiven oft die entscheidende Einsicht in die technischen Grundlagen, und die Intuitiven bleiben daran hängen etwas unbestimmtes zu sehen, können es nicht konkretisieren, solange die Kenntnis der technischen Grundlagen nicht vertieft wurde und so für das Entwirren des "gesehenen" oder erkannten Knäuels von Energien und Strukturen sorgt.

Letztlich handelt das Radix aber von Energien (Lebensenergien) und so wird auch der Empiriker zu dieser Schwellle vordringen müssen, nämlich zur Intuition der Horoskopsynthese zu gelangen und nicht mehr Einzelheiten zu deuten, die sich freilich zwingend aus dem Radix ergeben (und wichtige Informationen darstellen), sondern das konkrete Ganze und die darin liegenden Entwicklungsrichtungen, Oken spricht von der Gabe, als Astrologe dem ratsuchenden Menschen einen wichtigen Impuls zu geben, fuer den oder die kommenden Zyklen der Lebenserfahrung.

Alles nacherzählt , bei Alan Oken gefunden. Es kann sein, dass letzteres (die Gabe nicht nur Rat zu erteilen, sondern eine günstige und im natürlichen Ablauf begründete Richtung und Chance zu beschreiben) für beide Herangehensweisen von Zeit zu Zeit ein Problem darstellt. Jeder hat so seinen eigenen Idealismus und der Intuitive kommt zu esoterischen Idealismus (die neptunische Verblendung und Schönreden und Schwafeln, aber auch das, was man gewöhnlich esoterisches Schwafeln nennt, aber vom Empiriker dann auch regelmässig missverstanden wird, weil er nicht einsieht, dass dieses Schwafeln von der grossen Lebensabsicht und den schöpferischen Gesetzen handeln kann und vielleicht nicht immer sehr betörend ist, aber nicht weniger sinnvoll oder sinnlos als wenn man zu einem Detail gewisse Standardentsprechungen anfuehrt und technische Brillianz aufbietet ), und der Empiriker neigt zu einer Art technischem Lobschatz, indem er sich im Detail verliert und genauso schön schwafelt, es hört sich nur schicker an, weil diese Details von Astrologie erzählen. Beides kann im Grunde in einem Schwafeln enden.

Und noch eines:
Beide Anhänger der Methoden, missverstehen sich andauernd.
Die intuitive Methode erscheint den Empirikern
als phantastisch, irrlichtern und willkürlich. Der Empiriker ist fuer den Intuitiven verkopft und blind für diese Energien, die der Intuitive doch andauernd sieht.
Ich denke, wenn man beides (Intuition/Empirie und technische Grundlagen, die sich rational erarbeiten lassen) zusammenbringen kann, hat man eine wichtige Schwelle ueberschritten.

