Inannas abstieg in die unterwelt

Astragon

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Hallo Alia!

das hat mich jetzt doch ein bisschen am ehrgeiz gekratzt, dass ich ein legesystem nicht "malen" konnte/wollte. also habe ich es mal etwas anders probiert, und siehe da: es geht doch!! für die, die es noch nie gesehen haben: die karten 3-9 liegen quer.

die geschichte von Inannas abstieg und die bedeutung der karten darfst du jetzt dazuschreiben :D Dann wird auch klar, warum einige karten in arabischen und andere in römischen zahlen dargestellt sind.
Unsere mitleser bitte ich um ein bisschen geduld!

Ach so - ich hab die legung noch nie gemacht und auch noch nicht gedeutet...

grüsse

Astragon

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boh, da haste dir ja mordsmässig arbeit gemacht *lob*

dumme frage: gibts nen grund, warum manche zahlen arabisch und manche römisch sind?

fragende grüsse
zauberweib
 
Lieber Astragon,

sollst Du als Lohn für Deine Mühen erhalten. Es ist SUPER!!! geworden. Besser hätten es Worte nicht beschreiben können.
Jetzt fehlt nur noch die "Erklärung", diie auch schon Zauberweib erfragt hat. Dazu die Erklärung aus "Das Große Praxisbuch der Esoterik" aus dem Goldmann-Verlag.

Das oben genannte Legesystem legt man zu "besonderen" Anlässen, wie etwa Neujahr oder Geburtstag. Es bedarf KEINER Frage. Die Karten werden nach der Kleinnen und der Großen Arkane getrennt gemischt. Es werden 5 Karten aus der Großen Arkane gezogen, und 10 Karten aus der Kleinen Arkane. Diese werden nach dem oben "gemalten" Legemuster verdeckt auf den Tisch gelegt. Je eine Karte der Großen Arkane konnt auf die Position mit den "Römischen" Zahlenwerten, die Kleine Arkane an die Positionen der arabischen Zahlen.

Bedeutung der Positionen:

I. = Inanna, Herrin des Himmels
2. = Neti, Obester Torhüter der Unterwelt
3-9 = die sieben Tore der Unterwelt, an denen Inanna die sieben zuvor angelegten Juwelen und Gewänder ablegen muss.

3. = Die Schugurra, die Krone der Ebene
4. = Der Messstock aus Lapislazuli und die Messleine
5. = Die Lapislazulisteine um ihren Hals
6. = Die Numuzsteine an ihrer Brust
7. = Der Goldring an ihrer Hand
8. = Das Brustschild "Komm, Mann, komm"
9. = Das Palagewand der Herrscherin
X. = Ereschkigal, Herrin der Unterwelt
11. = Ninschubur, der Wesir Inannas
XII. = Die Speise des Lebens
XIII.= Das Wasser des Lebens
XIV. = Die Wiedergeborene Inanna
15. = Dumuzi, das Opfer für die Unterwelt

Die Deutung der Karten:

I. Die (vermeintliche) Lichtseite, diie aber erst durch die Begegnung und Annahme der Schattenseite (X) Ganz und Heil wird.
2. Der Empfang am tor zur Unterwelt.

3-9. Die Werte, Verhaltensweisen, Angewohnheiten, Wünsche, Vorstellungen usw. die aufgegeben werden müssen. (Wenn hier Könige und Königinen auftauchen, heißt das, dass sie der Frager aus dem einfluss dieser Personen befreien muss, bzw. die Ich-Fixierung aufgeben muss, im Falle, dass die Karte ihn selber darstellt.)
11. die Helfende Kraft, der Verbündete in der Oberwelt.
XII. Die Erste belebede Kraft.
XIII: Die Zweite belebende Kraft.
XIV. Die Neugewonnene Identität.
15. Das Opfer. Genauergenomen das, worauf vorübergehend verziechtet werden muss. Dumuzi ist der Frühlingsgott, der gott des zunehmenden Jahres, der jedes Jahr im Herbst geopfert und im Frühling neu geboren wird.

