Innerer Monolog

Schamanin73

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12. Oktober 2007
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Schweiz
Nein, vergiss es, Mädel. Er wird dich nicht heiraten. Bruce Willis heiratet seine Jüngere. Dein alter Schlagzeuger ist aber noch nicht mal geschieden, geschweige denn dass er dich anruft. Trotzdem träumst du weiter. Weil er so gut küssen konnte. Schnief. Mädel, hör doch auf. Ja, seine Lippen waren wie Erdbeeren. Und Sülz und Schmalz. Uaaaah, und wie gut er roch. Vor allem wie wenig er stank. Einfach nur ein Duft. Kein Stinker.

Ja, Mädel. Jetzt hättest du gern mal einfach eine schöne Nacht mit einem schönen Mann. Doch am nächsten Tag wirds hell. Mist. Und dann, spätestens dann kommen irgendwelche Worte wie Kaffee. Brötchen (igitt). Butter. Marmelade (igittttt!). Oder einfach der Blick auf die Tür. Tschüss.

Nein, Mädel. Du brauchst keine Beziehung. Du brauchst nen Mann. Und Mann und Beziehung schliessen sich gegenseitig aus. In der Beziehung ist der Mann nur noch Memme. Und die Frau eine Glucke.

Stöhn. Jaaa, gibs mir. Und dann geh weg. Hör auf.

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Und du hast dir was vorgemacht. Allgemein hast du dich selbst aufn Arm genommen. Und jetzt stehst du da. Allein mit deiner Geige. Heute durfte sie mal wieder gestreichelt werden. Lange lag sie im Kachelofen, den du nicht benutzen darfst. Der Kachelofen, der den Charme deines Wohnzimmers ausmacht. Der Ofen ist aus.

Johann, Sebastian, Bach. Quietsch. Machte die Geige. Heute. Und vielleicht auch morgen. Sibylle Berg hat sich liften lassen. Ganz sanft. Ich sah sie letzte Woche am Bahnhof. Sie sah gut aus. Dünn wie immer. Und träumte kniend vor ihrem Koffer. Ihre Katzenaugen guckten. Durch die Gegend. Oink. Ich habe gesprochen, ähm getippt. Muss das Reiki in den Fingerspitzen sein. Rubrik Aufgeschrieben. Ich kam. Und schrub auf.
 
Was macht eine Schamanin in ihrer Pause? Klar. Schreiben. Im Forum. Wo sonst? Grässlich. Warum nachts arbeiten? Das gibt es nunmal. Ich mache das ja gerne. Gerade Samstagnacht arbeiten ist was ganz Besonderes. Meine Pause ist irgendwie langweilig. Tippen auch. Hätte besser Klavierspielen gelernt. Das kleine Schama.

Halloooo, Frühling? Emma Thompson überlässt nichts dem Zufall, las ich im Interview heute. Ich auch nicht mehr. Bäh, dieses herumschlendern ist vorbei. Aber herumtippen ist okay. Tipp....
 
Aaaah, Johann Sebastian. Langsam verstehe ich, was die Faszination daran ausmacht. Er hat es verstanden, Knoten im Kopf zu entwirren, indem er wirre Tonfolgen aneinanderklebte, die einen wirklich vom Denken abhalten.

Was für mich schwierig ist, ist die Atmung beim Geigen. Wenn man das Atmen vor lauter Konzentration zu lange "vernachlässigt", kommt man aus dem Fluss. Was bezwecke ich mit dem Geigen? Nunja. Es war meine Rettung in der Pubertät. Und ich bin diesem Instrument dankbar. Ich bin auch dem Universum dankbar. Und beschalle es mit dem Geigengeschrummel. Sicher ist es für irgendwas gut. Aber einen Mann will ich nicht herbeigeigen. Nein, das nicht, wirklich und ehrlich. Gaaanz sicher nicht. An dieser Stelle darf gelacht werden. Ich weiss nicht, was los ist. Aber heute kann ich über einiges lachen.

Das hamma schon lang nimmer gehabt. Dankedanke. Aber auch das geht vorbei. Ich hinke mit den Tasten hinterher.
 
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Ohgott, vorhin guckte ich im Lift in den Spiegel und war fasziniert. Gott, pass gut auf mich auf. Mein doofes Ego dachte vorhin wieder: "Mensch, Mädel, du solltest wirklich mal ein dolles Ding machen." Bin ja so bescheiden. Das ist familiär bedingt. Wir haben zwar ein paar unbescheidene Leute in der Familie. Aber ansonsten sind wir total bescheiden. Und lieben es, stolz im Treibsand zu enden.

Hinfort mit den alten Spinnweben!
 
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