LG
Stefan
 
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Hallo Stefan, gutes Thema!
bei der intuitiven Methode betrachtet man ein Radix und sieht innerhalb von Sekunden die entscheidenden Energien. Das ist etwas, was den Empirikern oft noch abgeht, diese komplexe Draufsicht, dafür fehlt den Intuitiven oft die entscheidende Einsicht in die technischen Grundlagen, und die Intuitiven bleiben daran hängen etwas unbestimmtes zu sehen, können es nicht konkretisieren, solange die Kenntnis der technischen Grundlagen nicht vertieft wurde und so für das Entwirren des "gesehenen" oder erkannten Knäuels von Energien und Strukturen sorgt.
Genau. Zu dieser Sorte gehörte ich auch. Ich beschäftige mich schon lange mit Astrologie, mir erschloß sich ein Bild auch oft sehr schnell, auch und ganz speziell bei der Ermittlung von Hintergründen für erworbene ( nicht angeborene ) Krankhheiten, vor allem die chronischer Natur. Aber es fehlte halt auch immer was.
Letztlich handelt das Radix aber von Energien (Lebensenergien) und so wird auch der Empiriker zu dieser Schwellle vordringen müssen, nämlich zur Intuition der Horoskopsynthese zu gelangen und nicht mehr Einzelheiten zu deuten, die sich freilich zwingend aus dem Radix ergeben (und wichtige Informationen darstellen), sondern das konkrete Ganze und die darin liegenden Entwicklungsrichtungen, Oken spricht von der Gabe, als Astrologe dem ratsuchenden Menschen einen wichtigen Impuls zu geben, fuer den oder die kommenden Zyklen der Lebenserfahrung.
find ich nen treffenden Absatz, in gewissem Sinne hat es der Intuitive leichter, meine ich, weil das Grundgerüst steht und das Bild nur ausgemalt werden muß. Aber die Neigung, das Ganze mit persönlichem Erfahrungshintergrund und der eigenen Weltanschauung zu färben ist groß, meiner Beobachtung nach. Wenn der Intuitive dann was vom Empiriker lernen kann, dann das Wissen, das sich über das Radix erschließt nicht über gewisse Grenzen hinaus auszudehnen, weil das dann wirklich von der Astrologie abdriftet und dann nicht mehr so heißen sollte. Eine sinnvolle Grenze zu ziehen, die die Grundlagen nicht außer acht läßt, ist angebracht. Aber die setzt sicher jeder bekanntlich woanders.......:rolleyes:
Alles nacherzählt , bei Alan Oken gefunden. Es kann sein, dass letzteres (die Gabe nicht nur Rat zu erteilen, sondern eine günstige und im natürlichen Ablauf begründete Richtung und Chance zu beschreiben) für beide Herangehensweisen von Zeit zu Zeit ein Problem darstellt. Jeder hat so seinen eigenen Idealismus und der Intuitive kommt zu esoterischen Idealismus (die neptunische Verblendung und Schönreden und Schwafeln, aber auch das, was man gewöhnlich esoterisches Schwafeln nennt, aber vom Empiriker dann auch regelmässig missverstanden wird, weil er nicht einsieht, dass dieses Schwafeln von der grossen Lebensabsicht und den schöpferischen Gesetzen handeln kann und vielleicht nicht immer sehr betörend ist, aber nicht weniger sinnvoll oder sinnlos als wenn man zu einem Detail gewisse Standardentsprechungen anfuehrt und technische Brillianz aufbietet ), und der Empiriker neigt zu einer Art technischem Lobschatz, indem er sich im Detail verliert und genauso schön schwafelt, es hört sich nur schicker an, weil diese Details von Astrologie erzählen. Beides kann im Grunde in einem Schwafeln enden.
Ja, im Schwafeln kann so ziemlich jeder enden, vom Lebensberater bis zum Vollblutwissenschaftler, und dann wirds nur noch geistiger oder egozentrischer Schaulauf. Es bleibt doch immer die Frage, kann ich den Mensch, den ich berate, im Auge behalten oder gehts um mich. Schließlich hat mir ja ein Mensch mit einer gewissen Problematik eine Frage gestellt....;)
Und noch eines:
Beide Anhänger der Methoden, missverstehen sich andauernd.
Die intuitive Methode erscheint den Empirikern
als phantastisch, irrlichtern und willkürlich. Der Empiriker ist fuer den Intuitiven verkopft und blind für diese Energien, die der Intuitive doch andauernd sieht.
Ich denke, wenn man beides (Intuition/Empirie und technische Grundlagen, die sich rational erarbeiten lassen) zusammenbringen kann, hat man eine wichtige Schwelle ueberschritten.
mir ist irgendwann mal aufgegangen, daß auch eine gewisse Veranlagung des Beraters selbst diese Art zu beraten prägt. Also so ganz frei sind die Herangehensweisen nicht wählbar. Ist so eine Art Produkt aus Mitbringsel, Erziehung und Sozialisation. Und hängt meiner Meinung nach ( nicht daß ich die reine Intuition als solche jetzt vernachlässigen will ) mit der Gehirnhälftenlastigkeit zusammen.
Das fiel mir mal im Zusammenhang mit dem "Musik - machen" auf:

Das Gehirn hat rechts/links Zuordnungen.

Die rechte Seite z. B. kann stereoskopisch sehen, hier liegt das Formengedächtnis und hier können auch Töne interpretiert werden
( Musikverständnis )

Die linke Seite ist mehr für Einzelheiten da.

Verdeutlicht hieße das:

Die rechte Gehirnhälfte analysiert von außen nach innen
Die linke Gehirnhälfte von innen nach außen.

Die rechte Gehirnhälfte sieht zunächst eine große grüne Fäche , unregelmäßig strukturiert, dazu einzelne braune längliche Gegenstände und sie kommt schließlich zu dem Schluß: es könnte sich um einen Wald handeln…*ggg*

Die linke Gehirnhälfte sieht zunächst einen Baumstamm, mit so und so beschaffener Rinde, der oben auf einer Höhe von ca. 4m Blätter hat. Die Blätter haben eine Mittelrippe etc. etc. Die linke Gehirnhälfte kommt zu dem Schluß, dass es sich dabei wohl um einen Baum handelt
( siehe da, da hat es ja noch mehr von der Sorte, es wird sich doch nicht etwa um einen Wald handeln? )

Und so geht meiner Meinung nach auch ein Astrologe an Radices heran. Je nach "Lastigkeit"....