Vorgehensweise bei der Deutung:
Der Schlüssel zur Deutung dieses häufig seeehr schwiriegen Selbsterfahrungsspiels liegt im Verständnis der Karten I, X, XIV. Diese Karten sollten lange genug betrachtet werden, und auf den Frager einwirken. Dazu werden nacheinander die Karten gewendet und einige Zeit still betrachtet. Zuerst die Lichte Seite der betreffenden Person, dann die Dunkle seite, die nicht so leicht erkant wird. Diese Beiden Ggensätze vermischen sich zu einer Neuen Indentität, die in der Karte XIV. zum Ausdruck kommt. Erst wenn b eide Gegensätze in einer Vereinigung angenommen werden, kann der "Mensch" Ganz und Heil werden. -Danach werden die Karten des Abstieges gedeutet. die Karten 11. XII., XIII, bringen Neue Kräfte. Es kann sich hierbei um eine "Sportart" oder besondere Lebensweise handeln, die man nunmehr ausüber sollte. In der 15. Karte erkennen wir unser freiwilliges Opfer. Das was geopfert werden muss, um diese andere, neue Person zu werden.- Manchmal ist es eine "ungesunde" Lebenshaltung, auf die wir verzichten müssen.- Es wird uns auf keinen Fall schaden, darauf zu verzichten.

PS. Und Heute Nachmittag schreibe ich eine Abhandlung über die Mythologie jenes Abstieges.

Alles LIEBE
Alia
 

Liebe Alia!

Danke dir ganz herzlich für die ausführliche beschreibung des legesystems. das nenn ich teamwork :freu: .
so langsam bekomm ich lust, die legung selbst mal zu machen...
:nachdenk:

viele sonntagsgrüsse

Astragon

 
Eine der großartigsten Mythen ist von den Sumerern überliefert. Er erzählt die älteste und bekannteste Gesichte einer Reise in die Unterwelt und ist zugleich auch der Erste überlieferte Aufstehungsmythos.
Inaana, Herrin des Himmels, der Stätte, wo die Sonne aufgeht, steigt herab vom Großen Oben, um ihre ältere Schwester und erbitterte Feindin, Ereschkigal, die dunkle Herrin des Großen Unten, im Land ohne Wiederkehr zu besuchen.
Zuvor schmückt sie sich mit ihren königlichen Gewändern und Juwelen und instruiert ihren Wesir Ninschubur (den Wesir mit den günstigsten Worten, ihren Ritter der Wahren worte) für den Fall, dass sie nach drei Tagen nicht zurück sein sollte, an den Ruinen das Wehgeschrei anzustimmen. Danach solle er Hilfe für sie erflehen beim Höchsten Gott Enlil in Nippur, und falls der ablehne, beim Mondgott Nanna in Ur, und falls dieser ablehne, beim Weisheitsgott Enki in Eridu, dessen Hilfe gewiss ist.
Daraufhin geht Inanna zum Berg aus Lapislazuli, dem Tor zur Unterwelt, und begehrt Einlass beim Torhüter Neti. Nachdem dieser erfährt, dass die Herrin des Großen Oben die Unterwelt betreten möchte, fragt er verwirrt: "Wenn Du die Königin des Himmels bist, der Stätte, wo die Sonne aufgehtm warum, bitte bist Du dann in das Land ohne Wiederkehr gekommen??" Woraufhin ihm Inanna angibt, das sie am Begräbnis des Gugallanna teilhaben wolle, dem verstorbenen Gatten ihrer Schwester Ereschkigal.
Neti ist sichtlich überfordert, bittet Inanna zu warten und eilt zu seiner Herrin, um deren Entscheidung zu hören. Die Dunkle Herrin des Großen Unten ist über die Ankündigung, Besuch von ihrer lichten Schwester zu erhalten wahrhaft aufgebracht. Trotzdem gibt sie Neti den Auftrag, Inanna einzulassen. Jedoch muss sie wie auch alle anderen Sterblichen an jeden der Sieben Tore der Unterwelt ihre Gewänder und Juwelen ablegen. Zuletzt ist Die lichte Göttin nackt und gebeugt. So steht sie vor ihrer "Gefürchteten" Schwester, deren Anblick ihr den sofortigen Tod bringt. Augenblicklich streckt sie sich nieder und stirbt.- Ihr Wesir Ninschubur erhebt wie angewiesen nach drei Tagen das Wehgeschrei und erbittet bei den Großen Göttern um Gnade. Enlil lehnt den Antrag ab, und auch Nanna. Als aber Enki von seiner geliebten Inanna erfährt, erschafft er zwei seelenlose Wesen aus dem Dreck unter seiner Nägeln und gibt ihnen den Aftrag, der Dunklen Herrin zu Diensten zu sein. Aber dafür sollen sie der Lichten Herrin die Speise und den Trank des Lebens reichen dürfen.
Die Dunkle Herrin erlaubt es. Und so wird Inanna erneut geboren. Aber sie muss ein Opfer bringen. An ihrer Stelle muss ein anderer in der Unterwelt einkehren. Und so entsendet sie ihre Gefolgsleute, Inanna zu folgen, und den, den sie ihen "Blick" schenkt, den nehmen sie mit. - Inanna geht wieder in der Oberen Welt einher, aber niemand ist da, den sie an ihrer Stelle in die Unterwelt schicken möchte. Da kommt sie in ihrer Heimstatt an, und sieht, wie ihr Geliebter Dumuzi ihren Tod nicht betrauerte, und anstelle dessen ihren Platz auf dem Thron eingenommen hat. Ihm schenkt sie ihren "Blick" und auf der Stelle ergreifen ihn Ereschkigals Dämonen und nehmen ihn mit in die Unterwelt. - Dieser Mythos wird ausführlich erklärt in dem leider vergriffenen Buch "Die Geschichte beginnt in Sumer".