Und ganz rund wird es dann, wenn man mit beiden Hälften synchron arbeiten kann, also Gesamtbild und Analysetechnik, wie du schon sagtest. Aber da hat man auch eine innere Hürde zu nehmen und die "Lastigkeit" aufzulösen....
( dies ist übrigens keine Erfindung, sondern ein genauerer Ansatz zum berühmten Zuordnungsschema "Emotio" und "Ratio" zu den Gehirnhälften, die erwiesenermaßen falsch ist. Emotionen befinden sich woanders.... )

Liebe Grüße,
arti
 
Hallo Artisan
:)

Also so ganz frei sind die Herangehensweisen nicht wählbar. Ist so eine Art Produkt aus Mitbringsel, Erziehung und Sozialisation. Und hängt meiner Meinung nach ( nicht daß ich die reine Intuition als solche jetzt vernachlässigen will ) mit der Gehirnhälftenlastigkeit zusammen.

Genau so sehe ich das auch, es fängt mit dem einen oder anderen an. Man kann gar nicht anders.

Aber irgendwann kommt diese Schwelle, die man überschreiten kann.

Ich habe noch vergessen, den Empiriker nicht so schlecht weg kommen zu lassen. Ich bin halt mehr intuitiv, und kann deshalb ihn einfach auch noch nciht so gut verstehen, obwohl ich dabei bin, im Prozess sozusagen, die Grundlagen und einzelnen Konstellationen zu verstehen. Ich glaube, der Empiriker hat eine grosse Gabe darin, zB Unterschiede zwischen gewissen Konstallationen zu beschreiben, oder überhaupt eine einzelne Konstellation zu beschreiben.

LG
Stefan
 
Hallo Artisan
:)



Genau so sehe ich das auch, es fängt mit dem einen oder anderen an. Man kann gar nicht anders.

Aber irgendwann kommt diese Schwelle, die man überschreiten kann.

Ich habe noch vergessen, den Empiriker nicht so schlecht weg kommen zu lassen. Ich bin halt mehr intuitiv, und kann deshalb ihn einfach auch noch nciht so gut verstehen, obwohl ich dabei bin, im Prozess sozusagen, die Grundlagen und einzelnen Konstellationen zu verstehen. Ich glaube, der Empiriker hat eine grosse Gabe darin, zB Unterschiede zwischen gewissen Konstallationen zu beschreiben, oder überhaupt eine einzelne Konstellation zu beschreiben.

LG
Stefan

Hallo Stefan :),

wieso? Ich finde, so schlecht kam der Empiriker bei Dir nicht weg, eher bei mir *g*....!

Ich hab gestern noch ne Weile darüber nachgedacht und finde, ich hab das nicht schlüssig geschrieben.
Intuition ( ich weiß nicht ob ihr die schon geklärt habt, ich les hier nicht alles mit ) bedient natürlich mehr als nur die vorrangige Fähigkeit, Gesamtzusammenhänge oder Details zu erkennen.
Allgemein ist sie dem Unbewußten zugeordnet, bei dem meiner Meinung nach der seelische Bereich ne große Rolle spielt. Ebenso der Anschluß an das kollektive Unbewußte via morphogenetischer Felder, welches für Wissen sorgt, das nicht der Individualerfahrung entspricht. Und dann erst werden Analysefertigkeiten bedient, also Gesamtbild oder Detail. Wobei das Gesamtbild eine höhere Affinität zum Bereich des Intuitiv-Unbewußten hat als die Detailanalyse, mit Ausnahmen natürlich, die die Regel bestätigen, Einstein z.B. war so einer.

Entscheidend für Erkenntnis ist immer, was der Vorzimmerchefsekretär an der Basis an die höheren Gehirnabschnitte durchläßt, und das wird dann so oder so ausgedrückt. Bei Einstein war das halt im Schnitt ne eindeutig höhere Menge als beim Durchschnittsbürger.
Was ich damit sagen will: auch Empiriker haben die Möglichkeit , höchst intuitiv zu arbeiten, wenn sie Analyse und Intuition verknüpfen, was ja den Schulterschluß moderne Physik und spirituelles Wissen erklärt.

Ich mußte das jetzt noch schreiben, zu meiner eigenen Zufriedenheit, sorry, auch wenn das jetzt über das Thema hinausgeht.

Liebe Grüße,
arti
 
Ach ja, geschwafelt wird immer und überall... ich schließ mich da gerne an :)

Der Leiter des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung, Gerd Gigerenzer, hat in den letzten Jahren die Intuition beforscht und daraus das Buch "Bauchentscheidungen - die Intelligenz des Unbewussten und die Macht der Intuition" entstehen lassen. Er zeigt dort in zahlreichen Beispielen, wie intuitive Entscheidungen zu Ergebnissen führen, die durchaus mit jenen auf gleicher Höhe sind, die auf der Basis rationaler Entscheidungstheorien getroffen wurden.

Was ich überhaupt nicht sehe, ist der Gegensatz von Intuition und Empirie. Im Gegenteil: Intuition baut m.E. ganz massiv auf Empirie auf ... ws ich heute intuitiv erkenne, wurzelt in all dem, was sich im Laufe der Jahre an Wissen und Erfahrung in mir angesammelt hat und was ich auf kurzem Weg abrufen kann, ohne lange in den Registerkarten meines Gedächtnisses herumstöbern zu müssen. Das sind sozusagen die unbewussten Fix-Verdrahtungen, bei denen sofort der Blitz leuchtet, wenn jemand den Auslöser antippt. Wenn das keine empirische Basis ist, weiß ich nicht, was... und da liegt dann auch ein möglicher Hund begraben: Diese unbewusste Basis wird kaum überprüft, und die Neigung ist stark, mit späteren Erfahrungen frühere zu bestätigen. Das ist viel stärker als das Missvergnügen, sich in Frage stellen zu lassen. Das kann dann schon dazu führen, dass sich die Intuition im Kreise dreht.

Den Gegensatz sehe ich eher in technikfokussierter Rezeptbuch-Astrologie, und die hat mit Empirie schon gar nichts zu tun (ich verstehe unter Empirie nicht, dass einer vom andern Deutungs-Gemeinplätze abschreibt, sondern einen durch Experiment und Prüfung ständig erweiterten Wissensbestand). Wobei die Zuspitzung von Astrologie in den jeweiligen Schulen schon ihre Meriten hat - solange methodische Klarheit nicht l'art pour l'art ist, sondern gut vermittelbare, reproduzierbare Verfahren ermöglicht.

Ich denke, beide Pole sind letztlich aufeinander angewiesen. Die Intuition lässt Dich völlig im Stich, lieber Stefan, wenn Du ein Horoskop anschautest und noch nie zuvor etwas von Astrologie und ihren Methoden gehört hättest. Und umgekehrt führt pure Technikanwendung womöglich zu einer Vielzahl von Bäumen, ohne den Wald zu sehen. Vor allem aber sehe ich in den technischen Spielarten von Astrologie eine gute Möglichkeit, meine Intuition zu überprüfen - auch Intuition ist ein Bereich, der durchaus dem Lernen zugänglich ist, und das bedingt auch, aus eigenen Fehlern zu lernen.

Intuitives Bauchweh hab ich bei Folgendem:
Iakchus schrieb:
Letztlich handelt das Radix aber von Energien (Lebensenergien) und so wird auch der Empiriker zu dieser Schwellle vordringen müssen, nämlich zur Intuition der Horoskopsynthese zu gelangen und nicht mehr Einzelheiten zu deuten, die sich freilich zwingend aus dem Radix ergeben (und wichtige Informationen darstellen), sondern das konkrete Ganze und die darin liegenden Entwicklungsrichtungen, Oken spricht von der Gabe, als Astrologe dem ratsuchenden Menschen einen wichtigen Impuls zu geben, fuer den oder die kommenden Zyklen der Lebenserfahrung.
Ob das Radix von Energien handelt, lass ich mal offen, das kann man sicher so sehen. Auch die intuitive Wahrnehmung einer Ganzheit halte ich für möglich - was mir allerdings völlig unmöglich erscheint: Diese Ganzheit zu formulieren. "Könnte ich nennen das Tao, es wäre nicht das Tao." Und dann bleibt mir gar nichts anderes übrig, als mich mit Herausgegriffenem - also mit Begriffen - zu befassen. Ich mag diese Allmachts-Phantasien mancher AstrologInnen nicht, die meinen, ihr Blick aufs Ganze würde tatsächlich das Ganze erfassen, und sie hätten dadurch so etwas wie eine erhöhte Position, um dem ratsuchenden Menschen eine Dosis Heilmittel zu verabreichen. Sowas mag dem eigenen Helfersyndrom schmeicheln, ist aber zugleich ein Symptom äußerst durchwachsener Mittelmäßigkeit. Wenn ich mir meiner selbst und meiner Blicke auf die Welt unsicher bin, dann muss ich vermutlich laut pfeifend durch den Wald ziehen und verkünden: Schaut her, Leute, das ist es!!!