Die im Spiel gezogenen 15 Karten sind von der Zahl des Vollmondes hergeleitet. Es bedarf 15 Tage vom Neumond zum Vollmond. Diese Zahl war der Ischtar, der babylonischen Nachfolgerin Inannas, heilig. - Die Botschaft des Mythos heißt: Inanna muss auf dem Weg in die Tiefe vieles von dem aufgeben, was ihr bislang wichtig und wertvoll war. Gebeugt und völlig entblößt begegnet sie ihrer eigenen Schattenseite. Bei dieser Begegnung stirbt sie. Das heißt, ihre alte Indentität ist erloschen. Durch die Hilfe ihres Verbündeten erwacht sie zu neuem Leben und kommt als Neue Inanna zurück in die Welt des Lichtes. Durch aufgeben ihrer alten Identität und Erlösung ihrer Schattenseite ist sie neu, ganz und heil geworden. Dafür bringt sie inn der Oberwelt noch ein (Dank)-Opfer, indem sie (vorübergehend) auf etwas ihr Lieb Gewonnenes verzichtet.

Inanna
-------------- Devahuti
Ereschkigal
 
Lieber Astragon,

ich kann Dir nur beipflichten. Es ist wirklich eine wunderschöne Legung, bei der man auch manchmal ein wenig Gewicht verliert, wenn es denn so heißt.

Ansonsten muss man sich für diese Legung viiiel Zeit nehmen.

Liebe Grüße zum "Muttertag"
Alia
 
Es ist wirklich eine wunderschöne Legung, bei der man auch manchmal ein wenig Gewicht verliert, wenn es denn so heißt.

Ansonsten muss man sich für diese Legung viiiel Zeit nehmen.
dem kann ich nur zustimmen. ich finde sie übehaupt als schönste und am tiefsten gehende legung. ich habe sie immer schriftlich ausgeführt um ja nicht etwas zu übersehen.
lg
 
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Diese Legung wurde mir vo Aeonen gelegt. Vor einer ganz grossen Veränderung in meinem Leben. Seitdem habe ich diese Legung nirgendwo mehr gesehen...
... ob das ein Zeichen ist? ^^

Das einzige was ich erinnere, ist, dass ich ein Lichtwesen bin, das in die Hölle geht, ins Leiden und alles Schöne und Gute aufgeben muss, das mich ausmacht...
 
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