Wenn ich hingegen meiner selbst unsicher bin und mit dieser Unsicherheit gut leben kann, dann kann ich hergehen und mich auf ein Gespräch mit dem "Rat suchenden Menschen" einlassen und ihn seinen eigenen Impuls finden lassen (ihn in seiner (!) Intuition unterstützen) und ihn nicht dazu bringen, mit meinem Impuls zu leben. Das geht dann, wenn ich davon ausgehe, dass Konstellationen keine Bedeutung haben, sondern dass die Bedeutung in der individuellen Beziehung zu den Konstellationen besteht. Bedeutung ist keine Eigenschaft, sondern die Manifestation einer Beziehung. Aber das ist dann schon wieder eine andere Baustelle, und da kommen zu Intuition und Empirie auch noch Erkenntnistheorie, Semantik und eine reflektierte Ethik für astrologische Kommunikation.

Alles Liebe,
Jake
 
Ich mag diese Allmachts-Phantasien mancher AstrologInnen nicht, die meinen, ihr Blick aufs Ganze würde tatsächlich das Ganze erfassen, und sie hätten dadurch so etwas wie eine erhöhte Position, um dem ratsuchenden Menschen eine Dosis Heilmittel zu verabreichen. Sowas mag dem eigenen Helfersyndrom schmeicheln, ist aber zugleich ein Symptom äußerst durchwachsener Mittelmäßigkeit. Wenn ich mir meiner selbst und meiner Blicke auf die Welt unsicher bin, dann muss ich vermutlich laut pfeifend durch den Wald ziehen und verkünden: Schaut her, Leute, das ist es!!!

Wenn ich hingegen meiner selbst unsicher bin und mit dieser Unsicherheit gut leben kann, dann kann ich hergehen und mich auf ein Gespräch mit dem "Rat suchenden Menschen" einlassen und ihn seinen eigenen Impuls finden lassen (ihn in seiner (!) Intuition unterstützen) und ihn nicht dazu bringen, mit meinem Impuls zu leben. Das geht dann, wenn ich davon ausgehe, dass Konstellationen keine Bedeutung haben, sondern dass die Bedeutung in der individuellen Beziehung zu den Konstellationen besteht. Bedeutung ist keine Eigenschaft, sondern die Manifestation einer Beziehung. Aber das ist dann schon wieder eine andere Baustelle, und da kommen zu Intuition und Empirie auch noch Erkenntnistheorie, Semantik und eine reflektierte Ethik für astrologische Kommunikation.

Alles Liebe,
Jake

Hallo Jake,
auch wenn Dein Beitrag an Stefan gerichtet ist, mag ich was dazu sagen:
So, wie ich Stefan verstanden hab, ging es um Fertigkeiten, nicht um Anwendung an sich, wie jemand sich positioniert um Allmacht zu demonstrieren, ist ja nochmal ne ganz andere Geschichte.
Ist wohl ne persönliche Abneigung von Dir.;) Ich finde eher, daß hinter demonstrierter Allwissenheit Perfektionismus steht, und dann erst Unsicherheit.
Das erkennen eines Gesamtzusammenhanges schließt ja wohl nicht zwangsläufig ein entmündigen des Gegenübers ein, hm?
Liest sich jedenfalls so bei Dir.

Grüße,
arti
 

Grüße zurück.

...“Die Intuition kommt aus der Welt des “Überbewusstseins”- Kausalebene und ist eine “andere Art des Sehens”. In vielen Teilen unserer Welt, besonders in den polynesischen Kulturen (z.B. Western Samoa, Hawaii) war und ist nach wie vor das intuitive Denken, Fühlen und Handeln eine natürliche Wahrnehmungsfähigkeit des Menschen, ist sehr bedeutend, und es beeinflusst dort das tägliche Leben mehr als in unserer Kultur. “...

Aus Vorwort: “Intuition - Theorie und praktische Anwendung” von Regina Obermayr - Breitfuß

http://www.amazon.de/Intuition-prak...=sr_1_1?ie=UTF8&s=books&qid=1216538090&sr=1-1

Das Buch wurde übrigens hier im Forum esoterik at. an einer anderen Stelle und von jemand anderem schon einmal vorgestellt.

LG
Pholus
 
Grüße zurück.

...“Die Intuition kommt aus der Welt des “Überbewusstseins”- Kausalebene und ist eine “andere Art des Sehens”. In vielen Teilen unserer Welt, besonders in den polynesischen Kulturen (z.B. Western Samoa, Hawaii) war und ist nach wie vor das intuitive Denken, Fühlen und Handeln eine natürliche Wahrnehmungsfähigkeit des Menschen, ist sehr bedeutend, und es beeinflusst dort das tägliche Leben mehr als in unserer Kultur. “...

Aus Vorwort: “Intuition - Theorie und praktische Anwendung” von Regina Obermayr - Breitfuß

http://www.amazon.de/Intuition-prak...=sr_1_1?ie=UTF8&s=books&qid=1216538090&sr=1-1

Das Buch wurde übrigens hier im Forum esoterik at. an einer anderen Stelle und von jemand anderem schon einmal vorgestellt.

LG
Pholus

Hallo Pholus:)

das hab ich jetzt befürchtet, daß einer mit der Kausalebene kommt.
Das reicht ja weit in die Channelebene rein. Na gut... ( und Et libera nos ist ja im Urlaub , wie´s scheint *ggg* )

Die Intuition ist bewußtseinsabhängig. Hier mal eine kleine Einsortierung:

1. Stufe:
beeinhaltet die physische Realität und das normale Wachbewußtsein Auf dieser Stufe ist das EGO ( = Persönlichkeit) angesiedelt. Das EGO dient als Mittler zwischen Seele und reinem physischen Körperbewußtsein, normalem Wachbewußtsein.

2. Stufe:
ist der mediane Bereich. Man betritt ihn bei leichter Meditation, in der Zeit, wenn man einschläft oder gerade aufwacht. Oder bei einem Kurzschlaf.
Dann etwa, wenn man nicht vollständig das Bewußtsein verliert. Dies ist der Bereich , bei dem man Wörter, Stimmen, Farblichtblitze oder Licht oder Bilder von Gesichtern sieht - alle möglichen zusammenhanglosen visuellen oer auditiven Erscheinungen.
Diese Erscheinungen haben ihre Wurzeln im gewöhnlichen Wachbewußtsein. Was man da erfährt auf der Leinwand vor den geschlossenen Augen oder dem inneren Ohr ist nichts anderes das Hochladen der Welt aus der Sicht der Seele
Dieser Hochladeprozess bedient sich der Situationen, Gespräche, Dinge, die man gesehen hat und dreht sie in eine Sprache, die die Seele verstehen kann, was in der Hauptsache energetischer Natur ist.
Diese zweite Stufe wird häufig benutzt, um zu anderen Stufen Zugang zu haben.
Wenn man fähig ist, den medianen Status zu verlängern und das Bewußtsein währenddessen zu halten, kann man solche Dinge wie out-of-body projections oder andere Arten von bewußten Projektionen erhalten. Auf Dieser Stufe sind viele große wissentschaftliche Probleme von der Welt größter Denker gelöst worden.

3.Stufe ist das Traumbewußtsein
Hier ist ein aktives Gestalten möglich. Mit Affirmationen, die man sich vor dem Schlafengehen sagt, die ein offenes Ende haben sollen und mit deren Hilfe man im Traum umherziehen kann ....

4. Stufe:
Die- Archtypen- Zugangsstufe. Diese ist in unserer westlichen Kultur nicht sehr gut entwickelt. In Kulturen, in denen in Meditationen aktive Visualisierung praktiziert wird - wie zum Beispiel im tibetischen Buddhismus- mag der archetypische Zugang ein wichtiger Teil der Erfahrung sein.
Der archetypische Zugang hat eine direkte Erfahrung energetischer archetypischer Muster oder Individuen zur Folge. Wenn zum Beispiel im tibetischen Buddhismus Götter oder Göttinnen visualisiert werden, so wären das Wege, den Archetypus - Zugang zu betreten. Der Wert eines Archetypus - Zuganges ist etwas ähnliches, was man während eines luciden Traumes erfährt, aber weiter noch. Die Archetypen sind verkörperte Energien oder Aspekte des menschlichen Bewußtseins. Im archetypischen Zugang kann man beobachten, wie all diese Archetypen miteinander interagieren, sodaß man wertvolle Hinweise auf die Komponenten der eigene Psyche und wie sie miteinander agieren , erhält. Man kann sie in diesem Zusammenhang auch auf verschiedene Weise manipulieren. Dies bildet die Basis für alle Arten von Magie, weiß, schwarz, Voodoo...Ebenso liegt hier die größte Ansatzfläche für die Erschaffung der eigenen Realität in jedem Lebensbreich.

5. Zugangsstufe
die metamnemonische Ebene. Heißt hauptsächlich, jenseits des Gedächtnisses. Jenseits der bewußten Erinnerungen in diesem Leben. Während sich die archetypische Ebene noch mit den Inhalten des Bewußtseins beschäftigt und dem Lebensplan der Seele, so ermöglicht die metamnemonische Ebene entweder den Zugang zu einer Gruppenseele, einer übergeordneten Wesenheit oder zum Pool aller vergangenen Leben, das die Seele nun mal darstellt. So ist diese Stufe die Stufe, von der aus man past life Informationen bekommt. Würde zum Beispiel auch durch Träume und Hypnose funktinieren, das hieße, daß der Traum und der mediane Zugang hier kombiniert mit dem metamnemonischen Zugang aufträte...

6.Zugang
der universelle Zugang. Hier hat ein Indiviuum Zugang zu einem alternativen Universum, oder ein alternatives Universum hat Zugang zu einem Individuum.
Viele Channelerfahrungen rekrutieren sich aus der Möglichkeit des universellen Zugangs. Der am meisten grundlagenorientierte Zugang ist der, sich in die nichtphysische Realität einzutunen, das als Energiefeld voller Informationen existiert. Wenn man tief genug sensitiv dafür ist Energiemuster akurat in Worte zu kleiden, wird man ein Kanal

7. Zugang
ist der absolute Zugang. Der wird selten erreicht. Manche Formen des Yoga , der Buddhismus etc. habens als Ziel. Es ist das Stadium des Nirvana. Der Zustand des "Nichts", der Zustand der Vergessenheit des Bewußtseins, ist an sich kein solcher.
Es ist möglich für das Bewußtsein, an einen Punkt zu gelangen, der ganz über seine Fähigkeite hinausgeht, sich selbst in Bildern zu präsentieren, an die sich der Verstand erinnern kann = dieser Zustand scheint wie die Auslöschung des EGOs auszusehen. Das ist mit Nirvana gemeint.



Ließ sich wohl nicht vermeiden *g*

Grüße und schönen Sonntag,
arti
 
So, wie ich Stefan verstanden hab, ging es um Fertigkeiten, nicht um Anwendung an sich, wie jemand sich positioniert um Allmacht zu demonstrieren, ist ja nochmal ne ganz andere Geschichte.
Ist wohl ne persönliche Abneigung von Dir.;) Ich finde eher, daß hinter demonstrierter Allwissenheit Perfektionismus steht, und dann erst Unsicherheit.
Also zumindest in dem Oken-Zitat ging es um Anwendung, um "einen Impuls mitgeben" ... eindeutig Anwendung. Im übrigen geht es nicht nur um persönliche Abneigung (die ist auch dabei, klar, aber die formuliere ich in der Regel nicht öffentlich), sondern eher um die nüchterne Einschätzung von Kontexten, die einen in diese oder jene Richtung gehen lassen. Zur Einordnung von "demonstrierter Allwissenheit": Ist Perfektionismus denn nicht ein Versuch, die Unschärfen des Seins (andere sagen: die Optionen von Freiheit) in rigide Systeme zu bannen und damit der Unsicherheit zu entgehen?
Das erkennen eines Gesamtzusammenhanges schließt ja wohl nicht zwangsläufig ein entmündigen des Gegenübers ein, hm?
Liest sich jedenfalls so bei Dir.
Ich habe nichts von Entmündigen geschrieben, sondern unterschiedliche Gesprächssituationen skizziert - eine "von oben nach unten", eine "auf Augenhöhe". Mir ist auch klar, dass die hierarchischen Formen von Kommunikation durchaus gesucht und geschätzt werden. Meine Vermutung ist aber, dass persönliche Entwicklung dort stattfindet, wo sie auf eigener Intuition beruht. Ist nicht auszuschließen, dass auch die von einem top-down-Setting angestoßen werden kann...

Ich halte es allerdings - meine Meinung - für schlicht unmöglich, einen Gesamtzusammenhang zu "erkennen". Ich kann ihn intuitiv erfassen - erkennen ist hingegen ein Prozess, der Begriffe benutzt und damit aus dem Gesamtzusammenhang herausfällt. Genau dort beginnen für mich die Größenphantasien (ich lass mal die Allmacht außen vor), wo jemand sich im Besitz ganzheitlicher Erkenntnis wähnt. Nochmal Lao-Tse: "Könnte ich nennen das Tao, es wäre nicht das Tao".

Geht mir auch nicht um "das stimmt" und "das stimmt nicht" - ich denke eher so: Wenn es darum geht, Menschen und ihre Bewegung in der Welt zu verstehen - komme ich da mit dieser Anschauung weiter oder mit jener?

Alles Liebe,
Jake
 
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Also zumindest in dem Oken-Zitat ging es um Anwendung, um "einen Impuls mitgeben" ... eindeutig Anwendung. Im übrigen geht es nicht nur um persönliche Abneigung (die ist auch dabei, klar, aber die formuliere ich in der Regel nicht öffentlich), sondern eher um die nüchterne Einschätzung von Kontexten, die einen in diese oder jene Richtung gehen lassen. Zur Einordnung von "demonstrierter Allwissenheit": Ist Perfektionismus denn nicht ein Versuch, die Unschärfen des Seins (andere sagen: die Optionen von Freiheit) in rigide Systeme zu bannen und damit der Unsicherheit zu entgehen?
Einen Impuls mitgeben entläßt das gegenüber ja nicht aus eigenem Denken, Fühlen, Handeln....er ist eine Möglichkeit, vielleicht eine Initialzündung für transformative Prozesse, schließt aber nicht unbedingt eine konkrete Handlungsanweisung mit ein. Zumindest verstehe ich das so, laß mich aber gerne eines besseren belehren.....
Ich hab allerdings Stefans Ausführungen gemeint, und die waren wesentlich neutraler gehalten als die Okens. Oken wirkt insgesamt sehr viel bestimmter als Stefan.
Über Perfektionismus denke ich nicht positiv, klar ist das eine Kompensation der eigenen Unsicherheit, es ist ein Gerüst, ein Halteapparat, weil man mit der Vielfalt der Entscheidungsmöglichkeiten nicht zurecht kommt, sich Prinzipien bastelt, an denen man sich orientieren kann, auch ethischer Natur, um sich dann in einem verselbständigenden Automatismus wiederzufinden, in dem man nur noch unreflekiert und aus Prinzip so gut wie möglich diese Strukturen ausfüllt. Eine tragische Angelegenheit. Schöner wärs, eine positive und klare Entscheidungsfähigkeit zu entwickeln, die Kompensation überflüssig macht.
Ich habe nichts von Entmündigen geschrieben, sondern unterschiedliche Gesprächssituationen skizziert - eine "von oben nach unten", eine "auf Augenhöhe". Mir ist auch klar, dass die hierarchischen Formen von Kommunikation durchaus gesucht und geschätzt werden. Meine Vermutung ist aber, dass persönliche Entwicklung dort stattfindet, wo sie auf eigener Intuition beruht. Ist nicht auszuschließen, dass auch die von einem top-down-Setting angestoßen werden kann...
Nein, hast Du nicht, war ich ja. Ich habs als solches empfunden. Ein Augenhöhengespräch ist immer das Wünschenswerteste. Und liegt auch in meiner Prioritätenliste weit oben. Ich kann aber auch sagen, daß mir das passiert ist, daß ein stark verunsicherter Mensch auf eine handlungsanweisenden Satz gewartet hat und ich den auch äußerte, so ist das nicht. Das wurde zum Teil nicht mal als schlecht empfunden. Aber generell fühle ich mich danach nicht sehr wohl. Mir ist es lieber, die Menschen entscheiden für sich selbst. Um auf obiges Bezug zu nehmen: stark verunsicherte Menschen warten oftmals auf ein Gerüst, und dabei auf die eigene zu entwickelnde Entscheidungsfähigkeit hinzuweisen, wird manchmal nicht gern gehört.....
Ich halte es allerdings - meine Meinung - für schlicht unmöglich, einen Gesamtzusammenhang zu "erkennen". Ich kann ihn intuitiv erfassen - erkennen ist hingegen ein Prozess, der Begriffe benutzt und damit aus dem Gesamtzusammenhang herausfällt. Genau dort beginnen für mich die Größenphantasien (ich lass mal die Allmacht außen vor), wo jemand sich im Besitz ganzheitlicher Erkenntnis wähnt. Nochmal Lao-Tse: "Könnte ich nennen das Tao, es wäre nicht das Tao".
Na, dann gehts hier um Begrifflichkeiten. Ich verstehe das genauso wie Du,es geht um erfassen. War vielleicht unglücklich gewählt. Wobei es wiederum von meiner eigenen Bewußtseinshelligkeit abhängt, wieviel ich erfassen kann, von allem hat ja keiner geredet....
Geht mir auch nicht um "das stimmt" und "das stimmt nicht" - ich denke eher so: Wenn es darum geht, Menschen und ihre Bewegung in der Welt zu verstehen - komme ich da mit dieser Anschauung weiter oder mit jener?

Alles Liebe,
Jake
Jou, man kommt wohl am ehesten mit dem weiter, was die eigene größtmögliche Klarheit beinhaltet und so den Blick fürs Wesentliche offenläßt...
also das zentrale Motiv -hier und jetzt- des Gegenübers.....
 
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